DVD-Rezension: The Middle, Staffel 1
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"The Middle" ist in den USA neben "Modern Family" eine feste Größe im ABC-Comedyblock geworden. Seit September 2009 findet man dort regelmäßig sein Publikum und in Deutschland begann im März 2012 ZDFneo mit der Ausstrahlung der Serie. Seit Mai 2012 ist nun auch die erste Staffel auf DVD erhältlich.
Inhalt
Familie Heck lebt genau in der Mitte der Vereinigten Staaten von Amerika und ist auch abgesehen davon eine typische Mittelklassefamilie. Die beiden Eltern Franckie (Patricia Heaton) und Mike (Neil Flynn) lieben ihre drei Kinder über alles, haben aber trotz ihrer beiden Vollzeitjobs einige Probleme finanziell immer flüssig zu sein. Auch die üblichen Macken von heranwachsenden Kindern rauben ihnen einige Nerven. Axl (Charlie McDermott) ist ein typischer Teenagerjunge, der die meiste Zeit, lediglich mit Boxershorts bekleidet, faul auf dem Sofa liegt und Apathie ausstrahlt. Seine jüngere Schwester Sue (Eden Sher) ist das genaue Gegenteil, steckt sie doch voller Enthusiasmus. Ihre Talente können mit ihrem Elan aber nicht mithalten und so versucht sie immer wieder vergebens, für eine Schulaktivität vorzusprechen, scheitert aber ebenso oft. Der jüngste Sohn Brick (Atticus Shaffer) ist hochintelligent, hat aber Probleme mit sozialen Kontakten. Er liest jedes Buch, was er in die Hände bekommt, hat dafür aber keine Freunde.
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Rezension
Die Single-Camera-Comedy-Serie "The Middle" erfindet das Rad der Familiencomedy sicher nicht neu, dafür erinnert der Stoff doch zu oft an altbekannte Klassiker wie "Malcolm Mittendrin" oder auch manchmal an das Urgestein "Roseanne". Aber die Serie füllt diese bekannten und ausgespielten Klischees innerhalb einer kleinen idyllischen Familie, in der sich grundsätzlich alle lieb haben mit ganz viel Herz und Humor, und das ist es doch worauf es eigentlich ankommt. Man merkt der Serie vom ersten Moment an, dass das Team weiß wovon es erzählt. Die Witze rund um den Wahnsinn des Alltags einer Mutter von drei heranwachsenden Kindern stecken voller Details, die man aus dem eigenen Leben immer wieder erkennt und die einen doch sehr Schmunzeln lassen. Und dabei gelingt auch der schwierige Spagat, zwar aus den Figuren ganz viel Humor zu gewinnen, dabei aber niemals deren Würde zu verlieren. Denn obwohl Franckie und Mike keine reichen Leute sind und keine hochgesteckten Ziele in ihrem Leben verfolgen, wirft "The Middle" einen Blick eben auf das Leben von ganz normalen Leuten, die nicht in irgendwelchen schicken Villen wohnen, Traumtänzerjobs wie Fernsehmoderatoren haben und die eben auch immer wieder von Geldsorgen und anderen Rückschlagen geplagt werden.
Diese Facette der Unterhaltungskultur kommt nämlich in den letzten Jahren in den vielen, vielen Comedy-Serien der US-Sender manchmal doch etwas zu kurz und so fehlen einem die oben angesprochenen Typen wie wir sie noch in "Malcolm Mittendrin" präsentiert bekommen haben. Lediglich "Raising Hope" hat in der aktuellen Serienlandschaft noch eine solche eher arme Familie als Protagonisten, ist aber im Humor wesentlich abgedrehter und dadurch auch spezieller. "The Middle" kommt dagegen bodenständiger und irgendwie auch normaler daher, hat aber nicht weniger Charme und Herz vorzuweisen. Und auch wie die Schwesterserie im Geiste hat "The Middle" einen hochklassigen Cast vorzuweisen. Die beiden Eltern sind mit Patricia Heaton ("Alle lieben Raymond"), dem unumwundenen Star der Show, und Neil Flynn, den wir alle noch als Hausmeister aus "Scrubs - Die Anfänger" kennen, treffend besetzt und auch die Chemie zwischen ihnen passt. Aber auch die Newcomerdarsteller der drei Kids sind gut ausgewählt und gehen voll in ihren jeweiligen Rollen auf.
Mit der Familie Heck ist eine gute Mischung aller gängigen Familienklischees gelungen, der vorsorgenden, alles im Griff habenden Mutter, dem stoischen aber liebenswerten Vater, dem gleichgültigen Teenagersohn, der nerdigen Tochter und dem altklugen Nesthäkchen. Aber obwohl man all dies schon einmal gesehen hat und auch die Szenarien nicht wirklich neu sind, muss man doch immer wieder darüber lachen. Denn das Leben einer solchen Familie ist nun einmal geprägt von dem immer gleichen Wahnsinn, der einen ja auch manchmal zur Verzweiflung treiben kann. Und auch die Ungerechtigkeiten des Lebens, dass die kapitalistische Gesellschaft immer auf dem Rücken der Kleinen und Schwachen ausgetragen wird, kommt durchaus auch einmal zur Sprache. Zwar nicht so offensichtlich, dass man die Serie schon zur Sozialkritik ernennen könnte, aber die eine oder andere Gesellschaftsparodie ist darin durchaus versteckt. Und angenehmer Weise verfällt man dabei nicht auf die Methode, alles immer schön mit einem Happy End abzuschließen, sondern es bleibt dabei durchaus auch immer realistisch und vielschichtig. So ist die Serie einfach die perfekte Unterhaltung, wenn man mal nicht so viel nachdenken möchte und seine Zeit mit sympathischen, lustigen Menschen verbringen mag. Der Humor ist dabei sicher die meiste Zeit eher aus der Elternperspektive, als aus der der Teenager angelegt, so werden sich wahrscheinlich die etwas älteren Semester, die vielleicht selbst schon Kinder haben doch etwas mehr darin wiederentdecken können. Aber auch für jüngere Zuschauer gibt es immer etwas zu Lachen.
Specials
Für eine DVD-Box zu einer ersten Staffel ist das Angebot an Specials bei "The Middle" sicherlich eher etwas dünn gesät, aber nichtsdestotrotz erhält man beim Kauf neben den 24 Episoden der Staffel auch noch das ein oder andere Schmankerl dazu. Es gibt zahlreiche nicht verwendete Szenen und auch eine Gag-Reel ist enthalten, wobei die für eine Comedyserie aber doch eher dürftig ausfällt. Außerdem sind einige lustige Fotos von Sue Heck enthalten, die innerhalb der Serie immer wieder in die abstrusesten Situationen gerät. Anlässlich dieser Fotos berichten die Darsteller und Mitarbeiter der Serie ein wenig über ihre eigenen peinlichen Momente mit Schulfotos zu erzählen. Außerdem ist ein Feature mit dem Namen "Wie man eine Sitcom-Familie großzieht" enthalten, in dem die beiden Serienmacherinnen DeAnn Heline und Eileen Heisler über die Hintergründe und Entstehungsgeschichte von "The Middle" erzählen. Dabei kommen einige amüsante und interessante Details ans Licht.
Technische Details
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: ca. 497 Min. (24 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Veröffentlichungsdatum: 11. Mai 2012
Fazit
Sucht man mal wieder eine neue Sitcom, die einem den Abschluss eines stressigen Tages versüßt und mit witzigen und liebenswerten Charakteren unterhält? Hat man vielleicht in den letzten Jahren die normalen Familien im Zentrum einer Serie vermisst, die nichts mit Schicki-Micki am Hut haben? Dann ist "The Middle" genau das Richtige und liefert mit dieser ersten Staffel unterhaltsame 24 Episoden ab.
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Cindy Scholz - myFanbase
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