DVD-Rezension: Being Erica, Staffel 1

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"Being Erica" ist eine kanadische Serie des Senders CBC, die seit Januar 2009 auf CBC läuft und es bereits auf vier Staffeln geschafft hat. In Deutschland hat der Digitalsender ZDFneo die ersten drei Staffeln im Jahr 2011 direkt hintereinander weg ausgestrahlt. Seit November 2011 ist die erste Staffel im Handel erhältlich.

Inhalt

Foto: Erin Karpluk & Michael Riley, Being Erica - Copyright: tellyvisions
Erin Karpluk & Michael Riley, Being Erica
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Erica Strange (Erin Karpluk) ist eine scheinbar normale junge Frau aus Toronto, die eines Tages ihren Job verliert und dann auch noch Pech mit den Männern hat. Sie stellt sich die Frage, was sie im Leben falsch gemacht hat, dass alles so schief läuft. Ihr fallen spontan eine ganze Reihe von Entscheidungen ein, die sie anders getroffen hätte, wenn sie vorher gewusst hätte, was sie für Auswirkungen auf ihren Lebensweg haben würden. Eines Tages trifft sie auf den Psychologen Dr. Tom (Michael Riley), der sie bittet, eine Liste ihrer falschen Entscheidungen anzufertigen. Er fragt sie, ob sie dazu bereit ist, diese Entscheidungen nun anders zu fällen und ehe sie sich versieht, befindet sich Erica in ihrer eigenen Vergangenheit und erneut mit den gleichen Situationen konfrontiert wie früher. Ob als Schülern, Studentin oder bei ihrer Bat-Mitzwa die eigentlich nun viel reifere Erica merkt schnell, dass sie trotz ihrer Erfahrung nicht immer anders handeln kann, als sie es damals getan hat. Auch kann sie nicht beeinflussen, wann Dr. Tom sie das nächste Mal dazu zwingt, über ihre Entscheidungen nachzudenken, da er immer nur zufällig auftaucht. Zwar hat er ein Büro, in dem sie immer landet, wenn sie in einer kritischen Situation durch eine Tür geht, doch eine feste Adresse, an die sie sich wenden kann, gibt es nicht.

Foto: Dillon Casey & Erin Karpluk, Being Erica - Copyright: tellyvisions
Dillon Casey & Erin Karpluk, Being Erica
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Etwa zur gleichen Zeit kommt Ericas alter Collegefreund Ethan (Tyron Leitso) wieder in die Stadt und zieht für ein paar Tage bei Erica ein. Als sich herausstellt, dass sich Ethan von seiner Ehefrau Katie (Sarah Gadon) getrennt hat, hilft Erica ihm dabei, ein neues Apartment zu finden. Zufälligerweise ist die Wohnung direkt nebenan freigeworden und so zieht Ethan kurzerhand dort ein. Obwohl die beiden wie früher sehr eng befreundet sind, kann Erica ihm nicht von ihrem Geheimnis mit Dr. Tom erzählen. Auch ihre beste Freundin Judith (Vinessa Antoine) weiß nichts davon. Erica hat Angst, dass man sie für verrückt halten könnte. Doch ihre Geheimniskrämerei und Ericas seltsames Verhalten in so mancher Situation sorgen für einiges Stirnrunzeln bei ihren Freunden.

Parallel ist Erica auf der Suche nach einem neuen Job. Nach einigen Probetagen bei verschiedenen Firmen und einer intensiven Selbstfindungsphase erkennt Erica, dass sie gerne bei einem Verlag arbeiten möchte. Nach einigen Versuchen landet sie im Büro der Verlegerin Julianne (Reagan Pasternak), die ein ziemliches Biest sein kann und nur durch einen guten Latte zu besänftigen ist. Leider ist Erica nicht die geborene Kaffeeköchin, aber sie versteht etwas davon, ein gutes Buch zu erkennen. Sie kämpft für die Ideen talentierter Autoren, auch wenn sie das manchmal fast ihren Job kostet.

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Rezension

Foto: Michael Riley & Erin Karpluk, Being Erica - Copyright: tellyvisions
Michael Riley & Erin Karpluk, Being Erica
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Erica Strange ist eine wunderbare Person, die ich gerne als Freundin hätte. Sie ist zwar manchmal etwas anstrengend, aber eine sehr treue Seele, mit der man eine Menge Spaß haben kann. Sie sorgt sich um ihre Freunde und ihre Familie und hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ihr einziges Problem ist wohl, dass sie glaubt, sehr viele falsche Entscheidungen getroffen zu haben. Sie hadert ununterbrochen mit sich und ihrem Leben, da sie glaubt, dass vieles anders laufen könnte, wenn sie sich an einem bestimmten Punkt anders entschieden hätte. So fällt es ihr manchmal schwer, den Moment zu genießen oder im Hier und Jetzt zu leben.

Erst als Ethan auftaucht, ändert sich etwas in Ericas Leben. Natürlich hat das vielleicht auch mit ihren kurzen Stippvisiten in ihrer Vergangenheit zu tun, doch ich glaube, dass es vor allem an Ethan liegt. Er ist für sie da, die beiden haben eine Menge Spaß und sie wird zwar auch durch ihn an ihre Vergangenheit erinnert, wird aber auch mehr von ihrem Wahn abgelenkt, dass alles, was sie je angepackt hat, nach hinten losgegangen ist. Dass sich zwischen Erica und Ethan mit der Zeit mehr anbahnt, wünscht man sich seit seinem Auftauchen und da sie seinen Tröster spielt, liegt es nahe, dass es bald dazu kommt. Natürlich ist die (Ex-)Frau von ihm nicht zu vergessen und das ganze Durcheinander führt natürlich zu so einigen Höhen und Tiefen in der eigentlich so freundschaftlichen und ehrlichen Beziehung zwischen den beiden. Doch wenn die Liebe mit im Spiel ist, wird halt vieles komplizierter. Das muss auch Erica spüren.

Foto: Kathleen Laskey, John Boylan & Erin Karpluk, Being Erica - Copyright: tellyvisions
Kathleen Laskey, John Boylan & Erin Karpluk, Being Erica
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Erica hofft natürlich, dass die Reisen in die Vergangenheit ihre jetzige Situation beeinflussen können. Dr. Tom sagt ihr zwar immer wieder, dass sie die Vergangenheit nicht entscheidend verändern darf, doch ihren Entscheidungssituationen darf sie sich natürlich stellen. Als Zuschauer merkt man viel deutlicher als Erica selbst, dass es bei diesen Reisen in die Vergangenheit nicht darum geht, dass Erica ihren Lebensweg beeinflusst, sondern vielmehr darum, dass die heutige Erica dazu lernt.

Neben ihrer Beziehung zu Ethan ist es der frühe Tod ihres Bruders Leo (Devon Bostick), der Erica entscheidend beeinflusst hat. Fast immer wenn sie in die Vergangenheit reist, trifft sie auf Leo, der damals noch am Leben ist. Sie hofft insgeheim, dass es doch noch einen Weg gibt, seinen Tod zu verhindern. Doch bis es soweit ist, genießt sie jeden Moment, den sie noch einmal mit ihm verbringen kann. Genau diese Momente sind es, in denen man als Zuschauer sehr mit Erica mitleidet. Man weiß zwar lange nicht, was wirklich mit Leo passiert ist, doch dass sie über seinen Tod nie richtig hinweg gekommen ist und sie das Wiedersehen mit ihrem Bruder mit gemischten Gefühlen (unglaublicher Freude und tiefer Traurigkeit) betrachtet, lässt einen stark mitfühlen.

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Erin Karpluk, Being Erica
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Eine Sache, die mich an der Serie ein bisschen gestört hat, ist dass vieles zu sehr konstruiert wirkt. Dass sie heute immer wieder in Situationen kommt, die sie an ihre Vergangenheit erinnern, ist klar, aber wie sie sich so manches Mal verhält, ist entweder zu vorhersehbar oder total aus der Luft gegriffen. Eigentlich ist Erica ein vernünftiger Mensch, aber manchmal verhält sie sich einfach total willkürlich. Das hat mich ein wenig gestört. Und natürlich ist der Aufbau einer jeden Folge gleich. Es passiert irgendwas, sie weiß nicht, wie sie sich entscheiden soll und Dr. Tom schickt sie deshalb in die Vergangenheit, um aus ihr zu lernen. Auf die Dauer auch ein bisschen eintönig.

Specials

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Die DVD-Box umfasst nicht sonderlich viel Bonusmaterial zu "Being Erica". Es sind auf der letzten Disc lediglich ein paar Videos zu finden, die Erica bei ihrem Job in der Versicherung zeigen. Es handelt sich dabei um einer Art Videoblog beziehungsweise Videobotschaften an Ethan, der zu der Zeit noch in Vancouver bei seiner Frau lebt. Abseits davon gibt es kein Bonusmaterial zur Serie.

Serienfans im Allgemeinen kommen jedoch trotzdem in den Genuss von einer ganzen Bonusdisc. Es ist eine zusätzliche DVD in der Box enthalten, auf der jeweils die erste Folge verschiedener britischer Serien aus dem tellyvisions-Sortiment zu finden ist. Wer schon immer mal in "Free Agents", "How not to live your life", "Taking the Flak" oder "Skins" reinschauen wollte und sich gefragt hat, ob die Serie vielleicht auch etwas für einen ist, kommt dabei sicherlich auf seine Kosten.

Technische Details

Erscheinungstermin: 25. November 2011
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 556 Minuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Deutsch

Fazit

Wer Erica Strange einmal eine Chance gegeben hat, wird es nicht bereuen. Ihre Figur ist bis auf ein paar Macken, die wohl jeder hat, eine durchaus glaubwürdige und liebenswürdige Person. Das Hin und Her in der Beziehung zwischen ihr und Ethan ist natürlich nichts wirklich Innovatives, aber dennoch fiebert man irgendwie wieder mit, wann sich die beiden endlich kriegen. Ich freue mich nach der ersten Staffel jedenfalls auf neue Folgen von "Being Erica" und hoffe, dass sie eines Tages ihren Seelenfrieden findet und ihr Leben genießen kann, so wie es ist. Außerdem wurden im Finale so einige Fragen offen gelassen, auf die ich mir natürlich in der zweiten Staffel eine Antwort erhoffe.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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