DVD-Rezension: Body of Proof, Staffel 1
Als Dana Delaney in der sechsten Staffel die "Desperate Housewives" hinter sich ließ, bot Marc Cherry ihr damals an, jederzeit zurückkehren zu können, sollte sie mit ihrer neuen Show keinen Erfolg haben. Und tatsächlich schien die Serie bereits unter keinem guten Stern zu stehen.
Inhalt
© 2010 ABC Studios
Einst gehörte Megan Hunt (Dana Delaney) zu den besten Neurochirurgen des Landes und leitete im Universitätsklinikum von Philadelphia ihre eigene Abteilung. Sie ging voll in ihrer Arbeit auf und avancierte zu einem karrierefixierten Workaholic. Dass dabei ihr Privatleben auf der Strecke blieb, merkte die Ärztin erst, als ihr Mann Todd (Jeffrey Nordling) die Scheidung einreichte und das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Lacey (Mary Mouser) beantragte. Als Megan schließlich in einen Autounfall verwickelt wurde, stand sie vor den Trümmern ihres Lebens. Zunächst versuchte sie trotz der sporadisch auftretenden Parästhesien, die sich in Taubheit und Krämpfen der Hände äußersten, weiter als Neurochirurgin arbeiten. Als sie bei einer Operation jedoch die Kontrolle über ihre Hände verliert und so den Tod eines Patienten verursacht, sieht sie ein, dass sie nicht länger als Neurochirurgin arbeiten kann.
Fünf Jahre später arbeitet Megan als forensische Expertin für das Philadelphia Police Departement und soll durch ihre fundierten medizinischen Kenntnisse dabei helfen, komplizierte Mordfälle aufzuklären. Dabei profitiert sie vor allem von ihrem Auge fürs Detail und einem manchmal schon fast detektivischem Spürsinn. Ihr zur Seite steht ein eingespieltes Team von Experten, angeführt von Megans Chefin Dr. Kate Murphy (Jeri Ryan), die hin und wieder Schadensbegrenzung betreiben muss, wenn Megan ohne Rücksicht auf Verluste potentielle Zeugen oder Täter einschüchtert. Auch die Detectives Bud Morris (John Carroll Lynch) und Samantha Baker (Sonja Sohn) werden nur schwer warm mit der selbstsicheren Megan Hunt, müssen bald jedoch erkennen, dass die Spuren, die sie an den Leichen entdeckt, oftmals den Durchbruch bringen, den sie so verzweifelt suchen.
Zur Galerie mit 48 Bildern |
Rezension
© 2010 ABC Studios
Ursprünglich sollte "Body of Proof" einst im Oktober 2010 zur regulären Season in den USA Premiere feiern, wurde dann jedoch bis in den März 2011 verschoben. Die anfangs auf 13 Episoden angelegte erste Staffel wurde kurzerhand auf neun Folgen gekürzt und schließlich zur Midseason ausgestrahlt. Die übrigen vier Episoden folgten dann als Teil der zweiten Staffel.
Keine guten Vorzeichen für Dana Delaneys neue Show also. Doch dank der interessanten Prämisse und der durchaus sehenswerten Darstellerriege gelang es den Serienmachern, genug Zuschauer bei der Stange zu halten, dass ABC die Serie mittlerweile sogar in eine dritte Staffel schickt.
Dana Delaney hat eine großartige Leinwandpräsenz und ist gerade deswegen für die vom Schicksal gebeutelte Megan Hunt die richtige Wahl. Sie verkörpert Megan Hunt mit der notwendigen Arroganz einer ehemaligen Koryphäe und schafft es zur gleichen Zeit so verletzlich und gebrochen zu wirken, dass man sie unmöglich als großes Arschloch bezeichnen kann. Es wird früh klar, dass sie mit ihrem selbstbewussten Auftreten in der Öffentlichkeit nur darüber hinwegtäuschen möchte, dass sie vom Leben stark gebeutelt wurde. Sie hat die Quittung für ihren bisherigen Lebensstil bekommen und muss nun sehen, wie sie damit umgeht. Im Laufe der Staffel baut sie allmählich wieder eine Beziehung zu ihrer Tochter Lacey auf und findet auch im Team wieder besseren Anschluss.
© 2010 ABC Studios
Die Fälle, in die Megan Hunt verstrickt wird, sind leider alles andere als innovativ und typisch für jedes Crime-Procedural, das momentan auf der Mattscheibe läuft. Es gibt die üblichen Verdächtigen und die üblichen Vorgehensweisen, sie zur Strecke zu bringen. Von daher liegt es ganz in der Hand der Charaktere, die Zuschauer bei der Stange zu halten. Und glücklicherweise gelingt den Serienmachern dies. Megan Hunt steht mit Peter Dunlop (Nicholas Bishop) ein Mann zur Seite, der sie hin und wieder auf den Boden der Realität zurückholt und ein wenig an ihre soziale Ader appelliert. Dr. Ethan Gross (Geoffrey Arend) und Dr. Curtis Brumfield (Windell Middlebrooks) hingegen sind die typischen nerdigen Wissenschaftler, die immer wieder für witzige Einlagen sorgen, sei es aufgrund ihrer Unwissenheit oder ihrer tollpatschigen Art, die so sehr im Gegensatz zu Megans ruhiger Besonnenheit steht. Und auch Jeri Ryan als Megans resolute Chefin, die als einzige den Mut hat, sich ihr auch in und wieder einmal in den Weg zu stellen, passt sehr gut ins Ensemble, auch wenn sie zu Beginn der Show nicht unbedingt viel zu tun hat und deutlich in Dana Delaneys Schatten steht.
Specials
In Deutschland entschied man sich anscheinend, die ursprünglich Produktionsordnung der Folgen beizubehalten und bringt nun die DVD zur ersten Staffel mit den geplanten 13 Episoden auf den Markt. Jedenfalls suggeriert dies die DVD, denn sie enthält neben den neun Episoden der ersten Staffel auch vier Episoden der zweiten Staffel, die jedoch sowohl in Deutschland, als auch in den USA nicht in der exakten Abfolge der auf der DVD ausgewiesenen Reihenfolge ausgestrahlt wurden. Was genau dahinter steckt, lässt sich abschließend leider nicht eruieren.
Neben den Episoden bietet die DVD zur ersten Staffel einige interessante Extras. Unter anderem findet sich mit "Body of Gags" ein interessanter Zusammenschnitt verschiedenster Drehpannen auf der DVD, die beweise, wie viel Spaß die Darsteller bei Dreh gehabt haben müssen.
In der zehnminütigen Dokumentation "Beweise auf den Tisch" wird dargestellt, wie die Autoren und Serienmacher an eine Episode herangehen, welche Requisiten gebraucht werden und wie die einzelnen Darsteller an das Shooting einer Episode herangehen. Es ist ein typisches Making-of, das die Zuschauer hinter die Kulissen der Serie führt und interessante Einblicke in den kreativen Prozess gibt.
In "Tödlich Stilsicher" kommt zur Abwechslung mal die Kostümdesignerin einer Serie zur Sprache und beweist, dass auch in die Ausstattung der Darsteller eine Menge Zeit und Mühe investiert wird. Für Fashion Victims sicherlich interessant, für alle anderen ein nettes Gimmick, mehr aber auch nicht.
Technische Details
Erscheinungstermin: 30. August 2012
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 370 Minuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0 und Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Niederländisch, Polnisch
Fazit
Die erste Staffel bietet am ende genug interessante Ansätze, um sich in eine weitere Staffel zu retten. "Body of Proof" ist vielleicht nicht die innovativste Serie unter den Crime-Procedurals und bietet auch nicht unbedingt viel neues Material was die Fälle betrifft, aber sie ist spannend und mit Dana Delaney hervorragend besetzt. Von daher ist sie für langweilige Winterabende eigentlich genau das Richtige.
Melanie Wolff - myFanbase
Kommentare
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr