DVD-Rezension: Pretty Little Liars, Staffel 1

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Das Teenager-Mystery-Drama "Pretty Little Liars" startete am 8. Juni 2010 auf dem kleinen amerikanischen Network ABC Family und sollte in seiner ersten Staffel zunächst zehn Folgen umfassen. Aufgrund des immensen Erfolgs der Serienproduktion, die auf der gleichnamigen Jugendbuchreihe der Autorin Sarah Shepard basiert, bekam die Serie dann aber 12 weitere Folgen, die in der ersten Jahreshälfte 2011 ausgestrahlt wurden. In Deutschland wurde die erste Staffel in synchronisierter Fassung auf dem kleinen Bezahlsender Glitz* ausgestrahlt und fand dann am 2. November 2012 dann auch den Weg auf den deutschen DVD-Markt.

Inhalt

Foto: Pretty Little Liars - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Pretty Little Liars
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Im Zentrum der Serie stehen die fünf engen Freundinnen Spencer Hastings (Troian Bellisario), Hanna Marin (Ashley Benson), Aria Montgomery (Lucy Hale), Emily Fields (Shay Mitchell) und Alison DiLaurentis (Sasha Pieterse), die in dem beschaulichen Städtchen Rosewood gemeinsam zur Schule gehen. Die klare Anführerin der Gruppe ist die selbstbewusste und oftmals recht hinterhältige Alison, die eines Abends bei einer Übernachtungsparty spurlos verschwindet. Dieses für die Freunde stark traumatisierende Erlebnis führt zur Sprengung der Gruppe.

Ein Jahr nach diesem schrecklichen Ereignis werden die vier Mädchen aber langsam wieder zusammengeführt: Dies liegt nicht nur daran, dass Aria nach einem einjährigen Aufenthalt in Europa wieder nach Rosewood zurückkehrt, sondern auch an dem traurigen Umstand, dass nach einem Jahr die Leiche von Alison gefunden wird. Bei der Beerdigung ihrer ehemals besten Freundin kommt es aber noch schlimmer, bekommen die Mädchen doch allesamt eine Nachricht von einer mysteriösen Person, die anscheinend über alle tief liegenden Geheimnisse der Mädchen Bescheid weiß und nun beginnt, ein böses Psycho-Spielchen mit den vier Freundinnen zu spielen, die nun selbst versuchen herauszufinden, wer für den Tod von Alison verantwortlich ist und wer sich hinter der ominösen Person versteckt, die sich nur "A" nennt.

Rezension

Man kann sich nicht des Gefühles erwehren, dass das große Zeitalter der Teenager-Drama-Serien langsam zu einem Ende kommt. Große und heiß diskutierte Teen-Dramen im Stil von "Dawson's Creek", "O.C., California" und auch "One Tree Hill" sind in dieser Form immer seltener auf dem Bildschirm zu finden. Langsam wurden diese Serien voll sympathischer Charaktere und berührenden Themen durch Serienprojekte wie "Gossip Girl" ersetzt, die eher durch Zynismus und Intrigen, als durch starke und vor allem liebeswerte Charaktere bestechen. Eine andere Form des Teen-Dramas ist die weiterhin sehr erfolgreiche Serie "Vampire Diaries", die aber viel mehr Vampirdrama, als eine Geschichte über die Schwierigkeiten des Erwachsenenwerdens ist. Nachdem auch "Gossip Girl" kurz vor seiner Vollendung steht, bleibt im großen Spektrum der amerikanischen Serienwelt eigentlich fast nur noch eine Serie übrig, die man als Teenager-Drama bezeichnen kann und das ist die weiterhin sehr erfolgreiche Serienproduktion "Pretty Little Liars" des Spartensenders ABC Family, die nun auch in Deutschland auf DVD erhältlich ist.

Foto: Pretty Little Liars - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Pretty Little Liars
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Wobei auch "Pretty Little Liars" kaum als reine Dramaserie beschrieben werden kann, mischt sich doch immer auch ein Hauch von Mystery in diese Geschichte über vier Freundinnen und deren Adoleszenten-Probleme. Doch im Kern ist diese Serienproduktion in seiner thematischen Fokussierung doch eine Serie, bei der es sich um den Prozess und die damit verbundenen Probleme des Erwachsenwerdens dreht. Es geht um das traumatische Erlebnis der Trennung der eignen Eltern, um den Wunsch von seinen Gleichaltrigen anerkannt und gemocht zu werden, um elterlichen Leistungsdruck, den Versuch der Herausbildung einer eigenen Persönlichkeit und natürlich um die Liebe in all seinen verschiedenen Facetten. Gerade die Liebe nimmt auch bei "Pretty Little Liars" einen hohen Stellenwert ein und erfüllt damit die Erwartungen der Zielgruppe.

Neben diesen typischen Elementen eines Teen-Dramas wurde mit dem Verschwinden und dem Tod der Anführerin der im Zentrum stehenden Mädchen-Clique, aber auch eine Thriller-Komponente eingebaut, die zum miträtseln und mitfiebern einlädt. Immer wieder werden neue Hinweise gestreut und neue Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht, was die Serie stellenweise doch zu einer recht spannenden Angelegenheit macht, auch wenn die Art, wie Storyentwicklungen oft präsentiert werden, ziemlich konstruiert wirken und immer hart die Grenze der Glaubwürdigkeit streifen.

Foto: Ashley Benson, Pretty Little Liars - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ashley Benson, Pretty Little Liars
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Ein großes Problem der Serie ist neben den teilweise ziemlich hölzern agierenden Jungschauspielern, die ziemliche Plumpheit und Klischeehaftigkeit des hier erzählten. Es gelingt selten wirklich einen neuartigen innovativen Weg zu beschreiten, vieles hat man in anderen Produktionen schon ähnlich oder auch einfach besser gesehen und auch bei den dramatischen Twists wird sich gerne und hemmungslos altbackenen erzählerischen Tricks, wie einem dramatischen Autounfall bedient. Das ist alles nicht wirklich clever erzählt und auch den romantischen Verwicklungen fehlt mit vereinzelten Ausnahmen etwas das Feuer.

Insgesamt handelt es sich bei "Pretty Little Liars" um eine Serie mit vielen Schwächen, die aber trotzdem aufgrund des recht flotten Erzähltempos und der zahlreichen Wendungen ordentlich unterhält und damit wohl eine typische "Guilty Pleasure"-Serie darstellt, die keinem wirklich weh tut, die aber zumindest in der ersten Staffel keine Begeisterungsstürme hervorruft. Der Charme alter und traditioneller Teen-Drama-Serie kann insgesamt aber leider in keiner Sekunde eingefangen werden, dafür ist diese Mischung aus Thriller, Mystery und Drama insgesamt auch zu unspektakulär zu geraten.

Specials

Foto: Copyright: 2012 Warner Bros. Entertainment
© 2012 Warner Bros. Entertainment

Bei der Ausstattung der DVD-Box bleiben kaum Wünsche offen: So befinden sich alle 22-Folgen der ersten Staffel in der deutschen Synchronfassung und im englischen Original mit deutschen und englischen Untertiteln auf insgesamt fünf DVDs. Neben den Folgen bietet die DVD-Box auch noch umfangreiches Bonusmaterial. Neben nicht verwendeten Szenen wartet die Box auch noch mit einem fast 17-minütigen Making-of auf, in dem die Verantwortlichen hinter und vor der Kamera ausführlich zu Wort kommen. Für Fans auch sehr aufschlussreich ist das Special "Kleine Geheimnisse am Set", in der die vier Hauptdarstellerinnen einen Blick hinter die Kulissen gewähren und man so einen genaueren Einblick in das Leben am Set bekommt. Recht witzig gestaltet ist das Special "Zwei Wahrheiten und eine Lüge", in der jede der vier Hauptdarstellerin drei Aussagen über sich selbst trifft und man als Zuschauer dann selbst raten kann, welche davon nur ausgedacht ist. Dies ist eine recht nette Idee die vier Darstellerinnen näher kennenzulernen. Insgesamt gestalten sich die Specials recht abwechslungsreich und bieten den Fans noch allerhand Hintergrundinformationen. Einzig das komplette Fehlen jeglicher Audiokommentare oder eines Gag-Reels ist bei einer solchen Serie recht schade, kann aber auf den folgenden DVD-Boxen noch nachgeholt werden.

Technische Details

Erscheinungstermin: 2. November 2012
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 925 Min. (22 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1:78:1
Sprache (Tonformat): Englisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch

Fazit

"Pretty Little Liars" ist eine harmlose Teenager-Drama Serie im Thrillergewand, der streckenweise das richtige Feuer fehlt, die aber aufgrund der wendungsreich-erzählten Story zumindest nette Unterhaltung für die angestrebte Zielgruppe bietet. Die Heimkinoauswertung fällt insgesamt ziemlich gelungen aus, beinhaltet diese nicht nur alle 22 Folgen der ersten Staffel in sehr guter Bild- und Tonqualität, sondern auch einige äußerst informative Extras, die Fans der Serie vollständig zufrieden stellen sollten.

Moritz Stock - myFanbase

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