DVD-Rezension: Private Practice, Staffel 5

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Die fünfte Staffel von "Private Practice" knüpft an den fiesen Cliffhanger der vierten Staffel an. Pete Wilder liegt nach einem Herzinfarkt am Boden und wird in letzter Sekunde gerettet. Eine gute Nachricht nach diesem Schocker. Doch viele gute Nachrichten gibt es in der fünften Staffel von "Private Practice" nicht. Viel eher steht in dieser Staffel ein Schicksalsschlag nach dem anderen im Vordergrund und die Ärzte erleben auch hier einige dunkle Momente in ihrem Leben. Niemand bleibt verschont und muss mit seinen Problemen kämpfen. Für einige gibt es ein Happy End, für andere jedoch nicht.

Die vierte Staffel lief in den USA vom 29. September 2011 bis zum 15. Mai 2012 auf ABC. Die deutsche Ausstrahlung begann am 28. März 2012 auf ProSieben und im Anschluss erschien die vierte Staffel auf DVD.

Inhalt

Foto: Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
Private Practice
© 2012 ABC Studios

Das Leben der Ärzte der Seaside Health and Wellness ändert sich in der fünften Staffel enorm. Zunächst einmal bekommen sie Unterstützung durch Jake Reilly, einen Fruchtbarkeitsexperten, der Addison Montgomery im Finale der vierten Staffel auf dei Fiji-Inseln eingeladen hat. Durch seine Anwesenheit gerät Addisons Leben durcheinander, denn diese muss sich nun entscheiden. Ein Baby oder doch Sam Bennett. Die gesamte Staffel über ist Addison hin und her gerissen und bekommt schließlich das Happy End, das sie verdient. Bis es dazu kommt, versucht sie ihr Leben mit dem Besuch eines Therapeuten in die richtigen Bahnen zu lenken.

Das trifft auch auf die anderen Ärzte zu, denn diese wollen auch den richtigen Weg für sich finden. So müssen sich Pete und Violet Turner mit den Nachwehen ihres großen Streites auseinandersetzen und einen steinigen Weg bewältigen, der auch neue Bekanntschaften mit sich bringt. Dasselbe gilt für Cooper Freedman und Charlotte King. Nachdem Erica Warner, eine Frau aus Coopers Vergangenheit auftaucht, verändert sich Coopers und Charlottes Leben schlagartig. Auch Amelia Shepherd macht in dieser Staffel eine Bekanntschaft, die große Auswirkungen auf ihre Freundschaften und ihren Job hat, denn Amelia wird wieder Alkohol- und Drogenabhängig, verliert ihre große Liebe und ist am Ende schwanger von einem Baby, das keine Zukunft hat. Das Leben der Ärzte steht also keinesfalls still und mit der gewohnten Prise Drama geht es auch in dieser Staffel weiter.

Rezension

Foto: Copyright: 2012 ABC Studios
© 2012 ABC Studios

Nach Petes Herzinfarkt ändert sich sein und Violets gemeinsames Leben enorm. Die beiden kommen nicht mehr miteinander zurecht und beschließen schließlich, sich zu trennen. Diese Entscheidung war wohl dringend nötig, denn das Hin und Her zwischen den beiden wurde mit der Zeit sehr anstrengend. Da war Violets Beziehung mit Scott Becker (Stephen Amell) eine willkommene Abwechslung und hat frischen Wind in die Story gebracht. Auch wenn man gewusst hat, dass Pete und Violet am Ende wieder zusammen kommen, so war die Beziehung mit Scott für dieses Ende notwendig. Meiner Meinung nach hätte er ruhig länger da bleiben können, denn so gab es zu viele Episoden, die sich mit Petes und Violets Beziehung beschäftigt haben. Beide Charaktere sind starke Persönlichkeiten und weisen große Unterschiede auf und so war man am Ende bereits an einem Punkt, wo man selbst sagt, dass sie nicht zusammen passen. Doch genau dann, wenn man diese Entscheidung trifft, erkennen die beiden, dass sie doch miteinander zusammen sein möchten. Ende gut, alles gut und die Freude, dass es kein großes Drama mehr gibt, das sich ewig hinzieht, war dann wichtiger, als die Erkenntnis, dass diese Charaktere vielleicht doch nicht zusammen gehören. Petes Entscheidung, Sterbehilfe zu leisten, hat zum Schluss der Staffel noch einmal für Spannung gesorgt und im Grunde kann man mit den gesamten Entwicklungen von ihm und Violet zufrieden sein. So schlimm, wie Violet in der vierten Staffel war, war es in dieser Staffel zum Glück nicht.

Foto: Copyright: 2012 ABC Studios
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Beziehungsprobleme haben in dieser Staffel auch Charlotte und Cooper. Doch das liegt nicht an den beiden, sondern an der neuen Frau in ihrem Leben. Sie bekommen Besuch von Erica (A.J. Langer), die Cooper mitteilt, dass er Vater ist und zwar von Mason. Dass Charlotte davon nicht begeistert ist, ist nachvollziehbar und so sind ihre Handlungen verständlich. Sie beweist in dieser gesamten Story wieder einmal, wie stark ihr Charakter ist und dass sie alles für die Menschen, die sie liebt, machen würde. Ericas Krankheit ist ein sehr interessanter Handlungsstrang in dieser Staffel, denn er holt das Beste aus Charlotte und Cooper heraus. Cooper wird Vater, ist natürlich überglücklich und muss sein Leben nun mit einem Sohn vereinbaren. Hinzu kommt, dass die Mutter seines Sohnes todkrank ist und er alles dafür gibt, damit es ihr gut geht. Charlotte hingegen nähert sich Mason immer mehr an und entwickelt Muttergefühle für ihn und ist ihm gegenüber ehrlich. Als Erica stirbt, sieht man eine große Entwicklung bei Charlotte, die nun tatsächlich Mutter ist und sich um einen Jungen kümmern muss, der eigentlich gar nicht ihr leiblicher Sohn ist. Sie meistert die Situation aber großartig und ist für mich die Heldin dieser Story. Außerdem sorgt sie für einen Moment in dieser Staffel, bei dem ich sehr lange weinen musste und das war, als Mason ihr in die Arme fällt, nachdem er sich von seiner Mutter verabschiedet hat. Eine großartige Szene, die auch jetzt noch für Gänsehaut sorgt.

Foto: Copyright: 2012 ABC Studios
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So stark Charlotte in dieser Staffel war, umso schwächer war Addison. Diese hat es zwar nicht einfach, doch im Endeffekt ist sie selbst schuld. Das ständige Hin und Her zwischen ihr, Sam und Jake geht einem irgendwann so auf die Nerven, dass man davon eigentlich überhaupt nichts mehr sehen möchte. Und ist die Beziehung zu Sam dann endlich vorbei und Addison frei für eine neue Beziehung, wünscht man ihr mit Jake nur das Beste. Er ist ein sehr toller Charakter, der leider viel zu kurz in der Staffel kommt. Seine Ausstrahlung sorgt dafür, dass man unbedingt sehr viel mehr Szenen mit ihm sehen möchte und dass man ihm am Ende mit Addison nur das Beste wünscht. Dass dann plötzlich Sam wieder auftaucht und für einen großen Cliffhanger sorgt, zerrt nur noch an den Nerven. Auf einmal ist er bereit für eine große Beziehung, für eine neue Ehe und für ein neues Baby. Das ist unglaubwürdig und verdirbt die ganze Freude, die man für Addison und Jake empfindet. Dafür ist in der Staffel zu viel passiert. Sam kann einfach nicht loslassen und auch die Story mit seiner Schwester Corinne (Anika Noni Rose) hilft nicht, ihm Pluspunkte zu verschaffen. Sam ist der schwächste Charakter in dieser Staffel und obwohl man zwischenzeitlich Mitgefühl mit ihm hat, so schafft er es mit seinem Verhalten, dass man nicht mehr auf seiner Seite ist. Eigentlich schade, denn er hatte viel Potential, das verschenkt wurde und für die größten Schwachstellen dieser Staffel gesorgt hat. Weitere Schwachstellen waren auch Addisons Versuche, schwanger zu werden, die mit der Zeit sehr anstrengend waren. Das Ganze gekoppelt mit Sam war irgendwann nur noch nervig. Die Freude, dass Addison erstmal aufgibt, ein Baby zu bekommen war groß. Dieser Handlungsstrang war viel zu ausgelutscht und die Konzentration auf Addison und auch Jake war schön, mit anzusehen. Außerdem war die Überraschung, dass Addison endlich ihren Sohn Henry adoptieren kann dafür umso schöner. So konnte auch dieser Handlungsstrang enden und man wünscht Addison tatsächlich ein Happy End.

Foto: Caterina Scorsone, Private Practice - Copyright: 2012 ABC Studios
Caterina Scorsone, Private Practice
© 2012 ABC Studios

Die tragischste Storyline in dieser Staffel hatte mit Abstand Amelia. Sie steht in mehreren Folgen im Vordergrund und man kann eigentlich nicht anders, als gefesselt am Bildschirm zu sitzen, oder mit ihr zu weinen. Zuerst greift Amelia wieder zum Alkohol, was sich auf ihr berufliches Leben auswirkt. Es ist verständlich, dass sie schnell wieder abhängig wird, wenn sie bereits in der Vergangenheit süchtig war. Doch den größten Stoß versetzt es ihr, als ihre Freundin Michelle Selbstmord begeht. Amelia kann nicht anders, als sich mit Drogen und Alkohol zuzuschütten. Als sie Ryan (Wes Brown) kennen lernt, verliert Amelia den Bezug zur Realität, dröhnt sich nur noch voll und sorgt damit zu einer der stärksten Folgen dieser Staffel. Die Ärzte machen sich Sorgen um ihre Kollegin und Freundin und starten eine Intervention, die unfassbar spannend umgesetzt wurde und zu einer Highlight-Folge wird. Auch wenn Amelia danach zur Besinnung kommt und ihr Ryans Tod die Augen öffnet, ist ihr steiniger Weg damit nicht vorbei. Sie erfährt, dass sie schwanger von Ryan ist. In diesem Moment freut man sich für Amelia, man hofft, dass sie ihr Leben endlich geregelt bekommt, doch leider wartet der nächste Schicksalsschlag auf sie. Ihr Baby hat kein Gehirn. Eine solche Entwicklung wünscht man sich für keinen Charakter und so nimmt auch diese Story einen von Anfang bis Ende mit. Amelia meistert die Situation so gut sie kann und die Entscheidung, die sie trifft, ist sicherlich keine einfache. Sie bittet Jake darum, die Organe ihres Babys zu spenden, damit andere Babys gerettet werden können. Diese Story ist mitreissend, emotional und sorgt in vielen Momenten dafür, dass man aufhört zu atmen. Ganz besonders trifft dies im Staffelfinale zu, als Amelia ihr Baby zum ersten und letzten Mal sieht. Auch die gesamte Geburt ist schlimm mit anzusehen, beweist aber wieder einmal, wie stark diese Serie sein kann. Caterina Scorsone hat in dieser Staffel gezeigt, dass sie eine großartige Schauspielerin ist und ihre Darstellung einen emotional sehr mitnehmen kann. So muss es in einer Dramaserie ja sein und mit Amelias Story wurde dies wunderbar bewiesen.

Foto: Copyright: 2012 ABC Studios
© 2012 ABC Studios

Die Aufmachung der DVD-Box unterscheidet sich farblich von den drei Vorgängern, gleicht jedoch stark der ersten Staffel, die ebenfalls orange, jedoch ein bisschen dunkler ist. Auch hier ist im Gegensatz zur DVD-Box der dritten Staffel das Coverbild nicht verpixelt. Auch alle anderen Bilder haben eine gute Qualität und Auflösung, sodass man mit dem Aussehen der DVD-Box sehr zufrieden sein kann.

Die DVD-Box besteht aus sechs Discs, auf denen alle 22 Episoden der fünften Staffel zu finden sind. Alle Extras, die sich auf der Box befinden, sind auch hier auf der sechsten Disc zu finden. Das Menü ist wie bei den Vorgängern musikalisch animiert, was aber auch hier einer fröhlichen Fahrstuhlmusik ähnelt und störend wirkt.

Specials

Foto: Copyright: 2012 ABC Studios
© 2012 ABC Studios

Viele Extras hat die Box zur fünften Staffel nicht zu bieten. So wird zum einen darauf eingegangen, wie es für die Darsteller ist, mit Kindern zu arbeiten. Pete und Violets Sohn Lucas wird immer älter und fängt an zu sprechen und laufen. Addison bekommt endlich ein Baby, ihren adoptierten Sohn Henry und Cooper findet heraus, dass er Vater eines achtjährigen Jungen ist. Somit müssen sich die Darsteller mit den Kindern am Set zurecht finden. Zu sehen sind Interviews der einzelnen Darsteller, die in der Staffel von Kindern betroffen sind und auch Shonda Rhimes äußert sich dazu, wie sie die Entscheidung getroffen hat, Kindern ans Set zu bringen.

Ein weiteres Extra sind zusätzliche Szenen zu zehn verschiedenen Episoden, die aus Zeitgründen aus der Episode geschnitten werden mussten. Das letzte Extra sind wie immer die verpatzten Szenen der Darsteller, die für viele Lacher sorgen und zeigen, dass die Schauspieler neben all dem Drama auch Spaß am Set haben.

Technische Details

Veröffentlichungsdatum: 5. Dezember 2012
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 907 Min.
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Norwegisch, Finnisch, Dänisch, Polnisch, Niederländisch

Fazit

Die fünfte Staffel von "Private Practice" darf in jeder Sammlung natürlich nicht fehlen, denn alle Ärzte machen eine enorme Entwicklung durch und verändern sich von Folge zu Folge. Ein großes Highlight ist die gesamte Storyline von Amelia und auch Charlotte und Cooper können glänzen. Der einzige negative Aspekt ist Sam, der weder mit seiner eigenen Story, als auch mit seiner Story mit Addison überzeugen kann. Dieses Thema wurde bereits zu lange durchgekaut und geht mit der Zeit auf die Nerven. Doch das sollte der Anschaffung keinesfalls im Weg stehen, denn es gibt genug Storys, die dieses Drama wieder gut machen.

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Alex Olejnik - myFanbase