DVD Rezension: Smash, Staffel 1

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Während in den USA gerade die zweite Staffel von "Smash" in vollem Gange ist, erscheint hier in Deutschland am 28. März 2013 die erste Staffel auf DVD. Mit bekannten Gesichtern wie Debra Messing, Jack Davenport und Anjelica Huston konnte die NBC-Musical-Serie zahlreiche Kritiker überzeugen, was eine Nominierung für den Golden Globe und den Grammy beweist. In Deutschland lief "Smash" bereits vom 3. bis 6. Januar 2013 auf RTL II als TV-Event mit eher mäßigen Quoten.

Inhalt

Foto: Christian Borle & Debra Messing, Smash - Copyright: 2013 Universal Pictures
Christian Borle & Debra Messing, Smash
© 2013 Universal Pictures

In "Smash" dreht sich alles um die Entstehung eines neuen Broadway-Musicals. Es beginnt mit der Idee der Autoren Julia Houston (Debra Messing) und Tom Levitt (Christian Borle), die genug haben von den zahlreichen Neuinszenierungen am Broadway und das Leben von Marilyn Monroe auf die Bühne bringen wollen. Mit dem exzentrischen britischen Regisseur Derek Wills (Jack Davenport) und der leidenschaftlichen Produzentin Eileen Rend (Anjelica Houston) ist auch schnell ein kompetentes Team zusammengestellt, dass sich nun auf die Suche nach ihrer neuen Marilyn macht. Und gleich zwei Kandidatinnen können sich im Casting erfolgreich hervorheben. Zum einen wäre da die erfahrene Broadway-Schauspielerin Ivy Lynn (Megan Hilty), die zwar bisher nur im Hintergrund zu sehen war, aber immerhin auf zehn Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken kann. Aber auch die attraktive Karen Cartwright (Katharine McPhee), die noch nie einen Job am Broadway hatte, hätte in jedem Fall das Zeug zu einer umwerfenden Marilyn.

Foto: Katharine McPhee & Megan Hilty, Smash - Copyright: 2013 Universal Pictures
Katharine McPhee & Megan Hilty, Smash
© 2013 Universal Pictures

Doch nicht nur die Wahl der richtigen Marilyn bringt das Team ins straucheln, auch privat ist so einiges los im Leben der erfolgreichen Autoren und Produzenten. So planen Julia und ihr Mann Frank (Brian D'Arcy James) ein Baby zu adoptieren, sind sich jedoch schnell unsicher, wie sich das mit Julias stressigen Job verbinden lässt. Die Produzentin Eileen Rend steht dagegen vor den Trümmern ihrer Ehe, die sie gleichzeitig auch ins finanzielle Aus katapultiert und die Verwirklichung des Musicals in ernsthafte Gefahr bringt. Und während Regisseur Derek eine Affäre mit der Marilyn-Kandidatin Ivy Lynn anfängt, versucht Toms Assistent Ellis Boyd (Jaime Cepero) sich selber in den Vordergrund zu drängen und schreckt dabei auch nicht vor unlauteren Maßnahmen zurück.

Rezension

Foto: Copyright: 2013 Universal Pictures
© 2013 Universal Pictures

Obwohl "Smash" mit bekannten Darstellern wie Debra Messing, Jack Davenport und Angelica Houston aufwarten kann, kommt die Serie leider nicht so richtig in Fahrt. Dabei fängt alles so gut an und die ersten drei Episoden lang war ich völlig begeistert von der Musical-Serie. Denn es fällt einem wahrlich nicht schwer, die "Smash"-Charaktere direkt ins Herz zu schließen. Besonders von der Produzentin Eileen Rend, dem Regisseur Derek Wills, dem Autor Tom Levitt und der Broadway-Sängerin Ivy Lynn war ich auf der Stelle begeistert. Auch von der Story wurde einem alles geboten, was das Serien-Herz begehrt, denn die Entwicklung von der Idee des Musicals bis zur Umsetzung kam zügig in Fahrt und auch die privaten Angelegenheiten waren spannend erzählt und gefühlvoll umgesetzt. Noch dazu traumhafte Stimmen und wunderbare Songs, die gefühlvoll und ideenreich präsentiert wurden. Alles war zauberhaft inszeniert und ich war mehr als einmal zu Tränen gerührt. Doch dann bricht der Zauber der Serie irgendwie ab und tritt auf der Stelle. Die auserkorene Marilyn-Darstellerin Ivy, die einem in den ersten Episoden noch als freundliche und mitfühlende junge Frau präsentiert wird, mutiert zur zickigen Diva und wieder zurück zur sympathischen Frau und wieder zurück zur Diva und so weiter und so weiter. Und eigentlich dreht sich alles nur noch darum die zweite Wahl Karen Cartwright möglichst gut darzustellen. Der Charakter der Ivy wird systematisch von Folge zu Folge negativer dargestellt, um den Charakter der Karen zu pushen. Was eventuell ja sogar noch okay wäre, hätte man sich bei der Darstellung der Karen mehr Mühe gegeben. Denn die wurde im Umkehrschluss nicht immer interessanter, sondern einfach nur stinklangweilig, dümmlich und völlig naiv. Leider ist alles so wahnsinnig vorhersehbar und dem Zuschauer wird quasi mit der Holzhammermethode gezeigt, wen er zu mögen und zu hassen hat. Und für die die es immer noch nicht kapiert haben sollten, dass Karen die Nummer Eins wird, wird ja mit dem Cover noch mal nachgeholfen. Denn schon da steht Karen ja an der Spitze der Darstellerriege und das wird einem auf jeder eingelegten DVD präsentiert. Für jemanden der immer völlig spoilerfrei an eine Serie ran geht, finde ich das persönlich sehr schade, wenn man ein schon vor Beginn der Serie am Cover erkennen kann, wohin die komplette Handlung letztendlich führt. Somit dümpelt die Serie eigentlich nur so vor sich hin, um nach schleppenden 15 Episoden dann endlich zum Ziel zu kommen.

Foto: Debra Messing & Will Chase, Smash - Copyright: 2013 Universal Pictures
Debra Messing & Will Chase, Smash
© 2013 Universal Pictures

Und leider kommen auch die anderen Storylines nicht aus dem Quark und konnten mich so gar nicht überzeugen. Alles wiederholt sich ständig und dreht sich im Kreis. Der Affäre zwischen Julia und Michael zum Beispiel fehlte jeglicher Zauber und wirkte völlig konzipiert, bevor das Beenden dieser sich irgendwie über mehrere Folgen zieht. Da man sich anscheinend immer erst dreimal treffen muss, um immer wieder zu klären, dass man sich eigentlich nicht mehr sehen will. Leider hat sich mit dieser Beziehung auch der Julia-Charakter völlig ins Aus geschossen, obwohl ich anfangs sehr begeistert von ihr war. Auch das Potential der anderen Charaktere wurde nur angekratzt, aber nicht wirklich ausgeschöpft. Und das ist so verdammt schade, da man in den ersten Episoden so völlig begeistert ist, sich dann aber alles in nur eine Richtung drängt. Denn leider lassen die Macher von "Smash" wenig Spielraum für Interpretationen und eigene Gedanken, da jeder Charakter und die diversen Storylines systematisch in irgendeine vorhandene Ecke gedrängt werden und das so konsequent durchgezogen wird, dass man gar keine Wahl hat, irgendwie eigenständig Sympathien oder Antipathien aufzubauen. Leider können diese ganzen Mängel auch nicht von den wirklich tollen Schauspielern rausgerissen werden. Denn da hat "Smash" definitiv alles richtig gemacht und die Rollen mit hochklassigen Gesichtern und einigen wundervollen Broadway-Darstellern großartig besetzt, die aus ihren mittelmäßig ausgearbeiteten Rollen wirklich das Beste herausholen. Doch selbst Uma Thurman, die im letzteren Drittel auftaucht, schafft es nicht das Ruder noch rumzureißen und Schwung in die Story zu bringen.

Foto: Copyright: 2013 Universal Pictures
© 2013 Universal Pictures

Die einzelnen Songeinlagen, die mich anfangs wirklich begeistert haben und mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagten, wirken irgendwann teilweise nur noch wahllos eingeschoben. Davon abgesehen, dass sie sich auch ständig wiederholen und einem einige Songs einfach zu häufig präsentiert werden. Wobei man hier vielleicht den positiven Aspekt sehen sollte, dass man irgendwann zumindest nicht mehr die Untertitel lesen muss, da man die Songs irgendwann schon fast auswendig kennt. Trotzdem müssen durchaus die Choreographien und auch Stimmen der Darsteller hier positiv gelobt werden, denn ohne diese Gesangseinlagen hätte ich wahrscheinlich schon nach der Hälfte der Staffel aufgehört zu schauen.

Specials

Foto: Jack Davenport & Katharine McPhee, Smash - Copyright: 2013 Universal Pictures
Jack Davenport & Katharine McPhee, Smash
© 2013 Universal Pictures

Als Special gibt es von fast jeder Folge geschnittene Szenen, die separat im Bonusmenü zu finden sind. Diese sind natürlich nicht synchronisiert, aber mit Untertiteln versehen. Für mich persönlich jetzt nicht gerade ein Highlight, da die Episoden teilweise schon zu langweilig waren, so dass ich nicht auch noch das rausgeschnittene Material unbedingt sehen muss. Auf der letzten Disc sind dann noch einige andere Specials vertreten wie "Behind the Scenes", "Song and Dance", "Music Video: Touch Me", "Gagreel", "Behind the Music: Magic and Marilyn". Dort geht es hauptsächlich um die Entstehung der Serie, die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere und die Musik in "Smash". Alles in allem kann sich das Bonusmaterial durchaus sehen lassen und ist nicht nur sehr umfangreich, sondern dürfte für einen Fan der Serie auch tolle Hintergrundinfos bieten.

Technische Details

Erscheinungstermin: 28. März 2013
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 619 Minuten (15 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.78:1
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Fazit

Leider schafft es "Smash" nicht seinen anfänglichen Standard zu halten, was sehr schade ist, da durchaus ein hohes Potential vorhanden war. Doch nach dem temporeichen Start dümpelt alles nur vor sich hin, um zu einem Ende zu kommen, das quasi schon von Anfang an sichtbar war.

Nina V. - myFanbase

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