DVD-Rezension: Odysseus – Macht. Intrige. Mythos

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Die 12-teilige Mini-Serie "Odysseus – Macht. Intrige. Mythos" basiert frei auf Homers Epos "Odyssee" und wurde von dem Kultursender Arte in Zusammenarbeit mit dem italienischen Staatsfernsehen RAI und französischen Sender TV5 Monde produziert. Unter der Regie von Stéphane Giusti entstand ein aufwendig inszeniertes Fernsehepos, welches in Deutschland erstmalig vom 13. Juni 2013 - 11. Juli 2013 auf Arte ausgestrahlt wurde. Die Geschichte von Odysseus, dem König von Ithaka, gehört zu den ältesten Dichtungen der abendländischen Literatur, die bereits mehrfach verfilmt wurde. Seit dem 02. August 2013 ist die Mini-Serie nun in Deutschland auf DVD erhältlich und bringt mit Caterina Murino, die das Bond-Girl in "Casino Royale" verkörperte, auch ein bekanntes Gesicht zurück auf den Bildschirm.

Inhalt

Foto: Caterina Murino & Alessio Boni, Odysseus – Macht. Intrige. Mythos. - Copyright: arte-Edition
Caterina Murino & Alessio Boni, Odysseus – Macht. Intrige. Mythos.
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Nachdem der grausame trojanische Krieg bereits seit zehn Jahren beendet ist, wartet die kleine Insel Ithaka immer noch auf die Rückkehr ihres heldenhaften Königs Odysseus (Alessio Boni). Denn nicht nur das Volk braucht wieder ein regierendes Oberhaupt, auch seine zurückgebliebene Frau Penelope (Caterina Murino) und ihr gemeinsamer Sohn Telemachos (Niels Schneider) wissen nicht, ob ihr geliebter Odysseus noch lebt. Tag für Tag wird die attraktive Penelope von den zahlreichen Freiern immer mehr unter Druck gesetzt, einen neuen König für Ithaka zu erwählen. Denn dem Volk von Ithaka geht es immer schlechter und keine der griechischen Inseln will noch Geschäfte mit einer Insel machen, die keinen amtierenden König hat. Geschickt windet sich Penelope von einer Ausrede in die nächste, da sie weder ihren Sohn Telemachos auf den Thron setzen will, noch sich wieder neu vermählen möchte, da sie fest an Odysseus Rückkehr und daran, dass er noch lebt glaubt. Der junge Telemachos kämpft unterdessen damit sich aus dem Schatten seines Vaters zu befreien und endlich ein Mann zu werden, der von den anderen Männern akzeptiert und nicht mehr verspottet wird. Zu neuem Selbstbewusstsein verhilft ihm dabei nicht nur sein tägliches Kampftraining und die Unterstützung von dem besten Freund seines Vaters Mentor (Joseph Malerba), sondern auch die Liebe zu der attraktiven trojanischen Sklavin Clea (Karina Testa).

Rezension

Die Geschichte des heldenhaften Königs Odysseus, der zehn Jahre listig und mutig um Troja kämpfte und danach zehn Jahre auf seiner Reise nach Hause durchs Mittelmeer irrte, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Doch "Odysseus – Macht. Intrige. Mythos" konzentriert sich hauptsächlich auf die Geschehnisse der Zurückgebliebenen in Ithaka.

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Odysseus – Macht. Intrige. Mythos.
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Denn dort warten Familie und Freunde von Odysseus sehnsüchtig auf seine endgültige Rückkehr. Und somit ist der sagenumwobene Titelheld auch in den ersten Folgen gar nicht zu sehen, was von vielen Kritikern als negativ ausgelegt wurde, für mich aber eher einer der positivsten Aspekte der ganzen Serie ist. Denn der Anfang der Serie war definitiv der spannendste und ich persönlich hätte die Serie sogar noch viel früher angesetzt, um zum einen das Aufwachsen von Telemachos näher zu beleuchten und der Verbindung zwischen Mentor, der für mich zu den definitiv interessantesten Charakteren gehörte, zu Penelope und Telemachos noch mehr Tiefe zu geben. Leider wurde aber dieses durchaus vorhandene Potential verschenkt und das plötzliche Auftauchen von Odysseus setzte die ganze Serie dann auf ein eher durchschnittliches Level. Denn Odysseus schenkte Ithaka nicht den langersehnten Frieden, sondern entpuppte sich als narzisstischer Tyrann und verrannte sich in wilde Verschwörungstheorien und dauerhafte Rachevergeltungen. Letztendlich alles ganz nett anzusehen, aber eben nichts wirklich Neues.

Foto: Karina Testa & Niels Schneider, Odysseus – Macht. Intrige. Mythos. - Copyright: arte-Edition
Karina Testa & Niels Schneider, Odysseus – Macht. Intrige. Mythos.
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Auch die Nebenhandlungen, wie der entbrannte Vater-Sohn-Konflikt und die große Liebe zwischen dem Prinzen Telemachos und der Sklavin Clea, die aus unterschiedlichen Ständen kommen und nicht zusammen sein dürfen, sind okay, aber eben schon mehr als häufig thematisiert worden, und dass auch oftmals besser. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich besonders bei Telemachos und Clea wirklich mitgelitten habe, was aber mehr an der knisternden Chemie zwischen den beiden Schauspielern lag, als am eher dürftigen Drehbuch. Irgendwann verliert die komplette Geschichte einfach ihren roten Faden und man wünscht sich nur, dass sie endlich auf den Punkt, beziehungsweise dann auch zum Ende kommt. Vielleicht hätte hier eine geringere Folgenanzahl der Produktion ganz gut getan, denn die Geschichte verrennt sich leider in ständige Wiederholungen und kann nichts Neues bieten. Gerne hätte ich auch mehr aus der griechischen Telegonie erfahren und mehr mythische Begebenheiten gesehen, was aber leider alles sehr stiefmütterlich behandelt und immer nur kurz angerissen wurde. Einen absoluten Pluspunkt gibt es aber für den sehr gelungenen Spannungsaufbau und die Cliffhanger am Ende jeder Folge, die mich, trotz langatmiger Strecken zwischendurch, immer wieder gerne die nächste Folge einschalten ließen.

Foto: Odysseus – Macht. Intrige. Mythos. - Copyright: arte-Edition
Odysseus – Macht. Intrige. Mythos.
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Auch von der Produktion selber war ich etwas enttäuscht, denn alles war, natürlich der damaligen Zeit entsprechend, recht einfach inszeniert. Im Großen und Ganzen passte es natürlich zur Geschichte, aber leider wirkte alles etwas steif und mehr wie eine typische Theaterkulisse. Bei vielen Szenen sah man leider, dass sie im Studio und am Computer hergestellt wurden und dadurch wirkte es recht hölzern und nicht gerade authentisch. Es gab auch irgendwie nur eine Handvoll Schauplätze, die sich immer wiederholten und dadurch entstand leider eben diese billigwirkende Theateratmosphäre. Die einzelnen Charaktere waren wiederum allesamt recht gut besetzt und konnten mich größtenteils überzeugen. Ehrlich gesagt waren sie sogar das Highlight der Serie, denn das Drehbuch war leider wirklich nur Mittelmaß und hätten mich die Akteure nicht so überzeugt, hätte ich die Serie sicherlich kurzerhand abgesetzt. Besonders tragisch und in jedem Fall hervorstechend waren da Joseph Malerba als Mentor und Niels Schneider als Telemachos. Letzterer war dabei eigentlich der wahre Held der Serie und musste sich hinter seinen älteren und erfahreneren Kollegen keinesfalls verstecken. Etwas enttäuscht war ich vom bekanntesten Gesicht der Serie, Caterina Murino, die sich nicht wirklich hervorheben konnte und zwar optisch ein Volltreffer für den Charakter der attraktiven Penelope war, mich aber durch ihr schauspielerisches Talent nicht wirklich überzeugte.

Leider gibt es auch keinerlei Specials, was ich gerade bei so einer historischen Produktion sehr schade finde. Denn hier wären viele Wege für diverse Extras offen gewesen, um dem Zuschauer vielleicht einige Hintergründe der griechischen Mythologie näher zu bringen oder die Entstehung einer solchen Produktion aufzuzeigen.

Technische Details

Erscheinungstermin: 2. August 2013
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 624 Min. (12 Episoden)
Bildformat: 1,77:1, 16:9
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Französisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: keine

Fazit

Trotz vieler Kritikpunkte bietet "Odysseus - Macht. Intrige. Mythos" kurzweilige Unterhaltung, die es einen nicht bereuen lässt eingeschaltet zu haben. Allerdings hat man leider auch nichts verpasst, wenn man es nicht tut.

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Nina V. - myFanbase