DVD-Rezension: "Revenge", Staffel 1
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Bereits vom 19.06. bis 31.08.2013 konnten die deutschen Zuschauer auf VOX jede Woche in die Welt der Reichen und Schönen eintauchen und sehen welchen bitteren Vergeltungsschlag sich Emily Thorne (Emily VanCamp) für ihre lieben Nachbarn wieder ausgedacht hatte. Und für alle, die diese rachsüchtige Verschwörung verpasst haben oder noch mal in das skandalöse Leben in den Hamptons eintauchen wollen, gibt es "Revenge" seit dem 10. Oktober 2013 endlich auf DVD. 22 Folgen vollgepackt mit niederträchtigen Skandalen und bekannten Seriengesichtern wie Emily VanCamp ("Everwood", "Brothers & Sisters"), Nick Wechsler ("Roswell"), Henry Czerny ("Die Tudors") und Connor Paolo ("Gossip Girl"). Aber auch berühmte Hollywoodgrößen wie das Zugpferd der Serie Madeleine Stowe sorgen unter anderem dafür, dass die ABC- Dramaserie "Revenge", die lose auf dem französischen Roman "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas, basiert, in den USA mittlerweile schon in der dritten Staffel läuft.
Inhalt
© 2013 ABC Studios
Viele Jahre nachdem Amanda Clarke als kleines Mädchen die Hamptons unter tragischen Umständen verlassen musste, kehrt sie nun unerkannt und unter neuer Identität als Emily Thorne zurück. Und Emily hat nur einen bitteren Gedanken der sie antreibt: Rache. Rache für das, was ihrer Familie und ihrem Vater David (James Tupper) angetan wurde. Denn als kleines Mädchen musste Emily mit ansehen wie ihr Vater für ein Verbrechen verhaftet wurde, das er nie begangen hat. Als sie daraufhin mit 18 Jahren aus dem Waisenhaus entlassen wird und sein ganzes Vermögen erbt, fasst Emily einen bitteren Plan. Alle, die Schuld an ihrer misslichen Lage sind, sollen dafür bluten. Ganz oben auf Emilys Liste steht dabei Victoria Grayson (Madeleine Stowe), die ungekrönte Königin der Hamptons und um sie besonders hart zu treffen, freundet sich Emily mit ihrem geliebten Sohn Daniel (Josh Bowman) an und beginnt sogar eine Beziehung mit ihm. Und schon zu Beginn der Serie sieht man einen Ausblick auf Emilys und Daniels Verlobungsfeier, bei der Daniel schließlich tot aufgefunden wird. Doch Emily erwarten auch erfreuliche Gesichter aus der Vergangenheit, in Form ihrer Kinderliebe Jack Porter (Nick Wechsler) und dem Neureichen Nolan Ross (Gabriel Mann), der als einziger Emilys mysteriöses Geheimnis kennt.
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Rezension
© 2013 ABC Studios
Ich muss zugeben, in erster Linie hat mich an der Drama-Serie "Revenge" die unheimliche Dichte an altbekannten Gesichtern gereizt. Denn als Serien-Fan gibt es dort einige alte und ziemlich liebgewonnene Bekannte wieder zu entdecken. Etwas abgeschreckt dagegen hat mich anfangs der Beginn der Serie, da dem Zuschauer in der ersten Episode schon ein Blick in die Zukunft gewährt und dann die Zeit wieder zurückgespult wird. Somit hatte ich das leider beim Schauen immer im Hinterkopf und empfand das besonders in brenzligen Situationen etwas spannungstötend, da man ja schon wusste, wer zum Schluss noch dabei ist und wo der Weg sie alle hinführt. Um einen Handlungsbogen aufzubauen, war dieser Flash Forward natürlich sinnvoll, aber spannungstechnisch leider in meinem Fall etwas kontraproduktiv. Aber ohne jetzt zuviel verraten zu wollen, überrascht einen "Revenge" auch hier wieder, denn nichts ist so, wie es Anfangs zu sein scheint. Trotz diesen, für mich kleinen Minuspunktes, schafft es "Revenge" einen von der ersten Minute in seinen Bann zu ziehen. Denn es wird auf harmloses Geplänkel weitestgehend verzichtet und der Zuschauer wird direkt ins intrigante und verschwörungsreiche Leben der Reichen und Schönen geschmissen. Auch im Verlauf der ersten Staffel gibt es immer wieder neue schockierende Wendungen und skandalöse Entdeckungen, die "Revenge" eigentlich nie langweilig werden lassen. Dabei überbieten sich Emily Thorne und Victoria Grayson regelmäßig mit durchtriebenen Aktionen, wobei letztere, dargestellt durch eine großartige Madeleine Stowe, einen immer noch einen Hauch mehr schockiert. Und zu Recht ist Madeleine Stowe eines der Zugpferde von "Revenge", da sie es schafft Victoria durch ihr schauspielerisches Talent unglaublich authentisch darzustellen und ist einer der interessantesten Charaktere der Serie. Bei Emily VanCamp stehe ich da eher noch zwischen den Stühlen, da sie zwar als Mensch unheimlich sympathisch rüberkommt, aber mich leider mit ihren maximal drei verschiedenen Gesichtsausdrücken nicht unbedingt vom Hocker hauen konnte. Und obwohl es mir fast unangenehm ist ein Kind schlecht zu reden, konnte auch Emily Alyn Lind, die Amanda als Kind dargestellt hat, mich leider absolut nicht überzeugen und bei mir keinerlei emotionales Gefühl wachrütteln. Wahrscheinlich ist man aber mittlerweile auch schon zu verwöhnt durch so großartige Kindertalente wie Kiernan Shipka als Sally Draper in "Mad Men". Nichtsdestotrotz ist der Seriencharakter der Emily unheimlich interessant und man schwangt ständig zwischen mitfühlendem Verständnis und schockierendem Erschrecken darüber wie weit sie bereit ist, für ihre Rache zu gehen. Eingeleitet werden Emilys Rachefeldzüge mit einem von ihr gesprochenem Monolog an fast jedem Anfang und Ende einer Episode, in dem sie sich mehr oder weniger bei sich selbst, für ihre Taten rechtfertigt.
© 2013 ABC Studios
Sehr gefreut hatte ich mich auf Nick Wechsler, der ja leider seit "Roswell" nicht mehr wirklich große Engagements hatte und bei "Revenge" endlich mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen war. Leider konnte sein Charakter Jack Porter aber nicht wirklich überzeugen, da ihm einfach zu wenig Kontur gegeben wurde und man sich ständig fragen muss, wie naiv man einen Menschen darstellen kann, bevor es unrealistisch wird. Allerdings sollte man auch hier den Anspruch nicht zu hoch setzten und bei "Revenge" zu viel Realismus und Authentizität erwarten, was die Serie aber wiederum so spannend macht, da sie mit ihren Soap-artigen Elementen immer wieder erstaunen und erschüttern kann. Denn bei "Revenge" gibt es kein eindeutiges Falsch oder Richtig, genau wie die Hauptprotagonisten nicht eindeutig böse oder gut sind und das macht diese Serie so spannend, dramatisch und fesselnd. Besonders positiv ist mir auch aufgefallen, dass die Serie einer klaren Struktur folgt und niemals den roten Faden verliert, indem sie sich zu sehr in Nebenhandlungen verstrickt. Denn alles was geschieht, führt letztendlich zu einem Ziel, ohne dabei in jeglicher Weise verworren zu sein. Die Story an sich hat unheimlichen Biss und verwundert einen immer wieder aufs Neue, ohne sich dabei selber in Unstimmigkeiten zu verstricken. Und auch wenn "Revenge" kurzzeitig etwas auf der Stelle tritt, nachdem man endlich bei dem besagten Mordfall auf der Verlobungsfeier von Emily und Daniel angekommen ist, und man fast denkt, dass es langweilig wird, bekommt die Serie mit neuen schockierenden Enthüllungen neuen Auftrieb und kann bis zum Ende hervorragend unterhalten.
Specials
© 2013 ABC Studios
An diversem Bonus-Material wurde bei "Revenge" nicht gespart und so gibt es auf jeder Disc zusätzliche Szenen, die der Schere zum Opfer gefallen sind, zu fast allen Episoden. Auf der letzten Disc erwartet den Zuschauer dann ein noch umfangreicheres Bonus-Material wie ein Interview mit Nolan Ross, wo es auch wirklich um den Charakter und nicht den Schauspieler geht. In den anderen Menüpunkten kommen Schauspieler und Serienmacher zu Wort und es werden diverse Themen angesprochen. Im Special "Wegweiser der Vergeltung" erfährt man etwas mehr über die Entstehungsgeschichte und Hintergründe zu "Revenge". Während es bei "Zu Hause in den Hamptons" und "Haute Hamptons: Femme Fatale Fashion" mehr um die verschiedenen Drehorte und Kostüme der Serie geht. Alles in allem eine schöne Sammlung an tollem Bonus-Material, dass einem einen schönen Blick hinter die Kulissen von "Revenge" gewährt.
Technische Details
Erscheinungstermin: 10. Oktober 2013
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 902 Minuten (22 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch
Fazit
"Revenge" hat so ziemlich alles, was eine fesselnde Serie ausmacht und bietet unheimlich gute Unterhaltung, die einem nie langweilig werden lässt. Bleibt nur eins zu sagen: "Bitte, lasst uns in Deutschland nicht zu lange auf die zweite Staffel warten."
Nina V. - myFanbase
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