DVD-Rezension: "Misfits", Staffel 4

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Foto: Misfits - Copyright: polyband; Hal Shinnie/Clerkenwell Films/C4
Misfits
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Am 28. Februar 2014 ist es endlich soweit und die vierte Staffel von "Misfits" erscheint in Deutschland auf DVD. Während in Großbritannien Ende letzten Jahres bereits die fünfte Staffel auf E4 lief, läuft die vierte Staffel in Deutschland aktuell noch bis zum 15. März 2014 parallel zur DVD-Veröffentlichung auf ProSieben Fun. Leider ist bei der vierten Staffel nicht mehr alles beim Alten, da die drei Hauptcharaktere Simon (Iwan Rheon), Kelly (Lauren Socha) und Alisha (Antonia Thomas) die Serie verlassen haben. Neu an Bord sind dafür Jess (Karla Crome), Finn (Nathan McMullen), Abbey (Natasha O'Keeffe) und Alex (Matt Stokoe), die versuchen die Lücken zu füllen und die zwei noch bekannten Gesichter Curtis (Nathan Stewart-Jarrett) und Rudy (Joseph Gilgun) zu unterstützen.

Inhalt

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Nach Alishas tragischem Tod und Simons Zurücksetzen in die Vergangenheit, haben auch Kelly und Seth die Stadt verlassen. Die beiden haben sich in Afrika niedergelassen, wo Kelly mit Hilfe ihrer Kraft der Raketenforschung gefährliche Landminen entschärft. Doch lange bleiben Curtis und Rudy nicht alleine und schon bald gesellen sich der unscheinbare Finn und die sarkastische Jess zu ihnen, die ebenfalls zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert wurden. Natürlich handelt es sich bei den beiden nicht um normale Jugendliche, denn auch Jess und Finn haben seit dem Sturm eine Superkraft. Während Finn telekinetische Kräfte besitzt, die er allerdings noch nicht wirklich in Perfektion beherrscht, hat Jess seit dem Sturm einen Röntgenblick. Überwacht werden die Jugendlichen von dem neuen Bewährungshelfer Greg (Shaun Dooley), der ein offensichtliches Aggressionsproblem zu haben scheint. Doch das bleibt nicht alles an Neuzugängen, denn durch Curtis lernt Jess den gutaussehenden Barkeeper Alex kennen und verliebt sind in ihn, nichtsahnend, dass Alex von einer Transsexuellen sein Schwanz geklaut wurde. Und dann stößt auch noch die ausgeflippte Abbey zum Team, die durch ihren Gedächtnisverlust seit dem Sturm emotional ziemlich gestört ist.

Rezension

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Nathan McMullen, Karla Crome & Joseph Gilgun, Misfits
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Nach den zahlreichen negativen Kritiken zur vierten Staffel muss ich zugeben, dass ich echt Schlimmeres erwartet hatte. Klar, es ist definitiv nicht mehr das "Misfits" was wir aus den ersten drei Staffeln kennen und lieben, aber so extrem mies wie es immer behauptet wird, ist es meines Erachtens auch nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass meine Erwartungen schon vorm Anschauen ziemlich niedrig gesetzt waren und somit eigentlich keine große Enttäuschung mehr folgen konnte. Den Vergleich zur grandiosen ersten Staffel, bei der mir vor Lachen die Tränen nur so aus den Augen liefen, hält die vierte Staffel natürlich in keinem Fall stand, denn hier sind maximal ein bis zwei kleine Schmunzler pro Folge drin. Leider fehlen einfach diese grandiosen Knallerstorys, bei denen man sich ständig gefragt hat, was zum Teufel die Autoren geraucht haben um auf so einen krassen (ich entschuldige mich für den Ausdruck) Scheiß zu kommen. Wie auch schon in der dritten Staffel waren die einzelnen Storys sehr durchwachsen und teilweise zwar echt gut, aber leider eben teilweise auch einfach nichtssagend und völliger Durchschnitt. Und Durchschnitt ist das, was man als Zuschauer bei "Misfits" eben nicht sehen will. Der Abstieg der Serie hängt natürlich zu einem großen Teil mit dem fast kompletten Cast-Austausch zusammen. Denn seien wir ehrlich, wie sollte man Kelly, Simon und Alisha auch ersetzen können? Die neue Crew ist zwar auf den ersten Blick echt sympathisch, aber da liegt leider eben auch das größte Problem. Denn die "Misfits"-Zuschauer wollen kein nett und sympathisch und keine Darsteller, die aussehen, als könnten sie auch problemlos in jeder beliebigen Teenager-Serie mitspielen. Besonders die Frauen Abbey und Jess sind einfach viel zu gutaussehend und glatt, keine Spur von dem typisch englischen Chav-Style, den wir an Kelly so wahnsinnig geliebt haben. Es fehlt einem einfach dieser asoziale Flair, den die vorherigen Darsteller perfekt rübergebracht haben und die Serie so außergewöhnlich machte. Und wenn ich hier behaupte, dass Rudy die vierte Staffel komplett gerettet hat, sagt das jawohl alles aus. Kelly, Simon und Alishas Weggang blieb ja leider auch nicht der Einzige, der betrauert werden musste, denn auch der letzte der ursprünglichen ASBO-5, Curtis, verließ in der vierten Episode die Serie. Wobei Curtis immer der war, den ich eigentlich am wenigsten mochte und somit jetzt auch nicht sonderlich getroffen durch seinen Tod war, zumal er in den Episoden davor eh nur noch eine Randfigur darstellte. Ein weiterer Neuzugang ist der extrem cholerische Bewährungshelfer Greg, der leider im Vergleich zu seinem Vorgänger Shaun (Craig Parkinson) auch so gar nicht punkten konnte.

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Misfits
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Leider ging auch der eigentliche Grundgedanke von "Misfits", die Nutzung der Superkräfte, völlig verloren. Klar tauchten, wie auch in den vorherigen Staffeln, immer wieder Menschen mit schrägen Kräften auf, aber das "Misfits"-Team selber hat seine Kräfte so gut wie gar nicht benutzt. Dabei hätte man gerade hier den zahlreichen Neuzugängen mit ihren Kräften mehr Profil geben können. Wobei es sich bei Telekinese und dem Röntgenblick ja leider auch nicht um besonders ausgefallene Kräfte handelt und ich mir da etwas mehr Einfallsreichtum gewünscht hätte. Denn hey, wir sind hier nicht bei Superman und Co., sondern bei "Misfits". Aber das ist leider auch wieder ein Anzeichen dafür, wie normal und durchschnittlich die Serie leider geworden ist. Und anstatt mit abgefahrenen Superkräften Geschichte zu schreiben, haben sich die Autoren in der vierten Staffel hauptsächlich darauf konzentriert, wer denn wohl mit wem Sex haben könnte. Was mich wiederum zum nächsten negativen Punkt der vierten Staffel führt. Denn es gab leider einfach viel zu viele Wiederholungen aus den vorherigen Staffeln, was damit anfängt, dass man mit dem unscheinbaren Finn anscheinend einen neuen Simon erschaffen wollte (oder hatte nur ich das Gefühl?), der sich ganz zufällig in das hübsche farbige Mädchen verliebt. Zusätzlich wohnen Finn und Rudy jetzt im Gemeindezentrum, wie Nathan damals, und mit Alex wird eine dauerhafte Randfigur eingeführt, die über eines der Mädchen in die Gruppe kommt, was mich sehr an Seth und Kelly erinnert hat. Und das ist für mich leider der große Knackpunkt der vierten Staffel, es passiert einfach nichts Neues, obwohl man gerade mit dem gesamten Cast-Austausch eine komplett andere Story hätte erzählen können. Doch stattdessen versucht man krampfhaft im Schema zu bleiben, so dass der Zuschauer leider immer wieder dazu gezwungen wird Vergleiche zu ziehen, die dann klar zu ungunsten der vierten Staffel ausfallen.

Specials

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Joseph Gilgun, Nathan McMullen & Natasha O'Keeffe, Misfits
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Leider sind die Specials auf dieser DVD auch nur netter Durchschnitt, wie die vierte Staffel selber. Es gibt keine extra Episoden oder besonders ausgefallenes Bonusmaterial wie es in den vorherigen Staffeln oft der Fall war. Zu finden ist auf dieser Box das obligatorische "Behind the Scenes", in dem dem Zuschauer ein kurzer Einblick in jede Folge gewährt wird, die man separat auswählen kann. Da kommen dann einige Schauspieler und die Verantwortlichen von "Misfits" zu Wort und erläutern kurz die Episode. Leider sind diese Einblicke nicht wirklich interessant und offenbaren dem Zuschauer auch keine neuen Erkenntnisse. Zusätzlich dazu gibt es noch zu jeder Episode ein sogenanntes "Strung Out", wo die Misfits-Charaktere als eine Art Foto-Marionetten kleine Sketche liefern. Leider ist das weder lustig, noch interessant, sondern schlicht und einfach nur extrem langweilig.

Technische Details

Erscheinungstermin: 28. Februar 2014
FSK: ab 18 Jahren
Laufzeit: ca. 366 Min. (8 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Es wäre wirklich unfair zu behaupten, dass ich mich nicht gut unterhalten gefühlt hätte. Aber seien wir ehrlich, wenn ich sechzehn Mal das Wort "leider" in einer Rezension gebrauche, spricht das nicht gerade für eine gelungene Fortsetzung dieser anfangs so außergewöhnlichen Serie.

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Nina V. - myFanbase