DVD-Rezension: "Game of Thrones", Staffel 3

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2011 startete die erste Staffel der Romanverfilmung "Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin und erreichte seither von Staffel zu Staffel immer mehr Zuschauer. "Game of Thrones" ist das neue Zugpferd von HBO geworden und die Serienmacher David Benioff und D.B. Weiss schaffen es, sich mit jeder Staffel selbst zu übertreffen, was sich an den stetig wachsenden Einschaltquoten bestätigt. So überrascht es nicht, dass die dritte Staffel die bisher erfolgreichste und auch beste Staffel ist.

Inhalt

Nachdem Stannis Baratheon durch das Bündnis der Tyrells und Lannisters am Schwarzwasser geschlagen wurde, scheint sich die Allianz in Königsmund auszuzahlen. Joffrey soll mit Margaery verheiratet werden, während Tywin Lannister für seine Kinder Tyrion und Cersei Pläne schmiedet, um einen weiteren Gegner abzuwehren: Robb Stark. Der König des Nordens rüstet ebenfalls auf und geht einen gefährlichen Pakt ein. Auch die Zukunft seiner Brüder Bran und Rickon ist ungewiss, denn sie treffen auf die Familie Reed und machen sich auf eine gefährliche Reise jenseits der Mauer. Dort im Norden ist Mance Rayder mit seinen Widlingen auf dem Vormarsch, die Mauer zu stürzen, während sich Jon Schnee als verdeckter Spion einschleust und auf die Probe gestellt wird.

Jenseits der Meerenge erreicht Daenerys Targaryen mit ihren wachsenden Drachen eine Sklavenstadt und plant diese mit der Armee der Unbefleckten einzunehmen. Ein alter Bekannter aus Königsmund stellt sich ihr als Ritter zur Seite, während sie in Essos eine stetig wachsende Bedrohung für Westeros und den Eisernen Thron wird.

Rezension

Nach dem eisigen Schockfinale der zweiten Staffel wartet die dritte Staffel eher ruhiger auf, steigert sich aber von Folge zu Folge bis zu einem fantastischen Finale. Auch diesmal gibt es etliche Locations, neue Charaktere und viele Schockmomente, kurz: "Game of Thrones" bietet genau das, was Fans sehen wollen und mehr noch: diese Staffel ist gespickt von grandiosen Dialogen, ereignisreichen Wendungen und epischen Glanzinszenierungen.

Foto: Copyright: 2014 Warner Bros. Ent. Alle Rechte Vorbehalten
© 2014 Warner Bros. Ent. Alle Rechte Vorbehalten

Bei so einer großen Fülle an Cast und Crew weiß man meist gar nicht, wo man anfangen soll. Im Gegensatz zur zweiten Staffel, in der viele Handlungsstränge vereinzelt im Vordergrund standen, ist in Staffel 3 ein roter Faden erkennbar. In Königsmund kommt alles zusammen, denn die Lannisters können ihre Allianz weiter ausbauen und ihre wacklige Position erst einmal aufrecht erhalten. Wann immer ein Lannister an einer Szene beteiligt ist, brilliert schneller Wortwitz und Gefechtdialoge. Tywin Lannister ist diesmal ein Dreh- und Angelpunkt und besonders seine Szenen mit Cersei und Tyrion stechen hervor. Zudem gibt die Familie Tyrell, bestehend aus Lady Olenna, Ser Loras und Margaery, viel Würze in die Storyline und wann immer Diana Rigg in ihrer absolut makellosen Performance als Dornenkönigin beteiligt ist, ist ein Lacher garantiert. So findet die Storyline viel Abwechslung zwischen den schweren Szenen und leichten Dialogen.

Eine ganz große Charakterentwicklung ist in dieser Staffel bei Jaime Lannister zu beobachten. Durch Brienne lernt er, sein Leben aus einem völlig anderen Blickwinkel zu sehen und seinen Ruf als Königsmörder zu überdenken. Seine Beziehung zu Brienne ist eine der schönsten und ausgefeiltesten Beziehungen der gesamten Serie. Nicht zuletzt durch Nikolaj Coster-Waldau und Gwendoline Christies einfühlsamen Performance, welche so viel Gefühl auf den Bildschirm bringt, dass man wirklich ergriffen von dem Ausmaß ihrer sich langsam entwickelten Freundschaft ist. Ein anderes, tolles Duo sind Arya und der Bluthund, die sich bis aufs Blut hassen und doch aufeinander angewiesen sind. Ihre ständigen Neckereien und Sprüche zählen zu den unterhaltsamsten Szenen und sind allesamt mehr als sehenswert.

Ein wenig mau ging es jenseits im Norden in Jon Schnees Storyline zu. Zwar konnten die Aufnahmen der Mauer sehr überzeugen, die Liebesgeschichte zwischen ihm und Ygritte oder Sam und Gilly eher weniger. Mance Rayder kam zu unbedrohlich rüber, der neue Charakter Tormund dafür umso besser. Insgesamt hat man an Jons Loyalität zu der Nachtwache in keinem Augenblick gezweifelt und so kam sein Verrat den Wildlingen gegenüber am Ende alles andere als überraschend. Hier darf man eher auf die vierte Staffel hinfiebern. Das allerdings tut mit den völlig überflüssigen und in die Länge gezogenen Folterszenen zwischen Theon und Ramsay dem Gesamteindruck der dritten Staffel keinen Abbruch. Das sind aber auch schon die einzigen Schwächen der Staffel.

Über diese sieht man gerne hinweg, wenn es Folgen wie #3.04 Und jetzt ist seine Wache zu Ende und #3.09 Der Regen von Castamaer gibt, welche das absolute Highlight der Staffel bilden. Hat Daenerys noch in Staffel 2 zu wenig Screentime bekommen, um zu überzeugen, ist dies nach der vierten Episode längst vergessen. Ihre enorme Stärke und Charakterwandlung bilden eine der beeindruckendsten Handlungspunkte der vierten Staffel, welche in den fulminanten Sieg über Astapor gipfelt. Eine unvergessliche Inszenierung, welche beweist, warum "Game of Thrones" so oft mit dem Wort "episch" in Verbindung gebracht wird.

Die andere Schockepisode ist eher im negativen Sinne betitelt, wenn man es aus der Sicht der Starks sieht. Seit der ersten Staffel müssen sie einen Rückschlag nach dem anderen verkraften. Ihre Familie ist zersplittert und den endgültigen Untergang des Königs im Norden besiegelt Robb Stark selbst: Indem er einen Heiratspakt mit den Freys eingeht, was in der blutigen Roten Hochzeit endet. Dieser Moment reicht an den Schockmoment von Eddard Starks Hinrichtung ran, wenn er ihn nicht sogar übertrifft. Hier gipfelt die Feindschaft der Lannisters und Starks in einem blutigen, vollkommen überraschenden Showdown. Diese Episode ist einer der Momente, welche die Serie auszeichnet: Erinnerungswürdig, zutiefst verstörend, zu Tränen rührend und doch ein perfekt inszenierter Moment, in der Musik, Schauspiel, Schnitt und alles weitere fehlerfrei zusammenpassen.

Zum anderen sind die Locations und Bühnenbilder noch größer und epischer als in den zwei vorherigen Staffeln. All das unterstreicht nochmals den Gesamteindruck der dritten Staffel. Ich habe viel geschrieben, aber das ist noch längst nicht alles, was diese Staffel auszeichnet. Diese Serie muss man einfach erleben. Mit der dritten Staffel befindet sich "Game of Thrones" gerade auf ihrem Höhepunkt. Die Serienmacher beherrschen es perfekt, den Zuschauer in jede Gemütslage zu versetzen. Ist eine Szene zum Lachen komisch, wird es in der darauffolgenden auch schon bitterernst. Es ist ein Spiel der Emotionen.

Specials

Wie auch in den vorherigen Staffeln dürfen sich die Fans an einer ganzen Reihe von Extras erfreuen. Wie in jeder Staffel geben die 12 Audiokommentare des Casts und der Crew zu den Episoden einen tollen Einblick in die Entstehung und das Set. Zudem kommen die Schauspieler noch sympathischer rüber und geben interessante Informationen rund um "Game of Thrones" preis. Sehenswert ist auch die Präsentation der neuen Gesichter aus der dritten Staffel. Außerdem bietet die DVD-Box ein großes Special zu den Widlingen, um ihre Herkunft und Geschichte besser verständlich zu machen. Besonders interessant ist dabei die Location in Island und das komplette Mise en scène zu bewundern.

Nichts Neues, aber durchaus interessant ist die 14-minütige Rekapitulation der Ereignisse aus der zweiten Staffel und das Material zu der Ehepolitik. Insgesamt sind auch diesmal die Specials gelungen und allein deshalb lohnt sich schon die Anschaffung der DVD-Box. Zudem ist die Aufmachung der Box durch die diesmal sehr hellen Töne einladend, genau so wie das einfach zu bedienende DVD-Menü.

Technische Details

Erscheinungstermin: 28. März 2014
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 536 Minuten (10 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1), Italienisch (Dolby Digital 2.0), Italienisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch, Deutsch, Russisch

Fazit

Die dritte Staffel ist meiner Meinung nach die bisher beste Staffel der kompletten Serie. Alles wirkt größer, epischer, emotionaler. Neben den zwei absoluten Highlight-Folgen gibt es keine Episode, die schwächelt oder hinter den Erwartungen zurückbleibt. Diesmal konnten besonders die Geschehnisse in Königsmund und Essos Akzente setzen. Auch was die Specials angeht, werden die Fans von vielen interessanten Informationen verwöhnt. Diese DVD-Box sollte in keinem Serienregal fehlen.

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Tanya Sarikaya - myFanbase