DVD-Rezension: Californication, Staffel 6

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Während in den USA die Serie "Californication" mit der siebten Staffel ihren Abschluss gefunden hat, kommt man in Deutschland endlich in den Genuss der sechsten Staffel, weil diese nun auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde (VÖ: 8. Mai 2014). Da man sich auf die TV-Ausstrahlung nicht wirklich verlassen kann und sehr aufmerksam sein muss, um diese überhaupt mitzubekommen, ist das für Fans der Serie ein wichtiges Datum gewesen.

Inhalt

Foto: David Duchovny & Maggie Grace, Californication - Copyright: Paramount Pictures; Jordin Althaus/SHOWTIME
David Duchovny & Maggie Grace, Californication
© Paramount Pictures; Jordin Althaus/SHOWTIME

Hank muss eine Entziehungskur machen, lernt dort mit Faith aber nur wieder eine Frau kennen, für die er auch verrückte Dinge tut. Faith entpuppt sich auch noch als Muse für Künstler, vorzugsweise Rockstars. Mit einem solchen, Atticus, hat Hank zu tun, denn dieser möchte sein Buch als Musical umsetzen, wobei Hank helfen soll. Dessen Frau Nathalie heuert derweil ausgerechnet Karen an, um das große Anwesen neu zu gestalten. Die meisten Sorgen macht Hank allerdings seine Tochter Becca, die nicht nur einen älteren Freund hat und das wilde Leben kennen lernen will, sondern die auch noch den Wunsch hegt, selbst Schriftstellerin werden will. Dabei wünscht sich Hank ein besseres Leben für Becca.

Charlie gibt sich derweil als Homosexueller, um einen richtig wichtigen Klienten für sich zu gewinnen, doch diesen Schein aufrecht zu erhalten, ist gar nicht so einfach, als sein Klient ihn verkuppeln will. Aus dem erhofften Karrieresprung wird ein Reinfall und Charlie muss wieder ganz unten anfangen. Sein zweites Ziel, Marcy zu beeindrucken, bleibt dadurch auch erst mal auf der Strecke, zumal er mit seinen sonstigen Taten auch keine Punkte sammeln kann. Marcy ist somit einfach nur frustriert, nachdem Stu sie betrogen hat und Charlie auch nur Mist baut, hat sie mit Männern erst mal abgeschlossen. Sie wird von Ophelia aufgefangen, die ihren Hass auf Männern in Büchern ordnet und auch einige überzeugende Ratschläge für Marcy zur Verfügung hat, bis diese merkt, dass Ophelia eher verrückt ist.

Rezension

Foto: Natascha McElhone, Madeleine Martin, Pamela Adlon & Evan Handler, Californication - Copyright: Paramount Pictures; Jordin Althaus/SHOWTIME
Natascha McElhone, Madeleine Martin, Pamela Adlon & Evan Handler, Californication
© Paramount Pictures; Jordin Althaus/SHOWTIME

Hank ist mal wieder in seinem Element. Aus einem guten Anliegen heraus, seiner Familie und sich zuliebe einen Entzug zu machen, entspringt ein neues Abenteuer, neue Frauen, eine entblößte und entblößende Rockerszene und eine neue Liebe. Hanks Leben wird einfach nicht langweilig und als Zuschauer darf man sich auch wieder eine Staffel lang bestens unterhalten lassen. Einzig die Romantiker unter den Fans, die immer wieder hoffen, dass Hank sich auf die Reihe bekommt und Karen endlich mal Treue schwört, bleiben auf der Strecke. Das laszive Leben dominiert und Hank kann dem nicht entkommen. Nicht viel anders ergeht es Charlie, der auf der Suche nach Aufträgen Risiken eingeht, die er nicht unter Kontrolle hat. Trotzdem kommt er in den Genuss von Frauen und bietet dabei wieder viel Potenzial zum Fremdschämen. Was Marcy an ihm nur findet, kann man sich immer wieder fragen. Aber mit der Frage hat man eigentlich auch die Antwort parat, denn er ist und bleibt liebenswürdig mit all seine Tollpatschigkeit.

Auf der anderen Seite ist dann eben noch Marcy, die sich den Männern lossagen will und auf die herrliche Kampflesbe Ophelia trifft, die so dermaßen krankhaft überzeugt ist, dass man nur noch mit der Flucht zurück reagieren kann. Das ist alles sehr unterhaltsam gewesen, auch wenn man ab und zu seine Schwierigkeiten hat, das Extreme anzunehmen. Auf der anderen Seite sind aber auch immer wieder die emotionalen Momente, insbesondere wenn Becca oder Karen auftauchen. Dieser Spagat aus Emotion und Humor gelingt wie gewohnt und sorgt für eine kurzweilige Staffel, die insgesamt auch wieder besser als Staffel 5 ist.

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Während die Staffel also wieder einmal viel hergibt, kann man das von der DVD- bzw. Blu-ray-Box leider nicht behaupten. Die Aufmachung ist noch solide und ohne Schnickschnack, was zu den anderen Staffel passt. Was allerdings das Zusatzmaterial betrifft, so hatte ich kaum glauben können, dass man die Vorgänger noch mal unterbieten kann. Das war ja schon immer nicht besonders kreativ und vielfältig, doch hier wird man nochmals enttäuscht. Man wird mit ein paar Audiokommentaren abgespeist. Diese sind zwar durchaus interessant, weil Alanna Ubach eine gute Alleinunterhalterin ist ("I want to be David Duchovny in my next life.") und auch Tim Minchin und Steve Jones zusammen gut agierten, doch ein bisschen fad ist das schon. Zumal die Beschreibung den Eindruck erweckt, als gäbe es noch mehr. Doch bei "Groupies und Freundinnen", "Sargschänder" und "Kater á la Rock'n Roll" handelt es sich lediglich um bestimmte Abschnitte der Audiokommentare, weil Allana Ubach nicht die komplette Episode kommentiert hat. Das ist irreführend und wirklich ärgerlich.

Technische Details

Foto: David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures; Peter Iovino/SHOWTIME
David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures; Peter Iovino/SHOWTIME

Format: Dolby, PAL
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Englisch, Französisch, Niederländisch, Deutsch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 3
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Spieldauer: 326 Minuten

Fazit

Auch Staffel sechs ist auf einem soliden, unterhaltsamen Niveau, auch wenn man natürlich immer deutlicher wird, dass sich das Konzept langsam auch abnutzt. Die Specials sind leider kein Grund für den Kauf der Box.

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Emil Groth - myFanbase