DVD-Rezension: "Hatfields & McCoys", Miniserie
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Besetzt mit hochkarätigen und bekannten Schauspielern, wie Kevin Costner, Bill Baxton, Tom Berenger, Mare Winningham, Matt Barr, Powers Boothe und Lindsay Pulsipher flimmerte die Historienserie "Hatfields & McCoys" erstmalig vom 28. bis 30. Mai 2012 auf dem History Channel über die US-Bildschirme. Die dreiteilige Mini-Serie, die auf wahren Begebenheiten beruht, konnte neben unwahrscheinlich vielen Nominierungen, einen Golden Globe und zwölf Emmys einheimsen. In Deutschland lief "Hatfields & McCoys" im Oktober 2013 zuerst auf dem Pay-TV Sender RTL Crime, bevor RTL Nitro die Westernserie im November 2013 als Free-TV Premiere ausstrahlte.
Inhalt
Nachdem Anse "Devil" Hatfield (Kevin Costner) und Randall McCoy (Bill Paxton) Seite an Seite im US-Bürgerkrieg an der Front standen und sich dabei sogar gegenseitig das Leben retteten, kehren sie zurück zu ihren Familien ins Tal der Appalachen. An gegenüberliegenden Seiten des Grenzflusses versuchen Anse, der sich in West Virginia angesiedelt hat, und Randall, dessen Familie in Kentucky lebt, ihr Leben wieder aufzubauen. Schnell reihen sich diverse Schwierigkeiten aneinander, die die ehemaligen Kameraden immer weiter auseinander drängen und gegeneinander aufhetzen. Langsam, aber sicher bricht ein erbitterter Streit zwischen den zwei Familien aus, bei der sich jede der beiden Parteien im Recht fühlt und auch ihre Umgebung mit in die blutige und grausame Fede zieht, die im Laufe der Jahre tödliche Opfer fordert. Und obwohl auch die zahlreichen Kinder von Anse und Randall hinter ihren Familien stehen, verlieben sich die attraktive Roseanna McCoy (Lindsay Pulsipher) und der smarte Johnse Hatfield (Matt Barr) ineinander, was zu weiteren brisanten Spannungen führt. Nach und nach werden die beiden zerstrittenen Familien so was wie eine traurige Berühmtheit in den USA und ihr über all die Jahre immer brutaler werdender Streit löst fast einen weiteren Bürgerkrieg zwischen den beiden Staaten aus.
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Rezension
Bei einer Mini-Serie, die derart hochkarätig besetzt ist und von namenhaften Auszeichnungen quasi nur so überschüttet wurde, sind die Erwartungen des Zuschauers natürlich besonders hoch. Und um es gleich vorweg zu nehmen, bei dieser fesselnden Historienserie dürfte eigentlich niemand enttäuscht den Fernseher abschalten. Mit einer durchaus spannenden Story, bei der es mich nebenbei bemerkt stark wundert, dass sie erst jetzt verfilmt wurde, bietet "Hatfields & McCoys" eigentlich für jeden Geschmack etwas. Rasante Actionszenen, sehnsüchtige Liebeleien, hasserfüllte Intrigen, fesselnde Spannung, blutige Schlachten und grandiose Kostüme wurden in "Hatfields & McCoys" mit erstklassigen Schauspielern gepaart, die ihre Rollen mehr als authentisch rüber bringen. Und obwohl die Fehde der Hatfield- und McCoy-Familien in den USA anscheinend jedem bekannt ist und bittere Berühmtheit erlangt hat, muss ich zugeben, dass ich bisher noch nie etwas davon gehört hatte, aber durchaus fasziniert bin von dieser grausamen Familienstreiterei, die letztendlich durch ein simples Schwein in Gang gesetzt wurde.
Besonders gut ist es den Serienmachern gelungen, die einzelnen Charaktere stimmig und authentisch auszuarbeiten, was bei der enormen Anzahl an diversen Rollen schon eine gekonnte Leistung ist. Denn alleine die Anzahl der einzelnen Kinder der zerstrittenen Hauptfamilien beträgt bei den Hatfields ansehnliche dreizehn Nachkommen und bei den McCoys satte siebzehn Kinder. Natürlich hat man sich auf die wichtigsten Charaktere beschränkt und den größten Fokus auf die Hauptrollen gesetzt. Trotzdem wurden auch die diversen Nebenrollen nicht schmählich behandelt und geben dem Zuschauer schnell einen überschaubaren Einblick, wie weit sich die einzelnen Clans, durch diverse Heiraten, ziehen. Neben Kevin Costner und Bill Paxton, die als Familienoberhäupter brillieren, konnten sich ebenfalls Tom Berenger (Jim Vance), Powers Boothe (Wall Hatfield), Lindsay Pulsipher (Roseanna McCoy) und Noel Fisher (Cotton Top) besonders in mein Herz spielen und überzeugten durch ihre grandiose Darstellung der einzelnen Charaktere.
Soweit ich das beurteilen kann, hält sich die faszinierende Westernserie auch ziemlich nah an den tatsächlichen Fakten, was sehr erfrischend ist. Denn zu keinem Zeitpunkt der Serie hat man das fahle Gefühl, dass die Story reißerisch aufpoliert wurde. Geschweige denn, dass versucht wurde eine Seite der Familien als Helden oder Böse darzustellen. Es wurde einem eher leicht gemacht, teilweise Sympathie für jedes Seite zu empfinden, beziehungsweise im Umkehrschluss auch oftmals Unverständnis für diverse Handlungen der einzelnen Charaktere aufzubringen. Bei "Hatfields & McCoys" wurde somit weitestgehend auf die sonst ja doch typische Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet. Ebenfalls mit Liebe zum Detail ausgearbeitet wurden die tollen Kulissen und authentischen Kostüme, die einen schlagartig in eine längst vergangene Zeit versetzen und einem das Gefühl geben, dass man sich wirklich in den Jahren 1878 bis 1891 befindet. Traumhafte Landschaftsaufnahmen und die tolle Atmosphäre, die die ganze Zeit über die Serie beherrscht, runden "Hatfields & McCoys" stimmungsvoll ab.
© 2012 Hatfield and McCoy Productions, LLC. All Rights Reserved.
Eigentlich habe ich an der ganzen Serie nur einen einzigen Kritikpunkt zu bemängeln und das ist die, doch streckenweise ermüdende, Länge der Mini-Serie. Mir persönlich waren drei Teile für diesen Stoff einfach zu lang und es kam ab Mitte des dritten Teils doch immer wieder das dumpfe Gefühl auf, dass es nun an der Zeit ist endlich zum Schluss zu kommen. Hier hätte meines Erachtens nach eine Komprimierung auf zwei Teile gereicht, beziehungsweise eventuell hätte man die einzelnen Episoden kürzer gestalten sollen. Eine andere Möglichkeit wäre es natürlich auch noch gewesen, einzelne Handlungsstränge etwas mehr auszuarbeiten, wie zum Beispiel Nancy McCoys (Jena Malone) Intention bezüglich ihrer Hochzeit mit Johnse Hatfield oder auch dessen Romanze zu Roseanna McCoy, die mir auch etwas zu kurz kam, um ein wirkliches Gefühl dafür aufzubringen.
Specials
Natürlich gibt es auf der DVD auch einige Specials, wie "The Making of Hatfields & McCoys" und das Musikvideo "I Know These Hills mit Kevin Costner & Modern West mit Sarah Beck". Und obwohl das "Making Of" sehr umfangreich ist und viel über die Entstehung der Serie preisgibt, war es mir persönlich etwas zu uninteressant gestaltet. Im Großen und Ganzen geht es um die Kostüme, Effekte und Waffen und hier hätte ich mir einfach noch mehr Hintergrundinfos über die allgemeine Geschichte der verfeindeten Familien gewünscht oder eben Interviews mit den Schauspielern, in denen sie ihre Charaktere analysieren und dem Zuschauer damit noch zugänglicher machen.
Technische Details
Erscheinungstermin: 21. November 2013
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 278 Minuten (3 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 2.0 Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Türkisch
Fazit
Mit der aufwendig und liebevoll inszenierten Westernserie "Hatfields & McCoys" kann man definitiv nichts falsch machen. Eine herrliche Serie die hervorragend zu unterhalten weiß und auch problemlos in einem Rutsch durchgeschaut werden kann.
Nina V. - myFanbase
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