DVD-Rezension: Castle, Staffel 1

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Foto: Joseph C. Phillips, Nathan Fillion & Stana Katic, Castle - Copyright: 2010 ABC Studios; ABC/Vivian Zink
Joseph C. Phillips, Nathan Fillion & Stana Katic, Castle
© 2010 ABC Studios; ABC/Vivian Zink

Da die Crime-Serie mit den Nachwirkungen des Autorenstreiks zu kämpfen hatte umfasst die erste Staffel nur zehn Episoden. Schnell wurde sie zum Publikumsliebling und geht in der Season 2014/2015 bereits in die siebte Runde.

Inhalt

Foto: Stana Katic & Bailey Chase, Castle - Copyright: 2010 ABC Studios; ABC/Karen Neal
Stana Katic & Bailey Chase, Castle
© 2010 ABC Studios; ABC/Karen Neal

Als ein Mörder seine Leichen so herrichtet wie in den Büchern des Bestsellerautoren Richard Castles beschrieben wird, bittet das NYPD ihn um Hilfe bei der Aufklärung der Fälle. Schon beim ersten Aufeinandertreffen, von Richard Castle und der leitenden Ermittlerin Detective Kate Beckett werden die unterschiedlichen Charakterzüge der beiden deutlich. Von Beginn gibt es einen verbalen Schlagabtausch des charmant-arroganten Autors und der taffen Ermittlerin. Da Castle als Autor ein Blick für Details besitzt, fallen ihm Dinge auf, die der Polizei bislang entgangen sind und schließlich wird mit seiner Hilfe der Täter geschnappt. Da die Ermittlungen Castle Spaß machen zu scheinen und er in Beckett seine neue Muse gefunden hat, die seine Schreibblockade beendete, stößt er zu Becketts Widerwillen aber mit Unterstützung des Bürgermeisters zum NYPD hinzu, um dort fortan als Berater zu fungieren.

Rezension

Foto: Stana Katic, Castle - Copyright: 2010 ABC Studios; ABC/Patrick Harbron
Stana Katic, Castle
© 2010 ABC Studios; ABC/Patrick Harbron

Ein ungleiches Ermittlerduo, welches gemeinsam Morde löst – diese Ausgangskonstellation ist nicht neu. Doch die Hauptdarsteller Nathan Fillion und Stana Katic machen diese doch etwas andere Crime-Serie zu einem Genuss für die Zuschauer. Er, der Charmeur, mit Hang zu Spekulationen und oft auch abstrusen Theorien, wer der Mörder sein könnte und sie die Ermittlerin, der nichts wichtiger ist, als das Opfer zu ehren und durch Logik und saubere Arbeit den Täter zu schnappen. Castle und Beckett bilden ein ungleiches Paar, das sich jedoch wunderbar ergänzt. Obwohl Beckett zumindest am Anfang keine Gelegenheit auslässt um ihrem neuen Kollegen zu sagen, was sie eigentlich von ihm hält, ist die Anziehung die von beiden zueinander ausgeht zu spüren. Schön ist auch, dass bereits zu Beginn einige – unbeabsichtigte oder nicht – Anspielungen und Vorausdeutungen auf die Beziehung zu Castle und Beckett gemacht werden. Mit dem Wissen der nachfolgenden Staffeln zaubern diese Kleinigkeiten dem ein oder anderen Zuschauer sicher ein Lächeln ins Gesicht.

Foto: Tamala Jones, Castle - Copyright: 2010 ABC Studios; ABC/Eric Liebowitz
Tamala Jones, Castle
© 2010 ABC Studios; ABC/Eric Liebowitz

Der Aufbau der Serie ist wie bei vielen anderen den Genres auch: Es gibt den Fall der Woche, sowie eine Geschichte zwischen den Charakteren. Die Fälle sind interessant und alle Charaktere sympathisch. Durch Castles gute Menschenkenntnis konnte er in der ersten Folge aus Beckett herauslesen, dass ein traumatisches Erlebnis sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie heute ist. In Episode #1.05 Gefrorenes Blut erfährt der Zuschauer zum ersten Mal Details aus Becketts Vergangenheit und auch was das traumatische Erlebnis war. Beckett öffnet sich Castle, erzählt von der Ermordung ihrer Mutter und zeigt ihm damit, dass sie ihm vertraut. In dieser Episode verändert sich so die Beziehung zwischen den beiden. Castle wird nicht mehr nur als Störenfried angesehen, sondern wird mehr und mehr zum Freund und geschätzten Kollegen. Auch bei Ryan und Esposito genießt Castle zu diesem Zeitpunkt bereits Vertrauen, denn sonst hätte Esposito ihm nie die Akte von Kates Mutter gegeben. Der Mord an Kates Mutter stellt die Basis für einen großen Handlungsrahmen dar, der sich sicherlich über mehr als nur die erste Staffel ziehen wird. Einen ersten Höhepunkt erreicht diese Story im Finale der Staffel. Hinter Becketts Rücken ermittelte Castle mit Hilfe eines Forensikers um Umsitimmigkeiten oder neue Details zu dem Fall herauszufinden. Tatsächlich konnte der Kontakt neue Hinweise entdecken, die den Mord an Johanna Beckett in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Mit dem sehr geschickten Cliffhanger, bei dem Castle Beckett von seinen neuen Erkenntnissen berichten will endet die Staffel.

Foto: Nathan Fillion & Susan Sullivan, Castle - Copyright: 2010 ABC Studios; ABC/Eric Liebowitz
Nathan Fillion & Susan Sullivan, Castle
© 2010 ABC Studios; ABC/Eric Liebowitz

Die Nebencharaktere möchte ich ebenfalls nicht unerwähnt lassen. So liest zum Beispiel Ryan in jeder Folge ein anderes Buch von Castle. Die Darstellung von Castles Familie ist auch durchwegs gelungen. Sowohl Alexis als auch Martha sind auf Anhieb sympathisch.
Lustig ist auch, dass Beckett ein richtiges Castle-Fangirl ist. Wir erfahren, dass seine Bücher ihr über den Tod ihrer Mutter hinweggeholfen haben und dass sie eine Stunde angestanden hatte, um ein signiertes Buch von ihm zu bekommen.

Castle und Beckett finden sich inzwischen anziehend was zu netten Eifersüchteleien beider Charaktere führt. Dass sie mehr als nur Freundschaft füreinander empfinden, würden sie an dieser Stelle nie zugeben, wahrscheinlich ist es ihnen noch nicht einmal selbst bewusst, doch unterhält dies den Zuschauer ungemein.

Die Box enthält alle zehn Episoden der ersten Staffel. Die DVDs sind teilweise mit den Buchcovern oder Buchausschnitten von Richard Castles Romanen bedruckt und sind in einer stabilen Box untergebracht. Das Cover zeigt, Castle und Beckett, sowie eine Leiche, die unter einem von Castles aufgeschlagenen Büchern liegt. Auf der Rückseite des Covers werden die Episodentitel pro DVD aufgezeigt und abgerundet wird dies durch ein Gruppenbild des Casts.

Negativ zu werten ist allerdings, dass zumindest auf meiner DVD-Ausgabe die Episoden 3 und 4 vertauscht worden sind. Es ist nicht sehr schlimm, aber doch irritierend, wenn der Titel der auf der Hülle angegeben ist, nichts mit dem gezeigten Inhalt zu tun hat. Die deutsche Synchronisation ist bei dieser Serie sehr gut gelungen, die Sprecher leisten hervorragende Arbeit um den Charakterzüge aller Figuren Ausdruck zu verleihen. Bei Castle ist dies natürlich besonders wichtig, da sein jugendlicher Charme die Serie zum Teil ausmacht.

Extras

Foto: Nathan Fillion & Molly Quinn, Castle - Copyright: 2010 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright
Nathan Fillion & Molly Quinn, Castle
© 2010 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright

Neben Audiokommentaren zu drei Episoden, kann man sich ansehen wer hinter der Serie Castle steckt, wie sich Nathan Fillion auf die Rolle eines Autors vorbereitet hat, sowie einen kurzen Clip mit Versprechern der Darsteller. Der Audiokommentar zur Politepisode ist recht interessant, da man einiges von den Produzenten und Darstellern erfährt. So wird Seamus Dever immer "der Neue" bleiben, Stana hatte in der Pilotepisode über zwanzig verschiedene Frisuren und das Set war sowohl in New York als auch in Los Angeles. Im Kommentar hört man, wie eine Szene aus den Schnitten von Aufnahmen aus LA und NY bestand. Hut ab, dass die Regie es so gut hinbekommen hat, dass man es als Zuschauer nicht erkennt. Auf Grund der beiden Drehorte gab es zunächst noch zwei Polizeireviere und die Wohnung von Castle war eine andere. Da die Serie letztendlich in LA gedreht wurde, veränderte sich in der zweiten Episode dementsprechend noch das Set.
Auch die anderen Audiokommentare sind sehr zu empfehlen, neben Andrew Marlowe, kommentieren immer auch Nathan Fillion und Stana Katic die Episode. Molly Quinnund Jon Huertas kommen ebenfalls zu Wort und zu der Finalepisode gibt es sogar zwei Audiokommentare. Einmal mit den oben genannten Darstellern und im zweiten mit Jon Huertas und Seamus Dever, welcher wirklich sehr amüsant ist. Die beiden erzählen viel aus dem Nähkästchen, über Nathan Fillion und natürlich auch über ihre Arbeit am Set.

Man erfährt viel darüber wie die Darsteller das Drehen der Episode empfinden, was den Schaffungsprozess der Folge angeht und bekommt noch einige Gags oder interessante Details mit.

Technische Details

Erscheinungsdatum: 6. Mai 2010
Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Portugiesisch, Französisch, Türkisch, Arabisch
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Anzahl Disks: 3
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Spieldauer: 456 Minuten

Fazit

Foto: Copyright: Disney
© Disney

Allein schon um den Beginn der Freundschaft zwischen Castle und dem NYPD sowie die ersten Annäherungen zwischen ihm und Beckett nochmal nachzusehen, lohnt sich der Kauf der DVD. Zudem ist es wirklich toll, was für die Fanbeziehung zur Serie gemacht wird. Zum einen natürlich erscheinen alle Bücher, die Richard Castle schreibt, tatsächlich im Buchhandel, zum anderen ist "Castle" (https://twitter.com/WriteRCastle) auch ein häufiger Nutzer von Twitter und versorgt die Fans und Leserschaft mit lustigen Tweets.

Die Serie unterhält nicht nur mit spannenden Fällen, Charme und Witz, sondern auch mit sehr sympathischen und talentierten Darstellern, die ihre Charaktere wunderbar verkörpern.

Anika W. - myFanbase

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