DVD-Rezension: "Revenge", Staffel 2
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Bereits einen Tag nach Ausstrahlung der letzten Folge auf VOX erschien die zweite Staffel von "Revenge" am 2. Oktober 2014 im deutschen Handel auf DVD. In 22 Episoden voll mit Intrigen und Rachegelüsten, lief die zweite Staffel von "Revenge" in den USA auf ABC bereits vom 30. September 2012 bis 12. Mai 2013 auf dem ehemaligen Sendeplatz von "Desperate Housewives" am Sonntagabend. Und während in den USA seit September 2014 aktuell schon die vierte Staffel über die Bildschirme flimmert, haben wir für euch mal einen Blick auf die DVD-Veröffentlichung der zweiten Staffel geworfen.
Inhalt
Wie auch in der ersten Staffel, beginnt die zweite Staffel mit einem Flash-Forward, wo man Jacks (Nick Wechsler) Boot die "Amanda", mit einer Leiche gesunken auf dem Meeresboden sieht.
Nach Emilys (Emily VanCamp) Rückkehr in die Hamptons, konzentriert sich ihr Handeln im Fokus erstmal nicht auf Rache an den Graysons, sondern darauf ihre tot geglaubte Mutter Kara (Jennifer Jason Leigh) zu finden. Unterstützung bekommt sie dabei von Nolan (Gabriel Mann), während Jack sich ziemlich gehen lässt und sich wenig um seine hochschwangere Frau Amanda (Margarita Levieva) kümmert. Emilys Ex-Verlobter Daniel (Josh Bowman) ist unterdessen mit Ashley Davenport (Ashley Madekwe) zusammen gekommen und steht beruflich an der Seite seines Vaters Conrad (Henry Czerny) bei Grayson Global. Charlotte (Christa B. Allen) ist noch immer in Therapie, um ihre Drogensucht in den Griff zu bekommen, während ihre Mutter Victoria (Madeleine Stowe) scheinbar bei der Flugzeug-Explosion ums Leben kam. Doch schon bald ändern sich die Dinge und es wird wieder intrigiert und alles auf den Kopf gestellt. Und auch die diversen Neuzugänge wie Aiden Mathis (Barry Sloane), den Emily aus ihrer mysteriösen Vergangenheit zu kennen scheint, und Padma Lahari (Dilshad Vadsaria), die eine Angestellte von Nolcorp ist und mehr als berufliches Interesse an Nolan hat, mischen in dem bunten Treiben ordentlich mit.
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Rezension
Leider ist bei der zweiten Staffel "Revenge" genau das passiert, was ich von Anfang an irgendwie befürchtet hatte. Die eigentliche Grundidee der Serie gibt einfach nicht genug Stoff her, um wirklich glaubhaft über mehrere Staffeln zu überzeugen, ohne sich dabei im Kreis zu drehen und nachvollziehbar zu bleiben. Es beginnt alles recht verworren und man braucht eine Weile bis man wieder voll und ganz im intriganten Geschehen drin steckt. Leider wird aber das eigentliche Grundthema "Rache" nur sehr sporadisch aufgegriffen und teilweise bekommt man den Eindruck Emilys bitterer Vergeltungszug rückt in den Hintergrund. Denn bei allem was so in den Hamptons passiert, ist irgendwie nie die eigentliche Hauptakteurin der zündende Auslöser. Zusätzlich verliert man als Zuschauer auch irgendwie den Faden, was genau Emily denn nun vor hat, da sie mittlerweile eigentlich genug belastende Beweise hat, um die Graysons endgültig zu vernichten. Ach nein, halt, ihre gesammelten Beweise schmeißt die Hauptakteurin ja circa Mitte der Staffel einfach ins Meer, um mal wieder von vorne anfangen zu können. Somit wurde einfach alles wieder auf Null gesetzt und anstatt den bitteren Racheplänen von Emily endlich mal einen nachvollziehbaren Weg zu geben, widmet man sich mehr den soaplastigen Themen. Es erwarten einen fiese Intrigen und hinterlistige Pläne, die durchaus ihren Reiz haben, aber eben nicht der Grundidee der Serie entsprechen. Teilweise dreht sich auch alles etwas im Kreis und man bekommt das fahle Gefühl, dass einfach nichts so wirklich vorwärts geht. Ebenso fehlten mir leider die großen Schocker und "Ich krieg den Mund nicht mehr zu"-Momente, da viele Dinge, die die einzelnen Charaktere im Laufe der zweiten Staffel gemacht haben, einfach oftmals recht durchschaubar waren.
Sieht man davon einmal ab, bietet "Revenge" dem Zuschauer natürlich auch in der zweiten Staffel großartige, wenn auch sehr soaplastige, Unterhaltung. Besonders gefallen haben mir in dieser Staffel die diversen Rückblicke, die sich nicht mehr nur auf das Leben von Emily beschränkten, sondern auch Victorias, durchaus spannende, Vergangenheit preisgaben. Somit muss ich in jedem Fall zugeben, dass, wenn man seinen, vielleicht zu hoch gesetzten, Anspruch auf authentische Fernsehunterhaltung mal hinten anstellt, einem auch in der zweiten Staffel von "Revenge" niemals langweilig wird. Es macht durchaus Spaß die komplette Staffel durchzuschauen und sich einfach nur von den bitterbösen Intrigen und zwar leider sehr durchschaubaren, aber durchaus unterhaltsamen, Wendungen einfach nur berieseln zu lassen.
Eine wirkliche Analyse der Weiterentwicklung der Charaktere kann man sich bei "Revenge" leider sparen. Klar passiert im turbulenten Leben der einzelnen Protagonisten mehr als genug, doch bedingt durch die soapartigen Elemente der Serie, ist es einfach nicht möglich diese diversen Veränderungen nachvollziehbar zu bewerten. Denn selbst wenn man denkt, jetzt bekommt der Charakter mehr Tiefe oder Kontur, dreht sich das Blatt schon zwei Folgen später wieder und die Entwicklung driftet wieder ins Abstruse ab oder der jeweilige Charakter fällt in sein altes Schema zurück, weil es eben besser in die Story passt. Somit konnte mich auch leider die Hauptdarstellerin Emily VanCamp abermals nicht überzeugen und kam wieder nicht über ihre monotonen drei Gesichtsausdrücke hinaus. Auch ihr Seriencharakter bot nicht wirklich etwas neues, sondern mutierte eher im Gegenteil zu einem Spielball der Graysons. Denn auch wenn sie es noch war, die in der ersten Staffel gekonnt die Fäden in der Hand hielt, erfolgte in der zweiten Staffel maximal eine Reaktion auf die ihr vorgegebenen Ereignisse. Einzig in einer Situation, bei Amandas Tod, schaffte es Emily VanCamp über sich hinaus zu wachsen und lieferte eine wirklich glaubhafte Vorstellung ab, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften. Positiv konnte sich in dieser Staffel allerdings der Charakter Jack Porter hervorheben, der endlich mehr war als nur ewiger Nebenprotagonist und Ja-Sager. Den Autoren ist es gelungen Jack wesentlich mehr Kontur zu geben, ohne seinen liebenswerten Charakter grundlegend zu verändern. Endlich war Jack Porter mal nicht mehr nur ein reagierendes Anhängsel, sondern konnte durch eigene Storylines glänzen. Und während Victoria und Conrad, wie auch schon in der ersten Staffel, der eigentliche Mittelpunkt der Show waren und das auch hervorragend wuppten, traten Charlotte und Declan irgendwie auf der Stelle und bewegten sich keinen Zentimeter vorwärts. Auch im Leben der vielen anderen Charaktere ging die Zeit natürlich weiter und es passierte eine Menge, was aber irgendwie nicht wirklich eine großartige Bedeutung hatte oder mir die einzelnen Charaktere großartig näher brachte. Denn leider fällt es einfach schwer, einen Charakter wirklich ins Herz zu schließen, wenn er ständig schwankt und dadurch einfach unglaubwürdig wird. Denn wer in "Revenge" heute noch bitter verfeindet ist, kann morgen schon Blutsbruderschaft schließen oder eben umgekehrt.
Specials
Wie auch schon bei der DVD-Box zur ersten Staffel, wurde auch hier wieder nicht an Specials gespart. Es gibt auf allen DVDs zahlreiche zusätzliche Szenen, die sogar mit deutschen Untertiteln versehen wurden, und einige Audiokommentare zu ausgewählten Episoden, hier allerdings nur in Englisch ohne Untertitel. Obendrauf befindet sich auf der letzten DVD noch die Zusatzoption "Extras", in der dem Zuschauer unter den Menü-Punkten "Der Sound von Revenge", "Hamptons Style: Kleider für Miss Davenport", "Pannen vom Dreh" und "Schule der Rache" ein spannenden Blick hinter die Kulissen gewährt wird. Bei so einer reichlichen Auswahl an Specials bleibt einem also gar nichts anderes übrig, als volle Punktzahl zu geben.
Technische Details
Erscheinungstermin: 2. Oktober 2014
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 900 Minuten (22 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Niederländisch
Fazit
Leider konnte sich meine persönliche Begeisterung, die ich noch nach der ersten Staffel empfand, nicht halten. Doch wenn man die Ansprüche an Authentizität und Glaubwürdigkeit nicht ganz so hoch setzte, bietet einem "Revenge" nach wie vor spannende und kurzweilige Unterhaltung.
Nina V. - myFanbase
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