DVD-Rezension: Doctor Who, Der Tag des Doctors
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Im November 2013 feierte die langlebige Science-Fiction-Serie "Doctor Who" in Großbritannien ein ganz besonderes Jubiläum. 50 Jahre wurde die Serie nun bereits ausgestrahlt, eine beachtliche Zeit und zum großen Ereignis feierte die BBC ausgelassen. Zum Jubiläumsprogramm gehörte nicht nur der gelungene TV-Film "Ein Abenteuer in Raum und Zeit", der die Anfangsgeschichte der Serie hinter den Kulissen beleuchtete, sondern auch eine ganz besondere Episode von "Doctor Who". Das Special "Der Tag des Doctors" wurde so nicht nur zeitgleich in 94 Ländern am 23. November 2013 ausgestrahlt, in Deutschland war das Ereignis beim Serien- und "Doctor Who"-Haussender FOX zu sehen, sondern in vielen Ländern lief die Folge sogar im Kino. Das große Jubiläum wurde also gebührend begangen, und wer dieses auch später noch nachvollziehen möchte, kann dies dank der DVD zu "Der Tag des Doctors" tun.
Inhalt
"Der Tag des Doctors" widmet sich einem wichtigen Thema der "Doctor Who"-Mythologie, dem Ende des verheerenden Zeitkrieges zwischen den Timelords und den Daleks. Wir erfahren hier, dass es zwischen dem achten Doctor (Paul McGann) und dem neunten Doctor (Christopher Eccleston), mit dem die Serie 2005 ihre Geschichte wieder aufnahm, einen weiteren Doctor gegeben hat, der sogenannte Kriegsdoctor (John Hurt). Der Doctor in seinem späteren Leben möchte diesen Abschnitt seines Lebens am liebsten ganz vergessen, hat der Kriegsdoctor doch die Entscheidung ausgeführt, sowohl alle Daleks als auch alle Timelords zu vernichten, um den Zeitkrieg zu beenden. Wie wir hier erfahren, hat dieser Doctor die Vernichtung mit Hilfe einer Waffe getan, die über ein eigenes Bewusstsein verfügt. Dieses Bewusstsein manifestiert sich dem Doctor als Rose Tyler (Billie Piper), die dieser Doctor aber noch nicht kennt. Rose zeigt dem Doctor seine Zukunft, in Form des zehnten (David Tennant) und elften (Matt Smiths) Doctors und wie er mit seiner Tat umgehen wird. Die drei Formen des Doctors treffen im England des Jahres 1562 aufeinander, dort entdecken sie dass die Erde von Zygons bedroht wird, deren Bedrohung bis ins London des Jahres 2013 reicht. Gemeinsam mit der UNIT-Leiterin Kate Stewart (Jemma Redgrave) widmen sie sich der Gefahr und Clara (Jenna Coleman) redet dem Doctor ins Gewissen in Bezug auf die Frage, ob die Auslöschung aller Timelords wirklich nötig ist, um den Zeitkrieg zu beenden.
Rezension
Das Jahr 2013 stand im britischen Fernsehen ganz im Zeichen des großen "Doctor Who"-Jubiläums und die Ausstrahlung von "Der Tag des Doctors" war der ultimative Höhepunkt der Feierlichkeiten. Leider hat die reguläre Serie unter den sowohl finanziell als auch zeitintensiven Vorbereitungen auf dieses Special etwas gelitten, so dass die siebte Staffel leider hinter den Erwartungen zurückblieb. Aber glücklicherweise haben sich diese Abstriche ordentlich gelohnt, denn diese ganz besondere Episode von "Doctor Who" kann wirklich auf ganzer Ebene überzeugen. Da ist zum einen das wunderbare Zusammentreffen der beiden Doctor Who-Darsteller Matt Smith und David Tennant, so wie das Wiedersehen mit Billie Piper. Auch der neue Part des Kriegsdoctors, verkörpert von John Hurt ist eine Bereicherung der Geschichte. Das Hauptaugenmerk dieser Episode ist es ganz klar, dem Zuschauer eine gute Zeit zu verschaffen, in dem man locker-leichte Unterhaltung mit viel Witz abliefert, gepaart mit einigen hochdramatischen Augenblicken. Dabei gelingt es den schwierigen Spagat, zwischen Kitsch und Pathos so abzuschreiten, dass man niemals in die falsche Richtung abdriftet. Ein Kunststück, was der Serie in letzter Zeit nicht immer so gut gelungen ist.
Das Zusammenspiel der drei Doctoren wird mir von dieser Episode wohl am längsten in Erinnerung bleiben, denn das hat einfach nur Riesenspaß gemacht. Zwar gab es auch ein paar auf Humor ausgelegte Momente, die für mich nicht so ganz überzeugen konnten, diese beziehen sich vor allem auf die Randhandlung rund um Elizabeth I., die in meinen Augen zu klamaukhaft war. Des Weiteren enthält die Folge aber auch zahlreiche Easter-Eggs für langjährige "Doctor Who"-Fans, von denen ich als Späteinsteigerin der Serie sicher nur wenige mitbekommen habe.
Was die dramatischen Aspekte der Geschichte angeht, die sich mit der so wichtigen Phase des Doctors im Krieg der Daleks und der Timelords beschäftigt, hatte ich während der Episode zeitweise ein wenig Bauchschmerzen. Die Schuld des Doctors, seine eigenen Leute allesamt auf dem Gewissen zu haben, durch eine bewusste Entscheidung seinerseits gehört für mich zu den wichtigsten Eckpfeilern der Geschichte des Doctors. Die Einsamkeit und das Trauma des neunten Doctors, welches so wunderbar rau und emotional von Christopher Eccleston verkörpert wurden, haben mich anfangs für die Serie fasziniert und als es hier dann darum ging, diese Tat des Doctors vielleicht rückgängig zu machen, hat mir das einige Bauchschmerzen bereitet. Eine komplette Auslöschung der Tat hätte für mich mit den vergangenen sieben Staffeln, aber vor allem mit den ersten Jahren der neuen Serie, keinen Einklang ergeben. Dazu kommt Steven Moffats Tendenz, die Zeitlinien der Protagonisten immer wieder umzuschreiben. Aber glücklicherweise hat man hier eine Lösung des Dilemmas gefunden, die den Anforderungen der hier geweckten Erwartungen gerecht wird, aber auch die definierenden Elemente der Vergangenheit des Doctors respektiert.
So ist diese Jubiläumsepisode wirklich ein Highlight der Serie und wird wie immer bei "Doctor Who" durch eine Palette an guten Extras auf der DVD-Box abgerundet. Neben den beiden im Vorfeld der Episode ausgestrahlten Kurzfolgen "Die Nacht des Doctors" und "Der letzte Tag" gibt es auch noch zwei sehr gute Features. Das kurze "Behind the Scenes" zu den Dreharbeiten von "Der Tag des Doctors" besticht vor allem dadurch, dass es von Colin Baker, dem legendären sechsten Doctor eingesprochen wurde, und "Doctor Who Explained" ist ein über 40-minütiges Feature, in dem die Serie noch einmal in allen Facetten beleuchtet und erklärt wird.
Die Extras in der Übersicht:
Doctor Who Explained
Behind the Scenes
2 Mini-Episodes
Trailer
Technische Details
Erscheinungstermin: 20. Dezember 2013
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 75 Minuten
Bildformat: 1,78:1, 16:9
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Fazit
"Der Tag des Doctors" ist dem Anlass, zu dem es gedreht wurde, absolut würdig und begeht das 50-jährige Jubiläum der Serie stilecht. Auch für Fans, die vielleicht schon seit einer Weile nicht mehr dabei sind, ist es absolut zu empfehlen, steht die Episode doch komplett für sich und setzt nicht viel Vorwissen über die jüngsten Ereignisse der Seriengeschichte voraus. Einziger Nachteil dieser rundum gelungenen Folge ist es, dass man plötzlich wieder David Tennant vermisst, mit dessen Abgang man sich zuvor ja schon einmal abgefunden hatte.
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Cindy Scholz - myFanbase
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