DVD-Rezension: Castle, Staffel 6
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Nach dem Cliffhanger mit dem einem die fünfte Staffel zurückließ, konnte man den Start der sechsten Staffel der Erfolgsserie rund um die zwei Hauptprotagonisten Kate Beckett und Richard Castle kaum erwarten. Und nach der grandiosen fünften Staffel, die mit einer hervorragenden Storyline rund um Beckett und Castle, sowie mit witzigen, spannenden und außerordentlich einfallsreichen Fällen punkten konnte, waren die Erwartungen für die weitere Staffel entsprechend hoch.
Inhalt
© 2013 ABC Studios; ABC/Bob D'Amico
Nachdem Beckett sich von ihrer Überraschung erholt hat, nimmt sie Castles Antrag freudig an, erklärt ihm jedoch gleichzeitig, dass sie das Jobangebot des FBI annehmen will und sie deswegen nach Washington ziehen muss. Diese räumliche Distanz macht dem Paar zu schaffen, doch sie setzen alles daran ihre Beziehung auf die gleiche Weise weiterzuführen wie bisher. Als Castle Beckett einen Überraschungsbesuch in Washington abstattet, beteiligt er sich, trotz mehreren Warnungen von Beckett, an deren Ermittlungen und gerät in Lebensgefahr. Castle kann zwar gerettet werden, doch Beckett muss dabei eine Lektion lernen, die ihr nicht gefällt. Die politischen Spielchen, welche in Washington gespielt werden, führen dazu, dass manche Schuldigen einer Strafe entgehen können. Nachdem Castle wieder zurück in New York ist, versuchen die beiden erneut ihre Fernbeziehung am Laufen zu halten und der Zufall will es so, dass das FBI in einem Fall ermittelt, an dem auch das NYPD beteiligt ist. Und auch hier scheint es zum Schluss so, dass einer der Schuldigen nicht die gerechte Strafe erhält, was Beckett sauer aufstößt und sie lässt Informationen aus dem Fall der Presse zukommen, worauf sie vom FBI gefeuert wird.
Nun ist zwar das Problem Fernbeziehung gelöst, denn Beckett ist nach New York zurückgekehrt, hat jedoch nun keinen Job mehr, was sie natürlich belastet. Doch nachdem Beckett bei der Lösung eines Falles geholfen hat, bei dem ein Freund des Polizeichefs verwickelt war, kann sie ihren alten Job beim NYPD wieder aufnehmen und Castle darf nun auch wieder offiziell als Berater tätig sein. Nun gehen die Dinge wieder ihren gewohnten Lauf und Beckett und Castle lösen mit dem Team verschiedene Fälle. Unter anderem ermitteln sie in einem Ritualmord oder müssen sich mit einem Mann auseinandersetzen, der behauptet ein Zeitreisender zu sein. Als dann ein Opfer gefunden wird, dass Lanie wie aus dem Gesicht geschnitten ist und später auch noch ein Doppelgänger von Esposito auftaucht, muss das Team feststellen, dass er 3XK Killer zurückgekehrt ist und alle Beweise gegen ihn vernichten kann. Dieser Fall führt aber dazu, dass sich Esposito und Lanie wieder näher kommen, die inzwischen eine inoffizielle Beziehung führen.
© 2013 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright
Kurz darauf werden Kevin und Esposito in einem brennenden Gebäude eingeschlossen und können erst in letzter Sekunde gerettet werden. Doch Freud und Leid liegen nahe beieinander, denn sobald Kevin den Flammen entkommen ist, kann er seine neugeborene Tochter in die Arme schließen. Etwas was ihm von da an natürlich unglaublich Freude macht, ihn aber auch immer wieder sorgenvoll erscheinen lässt, muss er doch jetzt für eine Familie sorgen, was mit seinem Gehalt nicht immer ganz einfach ist und ihn dazu zwingt Nebenjobs als Türsteher anzunehmen. Auch Alexis Beziehung zu Pi, den sie in Costa Rica kennengelernt hat, wird zu Castles Leidwesen immer ernster und die beiden mieten sich sogar zusammen eine Wohnung. Doch Alexis muss kurz darauf feststellen, dass Pi doch nicht der richtige für sie ist und zieht wieder zurück zu ihrem Vater und Beckett.
Die beiden Verlobten befinden sich währenddessen mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen, müssen sich daneben aber immer wieder mit ihrer Vergangenheit herumschlagen. So taucht Castles Vater erneut auf und lernt dieses Mal auch Beckett kennen. Diese wird bald darauf in einen Undercovereinsatz verwickelt, der schief läuft und es ist ausgerechnet Bracken der sie schlussendlich rettet. Das führt jedoch dazu, dass Beckett ihre Ermittlungen wieder aufnimmt und schlussendlich Bracken überführen und so den Tod ihrer Mutter endgültig aufklären kann. Nun steht der Hochzeit nichts mehr im Wege, doch kurz vor der Trauung findet Beckett heraus, dass sie noch verheiratet ist. Nachdem sie jedoch auch diese Sachen klären konnte, sehen alle dem freudigen Ereignis entgegen und die Braut erwartet gespannt ihren Bräutigam, der jedoch auf der Fahrt zur Hochzeit verunfallt. Als Beckett am Unfallort auftaucht, muss sie mitansehen wie der Wagen von Castle in Flammen aufgeht.
Rezension
© 2013 ABC Studios; ABC/Randy Holmes
Dass es richtig war aus Castle und Beckett ein Paar zu machen, hat die grandiose fünfte Staffel mehrmals bewiesen und so hatte ich eigentlich keine Bedenken, dass dies auch in der sechsten Staffel kein Problem darstellen sollte, auch wenn die beiden in ihrer Beziehung nun einen Schritt weiter gehen wollen. Aufgrund, dass Castle und Beckett am Anfang der Staffel auch gleich die ersten Stolpersteine in den Weg gelegt werden, indem sie mit einer räumlichen Trennung fertig werden mussten, war hier sicherlich eine Weile lang für Spannung in der Beziehung gesorgt. So waren die ersten Folgen auch durchaus interessant , auch wenn es natürlich absehbar war, dass Beckett ihre Karriere beim FBI über kurz oder lang wieder beenden würde. Das Ende bei ihrem neuen Arbeitgeber gelang den Autoren auch sehr gut und so wurde die Rückkehr zum NYPD gut erklärt. Doch dies war es dann leider auch schon. Denn von diesem Zeitpunkt an, verschenken die Macher von "Castle" eine potentielle Storyline nach der anderen und reduzieren Castles und Becketts Beziehung auf Hochzeitsvorbereitungen, die nach dem x-ten Mal einfach nur noch langweilig waren und ich mich sogar mehrmals gefragt habe, ob die Entscheidung aus Beckett und Castle ein Paar zu machen, wirklich so richtig war.
Anstatt also auf Becketts Gefühlsleben nach ihrem Ausscheiden vom FBI und somit der Zerstörung eines Traumes einzugehen, konzentrierte man sich lieber auf Diskussionen über den perfekten Ort für die Hochzeit, über das perfekte Datum für die Hochzeit, über die perfekte Gästeliste für die Hochzeit und über das perfekte Kleid für die Hochzeit. Daneben hat man dem Zuschauer wenigstens zu Anfang noch einige spannende, witzige und außergewöhnliche Fälle präsentiert, doch irgendwann war nicht mal mehr das der Fall und die Fälle wurden so normal wie das Ermittlerduo selber, bei dem es sich immer mehr anfühlt, als wäre Castle einfach ein normaler Polizist und Partner von Beckett. Dann verursacht man noch einmal Spannung mit dem Undercovereinsatz von Beckett der schief läuft und sie in Lebensgefahr bringt. Doch auch hier ist nichts mehr von der taffen Beckett zu sehen, die wir in den letzten Staffel kennengelernt haben. Im Gegenteil, es scheint als würde sie ohne Castle gar nichts mehr hinbekommen und anstatt zu versuchen sich aus ihrer Misere zu befreien, schreibt sie lieber Liebesbriefe an Castle.
© 2013 ABC Studios; ABC/Danny Feld
Kurz vor Ende der Staffel verpulvern die Macher schließlich das ganze Potential, welches sie doch über die ganze Staffel hätten einsetzen können. So taucht Bracken erneut auf und schließlich stellt Beckett auch noch fest, dass sie bereits verheiratet ist. Doch dies alles wird in zwei Folgen im Schnellzugstempo abgearbeitet, so dass man möglichst schnell zum Staffelfinale und einem Cliffhanger gelangt, der zwar unglaublich spannend ist, dem Zuschauer jedoch auch Angst macht, dass man in der siebten Staffel noch einmal durch den Horror einen Hochzeitsplanung geführt wird.
Auch die anderen Hauptcharaktere bekommen in dieser Staffel leider viel zu wenig Aufmerksamkeit. So widmet man zwar eine Folge, die auch wirklich grandios ist, Esposito und Lanie, doch anschließend werden weder ihre Beziehung, noch die Erlebnisse der Folge thematisiert. Und auch Kevin, der während der Staffel Vater wird, bleibt unglaublich blass und die Freunden und Sorgen seiner neuen Rolle als Vater werden eigentlich nur sehr beiläufig erwähnt. Alexis und Martha sind bis auf eine oder zwei Folgen mehrheitlich Statisten und werden kaum in einen Handlungsstrang integriert. Ich bin mir durchaus bewusst, dass "Castle" zu den produceral Serien gehört und der Fall der Woche im Mittelpunkt steht, doch eigentlich haben es die Autoren bisher immer geschafft, diesen schön mit einer Nebenstoryline um die Charaktere zu verknüpfen oder zumindest den Fall so zu gestalten, dass sich "Castle" dadurch von den anderen, zahlreichen Crime Serien abhebt. In dieser Staffel mutierte "Castle" jedoch leider immer mehr zu einer ganz normalen Crime Serie, die von einem männlich/weiblichen Ermittlerduo, getragen wird.
© 2013 ABC Studios; ABC/Ron Tom
Die DVD beinhaltet alle 23 Episoden der sechsten Staffel auf sechs Discs, auf welchen Bilder der Hauptdarsteller abgedruckt sind. Die einzelnen DVDs befinden sich in einem Slimcase auf welchem auf der Vorderseite ein schönes Bild von Beckett und Castle zu finden ist und auf der Innenseite alle Charaktere abgebildet sind und darunter sich eine Liste der Titel der einzelnen Episoden befindet. Das ganze steckt anschließend noch in einer Kartonhülle mit dem gleichen Bild. Auch sind auf der Rückseite der Hülle noch Bilder des ganzen Cast sowie die Kurzbeschreibung der Staffel zu finden Das DVD-Menu wird von der Titelmusik der Serie begleitet und zeigt als Hintergrund die Skyline von New York. Auf fünf DVDs findet man diverse Extras. Unter anderem sind mehrere Folgen mit Audiokommentaren zu finden, bei denen es sich wirklich lohnt, diese anzuschauen. Fast alle der Hauptdarsteller sind bei einem Audiokommentar dabei und man erfährt hier einiges über die Folgen, was man noch nicht wusste. Allerdings sind die Audiokommentare nur in Englisch vorhanden. Auch gibt es einige zusätzliche oder alternative Szenen zu sehen, von denen vor allem die Karaoke Szene auf der fünften DVD zu empfehlen ist. Hier darf sich Seamus Dever mal so richtig zur Schau stellen und er macht dies wirklich hervorragend. Auf der sechsten DVD befinden sich dann noch eine ganze Menge zusätzlicher Specials. In einem erzählen die Schauspieler, was sie an der Serie lieben, in einem anderen dürfen wir mit Stana Katic das Set der Serie besuchen, es gibt ein Special über Pannen bei den Dreharbeiten und neben den zusätzlichen Szenen auch noch ein erweitertes Ende der Folge #6.22 Veritas.
Technische Details
Erscheinungstermin: 20. November 2014
Originaltitel: Castle
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 943 Minuten (23 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen/Tonformat: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 2.0), Spanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Spanisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Norwegisch, Niederländisch, Englisch für Hörgeschädigte
Extras: Am Set mit Stana, Pannen vom Dreh, Was wir an Castle lieben, Audiokommentare, Zusätzliche & erweiterte Szenen
Fazit
Natürlich gehört auch die sechste Staffel in die Sammlung jedes "Castle"-Fans, doch ich kann mir vorstellen, dass sie sich dort eher der Vollständigkeit halber einfindet und nicht weil man sich diese Episoden immer und immer wieder ansehen will. Den Autoren scheint nach einer hervorragenden fünften Staffel die Kreativität in jeder Hinsicht etwas abhanden gekommen zu sein und es bleibt nur zu hoffen, dass sie in der siebten Staffel wieder zu ihrer alten Stärke zurückfinden werden und somit diese sechste Staffel eine Ausnahme, in der sonst immer noch grandiosen Serie, bleibt. Was sich aber bei dieser DVD auf alle Fälle lohnt, sind die Extras. Es gibt jede Menge davon und man lernt nicht nur die Serie und ihre Darsteller dabei etwas besser kennen, sondern kann auch ausgiebig lachen.
Maria Schoch - myFanbase
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