DVD-Rezension: The White Queen, Staffel 1
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Basierend auf der historischen Romanreihe "Der Cousinenkrieg" von Philippa Gregory schuf die BBC in Kooperation mit dem US-Kabelsender Starz eine Historienserie in zehn Teilen über die drei Frauen Elizabeth Woodville (Rebecca Ferguson), Margaret Beaufort (Amanda Hale) und Anne Neville (Faye Marsay) und ihren Kampf um den britischen Thron rund um das Jahr 1464. Mit durchschnittlich knapp fünf Millionen Zuschauern lief "The White Queen" vom 16. Juni bis 18. August 2013 in der Erstausstrahlung auf BBC One und startete am 9. August 2013 in den USA auf dem Sender Starz. In Deutschland läuft die für drei Golden Globes und zwei Emmy nominierte Historienserie aktuell seit dem 11. Februar jeweils Mittwochs in Doppelfolgen auf sixx.
Inhalt
Bereits seit Jahren stellt sich in England im 15. Jahrhundert die Frage nach dem rechtmäßigen König des Landes und "The White Queen" setzt in dem Moment an als Edward IV (Max Irons) mithilfe seines Verwandten Lord Warwick (James Frain) den Thron bestiegen hat. Doch das Zerwürfnis zwischen den aus derselben Linie entspringenden Adelshäuser York und Lancaster, die beide den Thron für sich beanspruchen, ist damit noch lange nicht beendet. Und selbst aus den eigenen Reihen muss König Edward Verrat und Hinterlist erfahren. Denn nachdem er heimlich die Bürgerliche Elizabeth Woodville geheiratet hat, zieht er sich damit den Unmut von seinem ehemals engsten Vertrauten Lord Warwick zu, der bereits andere Pläne für eine Heirat hatte. Gemeinsam mit Edwards Bruder George (David Oakes), den er mit seiner Tochter Isabel Neville (Eleanor Tomlinson) verheiratet, versucht der ehrgeizige Lord Warwick König Edward vom Thron zu stürzen. Doch auch Margaret Beaufort macht sich nach wie vor Hoffnungen auf den Thron und sieht ihren Sohn Henry Tudor als einzigen rechtmäßigen Erben an. Es beginnt ein Kampf um den Thron, der viele Opfer fordert und England immer wieder in den Krieg führt und in zwei Lager spaltet.
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Rezension
Fangen wir doch einfach mal mit dem so ziemlich größten Kritikpunkt den ich an "The White Queen" habe an. Und da bleibt mir erstmal nur zu sagen, schade... sehr schade, dass es nur eine Staffel dieser großartigen Serie gibt. Wobei das auch ein bisschen irreführend ist, da eine Fortsetzung der Serie niemals explizit geplant war, aber durchaus im Bereich des Möglichen lag, dann aber leider wegen mangelnder Zuschauerquoten nicht genehmigt wurde. Trotzdem sollte das niemanden abschrecken, da die Mini-Serie (so würde ich sie lieber deklarieren) schlüssig abschließt und die Geschichte der drei Romane "The Cousins' War: The White Queen", "The Cousins' War: The Red Queen" und "The Cousins' War: The Kingmaker's Daughter" eigentlich in diesen zehn Episoden auch erzählt wurde, da man alle einzelnen drei Teile mehr oder weniger zusammengefasst hat. Wie der Titel schon vermuten lässt, ist in den zehn Episoden die wunderschöne Elizabeth Woodville (The White Queen) die Protagonistin, aber auch die Geschichte ihrer Rivalinnen Margaret Beaufort (The Red Queen) und Anne Neville (The Kingmaker's Daughter) fließt ausreichend in die Geschehnisse mit ein und wird zwar nicht, wie in den Romanen, aus deren Sicht erzählt, aber geben gemeinsam ein schönes Zusammenspiel ab.
"The White Queen" weiß von der ersten bis zur letzten Sekunde mitzureißen und den Zuschauer mit gemeinen Intrigen, hinterlistigen Verrat, sehnsüchtiger Liebe und wahnsinnig tollen Bildern zu fesseln. Besonders die Besetzung der einzelne Schauspieler ist unheimlich gut gelungen und umgesetzt worden und man nimmt jedem der einzelnen Darsteller seine Rolle ohne Zweifel ab. Außer James Frain waren mir alle der diversen Schauspieler vorher gänzlich unbekannt, was aber nichts daran ändert, dass sie ihre Sache einfach großartig gemacht haben. Besonders die Schauspielerinnen der drei Königinnen Elizabeth, Margaret und Anne wussten alle auf ihre mitreißende Art den Zuschauer um den Finger zu wickeln. Aber selbst bis in die kleinsten Nebenrollen waren wirklich alle Charaktere hervorragend besetzt und mir ist nicht ein Darsteller negativ oder unglaubwürdig aufgefallen. Auch die Kulissen und Kostüme fügten sich großartig in das ganze Spiel mit ein und wirkten weder zu pompös, noch zu dunkel oder bedrückend. Dass die Serie in Brügge, Belgien, und somit an vielen Schauplätzen mit Originalgebäuden aus dem Mittelalter, gedreht wurde, verleiht ihr einen extra Charme und keines der Sets wirkt aufgesetzt oder konstruiert. Alles fügt sich zu einem fabelhaften Bild zusammen und setzt den Zuschauer wunderbar in eine längst vergangene Zeit zurück.
In einer filmischen Zeitspanne von 30 Jahren wird in "The White Queen" die Geschichte der berüchtigten Rosenkriege erzählt, die damit beginnt, dass König Edward IV, aus dem Hause York, Henry VI, aus dem Hause Lancaster, vom Thron stürzt und endet mit der Festigung der Herrschaft unter den Tudors, als König Henry VII über König Richard III in der Schlacht bei Bothworth siegt. Historisch gesehen hält sich "The White Queen" ziemlich nah an den Fakten und Eckdaten, beansprucht aber, Gott sei Dank, keinesfalls den Titel einer Dokumentation. Denn hier sollte man diese tolle Serie als das sehen, was sie auch ist, reine Unterhaltung, basierend auf einer erfolgreichen Romanreihe und nicht auf Geschichtsbücher. Vordergründig konzentriert sich "The White Queen" auf die Stellung der Frau in dieser unbeständigen Zeit und zeigt, dass es eigentlich die starken Frauen hinter den großen Männern sind, die letztendlich Politik machen. Die einzelnen Storys der diversen großen Frauen der Geschichte sind spannend erzählt und nach großartigen Längen sucht man in "The White Queen" wirklich vergebens.
Etwas gewöhnungsbedürftig waren für mich die mystischen Einschläge der Serie. Denn die weibliche Linie aus Elizabeths Familie führt seinen Ursprung auf den geheimnisvollen Wassergeist Melusine zurück. Und so hatte Elizabeth nicht nur das sogenannte zweite Gesicht, sondern lernte von ihrer Mutter Jacquetta (Janet McTeer) die hohe Kunst der Magie, die sie immer wieder einsetzte, um zum Beispiel Stürme hinaufzubeschwören, die ihrem Mann auf dem Schlachtfeld das Leben retteten, oder um verhasste Personen zu verfluchen. Das war für mich Anfangs etwas weltfremd und auch irgendwie unpassend, allerdings muss man wissen, dass Königin Elizabeth tatsächlich den Ruf hatte, eine Hexe zu sein und Magie und Hexerei im Mittelalter etwas völlig "normales" war, beziehungsweise die Menschen fest daran glaubten. Ebenfalls etwas negativ ist mir leider aufgefallen, dass man sich bezüglich der Alterung der Charaktere wenig Mühe oder anscheinend wirklich Gedanken gemacht hat. Leider sieht man optisch, auch wenn in der Serie zum Beispiel 20 Jahre vergangen sind, kaum einen Unterschied an den Protagonisten. Graue Haare oder Falten sucht man leider vergeblich, was zum einen nicht nur ziemlich unrealistisch ist, sondern zum anderen oftmals sehr zu Verwirrung führt. Denn man bekommt als Zuschauer leider gar kein Gefühl für die Zeit die in zehn Episoden an einem vorbeirauscht. Optisch kann man einzig an den Kindern erkennen, wieviel Zeit mittlerweile ins Land gegangen ist. Durch dieses fehlende Zeitgefühl sind leider auch manche Entwicklungen der Charaktere schlecht nachvollziehbar und man bleibt oft verwundert zurück und fragt sich wie diese oder jene Entwicklung nun passiert ist. Teilweise hätte man sich hier auch etwas mehr Zeit für einzelne Charaktere nehmen sollen, um die diversen Weiterentwicklungen schlüssig zu erklären.
Für alle die "The White Queen" so wie mich überzeugt hat, gibt es auch noch gute Nachrichten zu vermelden. Denn obwohl die Serie bei der BBC mehr oder weniger floppte, entpuppte sich die Serie bei Starz (mit einigen zusätzlichen freizügigeren Szenen) als Quotenerfolg und so entschied sich der Sender dazu "The White Queen" in Eigenregie fortzuführen. Basierend auf dem Roman "The White Princess" soll es darin dann um das Leben der Tochter von Elizabeth und Edward gehen, Prinzessin Elizabeth, die an der Seite von Henry Tudor den Thron besteigt.
Specials
Im Menüpunkt Specials gibt es eine wahnsinnig lange Auflistung diverser Extras von einem Blick hinter die Kulissen bis Erklärungen zu den Charakteren. Leider weicht die erste Begeisterung darüber schnell, da jedes der Filmchen nur ein paar Minuten dauert, die hauptsächlich mit Szenen aus der Serie gefüllt sind. Natürlich erfährt man auch einige Hintergrunddetails, aber letztendlich hätte man die ganzen Punkte auch in ein einzelnes "Making Of" packen können, das man sich dann komplett hätte anschauen können und man müsste nicht alle drei Minuten wieder zur Fernbedienung greifen, um einen Menüpunkt weiter zu schalten. Letztendlich ist es ein nettes Special, aber eben Standart und nichts Außergewöhnliches.
Technische Details
Erscheinungstermin: 22. Januar 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 540 Minuten (10 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Niederländisch
Fazit
Ich kann bei "The White Queen" nur eine absolute Weiterempfehlung aussprechen, da mich die Serie komplett begeistert hat. Jeder der auch auf Historienserien wie "Die Tudors" oder "Die Borgias" abfährt, sollte sich "The White Queen" nicht entgehen lassen.
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Nina V. - myFanbase
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