DVD-Rezension: Dracula, die komplette Serie

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Besetzt mit bekannten Gesichtern wie Jonathan Rhys Meyers, Thomas Kretschmann und Jessica De Gouw und als Gemeinschaftsprojekt von NBC und dem britischen Sender Sky Living flimmerte "Dracula" erstmalig vom 25. Oktober 2013 bis zum 24. Januar 2014 über die US-Bildschirme. Als Adaption von Bram Stokers "Dracula" schuf Cole Haddon eine weitere Geschichte um den legänderen Dracula, die aber schon nach einer Staffel von der NBC wieder abgesetzt wurde. In Deutschland lief "Dracula" vom 20. Oktober bis 1. Dezember 2014 auf VOX und ist nun seit dem 12. Februar 2015 auf DVD erhältlich.

Inhalt

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Wiedererweckt durch Professor Abraham Van Helsing (Thomas Kretschmann) verschlägt es Dracula (Jonathan Rhys Meyers) zehn Jahre später ins viktorianische London. Als Großindustrieller Alexander Grayson schleicht er sich in die gehobene Gesellschaft ein, mit dem Vorwand die moderne Wissenschaft nach London bringen zu wollen. Doch in Wirklichkeit hat Dracula mit Van Helsing den Plan ausgeheckt, den Geheimbund Der Orden des Drachen zu zerschlagen. Denn deren Vorfahren waren es, die damals seine Familie töteten und ihn zum Untoten verdammten. Und auch Van Helsings Familie wurde von dem grausamen Orden getötet. Doch in London angekommen lernt Dracula schnell die Medizinstudentin Mina Murray (Jessica De Gouw) kennen, die seiner verstorbenen Frau bis aufs Haar gleicht und in die sich Dracula Hals über Kopf verliebt.

Rezension

Foto: Jonathan Rhys Meyers & Jessica De Gouw, Dracula - Copyright: 2015 Universal Pictures
Jonathan Rhys Meyers & Jessica De Gouw, Dracula
© 2015 Universal Pictures

Sagen wir es mal so, das Beste an der Serie war wohl, dass ich schon lange nicht mehr eine so gute und wirksame Einschlafhilfe hatte. Obwohl ich mich wirklich sehr auf die Serie gefreute habe, da ich zum einen an dem Thema Vampire immer interessiert bin, zum anderen alle Arten von Kostümserien einfach liebe und zum dritten Jonathan Rhys Meyers mein Herz im Normalfall höher schlägen lässt, konnte mich "Dracula" tatsächlich nicht mal ansatzweise begeistern. Im Gegenteil, schon unheimlich lange habe keine so wahnsinnig langweilige Serie gesehen. Obwohl die detailverliebten Kulissen und wunderschönen Kostüme tatsächlich grandios waren, kam einfach überhaupt keine stimmige Athmosphäre für die damalige Zeit auf. Alles wirkte wahnsinnig affektiert und unheimlich aufgesetzt, was zum Großteil leider mitunter an den Schauspielern beziehungsweise auch viel an der miserablen Synchronisation lag. So gut wie keiner der jeweiligen Schauspieler konnte mich in seiner ihm zugewiesenen Rolle überzeugen oder ansatzweise begeistern. Selbst die großen Namen Thomas Kretschmann und Jonathan Rhys Meyers wirkten einfach nur schrecklich farblos und unheimlich blass in den zugegebenermaßen tollen Settings. Eventuell könnte ich mich noch für Nonso Anozie in der Rolle des ergebenen Dieners Renfield stark machen, der im Zusammenspiel und den Dialogen mit Dracula teilweise wenigstens für etwas Schwung und Begeisterung sorgen konnte.

Foto: Jonathan Rhys Meyers & Thomas Kretschmann, Dracula - Copyright: 2015 Universal Pictures
Jonathan Rhys Meyers & Thomas Kretschmann, Dracula
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Die Story an sich fand ich gar nicht so ganz schlecht durchdacht. Dracula und Van Helsing schließen sich zusammen, um das ihnen angetane Unrecht zu rächen. Leider haben es aber weder die Autoren, noch die Schauspieler geschafft die Story spannend und mitreißend zum Zuschauer zu transportieren. Ein flacher Dialog jagt den nächsten und anstatt mich zu gruseln oder entsetzt vor soviel Graumsamkeit auf den Fernseher zu starren, musste ich mir ständig das Lachen oder Kopfschütteln verkneifen. Denn mal ehrlich, wenn Dracula für eine Verfolgungsjagd das Auto benutzt, also bitte, da läuft doch irgendetwas gehörig schief. Dracula selber hat bei mir nicht den kleinsten Hauch von schauriger Faszination oder unheimlicher Ehrfurcht ausgelöst, sondern kam letztendlich wie ein gezähmtes Weichei rüber. Es ist für mich einfach unfassbar was man aus dieser Figur, die so wahnsinnig viel Potential hat, in dieser Serie gemacht hat. Es gab sicher die eine oder andere Szene, die beklemmend und finster inszeniert war, aber diese gingen nicht ein einziges Mal um den Protagonisten. Den Gipfel an Lächerlichkeit bildete die Vampirjägerin Lady Jane (Victoria Smurfit), die à la Buffy mit modernem Pferdeschwanz und Seitenscheitel auf die Jagd nach Dracula ging.

Somit ist es leider kein Wunder, dass die Serie mangels fehlender Quoten eingestellt wurde. Denn von 5,26 Millionen Zuschauern, die noch die Pilotfolge sahen, blieben letztendlich nur noch zeitweise 2,47 Millionen Anhänger am Ball. Und für alle, die sich tatsächlich bis zum Schluss durchgekämpft hatten, blieb am Ende auch noch ein Cliffhanger übrig.

Specials

Sollten einen nach zehn Folgen Quälerei tatsächlich noch die Specials interessieren, hat man auf der DVD-Box eine durchaus schöne Auswahl an diversem Bonusmaterial zusammengestellt. Neben der dritten Episode als UK-Version findet man einige geschnittene Szenen und diverse Making Ofs zu verschiedenen Themen.

Technische Details

Erscheinungstermin: 12. Februar 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 428 Minuten (10 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

"Dracula" ist tatsächlich die langweiligste Serie, die ich seit langem gesehen habe, und konnte mich nicht ansatzweise fesseln oder begeistern. Leider ist das einzig Schaurige an dieser Serie das, was diese Produktion aus dem legendären Charakter Dracula gemacht hat.

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Nina V. - myFanbase

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