DVD-Rezension: Psych, Staffel 7

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Shawn Spencer und Burton Guster haben auch in der 7. Staffel wieder alle Hände voll zu tun, um der Polizei von Santa Barbara unter die Arme zu greifen und geraten dabei in allerhand kuriose Situationen. In einem Fall brechen sie sogar in Gesang und Tanz aus.

Inhalt

Foto: James Roday, Dulé Hill & Maggie Lawson, Psych - Copyright: 2015 Universal Pictures
James Roday, Dulé Hill & Maggie Lawson, Psych
© 2015 Universal Pictures

Nachdem ein alter Partner seinen Vater niedergeschossen hat, macht sich Shawn auf den Weg, den Schuldigen dingfest zu machen und wartet dann darauf, dass es seinem Vater wieder besser geht. Glücklicherweise überlebt Henry den hinterlistigen Verrat, doch er beginnt, sein Leben zu hinterfragen und trifft sich infolgedessen auch wieder mit Shawns Mutter Madelaine.

Shawn ist unterdessen mit Juliet glücklich und die beiden planen eine gemeinsame Zukunft. Bei der Hochzeitsfeier von Carlton Lassiter und Marlowe Vicellio jedoch passiert es: Juliet findet Hinweise darauf, dass Shawns übersinnliche Eingebungen nichts weiter sind als eine gute Beobachtungsgabe. Sie stellt ihn zur Rede und Shaw gesteht ihr, dass er in Wahrheit gar kein Hellseher ist. Dies treibt einen Keil zwischen die beiden und Shawn tut alles, um Juliets Vertrauen zurück zu gewinnen.

Besser läuft es für Gus, der per Online-Dating eine Frau namens Rachel kennenlernt, die ihn vom Fleck weg begeistert und die zur Abwechslung mal keine kriminelle Machenschaften vor ihm zu verstecken versucht. Dass sie einen Sohn hat, macht ihm dabei nichts aus, auch wenn klar wird, dass das Leben, so wie er es mit Shawn führt, für ein Kind unmöglich ist.

Rezension

Foto: James Roday, Psych - Copyright: 2015 Universal Pictures
James Roday, Psych
© 2015 Universal Pictures

Es gibt nicht häufig Cliffhanger bei "Psych" und ehrlich gesagt hat wohl niemand damit gerechnet, dass Henry tatsächlich seiner Schusswunde erliegen würde. Der Tod seines Vaters hätte Shawn so sehr getroffen, dass ein unbeschwertes Ermitteln als angeblicher Hellseher danach nicht mehr möglich gewesen wäre. Deswegen ist es von vornherein klar, dass Henry überleben wird und das is auch gut so. Die Episode, die etwas mehr auf das Seelenleben von Shawn eingeht, ist nicht das, was man bei "Psych" sehen möchte.

Nach der schweren ersten Episode geht es dann jedoch erst einmal recht unbeschwert weiter. Juliet geht undercover und Shawn und Gus gehen auf die Suche nach Bigfoot, geraten dann jedoch in eine Schießerei und müssen von Juliet und Lassiter gerettet werden. Es sind sehr skurrile Situationen, in denen sich die Charkatere wiederfinden, aber das ist man bei "Psych" mittlerweile ja gewöhnt. Es ist aber auch das, was James Roday und Steve Franks am besten können. Dass nicht immer jeder Witz sitzt und Situationen manchmal so abstrus sind, dass man aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus kommt, ist zu verschmerzen, denn letztendlich hat "Psych" nicht den Anspruch, intellektuell anspruchsvolle Unterhaltung zu bieten. Es geht einfach nur um zwei Freunde, die ihre Kindheitsträume verwirklichen und dabei zufällig auch noch Verbrechen aufklären.

Foto: Maggie Lawson & James Roday, Psych - Copyright: 2015 Universal Pictures
Maggie Lawson & James Roday, Psych
© 2015 Universal Pictures

Anders als gewohnt setzt man in der siebten Staffel vermehrt auch darauf, zwischenmenschliche Probleme zu generieren. So passiert in der Mitte das Unvermeidliche und Juliet erfährt zufällig, dass Shawn gar kein Hellseher ist. Sie ist unglaublich verletzt, was man ihr nicht verdenken kann. Allerdings ist es auch schwer zu glauben, dass ihr all die Jahre nicht ein einziges Mal die Idee gekommen ist, dass Shawn einfach nur ein guter Schauspieler ist. Das lässt die ansonsten so taffe Juliet schon ein wenig naiv aussehen. Dass es irgendwann soweit kommen musste, ist klar und es war auch gut, dass es nicht erst im Serienfinale soweit war. Auch die Umsetzung war zu Beginn durchaus gelungen, bis die Autoren anscheinend keine Lust mehr hatten, sich damit intensiv zu beschäftigen und von einer Episode auf die andere Juliet und Shawn wieder zu eine Paar haben werden lassen, das abseits von der Kamera alle Probleme gelöst hat und den Zuschauer somit außen vor lässt.

Foto: Anthony Michael Hall, Dulé Hill & James Roday, Psych - Copyright: 2015 Universal Pictures
Anthony Michael Hall, Dulé Hill & James Roday, Psych
© 2015 Universal Pictures

Dieses abrupte Ende dieser Storyline ist ein sehr negativer Punkt in einer ansonsten durchaus guten Staffel, die jedoch zwischendurch auch immer wieder mal kleine Durchhänger hat. So kann Gus' plötzliche Angst, als ungeliebter Nobody zu sterben überhaupt nicht überzeugen, ebenso störend ist, dass man es einfach nicht schafft, alle Charaktere gleichmäßig in die Episoden zu integrieren. Erst am Ende bekommt man wieder die Kurve und schafft mit der Figur des Harry Trout einen interessanten Gegenspieler für Shawn und Gus, der die Serie komplett umkrempeln könnte. Er übernimmt nach dem überraschenden Weggang von Polizeichefin Karen Vick die Leitung er SBPD, degradiert Lassiter und macht den beiden Hobbydetektiven klar, dass unter seiner Leitung keine Berater mehr eingestellt werden. Es ist ein interessanter Cliffhanger, der die Zuschauer aus einer guten Staffel entlässt, die jedoch auch ein wenig Abnutzungserscheinungen zeigt, die sich einfach nicht mehr wegdiskutieren lassen.

Zu dieser Gelegenheit muss man auch das Musical ansprechen, das zwar komplett eigenständig ist, jedoch offiziell zur siebten Staffel zählt. Leider ist Steve Franks damit keine gute Episode gelungen. Vieles wirkt aufgesetzt und gezwungen, selbst wenn einige Musik- und Tanzeinlagen wirklich herrlich sind. Die Storyline ist einfach zu dünn, um sie über 90 Minuten zu strecken und so wird die Episode am Ende eher lang- als kurzweilig.

Foto: Dulé Hill, Psych - Copyright: 2015 Universal Pictures
Dulé Hill, Psych
© 2015 Universal Pictures

So kritisch sollte man die 7. Staffel allerdings nicht nehmen. Die meisten Episoden bieten wie immer Spaß und witzige Einfälle, können vor allem mit Wortwitz und grandiosen Dialogen zwischen James Roday und Dulé Hill aufwarten, die vor Anspielungen auf die Popkultur nur so strotzen. Die 100. Episode beispielsweise, eine Hommage an den Film "Clue", ist bis ins Detail so genial durchdacht, dass es ungeheuer Spaß macht, den Akteueren dabei zuzusehen, wie sie sich durch die Episode raten. Auch die Hochzeit von Carlton Lassiter und Marlowe Viccellio ist herrlich skurril und führt zu verfänglichen Situationen und tollen Momenten zwischen den Charakteren. Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass manchmal ein paar Abnutzungserscheinungen deutlich werden und eben nicht mehr jede einzelne Szene ins Schwarze trifft.

Sehr schade ist, dass sich auf der DVD überhaupt kein Bonusmaterial befindet. Natürlich kauft man sich die DVDs in erster Linie, um die Episoden noch einmal sehen zu können, doch dass rein gar nichts für die Fans zusätzlich auf die Scheiben gepresst wurde, ist enttäuschend.

Technische Details

Foto: Copyright: Universal Pictures
© Universal Pictures

Format: HiFi Sound, PAL
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Anzahl Disks: 4
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Spieldauer: 690 Minuten

Fazit

Alles in allem macht Staffel 7 wieder Spaß und wartet mit tollen Ideen und großartigen Momenten zwischen den Hauptcharakteren auf. Dass man das ein oder andere Problem hinter der Kamera löst und so den einfachen Weg wählt, anstatt die Zuschauer in die Entscheidungen einzubeziehen, stört dabei schon etwas. Doch wenn man darüber hinweg sehen kann, dann bekommt man auch in der vorletzten Staffel wieder gute Unterhaltung geboten.

Melanie Wolff - myFanbase

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