DVD-Rezension: Once Upon a Time, Staffel 3
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Endlich können die Fans der märchenhaften Serie die dritte Staffel in Händen halten, die seit dem 5. März 2015 auf DVD im Handel ist und den spannenden Cliffhanger aus Staffel 2 auflöst.
Inhalt
Nachdem Tamara und Greg Henry entführt haben, machen sich Emma und Co. mit Captain Hooks Schiff Jolly Roger auf die Suche nach ihm. In Neverland angekommen muss jeder von ihnen sich mit seiner Vergangenheit auseinander sezten, um Henry aus den Händen Peter Pans und dessen Verlorenen Jungs zu befreien. Mit Verlusten kann dieses Problem schließlich gelöst werden, doch in Storybrooke lauert schon die nächste Gefahr, die das Glück der Kleinstadtbewohner zerstören will.
Rezension
Zum ersten Mal seit Serienbeginn wurde mit Ausstrahlung der dritten Staffel die Erzählweise geändert. Fortan gibt es nicht mehr nur einen Handlungsbogen pro Staffel, sondern gleich zwei. Diese Veränderung wurde aufgrund der Ausstrahlungspolitik entwickelt. Da die Serie in der Vergangenheit immer wieder mit zu vielen Pausen, die sich auch über mehrere Wochen hinziehen konnten, und damit mit Zuschauereinbußen zu kämpfen hatte, fiel der Entschluss, die Staffel in zwei Blöcke aufzuteilen. In dieser dritter Staffel bildet der Handlungsbogen um Neverland und Peter Pan den Block A, welcher auch ohne große Unterbrechungen ausgestrahlt wurde und die ersten zehn Episoden umfasst. Nach einer langen Winterpause wurde Block B ausgestrahlt, welcher die Geschichte von Zelena und dem Land Oz beleuchtet.
Peter Pan und Neverland – Staffel 3A
Dass die erste Staffelhälfte so gelungen ist, liegt nicht zuletzt an der großartigen Darstellung des Peter Pan durch Robbie Kay. Mit seiner Mimik, Gestik und Stimmlage schafft er es sofort, dass man ihm die Rolle des Jungen, der nicht erwachsen werden will, abnimmt. Doch auch abgesehen von Kay ist die erste Staffelhälfte sehenswert, da einiges an Charakter- und Famlilienarbeit geleistet wird. Jeder der Protagonisten hat mit Dingen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen und muss sich entscheiden, welchen Weg er gehen wird. Die größten Konfrontationen mit dem Vergangenen müssen wohl Regina und Mr. Gold durchmachen. Regina hat im Märchenwald die Chance auf ihr Glück mit Robin Hood verstreichen lassen und somit nicht nur sich, sondern eine ganze Welt ins Unglück gestürzt. Mr. Gold wird von seiner Familiengeschichte eingeholt. Zum einen vermisst er Belle, die er im Glauben, dass er nicht zurückkehren wird, in Storybrooke zurückgelassen hat, und zum anderen trauert er um seinen vermeintlich getöteten Sohn Neal und kämpft mit der Prophezeiung der Seherin sowie mit Peter Pan selbst. Da Emilie de Ravin seit letzter Staffel zum Hauptcast gehört, ist es erfreulich, dass die Serienmacher sie zumindest als Vision in Neverland auftauchen lassen und so in die Geschichte eingebaut haben, denn Storybrooke sehen wir erst einmal nicht.
Auch David und Mary Margaret haben Schwierigkeiten zu überwinden, da David seiner Frau verheimlicht, dass er vergiftet wurde. Emma trauert ebenfalls um Neal, will sich aber dennoch von nichts und niemanden abhalten lassen, ihren Sohn zu finden. Hook schafft es, sie mit seinen Flitereien etwas abzulenken und die beiden kommen sich näher, obwohl auch Neal, der natürlich am Leben ist, ebenfalls noch Gefühle für Emma hat.
Trotz ihrer eigenen Krisen müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um Peter Pan besiegen zu können. Denn den Jungen zu stoppen ist viel schwieriger, als die Märchenhelden gedacht haben. Er hat Tricks auf Lager, kann wunderbar manipulieren und weiß genau, wann und wie er sich präsentieren muss. Es werden auch neue Charaktere eingeführt, wie zum Beispiel Ariel und Tinker Bell. Aber auch Mulan, Aurora und Robin Hood werden nicht vergessen. Sie bekommen ebenfalls Screentime, wenn auch nicht so viel wie der Trupp in Neverland. Obwohl es deshalb zeitweise so erscheinen mag: Storybrooke wird nicht vergessen! Die Geschehnisse dort werden jedoch erst in Episode sieben beleuchtet und man erfährt so, dass seit der Abfahrt der Jolly Rodger nach Neverland erst fünf Tage vergangen sind. Auch die Bewohner der Kleinstadt, allen voran Belle, haben mit Selbstzweifeln zu kämpfen und stellen sich Fragen über ihre Vergangenheit und Zukunft. Außerdem beschäftigt Belle natürlich das Schicksal von Mr. Gold und welche Gefühle er letztendlich für sie hegt.
Das Highligt der ersten Staffelhälfte ist jedoch ohne Zweifel die Offenbarung der Identität von Rumpelstilzchens Vater. Damit, dass es sich bei jenem um Peter Pan handelt, hatte wohl niemand gerechnet. Die entpsrechende Flashbackepisode zeigt sehr schön auf, dass sich in Rumpels Familie die Fehler immer wiederholen, was eigentlich ziemlich tragisch ist.
Um Peter Pan aufzuhalten und dessen Fluch zu stoppen, opfert sich Mr. Gold schließlich und geht somit einen Weg, den man ihm in Staffel eins niemals zugetraut hätte. Er stellt die Sicherheit seiner Familie und derjenigen, die er liebt, über seine Macht und handelt selbstlos. Damit ist Peter Pan zwar besiegt, doch sein Fluch kann nicht aufgehalten, sondern nur umgelenkt werden. Henry und Emma verlassen Storybrooke in dem Wissen, sich nie mehr an ihr Leben in der Kleinstadt erinnern zu können.
Som endet die Geschichte um den Jungen, der nicht erwachsen werden wollte, zwar verhältnismäßig gut, allerdings auch sehr traurig und verlustreich. Besonders die Szene, als sich Mr. Gold opfert und die Anwesenden nur zusehen, aber nicht eingreifen können, ist sehr ergreifend. Man leidet richtig mit Belle mit. Endlich hat Rumpelstilzchen einmal die Liebe vor die Macht gestellt und bezahlt gleich mit seinem Leben.
Grün vor Neid oder die Geschichte von Zelena und ihrem Leiden - Staffel 3B
In der zweiten Staffelhälfte wird ein neuer Gegner eingeführt. Nach dem Abschied von Emma und Henry wird die neue Situation der beiden und der Bewohner Storybrookes erläutert. Die Bewohner finden sich ohne Erinnerung an das vergangene Jahr erneut in Stroybrooke wieder, welches von geflügelten Affen bewacht wird. Die Flashbacks spielen fast alle in dem vergangenen Jahr im Märchenland, während sich die Gegenwartshandlung wie gehabt in Storybrooke zuträgt. Langsam verknüpfen sich beide Zeitlinien und die Rätsel, zum Beispiel wie Rumpelstilzchen ins Leben zurück geholt werden konnte und was mit Neal passiert ist, werden gelöst.
Mit Zelena, der Bösen Hexe des Westens, erhält der Stammbaum der Mills/Charming/Rumpelstilzchens ein weiteres Mitglied und ist somit wohl die verwickelste, seltsamste Großfamilie der Fernsehgeschichte. Man darf gespannt sein, welche Familienmitglieder in den nächsten Staffeln noch enthüllt werden.
Zelena schafft es jedoch nicht, Peter Pan als würdigen Schurken abzulösen. Was jedoch noch sehr viel mehr stört als die Tatsache, dass Zelena nicht wirklich überzeugen kann, ist die Naivität von Mary Magaret. Die verantwortliche Person des neuesten Fluchs wird gesucht und Mary Margaret stellt einfach gutgläubig eine ihr völlig fremde Person als Hebamme ein, ohne auf die Idee zu kommen, dass es sich bei ihr möglicherweise um den Feind handeln könnte.
Unverzeihlich finde ich nach wie vor den Tod von Neal. Durch diesen wirken Rumpels Suche und Entwicklung völlig umsonst. Er hat Jahrhunderte damit verbracht, den Fluch zu kreieren und seinen Sohn zu suchen und kaum hat er ihn gefunden, stirbt dieser. Rumpelstilzchen bzw. Mr. Gold selbst hat in dieser Staffelhälfte auch recht wenig zu tun, außer der Sklave von Zelena zu sein und ihrem Willen zu gehorchen. Diese Tatsache macht den Verlust seines Sohnes sogar noch dramatischer für ihn. Ich bezweifle, dass er in Zukunft auf dem Weg der Helden bleiben wird, da er nur Schlechtes für seine guten Taten erhalten hat. Sicher wird er wieder zu seinem alten Ich zurückkehren, was sehr schade wäre. Ein Indiz für meine Vermutung gibt es bereits als Zelena ohne Zauberkraft und wehrlos in der Gefängniszelle sitzt und Mr. Gold sie dennoch vernichtet. Mit ihrem Ableben und der daraus resultierenden Öffnung des Zeitportals trägt Mr.Gold mehr oder weniger zum neuen Handlungsstrang der vierten Staffel bei.
Die Tatsache, dass Snow und Charming die Verantwortlichen für den Fluch sind, der alle Bewohner nach Storybrooke zurückgebracht hat, und sich seither sogar ein Herz teilen, war äußerst überraschend und daher positiv. Dass Regina sich schlussendlich als Heldin der zweiten Staffelhälfte entpuppt ist auch eine tolle Entwicklung ihres Charakteres.
Das zweistündige Finale der Staffel, das Emma und Hook in die Märchenwelt der Vergangenheit führt, ist ganz amüsant mitanzusehen. Die beiden vereiteln versehentlich das Kennenlernen von Snow und Charming und schreiben somit live das Märchenbuch um. Sie beeilen sich, die Geschichte wieder hinzubiegen, damit Emma überhaupt geboren wird. Zurück in Storybrooke finden sich die beiden selbst nun auch in einem Kapitel des Buchs wieder und haben nicht nur Marian, sondern eine blinde Passagierin namens Elsa mitgebracht. Staffel 3 endet damit zufriedenstellend und stellt schon gleich die Weichen für die neue Staffel.
Das Layout dieser DVD-Box zur dritten Staffel unterscheidet sich sehr von den ersten beiden. Waren auf Staffel 1 und 2 noch der Hauptcast gemeinsam und Storybrooke abgebildet, zieren hier das Gesicht der Bösen Königin und ihr berühmter Apfel das Cover. Zunächst scheint dies seltsam, aber da Regina die meiste Entwicklung in dieser Staffel durchgemacht hat und sich wirklich von einem Gegner zu einer der Heldinnen entwickelte, ist es nachvollziehbar, dass nur sie auf dem Cover ist. Obwohl es natürlich auch schade ist, die anderen Charaktere nicht abgebildet zu sehen.
Specials
Auch diesmal gibt es wieder einige Extras, aber längst nicht mehr so viele wie noch bei Staffel 1. Immer wieder interessant zu hören sind die Audiokommentare zu ausgewählten Episoden, die es in dieser Staffel dreimal gibt. Man erfährt einiges über den Schreibprozess einer Episode und über den Zeitdruck, den Autoren und die Schauspieler haben. Robert Carlyle und die beiden anderen Kommentatoren erzählen, wie klein das Neverland-Areal war und dass die Schauspieler eigentlich ständig im Kreis gelaufen sind. Zudem erwähnt Carlyle seine Arbeit mit Robbie Kay und erzählt eine schöne Geschichte aus seiner Kindheit.
Im Audiokommentar mit Colin O'Donoghue werden einige lustige Anekdoten des Piratenseins mit den Zuschauern geteilt. Er beschwert sich, wie furchtbar kalt es in Vancouver ist und lobt JoAnna Garcia Swishers Darstellung.
Ansonsten gibt es:
- Einen kurzen Clip mit den lustigsten Versprechern
- Einen ausführlichen Bericht über die Schurken in "Once Upon a Time"
- Die Entstehungsgeschichte der Figur Ariel und die Kostümprobe mit JoAnna Garcia Swisher
- Zusätzliche Szenen
- Den Promoclip, der auf der Comic Con gezeigt wurde
Technische Details
Erscheinungstermin: 05. März 2015
FSK: 12
Laufzeit: ca. 41 Minuten, 22 Episoden
Bildformat: 16:9 – 1.77:1
Tonformat/Sprache: Dolby 5.1, Deutsch, Englisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch
Fazit
Staffel 3 überzeugt mit einer großartigen ersten Staffelhälfte, daher kann man getrost über die schwächere zweite Hälfte hinwegsehen. Für Fans der Serie ist Staffel drei sowieso ein Muss. Für Neueinsteiger empfiehlt es sich auf jeden Fall, sich zunächst die ersten beiden Staffeln anzusehen.
Anika W. - myFanbase
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