DVD-Rezension: Ripper Street, Staffel 2

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Jerome Flynn, Matthew Macfadyen & Adam Rothenberg, Ripper Street
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"Ripper Street" , eine Gemeinschaftproduktion von BBC One und BBC America, spielt im Londoner Stadtteil Whitechapel zum Ende des 19. Jahrhunderts, wo Edmund Reid (Matthew Macfayden), Bennet Drake (Jerome Flynn) und Homer Jackson (Adam Rothenberg) versuchen für Recht und Ordnung zu sorgen. Die zweite Staffel der erfolgreichen Krimiserie, die zunächst auf dem Pay-TV-Sender RTL Crime und dann auf ZDFneo ausgestrahlt wurde, erschien am 27. Februar 2015 auf DVD.

Inhalt

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London, 1990: Whitechapel wird zwar nicht länger von dem berüchtigten Jack the Ripper in Angst und Schrecken versetzt, dennoch wird das Viertel immer noch von zahlreichen Verbrechen heimgesucht und erschüttert, so dass die H-Division nach wie vor alle Hände voll zu tun hat, Recht und Ordnung auf ihren Straßen zu schaffen. Ihr erster Fall führt Edmund Reid, Bennet Drake und Homer Jackson auf die Spur einer chinesischen Drogenherstellerin, die ein neues und sehr viel stärkeres Rauschgift, namens Heroin, auf den Markt zu bringen versucht. Der Fall nimmt einen verhängnisvollen Verlauf, der Edmund Reid einen mächtigen Gegner, den korrupten Inspektor Jedediah Shine (Joseph Mawle), verschafft und seine berufliche Karriere gefährdet. Aus dieser Lage kann er sich nur mit der Hilfe seiner treuen Freunde befreien. In weiteren Fällen muss sich das Trio mit dem Mord einer jungen außergewöhnlichen Frau und der Entführung ihres neugeborenen Babys, der Entführung einiger wichtiger Politiker, der Flucht eines irischen Bombenlegers, dem Mord eines Telegrammüberbringers, dem Auftauchen einer Sekte und dem Brand einer Kirche auseinandersetzen. Bei ihren Ermittlungen bekommen sie Unterstützung von dem jungen Constable Albert Flight (Damien Molony), der jedoch seine eigenen dunklen Geheimnisse hat.

Nicht nur ihr Beruf fordert die drei Männer, sondern auch ihr Privatleben. Während Edmund Reid von seiner Frau (Amanda Hale) verlassen wurde, ist Captain Homer Jackson mittlerweile mit der Bordellbesitzerin Susan Hart (MyAnna Buring) verheiratet und auch Sergeant Bennet Drake hat sein Eheglück mit der Prostituierten Bella (Gillian Saker) gefunden. Aber das frische Liebesglück der Paare hält nicht lange, denn es kommen ungeahnte Schwierigkeiten auf sie zu, die insbesondere Bennet Drake an den Rand des Abgrunds treiben.

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Rezension

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Matthew Macfadyen, Ripper Street
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Die zweite Staffel beginnt mit einem Zeitsprung und spielt ein Jahr nach den berüchtigten Ripper-Morden. In dem Privatleben der Männer hat sich einiges getan – und das war meiner Meinung nach das größte Problem, denn nach und nach über die ersten Episoden hinweg und teilweise nur sehr Bruchstückhaft erfährt man, was sich in dem Leben der Hauptfiguren und warum es sich getan hat. Gerade zu Anfang fiel es mir dadurch schwer in die Serie einsteigen zu können und ich war oftmals verwirrt, da ich aus der ersten Staffel noch andere Umstände im Hinterkopf, wie Reids Ehe mit Emily, auf die erst einmal nicht weiter eingegangen wurde. Als Zuschauer wusste ich lediglich, dass diese Umstände aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gegeben waren, und bis irgendwann aus Gesprächen deutlich wurde, was während des Zeitsprungs geschah, musste man sich mit dieser Situation einfach abfinden. Gewünscht hätte ich mir, dass diese neuen Situationen und deren Zustandekommen im Rahmen der ersten Episode in irgendeiner Form geklärt worden wäre, dann hätte ich die neueren Ereignisse und Entwicklungen besser genießen können.

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Ripper Street
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Die Fälle, die pro Episode abgehandelt wurden, waren so ganz nett anzusehen, aber mir nicht ausreichend ausgeklügelt. Wie schon in der DVD-Rezension zur ersten Staffel erwähnt, bin ich ein Fan von solchen Fällen, bei denen ich nicht schon ab spätestens der Hälfte der Episode weiß, wer der Täter ist, sondern bei denen erst zum Schluss durch das erfolgreiche Kombinieren der Ermittler deutlich wird, wie der Tathergang war, so wie es bei "Sherlock" oder "Death in Paradise" der Fall ist. Bei "Ripper Street" erlebt der Zuschauer, während er selbst schon ziemlich sicher weiß, wer der Täter ist, wie die Ermittler nach und nach dahinter kommen und dann oftmals sehr actionreich den Täter schnappen. Im Vergleich zur ersten Staffel, in deren ersten Episode die Ripper-Morde aufgegriffen werden, wirkt der Staffelauftakt ein wenig blass. Einzig und allein interessant bleibt das Einführen der beiden großen Antagonisten dieser Staffel, der korrupte Jedediah Shine und Silas Duggen (Frank Harper). Beide sind von Beginn an herrlich unsympathisch, so dass ich mich als Zuschauer schon darauf gefreut habe, wenn die beiden von den Helden der Serie gefasst werden. Natürlich war das nicht in der ersten Episode der Fall, sondern ich musste dafür auf das Staffelfinale warten, in dem erst offensichtlich wird, wie die beiden Schurken die Fäden in den letzten Episoden gezogen haben.

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Matthew Macfadyen, Jerome Flynn & Adam Rothenberg, Ripper Street
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Wesentlich interessanter als die Fälle waren die Charaktere und deren Entwicklung im Rahmen dieser Staffel. Nach wie vor ist die Chemie des Ermittler-Trios, bestehend aus dem stets höflichen Gentleman Reid, seinem loyalen "Bluthund" Drake und dem genialen Gerichtsmediziner Jackson, hervorragend und die Schauspieler stellen ihre Rollen unglaublich realistisch und überzeugend dar. Es ist das reinste Vergnügen den dreien vor allem in den gemeinsamen Szenen zu zuschauen, bei denen immer das richtige Verhältnis aus sarkastischem und trockenem Humor und der notwendigen Ernsthaftigkeit vorhanden war. Diese Chemie konnte mich ohne weiteres über den ein oder anderen schwachen Kriminalfall hinwegtrösten und hat mich begeistert die gesamte Staffel sehen lassen. Ergänzt werden die drei in dieser Staffel von dem jungen und unerfahrenen Constable, der mich anfangs an seinen Vorgänger Dick Hobbs (Jonathan Barnwell) erinnerte. Hier wartete die größte Überraschung auf mich, denn mit der Art seines Geheimnisses hätte ich nie gerechnet und so haute es mich förmlich vom Hocker, als dies in den letzten Episoden deutlich wird.

Auch wenn Frauen zum Ende des 19. Jahrhunderts noch eine andere und eher untergeordnete Stellung in der Gesellschaft hatten, werden in "Ripper Street" hauptsächlich starke und selbstbewusste Frauen präsentiert, insbesondere die Bordellbesitzerin Susan Hart lässt sich in diese Gruppe einsortieren. Trotz der anfänglich noch glücklich präsentierten Ehe mit Homer Jackson führen verschiedene Ereignisse zu einem Bruch der beiden und Susan bemüht sich ihre Probleme alleine in den Griff zu bekommen, ohne dabei die Hilfe ihres Mannes in Anspruch zu nehmen. Immer mehr entwickelt sie den Wunsch unabhängig von den Männern ihres Lebens zu sein, die sie ihrer Meinung nach nur besitzen wollen, und selbstständig ihr Leben zu führen. Es ist für diese Zeit eine ziemlich beeindruckende Einstellung, die unglaublich viel Mut erfordert, und ihrem Charakter sicherlich eine bewundernswerte Note gibt.

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Neve McIntosh, Ripper Street
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Weniger stark kommt Drakes Ehefrau Bella daher, die in ihrer Ehe mit ihrem Mann und mit ihrer dadurch neuen Stellung in der Gesellschaft aufzugehen scheint. Im Gegensatz zu Rose Erskine (Charlene McKenna), für die Drake in der ersten Staffel noch schwärmte und die auch in dieser Staffel für einigen Trubel in Drakes Leben sorgt, ist sie einfach nur glücklich nicht mehr als Prostituierte für Susan arbeiten zu müssen und ein Heim zu haben. Dass die Macher von "Ripper Street" auch solch für diese Zeit auch weniger fortschrittlich denkende Frauen gekonnt darstellen, macht die ganze Serie in meinen Augen realistischer, weil ich glaube, dass ein Großteil der Frauen der damaligen Gesellschaft nicht so entschlossen und bestimmt auftraten, wie es uns durch Figuren wie Susan Hart oder Reids neuer Bekanntschaft Jane Cobden (Leanne Best), einem Ratsmitglied, vorgegaukelt wird.

Die DVD-Box zur zweiten Staffel von "Ripper Street" bietet die acht, etwa fünfzig Minuten langen Episoden auf drei DVDs, auf denen die drei Ermittler abgebildet sind. Die Episoden sind sowohl in Deutscher als auch in Englischer Sprache anschaubar. Leider bietet die DVD-Box keinerlei Specials, wie noch bei den DVDs der ersten Staffel, so dass einem hier der Blick hinter die Kulissen nicht ermöglicht wird.

Technische Details

Erscheinungstermin: 27. Februar 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 400 Minuten (8 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Fazit

Sicherlich bietet die zweite Staffel von "Ripper Steet" nicht die interessantesten und genialsten Kriminalfälle, aber noch immer kann die Chemie des Trios aus Reid, Drake und Jackson solche Makel ohne weiteres vergessen lassen, so dass auch diese Staffel zu unterhalten weiß und Lust auf die nächste macht.

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Ceren K. - myFanbase

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