DVD-Rezension: Revolution, Staffel 1
Eric Kripke ("Supernatural") und J.J. Abrams ("Lost", "Fringe") haben sich für "Revolution" zusammen getan, um ein Drama zu schaffen, welches die Frage stellt, was die Menschen in unserer Gesellschaft tun (müssen), wenn urplötzlich jegliche Technologie ausgeschaltet wird. Die Serie startete am 17. September 2012 auf NBC in den USA und wurde hierzulande ab dem 27. November 2014 auf RTL Nitro ausgestrahlt. Die DVD zur ersten Staffel ist seit dem 19. Februar 2015 in Deutschland erhältlich.
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Inhalt
© Warner Bros. Entertainment Inc.
15 Jahre nach einem weltweiten Blackout, der jegliche Technologien außer Gefecht gesetzt hat, finden sich die Menschen in einer vollkommen neuen Gesellschaft wieder. Ben Matheson (Tim Guinee) scheint einer der wenigen Menschen zu sein, der weiß, warum es diesen Blackout gibt und muss für dieses Wissen mit dem Leben bezahlen, bevor sein Sohn Danny (Graham Rogers) gefangen genommen wird. Seine Tochter Charlie (Tracy Spiridakos) macht sich daraufhin auf die Suche nach ihrem Onkel Miles (Billy Burke), damit dieser ihr hilft Danny zu retten. Miles hat seine Bedenken, da Danny im Aufrag von Sebastian Monroe (David Lyons) entführt wurde, dem derzeitigen Staatsoberhaupt und seinem ehemals besten Freund, besinnt sich letztlich jedoch darauf seine Familie zu retten. Es entsteht ein eiserner Kampf, der sich um Macht, Wissen und Liebe dreht.
Rezension
© Warner Bros. Entertainment Inc.
In der heutigen Zeit, in der Technologien unser gesamtes Leben bestimmen und aus unserer Gesellschaft nicht mehr weg zu denken sind, ist die Prämisse von "Revolution" äußerst interessant. Wie würde unser Leben aussehen, wenn plötzlich keinerlei Technologie mehr existieren würde? Abgesehen von den digitalen Medien, die unsere Kommunikation heutzutage bestimmen, müssten wir auch auf Grundlegendes in unserer Gesellschaft, wie Strom und fließendes Wasser, verzichten. Unsere heutige Gesellschaft würde einen herben Rückschlag erleiden und müsste sich vollkommen neu definieren. Diese Ausgangslage bereitet "Revolution" unglaublich viel Potenzial für eine interessante Charakterstudie und eine spannende Zeichnung von Gesellschaftsentwicklungen.
Doch letztlich kann die Serie leider zu keiner Zeit auch nur ansatzweise an dieses Potenzial anknüpfen. Zwar werden einzelne Aspekte immer wieder angerissen, wie der Aufbau neuer Staaten, die Rückbesinnung auf die Macht des Stärkeren oder die Nichtigkeit von Professionen, die nichts zum Aufbau neuer Gesellschaften beitragen können, dies jedoch viel zu marginal. Entsprechend musste man sich als Zuschauer relativ früh darauf einstellen, dass es sich bei "Revolution" lediglich um eine weitere Sci-Fi-Serie handelt, die das Endzeit-Thema nur als Aufreißer benutzt, sich dem Thema jedoch nicht zu Genüge widmen wird.
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Was also hinter all der Fassade bleibt, ist ein weiteres Drama um eine Familie, die durch äußere Umstände auseinander gerissen wurde, und eine Freundschaft, die durch Machtansprüche und Wahnsinn zerbrochen ist. Um die Zuschauer für ein solches Drama bei der Stange zu halten, müssen sowohl die Charaktere gut geschrieben sein, als auch die Darsteller einen fantastischen Job abliefern. Beides trifft bei "Revolution" leider nur bedingt zu. Hauptdarstellerin Tracy Spiridakos wirkt in der ersten Staffelhälfte extrem hölzern, Giancarlo Esposito darf nichts von seinem Talent zeigen, welches er zuletzt in "Breaking Bad" bewiesen hat, und ein Großteil der Charaktere wirkt absolut stereotypisch. Einzig die Freundschaft/Feindschaft zwischen Miles Matheson (Billy Burke) und Sebastian Monroe (David Lyons) ist im gesamten Verlauf der ersten Staffel interessant umgesetzt und bildet entsprechend das Highlight der Serie.
Daneben wartet "Revolution" mit einigen interessanten Rätsel und Wendungen auf, schockiert mit frühen Serientoden und trumpft mit visuellen Effekten, doch schlussendlich ist es keine Serie, die man unbedingt gesehen haben muss. Dafür ist die derzeitige Serienlandschaft zu groß und birgt zu viele Schätze, als dass man seine Zeit unbedingt in ein Endzeitdrama investieren sollte, welches die Erwartungen nicht ansatzweise erfüllen kann.
Wer sich dennoch für den Kauf der DVD entscheidet, den erwarten fünf verschiedene Arten von Specials: (1) nicht verwendete Szenen, die sich auf jeder DVD bei den entsprechenden Episoden befinden; (2) die obligatorischen verpatzten Szenen, die jedes Mal Spaß machen, wenn man die Darsteller mag und mit ihnen lachen will; (3) eine Analyse der Pilot-Episode, in der Cast und Crew über die Idee der Serie im Allgemeinen und die Arbeit am Piloten im Besonderen sprechen; (4) eine 20-minütige Dokumentation über die Ideenfindung und Umsetzung der Sets, was überaus interessant ist, da die Sets und Landschaften der Serie wirklich unglaublich toll inszeniert sind, und man hier einen Einblick in die Produktion bekommt; und (5) die fünf Webisodes "Revolution: Enemies of the State", die in den USA in der Winterpause zwischen #1.10 Von Angesicht zu Angesicht und #1.11 Kampf mit fatalen Folgen ausgestrahlt wurden.
Technische Details
Erscheinungstermin: 19. Februar 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 823 Minuten (20 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): German (Dolby Digital 2.0), English (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch für Hörgeschädigte
Fazit
Die Serie "Revolution" hat unglaublich viel Potenzial, nutzt dieses in der hiesigen ersten Staffel jedoch kaum aus. Dies enttäuscht vor allem, da man sowohl von Eric Kripke als auch von J.J. Abrams deutlich besseres gewohnt ist und entsprechend auf ein Endzeitdrama gehofft hat, welches aus dem Vollen schöpft. Doch sowohl die Charakterzeichnung, Handlungsstränge als auch teilweise die schauspielerische Leistung hinken den hohen Erwartungen an diese Serie deutlich hinterher.
Annika Leichner - myFanbase
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