DVD-Rezension: Low Winter Sun, die komplette Serie
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DVD | Blu-ray
Basierend auf der gleichnamigen britischen Channel-4-Miniserie startete "Low Winter Sun" am 11.08.2013 auf AMC. Neben Mark Strong (Frank Agnew) und James Ransone (Damon Callis), die auch im britischen Original in den gleichen Rollen zu sehen waren, wurden weitere bekannte Gesichter gecastet wie Lennie James, Ruben Santiago-Hudson, L. Scott Caldwell und Sprague Grayden. Nach einem anfänglich guten Start mit durchschnittlich 2,51 Millionen Zuschauern sanken die Einschaltquoten der Serie bis zum Schluss auf 0,63 Millionen Zuschauer, so dass "Low Winter Sun" schließlich nach einer Staffel eingestellt wurde. In Deutschland lief die Serie, nach der Ausstrahlung auf dem Pay-TV Sender FOX, ab dem 04.02.2015 auf ZDFneo.
Inhalt
Als der Polizist Frank Agnew von seinem Kollegen Joe Geddes erfährt, dass dessen Partner Brendan McCann (Michael McGrady) seine große Liebe, die Prostituierte Katja (Mickey Sumner), ermordet haben soll, schmieden die beiden einen folgenschweren und aus ihrer Sicht gut durchdachten Plan. Gemeinsam ertränken Frank und Joe den korrupten Polizisten in einem Waschbecken und lassen ihn dann mit seinem Auto in ein Hafenbecken fahren, um das ganze wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. Zeitgleich startet auf dem Revier in Detroit auch noch einen interne Ermittlung, die dazu führt, dass niemand mehr irgendwem seiner Kollegen traut. Langsam aber sicher erkennt Frank, dass Joe ihn nur benutzt hat und versucht verzweifelt seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Und während die beiden verzweifelt versuchen, ihre Tat zu vertuschen, geraten sie immer weiter in den Kreislauf von Gewalt und Korruption der Detroiter Unterwelt.
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Rezension
Leider sagen die Quoten, die während der US-Ausstrahlung von Woche zu Woche rapide gesunken sind, alles über die Serie aus. "Low Winter Sun" beginnt mit einer tollen Pilot-Folge, die unheimlich viel Tempo vorlegt, dümpelt dann sieben langweilige Episoden vor sich hin um endlich mit zwei spannenden Abschlussfolgen zum, mittlerweile langersehnten, Schluss zu kommen. Denn leider hält der wirklich starke Start nicht das, was er verspricht, und dabei ist es den Serienmachern unheimlich gut gelungen, den Zuschauer ab der ersten Sekunde an die Serie zu fesseln. Es gibt kein leidiges Vorgeplänkel oder eine langatmige Einführung und der Zuschauer wird stattdessen direkt ins turbulente Geschehen geschmissen. Die restlichen Episoden sind zwar auch noch durchaus ansehbar, haben aber unglaublich viele Längen und teilweise führt man sich nur im Kreis herumgeführt. Der größte Teil der Screentime dreht sich um die Ermittlungen nach dem Mörder von McCann, was sich für den Zuschauer ziemlich langatmig gestaltet, da er ja schon weiß, dass Frank und Joe den korrupten Polizisten gemeinschaftlich getötet haben. Auch die nebenführenden Handlungsstränge rund um Damon, Maya (Sprague Grayden) und die Detroiter Unterwelt nehmen nicht so richtig Tempo auf, wenngleich sie aber immerhin den ein oder anderen schockierenden "WTF"-Moment bereit halten. So wirklich spannend wird die Serie leider erst wieder in den letzten zwei Episoden, als alle Fäden langsam zusammen laufen und es endlich wieder mit dem schon aus der Pilot-Folge gewohnten Tempo weiter geht.
Leider wurde auch an den diversen Charakteren unheimlich viel Potential verschenkt und ich hätte mich gefreut, wenn man bei der einen oder anderen Person etwas tiefer gegangen wäre. Denn außer bei den beiden Hauptcharakteren Joe Geddes und Frank Agnew hat man sich nicht viel Mühe gegeben, Hintergründe zu erklären oder die diversen Charaktere näher zu beleuchten. Und dabei gab es auch in den Nebenrollen sehr interessante Charaktere, wie zum Beispiel der Kriegs-Veteran Nick Paflas (Billy Lush) oder der ehemalige Cop Sean Foster (Trevor Long), der früher mit Maya verheiratet war und nun als abgehalfterter Junkie auf der Straße lebt. Besonders Sean ist es zu verdanken, dass zwischendurch wenigstens etwas Schwung in die einzelnen Episoden kam, da sein Charakter herrlich selbstironisch war und unglaublich gut zu unterhalten wusste.
An der Besetzung von "Low Winter Sun" gibt es nicht wirklich was zu meckern und es war durchaus einen gute Entscheidung Mark Strong und James Ransone, die auch schon im britischen Original in den gleichen Rollen zu sehen waren, wieder ins Boot zu holen. Die beiden rocken quasi das Ding und liefern ein tolles Schauspiel ab. Aber auch Lennie James als undurchsichtiger Joe Geddes, den die meisten sicherlich aus "The Walking Dead" oder "Jericho" schon kennen, spielt seine Rolle einfach fabelhaft und unglaublich überzeugend. Extrem enttäuscht war ich dagegen von Sprague Grayden, die mir in "Jericho" als Heather Lisinski sehr gut gefallen hat und bei der ich mich auf ein Wiedersehen gefreut habe. Selten habe ich so ein abgehaktes und emotionsloses Schauspiel gesehen. Diese Frau scheint vor Drehbeginn ihre Mimik anscheinend in den Urlaub geschickt zu haben. Unterstrichen wurde das Ganze von einer derart miserablen Synchronisation, wie man sie selten zu hören bekommt. Anders als in "Jericho" lieh ihr hier auch nicht Angela Wiederhut, sondern Julia Horvath der Schauspielerin Sprague Grayden die Stimme und lieferte ein wahnsinnig emotionsloses und runtergeleiertes Gefasel ab.
Specials
Die DVD-Box ist wirklich sehr sparsam ausgestattet, denn es gibt weder irgendeine Art von Special, noch Untertitel zu den einzelnen Folgen.
Technische Details
Erscheinungstermin: 10. April 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 450 Minuten (10 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: keine
Fazit
Bei "Low Winter Sun" wurde leider unheimlich viel Potential verschenkt und es ist schade, dass die Serie nur mit der ersten und letzten Folge so wirklich überzeugen konnte und es nicht geschafft hat den Zuschauer durchgehend an den Fernseher zu fesseln.
Nina V. - myFanbase
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