DVD-Rezension: Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D., Staffel 1
Marvel-Fans aufgepasst: Seit dem 16. April 2015 gibt es die erste Staffel von "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." als DVD oder Blu-Ray zu kaufen. Die Serie ist der perfekte Begleiter für die bisherigen Filme des Marvel Cinematic Universe mit direkten Zusammenhängen zu "Marvel's The Avengers", "Thor - The Dark Kingdom" und "The Return of the First Avenger.
Staffel 1 von "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." bei Amazon bestellen: DVD | Blu-Ray | Instant Video
Inhalt
Nach der Schlacht von New York aus dem ersten "Avengers"-Streifen hat sich das Leben auf der Erde komplett verändert. Die Existenz von Superhelden und Aliens ist nicht länger geheim und es liegt an S.H.I.E.L.D. der Welt diese Veränderung so angenehm wie möglich zu machen. Zusammen mit seinem neuen Team, bestehend aus Melinda May (Ming-Na Wen), Leo Fitz (Iain De Caestecker), Grant Ward (Brett Dalton), Jemma Simmons (Elizabeth Henstridge) und Skye (Chloe Bennet), macht Agent Phil Coulson (Clark Gregg) sich auf den Weg, um nach Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten Ausschau zu halten. Auf ihrer Reise werden einige Fragen aufgeworfen, denn es scheint zwischen den unterschiedlichen merkwürdigen Vorkommnissen einen Zusammenhang zu geben. Wer ist "der Hellseher"? Was hat die einstige Organisation Hydra mit alledem zu tun? Welche Pläne verfolgen sie? Und wer ist der Maulwurf?
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Rezension
Agent Phil Coulson dürfe den meisten Marvel-Fans noch ein Name sein. Er ist derjenige, der in "Marvel's The Avengers" durch Lokis Zepter ums Leben gekommen ist. Doch wie kann es sein, dass er nun ein neues Team leitet, wenn er doch eigentlich gestorben ist? Diese Frage stellt man sich schon von der ersten Minute von "Agents of S.H.I.E.L.D.", doch die Antwort lässt in der Serie lange auf sich warten. Immer wieder wird man daran erinnert, dass Coulson eigentlich tot sein sollte und bekommt langsam kleinere Einblicke darin, wie es sein kann, dass er doch noch lebt.
"It's a magical place." – Phil Coulson
Tahiti. Das ist alles, was man am Anfang zu wissen scheint. Ein Strand und eine Insel, auf der Coulson nach einem acht Sekunden dauernden Herzstillstand wieder auf die Beine gekommen ist. Doch scheinen seine Erinnerungen an diese Zeit sehr schwammig zu sein. Welches Geheimnis steckt hinter Tahiti? Schließlich hat man bei der Schlacht von New York ziemlich deutlich gesehen, dass er nicht bloß ein paar Sekunden tot war. Es ist wirklich nervenaufreibend keine Lösung für dieses Problem zu haben. Es scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein und doch steht Coulson dort in Fleisch und Blut – quicklebendig wie eh und je. Alleine diese Tatsache macht die Serie schon absolut sehenswert, denn man bekommt in jeder Folge bloß kleine Häppchen präsentiert, die irgendwann Sinn ergeben werden. Die Auflösung ist nicht nur schockierend, sondern ebenso krank und verwirrend. Ein Schockmoment der gerade nach der Schlussszene der ersten Staffel noch mehr Fragen aufwirft, die man schleunigst beantwortet haben möchte! Coulson ist ganz klar der Charakter, mit dem man am meisten mitfiebert in "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.".
"Usually one person doesn't solve the solution, but 100 people with 1% of the solution? That will get it done. I think that's beautiful, pieces solving a puzzle." – Skye
Skye ist ein sehr interessanter Charakter, der zunächst noch gegen S.H.I.E.L.D. arbeitet. Kann man ihr wirklich trauen? Sie ist eine der besten Hackerinnen auf der Welt und kann wohl jedes System ausspionieren. Genau aus diesem Grund wird Coulson auf sie aufmerksam und möchte sie in seinem Team haben. Doch warum möchte sie für eine Organisation arbeiten, die sie eigentlich hasst? Die Antwort ist eigentlich relativ leicht: Skye möchte herausfinden, wer ihre Eltern sind. S.H.I.E.L.D. hat die Informationen über ihre Herkunft so verschlüsselt, dass sie von außen nicht an sie gelangen kann. Sie weiß bloß, dass sie von einer Agentin gefunden wurde. Ihr Leben lang hat sie sich ungewollt gefühlt, denn sie wurde von einer Familie in die nächste abgeschoben. Man beginnt schnell Mitgefühl für das junge Mädchen zu entwickeln und hofft, dass sie die Antworten finden wird, die ihr zustehen. Auch wenn man zunächst nicht wirklich weiß, ob sie es schafft sich unauffällig in das Team zu integrieren, so wächst sie einem doch schnell ans Herz. Im Laufe der 22 Folgen durchlebt Skye eine einmaligen Entwicklung – von einer ungewollten Einzelgängerin wird sie zu einer liebenswürdigen Teamplayerin, die in der Geheimorganisation ihr wahres zu Hause gefunden hat. Es ist als wäre sie schon ihr Leben lang eine Agentin gewesen. Doch woher kommt Skye nun? Wer sind ihre Eltern? Tja, das sollte sich jeder selber anschauen, denn für einen weiteren Schockmoment wird an dieser Stelle auf jeden Fall gesorgt.
"You can't undo what's been done. That will be with you forever. But trying to hold onto this life, clinging to the person you thought you could be - that's hell." – Melinda May
Wer ist Melinda May? Sie ist eine eiskalte Killerin, die niemals ihre wahren Gefühle zeigt und sich anderen nicht öffnet. Aus diesem Grund fällt es einem sehr schwer, mit ihr zu sympathisieren, denn man kann sie einfach nicht durchschauen. Sie wirkt sehr geheimnisvoll, als ob sie etwas verbergen würde und dieses Gefühl wird sich auch noch als wahr erweisen. Zwar denkt man eine lange Zeit, dass andere ihr egal sind, aber irgendwann erkennt man, dass dies natürlich nicht wahr ist. Sie versucht durch ihre Fassade lediglich sich und ihr Team zu schützen. Eigentlich ist sie ein herzensguter Mensch, allerdings fehlt ihrem Charakter noch etwas die Tiefe und man kann nur hoffen, dass sich diese andere Seite von ihr in den folgenden Staffeln noch zeigen wird.
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"Good day to be a rat." – Leo Fitz
Fitz ist einer der beiden Wissenschaftler aus dem Team von Coulson. Er ist so lieb und unschuldig, dass man ihn am liebsten andauernd in den Arm nehmen und ihm zuflüstern möchte, dass alles gut wird. Es ist für ihn das erste Mal, dass er Außeneinsätzen teilnimmt und aus diesem Grund ist er oftmals sehr unsicher und gerät immer wieder in Panik. Er sieht immer nur das Gute in den Menschen und ist der Meinung, dass jeder im Leben eine zweite Chance verdient, ganz egal was diese Person in der Vergangenheit getan hat. Diese Charaktereigenschaft macht ihn sehr sympathisch und vor allem menschlich. Insgeheim hat er für seine beste Freundin Jemma Gefühle, traut sich allerdings nicht ihr diese zu offenbaren. Man fiebert mit ihm mit und hofft, dass er irgendwann den Mut aufbringt, da die beiden wie die Faust aufs Auge zusammenpassen würden. Für ihn wäre das Allerschlimmste eine Welt ohne Jemma. Das bringt der ansonsten durchweg spannenden Serie einige rührselige Augenblicke ein, in denen man als Zuschauer eine kurze Verschnaufpause erhält, die man echt dringend braucht.
"I like following the rules and doing what's expected of me. It makes me feel nice." – Jemma Simmons
Jemma ist Fitz in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich. Auch sie ist eine überdurchschnittlich intelligente Wissenschaftlerin, die das erste Mal im Außeneinsatz tätig ist. Sie ist ein herzensguter Mensch und die erste, die Skye das Gefühl gibt, wirklich ins Team zu gehören. Immer wieder spricht sie dem Neuankömmlingen Mut zu, wenn sie in einigen Momenten verunsichert ist. Simmons muss man einfach von Beginn an ins Herz schließen. Für sie ist es wichtig, in jeder heiklen Situation für ihr Team da zu sein, auch wenn es heißt ihr eigenes Leben zu riskieren. Das beweist sie mehr als nur ein Mal. Nur schade, dass sie scheinbar nicht merkt, dass Fitz ehrliches Interesse an ihr hat. Für sie ist er ihr allerbester Freund ohne den auch sie niemals leben wollen würde. Zwar hat man zeitweise das Gefühl, dass auch sie in ihn verliebt ist, wirklich sicher kann man sich dessen allerdings nicht sein.
"I've come this far. I'll finish, whatever it takes." – Grant Ward
Für die meisten weiblichen Zuschauerinnen dürfte Grant Ward der Grund sein, weshalb sie die Serie überhaupt verfolgen. Er ist der typische geheimnisvolle und überaus gutaussehende Charakter, dessen Weg man nur allzu gerne weiterverfolgt. Ward hatte eine schwere Kindheit und sein Job bei S.H.I.E.L.D. hat ihn von Grund auf verändert. Er redet nicht gerne über seine Vergangenheit und zeigt wie auch Melinda May nicht gerne seine Gefühle. Das liegt daran, dass ihn unerwünschte Emotionen von seiner eigentlichen Mission ablenken würden, deshalb versucht er diese, so gut wie es nur irgendwie möglich ist zu verstecken. Doch ist das wirklich alles oder steckt noch mehr hinter seiner eisigen Fassade? Einerseits scheint er zu seinem Team zu stehen und versucht alles in seiner Macht stehende um die anderen zu beschützen. Dennoch wirkt er oftmals sehr abwesend und geht seinen Kameraden auffällig aus dem Weg. Verbirgt er etwas, oder ist das einfach seine Charaktereigenschaft? Diese Frage stellt man sich mit Sicherheit mehr als nur ein Mal. Doch auch hier ist die Auflösung eine ganz andere, als man vermutet bis dato hat.
"Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." ist eine Serie mit einzigartigen Charakteren. Das gesamte Team von Coulson besteht aus einmaligen Menschen, die allesamt ihre einzigartige Geschichte haben. Sie wurden alle von ihrer Vergangenheit geprägt und haben sich dadurch in jeder Hinsicht verändert. Es macht Spaß langsam mehr über jeden einzelnen von ihnen zu lernen und ihre Entwicklungen zu verfolgen. Man spürt, dass hier mit viel Liebe am Detail gearbeitet wurde um den Zuschauern die Charaktere näher zu bringen. In jeder Folge erhält man neue Puzzleteile, die man versucht zu analysieren, allerdings wird man aus den meisten lange Zeit nicht wirklich schlau. Kaum denkt man, dass man es herausgefunden hat, wird durch ein weiteres Teil der ganze Gedanke wieder über den Haufen geworfen. So wird garantiert, dass es bis zum bitteren Ende spannend bleibt. Doch es sind nicht nur die Charaktere, die diese Serie so sehenswert machen, sondern ebenso die Handlung.
"Heil, Hydra!"
Wenn man sich den Film "The Return of the First Avenger" angeschaut hat, dann weiß man schon im Voraus, dass die bösartige Organisation Hydra wieder da ist. In "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." spielen die letzten etwa sechs Folgen nach den Ereignissen aus dem zweiten Abenteuer von Captain America. Das erste Drittel der Staffel dient hingegen eher als Einführung in den Hauptcast und die Vorstellung einiger Nebencharaktere, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte. Wer hier allerdings eine Superheldenserie erwartet, der ist absolut fehl am Platz, denn wir bekommen lediglich einen Einblick in die Geheimorganisation und die Arbeit, die sie tut um die Menschheit vor der außerirdischen Bedrohung zu beschützen. Nur in einer Folge bekommen wir einen bekannten Charakter zu Gesicht – Lady Sif, eine Arsin und gute Freundin von dem Avenger Thor. Doch ansonsten hat die Serie nicht wirklich etwas mit den altbekannten Superhelden zu tun. Das sollte man von Anfang an wissen, um nicht mit falschen Erwartungen zu starten und nicht enttäuscht zu werden.
Im Zentrum steht der Bösewicht der von allen bloß "der Hellseher" genannt wird. Diesen Namen verdient er dadurch, dass er den Agenten scheinbar immer einen Schritt voraus ist und angeblich in die Zukunft schauen kann. Was er wirklich im Schilde führt, bleibt bis zum Ende hin ein Geheimnis und wer sich dahinter verbirgt war für mich eine wahrhafte Überraschung. Meine Vermutung war eine ganz andere, allerdings ist es gut, dass ich eines Besseren belehrt wurde. Gerade die letzten Episoden überzeugen zu hundert Prozent und man bekommt absolut keine Pause. Der Puls bleibt bei 200 bis zur allerletzten Sekunde. Das Ende ist der absolute Hammer – unerwartet und bietet sehr viel Stoff für Staffel 2, die noch viel besser zu werden scheint.
Als Zuschauer bekommt man allerdings nicht nur Spannung geliefert, sondern ebenso geniale Effekte. Man fühlt sich eigentlich nicht als würde man eine Serie schauen, sondern einen actiongeladenen Film. Das Setting ist ebenso fantastisch, auch wenn vielleicht etwas zu viele Szenen im Bus von Coulson spielen. Hier hätte man eventuell etwas mehr Abwechslung reinbringen können. Abgerundet wird das Ganze durch ganz viel Charme und Humor. Die Gags sind nicht ausgelutscht, sondern den Situationen angepasst, was viel Spaß beim Zusehen garantiert.
Specials
Auf der DVD gibt es einige interessante Extras, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Unter anderem gibt es ein etwa 42-minütiges Video über die Entstehung des Marvel Cinematic Universes – von der ersten Idee her bis zur Umsetzung. Man bekommt auf diese Art und Weise einige interessante Einblicke hinter die Kulissen des Ganzen. Darüber hinaus gibt es noch einige zusätzliche Szenen, die es leider nicht in die Serie geschafft haben und natürlich die typischen verpatzten Szenen. Man kann deutlich sehen, wie viel Spaß die Darsteller bei den Dreharbeiten hatten und so werden sie einem gleich noch sympathischer. Scheinbar sind sie nicht nur Arbeitskollegen, sondern sind bei den Dreharbeiten zu engen Freunden geworden.
Alle Extras in der Übersicht:
- Drei Episoden mit Audiokommentaren
- Die Darsteller zu Gast bei der San Diego Comic-Con
- Einsatzberichte
- Patzer bei S.H.I.E.L.D.
- Zusätzliche Szenen
- Visuelle Effekte
- Marvel Studios: Assembling A Universe
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Technische Details
Erscheinungstermin: 16. April 2015
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 902 Minuten (22 Episoden)
Bildformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Englisch für Hörgeschädigte
Fazit
Trotz eines etwas schwächeren Starts, kann die erste Staffel von "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." am Ende doch überzeugen. Sie bietet einen hervorragenden Einblick in die sechs Hauptcharaktere und deren Geheimnisse. Die Geschichte ist durchweg spannend und abwechslungsreich erzählt und das Ende ist so überraschend, dass es schwer fällt auf die zweite Staffel zu warten. "Agents of S.H.I.E.L.D" ist für jeden ein Muss, der gerne Marvel-Filme schaut und einen kleinen Einblick in die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. haben möchte.
Sanny Binder - myFanbase
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