DVD-Rezension: Orange is the New Black, Staffel 1

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Streaming-Dienste sind immer mehr im Trend – und das nicht nur bei Musikfans. Auch Serien- und Filmfans können inzwischen aus einer großer Auswahl an kostenpflichtigen Internet-Diensten wählen und sehr großer Beliebtheit erfreut sich Netflix, das vor allem durch seine Eigenproduktionen überzeugen kann. Das 2013 gestartete "Orange Is the New Black" gehört da dazu und ist inspiriert von den wahren Erlebnissen einer gewissen Piper Kerman, die ein Jahr in einem Frauengefängnis verbracht hat. Nun gibt es die erste Staffel der inzwischen schon kultigen Dramedy-Serie auch auf DVD.

Inhalt

Foto: Orange Is the New Black - Copyright: 2015 STUDIOCANAL GmbH
Orange Is the New Black
© 2015 STUDIOCANAL GmbH

Piper Chapman (Taylor Schilling) führt ein geregeltes Leben. Sie hat einen Verlobten (Jason Biggs), mit dem sie eine harmonische Beziehung führt und hat ein Seifen-Geschäft mit ihrer besten Freundin Polly (Maria Dizzia). Doch ihre Vergangenheit bringt ihre perfekte Welt zum einstürzen. Vor zehn Jahren war Piper nämlich lesbisch und hat ihrer Partnerin Alex (Laura Prepon) beim Drogenschmuggel geholfen – wofür sie nun den Preis zahlen muss.

Für fünfzehn Monate soll Piper nun ins Frauengefängnis Litchfield. Für Piper eine erschreckende Vorstellung, genauso wie für ihren Verlobten, ihren Freunden und ihrer Familie, die keine Ahnung von ihrer Drogenvergangenheit hatten. Im Gefängnis angekommen begeht sie gleich einen großen Fehler und beleidigt die Küchen-Chefin (Kate Mulgrew), was für sie schwere Konsequenzen hat. Doch das ist nicht das einzige Fettnäppchen in das Piper tritt. Und dann ist da auch noch ihre Ex-Freundin Alex, die ausgerechnet im gleichen Gefängnis ihre Strafe absitzt.

Schnell muss Piper erkennen das, das Leben im Gefängnis gar nicht so ist, wie in ihren Büchern beschrieben und sie versucht einen Weg zu finden sich in die Gruppe einzufügen.

Rezension

Foto: Taylor Schilling, Orange Is the New Black - Copyright: 2015 STUDIOCANAL GmbH
Taylor Schilling, Orange Is the New Black
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Piper Chapman ist nicht unbedingt ein sympathischer Charakter. Manchmal kann sie sogar ganz schön nervig sein. Bei ihrem Verlobten Larry sieht das nicht viel anders aus. Und auch einige der anderen Charaktere sind nicht immer Sonnenscheine. Also warum schließt man die Insassinnen trotzdem so schnell ins Herz? Warum verschlingt man eine Episode nach der anderen wenn der Hauptcharakter nicht mal besonders sympathisch ist? Weil die Charaktere echt sind und das ist ein großer, positiver Faktor, der die Serie so erfolgreich macht.

Es ist nicht alles schwarz und weiß bei "Orange is the New Black". Anfangs werden die Insassinnen noch recht klischeehaft dargestellt. Es gibt Piper, das blonde, zerbrechliche Mädchen, das auf dem ersten Blick dort gar nicht reingehört. Red, die kalte Russin, die sowas wie die Chefin im Gefängnis ist. Oder nehmen wir Claudette (Michelle Hurst), die sehr ernst und fast schon angsteinflößend wirkt und von der sich erzählt wird, dass sie jemanden kaltblütig ermordet hätte. Wenn man dann aber erfährt, was der wirkliche Grund für ihre Tat war, sieht man sie in einem ganz anderen Licht.

Foto: Orange Is the New Black - Copyright: 2015 STUDIOCANAL GmbH
Orange Is the New Black
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Und das trifft auf so gut wie jeden Charakter in der Serie zu. In Rückblicken erfährt man vieles über die Vergangenheit der Insassinnen und da gibt es die ein oder andere Überraschung. Liegt anfangs noch Piper sehr im Fokus, lernt man im Laufe der Staffel auch viele der anderen Charaktere besser kennen und schließt sie ins Herz. Aber die Charaktere wären natürlich nur halb so interessant wenn das Cast nicht so grandios wäre – also auch da hat man alles richtig gemacht.

Doch nicht nur die Charaktere und das Cast machen die Serie sehenswert, sondern auch die Storylines. Die Rückblicke sind interessant und aufschlussreich und auch in der Gegenwart werden spannende und oft auch witzige Geschichten erzählt. Von Beziehungsdramen, über Hühnerjagd, bis hin zu Schwangerschaften ist alles dabei. Aber auch vor ernsten und wichtigen Themen, wie Transsexualität, Missbrauch oder psychische Störungen, scheut sich "Orange is the New Black" nicht.

Foto: Laura Prepon, Orange Is the New Black - Copyright: 2015 STUDIOCANAL GmbH
Laura Prepon, Orange Is the New Black
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Ein weiterer Faktor der die Serie ausmacht, neben den wunderbar geschriebenen Charakteren, ist diese Mischung aus Humor und ernsten Themen. Es gibt Szenen und Charaktere, bei denen man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt, im nächsten Moment ist man dann schon wieder am Heulen, weil einige Storylines einen als Zuschauer einfach so berühren und man mitfühlt. Und das ist etwas, das "Orange is the New Black" hervorragend hinbekommt.

Zur DVD-Box kann ich leider nicht viel sagen, da als Rezensionsexemplar nur die einzelnen DVDs zur Verfügung standen. Das Cover zeigt Hauptdarstellerin Taylor Schilling, in ihrem orangenen Overall und im Hintergrund einige der anderen Charaktere. Das gleiche Bild wird auch im DVD-Menü angezeigt, das vom Titelsong unterlegt wurde. Auf den DVDs selbst sind verschiedene Motive abgedruckt, wie der Gefängniszaun oder das Telefon, mit dem die Insassinnen telefonieren.

Specials

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Am Bonusmaterial hat man nicht gespart. So gibt es, neben Audiokommentaren zur Pilot- und Finalepisode, verschiedene Featurettes. In "Die Glucke – Red hat das Sagen im Stall" gibt es einen kleinen Einblick in Reds Charakter, in "Gefängnisregeln" dreht sich alles um Regeln im Frauenknast, die in der Serie von Beginn an eine wichtige Rolle spielen und in "Die Neue im Zellenblock" erfahren wir ein bisschen mehr über die echte Piper. Auch ein wichtiges Thema in der Serie ist die Rassentrennung, die in "Stammeszugehörigkeit" thematisiert wird. So ziemlich das Gleiche gibt es nochmal in "Hinter Gittern – Rasse, Sex, Gefängnis" zu sehen, nur das hier auch noch auf das Thema Sexualität im Gefängnis eingegangen wird. In "Litchfield abgeriegelt" wird der Zuschauer durch das Set geführt und man erfährt was sich bei dem Design gedacht wurde, was für den ein oder anderen sicher interessant ist. In "Orange sehen" geht man ein wenig auf den Charakter Piper ein und auch die echte Piper kommt erneut zu Wort. Am besten hat mir der "Gag Reel" gefallen, in dem viele lustige, verpatzte Szenen zu sehen sind. Zu guter Letzt gibt es noch ein paar Trailer zu "Orange is the New Black", sowie einigen anderen Serien. Wirklich viel Neues erfährt man zwar nicht in den Specials, aber es ist schön zusehen das man hier reichlich davon drauf gepackt hat, was man nicht von jeder Serie behaupten kann.

Technische Details

Erscheinungstermin: 25. Juni 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 700 Minuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch

Fazit

Mit "Orange is the New Black" wurde eine grandiose und fesselnde Serie geschaffen, die, neben der gelungenen Mischung aus Humor und Comedy, vor allem durch ihre komplexen Charaktere besticht. Auch nach mehrmaligen Sehen wird die Serie nicht langweilig und dazu wurde die Box mit ausreichend Bonusmaterial gefüllt, weshalb sie in keinem DVD-Regal fehlen sollte.

Kevin Dave Surauf - myFanbase

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