DVD-Rezension: Peaky Blinders - Gangs of Birmingham, Staffel 2
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Nachdem die zweite Staffel von "Peaky Blinders - Gangs of Birmingham" bisher nur im deutschen Pay-TV auf Sky Atlantic HD zu sehen war, haben Fans der Serie seit dem 23. Juni 2015 die Möglichkeit die Fortsetzung der britischen Gangsterserie auf DVD zu genießen. In Großbritannien wurden die sechs Episoden der zweiten Staffel vom 9. Oktober bis zum 6. November 2014 auf BBC Two ausgestrahlt. Als wohl bekanntesten Neuzugang konnte man für die zweite Staffel den aus "Mad Max: Fury Road" bekannten britischen Schauspieler Tom Hardy gewinnen, der auch wieder in der dritten Staffel, die aktuell gedreht wird, zu sehen sein wird.
Inhalt
Auch zwei Jahre nach den Geschehnissen der ersten Staffel, regieren die Peaky Blinders nach wie vor die korrupten Straßen von Birmingham. Und während das Oberhaupt der Shelby-Familie Tommy (Cillian Murphy) versucht, Grace (Annabelle Wallis) zu vergessen, setzt er seine ganze Energie darin, nach London zu expandieren, obwohl nicht alle aus dem Familienclan davon wirklich begeistert sind. Denn in London kontrollieren die Italiener und Juden die Straßen, doch Tommy schafft es scheinbar den jüdischen Gangsterboss Alfie Solomons (Tom Hardy) auf seine Seite zu ziehen. Aber auch innerhalb der Familie brodelt es, denn während sich Arthur (Paul Anderson) zu einer tickenden Zeitbombe entwickelt hat, hat Ada (Sophie Rundle), nach dem Tod von Freddie (Iddo Goldberg), nicht vor, in den Schoß der Familie zurückzukehren. Tante Polly (Helen McCrory) setzt unterdessen alles daran ihren Sohn Michael (Finn Cole) wiederzufinden, den man ihr zusammen mit seiner Schwester als Kinder weggenommen hat. Inspector Campbell (Sam Neill) ist inzwischen zwar beruflich aufgestiegen, kehrt aber trotzdem nach Birmingham zurück, um Tommy ein zweifelhaftes Angebot zu machen, denn die beiden haben, zumindest aus Inspector Campbells Sicht, immer noch eine Rechnung offen.
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Rezension
Das was in der ersten Staffel schon einen wirklich guten Anfang gefunden hat, entwickelt sich in der zweiten Staffel zu einer absolut wundervollen runden Sache. "Peaky Blinders - Gangs of Birmingham" fesselt einen ab der ersten Episode fasziniert an den Fernseher. All die kleinen Stolpersteine und diversen Unstimmigkeiten der ersten Staffel sind komplett behoben worden und die düstere Serie läuft durchgehend mit fließender Spannung. Ich kann tatsächlich nur sagen, dass ich restlos begeistert bin und mich wirklich wahnsinnig freue, dass das komplette offene Potential der ersten Staffel so unglaublich gut ausgeschöpft und umgesetzt wurde. Denn während sich in der ersten Staffel, nach meinem persönlichen Geschmack, alles noch zu sehr um die brisante Kombination zwischen Tommy, Grace und Inspektor Campbell drehte, wurden in der zweiten Staffel wesentlich mehr Baustellen aufgerissen. Die einzelnen Storys sind deutlich komplexer konstruiert worden, allen Charakteren wurde viel mehr Tiefgang verliehen und unterschwelligen Konflikten deutlich mehr Raum gegeben. Man ging dahin, wo es wirklich weh tat. Sei es in die dunkle Seele der einzelnen Charaktere oder die abgründigen Tiefen der Familienbande. Beginnend von Tante Pollys fortwährender Sehnsucht nach ihrer eigenen engeren Familie, über Adas halbherziger Abnabelung vom Clan bis zu Arthurs immer mehr ausgeprägten selbstzerstörerischen Ader. Und auch die Expansion nach London hat einen wirklich mitgerissen und ist mit einem unheimlich guten Spannungsbogen, der immer wieder mit neuen Wendungen auftrumpfen konnte, erzählt worden. Jede einzelne Story für sich ist wahrhaft schlüssig erzählt und absolut glaubwürdig umgesetzt worden.
Neben den unglaublich beeindruckenden, weil doch so düster und trotzdem realen, Kulissen, weiß "Peaky Blinders" mit atemberaubenden Bildern zu überzeugen. Die einzelnen Kamera- und Szeneneinstellungen sind teilweise absolut kinoreif und hauen einen tatsächlich vom Hocker. Besonders die doch recht brutalen Gewaltszenen sind so unglaublich gut dargestellt, dass ich mehr als ein Mal vor Entsetzen zurückgewichen bin. "Peaky Blinders" liefert in der zweiten Staffel einfach ein grandioses Zusammenspiel aus einem fabelhaften Drehbuch, brillanter Kameraeinstellungen, einem wunderbar passenden Soundtrack und absolut erstklassigen Schauspielern ab. Unbedingt hervorgehoben werden sollte hier in jedem Fall der neue Star der Serie, Tom Hardy, der als Oberhaupt der charismatischen jüdischen Solomon-Gang absolut brilliert. Es war eine wahrhafte Freude ihm in der Rolle des Alfi zuzuschauen. Aber auch die anderen Schauspieler brauchten sich absolut nicht zu verstecken, Paul Anderson (Arthur) und Helen McCrory (Tante Polly) waren einfach nur großartig und auch der weitere Neuzugang Finn Cole (Michael) passte sich wunderbar in die "Peaky Blinders"-Welt ein. Wenn wir ehrlich sind könnte ich hier tatsächlich jeden der Darsteller aufzählen, denn es war nicht ein einziger Schauspieler dabei, der mich nicht komplett in seinem Rollencharakter überzeugen konnte. Absolute Weltklasse, ich bin wirklich restlos begeistert. Selbst Cillian Murphy, der mich in der ersten Staffel nicht wirklich als "Peaky Blinders"-Oberhaupt Tommy mitreißen konnte, hat den Dreh endlich gefunden und überzeugte durch eine faszinierende stille und unglaublich souveräne Art.
Alles in allem gibt es an "Peaky Blinders" mal wirklich so gar nichts zu kritisieren, außer maximal noch, dass es leider mal wieder nur sechs Episoden sind. Die Serie ist aus den Kinderschuhen der ersten Staffel absolut herausgewachsen und braucht sich hinter ähnlichen US-Formaten absolut nicht mehr verstecken. Denn "Peaky Blinders" ist ein absolut berauschendes Erlebnis, dass ich mit gutem Gewissen jedem Serienfan dieses Genres empfehlen kann und auch werde.
Specials
Als Special gibt es, wie auch schon bei der DVD-Box zur ersten Staffel, ein klassisches "Making Off". Doch anders als bei der ersten Staffel geht es hier nicht um die Kulissen und Kostüme, sondern vorrangig um die diversen Charaktere aus "Peaky Blinders". Die Schauspieler und diversen anderen Verantwortlichen erläutern die einzelnen Rollen näher und versuchen dem Zuschauer einen tieferen Einblick zu gewähren. Das Special ist ganz nett anzusehen, ich persönlich habe aber nicht mehr erfahren, als ich selber schon beim Schauen der Serie erkannt habe.
Technische Details
Erscheinungstermin: 23. Juni 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 355 Minuten (6 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Fazit
Ich müsste mir was aus den Fingern saugen, um auch nur einen einzigen Kritikpunkt zu finden. Denn "Peaky Blinders" hat das Potential der ersten Staffel komplett ausgeschöpft und eine großartige zweite Staffel abgeliefert, die mich komplett begeistert hat.
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Nina V. - myFanbase
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