DVD-Rezension: Eine himmlische Familie, Staffel 3

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Die dritte Staffel von "Eine himmlische Familie" zeigt das Familienleben der christlichen Camdens und setzt zeitlich zu Beginn des neuen Schuljahrs an. Die Staffel lief vom 21. September 1998 bis zum 24. Mai 1999 auf dem amerikanischen Sender The WB. In Deutschland erfolgte die Erstausstrahlung vom 23. August 1998 bis zum 21. September 1999. Die DVD-Box erschien nach langer Wartezeit für die Fans am 5. November 2013.

Inhalt

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Pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahrs erwartet die Camdens jeder Menge Trubel. Annie (Catherine Hicks) ist mittlerweile im dritten Monat schwanger und eigentlich mit allem unzufrieden, so dass Eric (Stephen Collins) Probleme hat, es seiner Frau recht zu machen. Ausgerechnet da steht der Hochzeitstag der beiden vor der Tür und Eric bemüht sich verzweifelt, diesen perfekt zu organisieren. Nach seinem Praktikum in Washington kehrt Matt (Barry Watson) nach Glen Oak zurück und besucht dort das College. Mit dem Wunsch nicht zuhause zu wohnen, versucht er einen Platz in einer WG zu bekommen. Außerdem zieht er in Erwägung mit seinem Freund Kevin (Steve Monroe) einer Studentenverbindung beizutreten. Mary (Jessica Biel) und Lucy (Beverley Mitchell) nehmen sich vor, einen Freund zu finden und haben unterschiedliche Taktiken: Während Mary glaubt, dass ihr neuer Haarschnitt, ihr eine Menge Verabredungen einbringen wird, vertraut Lucy auf einen Ratgeber und scheint damit Erfolg zu haben, als sie Jordan (Wade Carpenter) kennenlernt. Auch Simon (David Gallagher) macht seine ersten Schritte in Sachen Beziehungen, denn er trifft auf Deena Stewart (Nicole Chérie Saletta), die allerdings ein großes Geheimnis hat. Ruthie (Mackenzie Rosman) kommt nicht damit zurecht, ihren Nesthäkchen-Status bald abgeben zu müssen, und versucht die Aufmerksamkeit der Familie zu erlangen.

Rezension

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Eine himmlische Familie
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Die dritte Staffel der Serie wartet mit gleicher Struktur und Aspekten auf, wie schon die beiden vorherigen, so dass jeder Zuschauer eigentlich weiß, was ihn beim Schauen erwartet. Und ich hab mir fest vorgenommen keine Worte über die Moralvorstellungen und Erziehungsmaßnahmen von Eric und Annie zu verlieren, aber leider kann ich es mir doch nicht verkneifen. Sicherlich liegt das daran, dass mir in dieser Staffel noch sehr viel deutlicher, oftmals an Marys Verhalten, das große Problem an den zahlreichen strikten Regeln und Verboten im Hause Camden geworden ist. Durch diese bewirken sie nämlich genau das, was sie eigentlich verhindern wollen: dass ihre Kinder ihnen gegenüber oftmals nicht aufrichtig und ehrlich sind, sondern sie über ihre eigentlichen Pläne häufig belügen, auch wenn es um eher harmlose Angelegenheiten geht. So erzählt Mary in #3.09 Reifeprüfung ihren Eltern nicht, dass sie an einer Übernachtungsparty teilnimmt, auf der auch Jungen sein werden. In #3.12 Zeit der Vergebung verschweigt sie ihnen, dass sie mit Michael Towner (Donnie Jeffcoat) ausgeht, der sie in der ersten Staffel mit dem Auto angefahren und anschließend Fahrerflucht begangen hat, und schleicht sich in #3.15 Schlaf Kindlein, schlaf hinaus, um sich mit Wilson (Andrew Keegan) zu treffen. Mary ist aber nicht die einzige, die versucht die Regeln und Verbote der Familie zu umgehen, in der Hoffnung nicht erwischt zu werden, um nicht mit Hausarrest, Fahrverbot oder ähnlichem bestraft zu werden. In dieser sonst so äußerst harmonischen und idyllischen Familie zeigt sowohl das Verhalten der Eltern als auch das der Kinder eigentlich das mangelnde Vertrauen in die andere Partei, das eigentlich nur unnötigen Stress und Streit verursacht, der mit einer weniger strengen Einstellung der Eltern durchaus hätte vermieden werden können. Sicher Regeln und Grenzen für Kinder sind in einem gesunden Maßstab sinnvoll, darüber muss man auch nicht streiten, aber bei Eric und Annie könnte man diese um gefühlt 90% reduzieren und man hätte immer noch genug.

Was zu Beginn von Staffel 3 auch auffällt, dass einige Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Staffelfinale der vorherigen existieren. Eigentlich plante Matt nach seinem Praktikum in Washington in einem anderen Bundesstaat sein Studium zu absolvieren, weil er auf diese Weise ein wenig Abstand zu seiner Familie gewinnen möchte. Zu Beginn von Staffel 3 ist Matt zuhause und studiert am College in Glen Oak. Klar, dass man Hauptdarsteller Barry Watson nicht aufgeben wollte, aber wenn am Ende von Staffel 2 daraus ein Drama gemacht wird, dann erwarte ich schon irgendeine Erklärung für Matts Planänderung zu Beginn der Staffel. So ist man als Zuschauer, der die Episoden relativ zeitnah sieht und das Staffelfinale noch recht gut im Kopf hat, ein wenig irritiert und fragt sich, wann man eine Äußerung von Matt dazu verpasst hat. Ähnliches passierte übrigens auch schon in Staffel 2, als Mary ohne weitere Erklärungen für den Zuschauer an ihrem Basketball-Comeback arbeitet, obwohl in Staffel 1 die ärztlichen Prognosen dazu eher düster aussahen. Für das Finale von Staffel 3 erwartete ich daher auch wieder ein recht großes Drama, das sich zu Beginn von Staffel 4 ohne jegliche Erklärung auflöst, was natürlich direkt schon zu Anfang entsprechend ein wenig die Vorfreude auf das Staffelfinale trübt.

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Jessica Biel, Eine himmlische Familie
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Wie auch in Staffel 2, als Lucy ihre Freundin in #2.17 Schicksalsschläge verlor, haben einige recht dramatischen Erlebnisse der Familie keine sichtbaren Auswirkungen auf die Familie. So wird Eric in dieser Staffel in #3.07 Saat der Gewalt angeschossen, Matt erlebt, wie sein Freund Kevin in #3.02 Das Aufnahmeritual durch so genanntes Komasaufen fast umkommt und Mary bekommt mit, wie ihre Freundin Diane Butler (Alexandra Glazer) in #3.08 Nebenwirkungen durch die Einnahme von Ephedrin ebenfalls fast stirbt. Sicher, in der jeweiligen Episode reagieren alle Beteiligten geschockt, aber in den nachfolgenden Episoden spielen sie keine Rolle mehr, so als ob solche Ereignisse unrealistischer Weise einfach innerhalb von kürzester Zeit verkraftet werden und die Personen nicht weiter belasten. Solche Episoden, die den Serienmachern einfach nur dazu dienen, ihre Ansichten zu Waffen, Alkohol und anderen Suchtmittel dem Zuschauer zu vermitteln, können einem den Spaß an der kurzweiligen Unterhaltung nehmen, die "Eine himmlische Familie" bietet.

In dieser Staffel hat mir am besten die Handlung um Ruthie gefallen, die durch Annies Schwangerschaft und die Geburt der Zwillinge ihre Position als Nesthäkchen verliert und sich in die Rolle der älteren Schwester einfinden muss. Ihr Wunsch nach Aufmerksamkeit in dieser Situation ist in meinen Augen und für diese Serie überraschend realistisch dargestellt und es ist für sie wirklich bedauerlich, dass ihre Familie recht spät begreift, dass sie sich eigentlich zurecht vernachlässigt fühlt. Gerade weil sich diese Handlung über mehrere Episoden erstreckt und sie nicht einfach in einer Episode rasch abgehandelt wurde, konnte dieser Handlungsbogen gefallen. Schön war auch zu erleben, dass Lucy endgültig über Jimmy Moon (Matthew Linville) und Rod (Toran Caudell) hinweg zu sein scheint und zumindest vorübergehendes Glück mit Jordan findet. Auch wenn die Tatsache, dass Jordan kurzzeitig mit Ashley (Mila Kunis), in gewisser Weise Lucys Erzfeindin, ausgegangen ist, mich dazu brachte, genervt mit den Augen zu rollen, denn Ashley dient eigentlich immer nur dazu, um Lucy eifersüchtig zu machen und Probleme in ihren Beziehung zu verursachen.

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Eine himmlische Familie
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Auch Matt scheint in dieser Staffel endlich die Trennung von Heather (Andrea Morris) verkraftet zu haben und nach einigen Dates mit diversen Frauen fängt er eine Beziehung mit der sympathischen Shana Sullivan (Maureen Flannigan) an. Dieses Glück war ihm nach den zahlreichen Verabredungen wirklich zu gönnen. Zum Staffelfinale hin passiert das, was in kommenden Staffeln immer wieder geschehen wird. Sobald Matt Heather wieder sieht, riskiert er seine aktuell glückliche Beziehung, weil sich zeigt, dass er immer noch Gefühle für seine erste große Liebe hat. In dieser Staffel scheinen es zwar rein freundschaftliche zu sein, denn er bewahrt Heather vor ihrer Hochzeit. Befürchtet man anfangs noch, dass er tatsächlich mit ihr durchbrennt, klären sich seine Hintergründe für das Sprengen der Hochzeit bald auf. Dieses Hin und Her von Matt und Heather, das in dieser Staffel erstmalig für dramatische Ereignisse im Staffelfinale sorgt und vielleicht ein wenig übertrieben dargestellt ist, lässt sich als Zuschauer noch ganz gut verkraften. In kommenden Staffeln, so viel kann ich schon verraten, geht es mir persönlich aber tierisch auf die Nerven.

Eine kleine Randbemerkung sei mir an dieser Stelle zu Mary erlaubt: Der Zuschauer lernt in dieser Staffel in der Weihnachtsepisode #3.10 Frohe Weihnachten kurz Marys späteren Ehemann, Carlos Rivera (Carlos Ponce) kennen. Sicherlich wussten damals die Serienmacher zu diesem Zeitpunkt noch nicht, in welcher Funktion Carlos wieder zur Serie zurückkehren wird.

Die 22 Episoden dieser Staffel finden sich auf fünf DVDs der Box, wobei die einzelnen Discs mit unterschiedlichen Familienmitgliedern bedruckt sind. Die Serie lässt sich auf Deutsch und auf Englisch sehen und wie bei den vorherigen beiden Staffeln gibt es auch hier leider kein Bonusmaterial, das durch Hintergrundinformationen die Episoden abrunden würde.

Technische Details

Erscheinungstermin: 5. November 2013
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: 940 Minuten (22 Episoden)
Bildformat: 4:3 - 1.33:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Fazit

Bei "Eine himmlische Familie" weiß man eigentlich, was einen erwartet. Das ändert sich auch in Staffel 3 nicht, so dass den Zuschauer keine unerfreulichen, aber natürlich auch keine vielleicht erwünschten Überraschungen erwarten. Erneut erlebt der Zuschauer, wie die Kinder der Camdens in dieser Staffel ein Stücken erwachsener und selbstständiger werden.

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Ceren K. - myFanbase

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