DVD-Rezension: Reign, Staffel 1
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Produziert und kreiert von Laurie McCarthy und Stephanie SenGupta für The CW, ging die US- Historienserie "Reign" erstmalig am 17. Oktober 2013 auf Sendung. Während zunächst 13 Episoden bestellt wurden, wurde die erste Staffel bereits im November 2013 auf insgesamt 22 Folgen aufgestockt und mittlerweile ist bereits eine dritte Staffel von "Reign" in Arbeit. In Deutschland nahm sich sixx der Serie an und sendete die erste Staffel ab dem 26. Februar 2015. Neben Adelaide Kane, die die Hauptrolle der Mary Stuart spielt und einigen Zuschauern schon aus "Teen Wolf" bekannt sein dürfte, sind mit Alan van Sprang (King Henry II, König von Frankreich) und Megan Follows (Catherine de Medici) weitere bekannte Gesichter in "Reign" zu entdecken.
Inhalt
Bereits im Alter von sechs Jahren wurde Mary Stuart, Königin von Schottland, dem französischen Thronfolger Francis (Toby Regbo) versprochen. Nach ihrer Kindheit im Kloster und einem missglückten Attentat kommt Mary an den französischen Hof, um sie in Sicherheit zu bringen. Doch die Liebe von Mary und Francis steht unter einem schlechten Stern, denn Francis' Mutter, Königin Catherine, ist gegen eine Verbindung der beiden. Und auf Grund einer Prophezeiung von Nostradamus (Rossif Sutherland), der den Tod von Francis vorausgesagt hat, sollte dieser Mary heiraten, setzt Königin Catherine alles daran um die Heirat der beiden zu verhindern. Doch nicht nur Marys Ankunft, auch ihre mitgebrachten Hofdamen und besten Freundinnen Lola (Anna Popplewell), Kenna (Caitlin Stasey), Greer (Celina Sinden) und Aylee (Jenessa Grant) sorgen für ordentlich Abwechslung am französischen Hof. Und während die Zeit drängt, da Englands Königin im Sterben liegt und sich König Henry durch die Heirat von Mary mit dem französischen Thronfolger eine Allianz erhofft, die ihm England in die Hände spielen könnte, stellt sich plötzlich die Frage, wer überhaupt der rechtmäßige Thronfolger Frankreichs ist. Denn, neben Francis, hat König Henry noch einen weiteren Sohn im heiratsfähigen Alter, den Bastard Sebastian (Torrance Combs), aus König Henrys Verbindung mit seiner Mätresse Diane de Poitiers (Anna Walton).
Rezension
Da ich mich ungern im Vorfeld zu einer Rezension zu viel informiere, um meine Meinung nicht beeinflussen zu lassen, war ich ehrlich gesagt völlig geschockt von der ersten Episode. Geschockt über die leichte und, drücken wir es mal nett aus, moderne Umsetzung dieses Stoffes. Denn was ich in der ersten Episode geboten bekam, hatte nicht mal im Entferntesten etwas mit dem zu tun, was ich erwartete hatte. Leider bekam keine neue Verfilmung von "Die Tudors" oder "The White Queen", sondern fand mich irgendwo zwischen "Plötzlich Prinzessin", Gossip Girl und "Pretty Little Liars" wieder. Hopsende Teenager sprangen zu moderner Popmusik auf der Tanzfläche herum, Mary und ihre Hofdamen waren ein gackernder Hühnerhaufen, die Kostüme und vor allem Frisuren der Mädchen waren nicht mal ansatzweise zeitgerecht und von der Sprache sollten wir gar nicht erst anfangen. Kurzum, "Die Tudors" produziert und kreiert für Teenager und somit war für mich nach der ersten Episode an diesem Abend auch erstmal Schluss.
Nachdem ich mich dann doch im Internet umgesehen und andere Rezensionen gelesen hatte, war ich bereit für einen Neuanfang. Neuer Tag, neues Glück und vor allem ganz andere Erwartungen. Ich begann die Serie nochmal aus einer völlig neuen Ausgangsposition und nur mit der Erwartung lockere und soapartige Kost geliefert zu bekommen. Für den Anfang klappte das auch ziemlich gut, denn wenn "Reign" eins bieten kann, dann Unterhaltung und einfach traumhafte Bilder. Immer wieder ertappte ich mich dabei nicht abschalten zu wollen, um zu sehen welche Intrige am französischen Hof mich jetzt erwartete. Gerne war ich bereit, meine Bemängelung bezüglich der wirklich schlechten oder nennen wir es lieber modernen Roben (die ganzen Damen sahen halt aus, wie die Mädels sich in der heutigen Zeit für einen Ball zurecht machen würden) beiseite zu lassen und mich einfach nur berieseln zu lassen. Leider funktionierte das nur für ein paar Episoden und das ewige Hin und Her zwischen Mary, Francis und Sebastian fing schnell an, mich zu langweilen. Marys Liebe wechselte quasi von einer Episode zur nächsten und wieder zurück und leider schafften es auch die Schauspieler nicht dem schlechten Drehbuch Authentizität und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ab Mitte der Staffel wurden die verschiedenen Handlungsstränge dermaßen absurd, dass ich schon das Gefühl bekam im Comedy-Genre gelandet zu sein. Es machte einfach leider den Eindruck als müsse die Sendezeit mit irgendetwas gefüllt werden, um die ganze Story zu strecken. Das grundsätzliche Problem von "Reign" ist somit, meiner Meinung nach, nicht die modernere Umsetzung, sondern der Zeitraum, den eine Staffel umfasst. Anders als bei sonstigen Historienserien, die in einer Staffel meistens mehrere Jahre zusammenfassen, vergehen in einer Staffel bei "Reign" nur ein paar Monate. Somit müssen halt 22 Episoden mit Stoff gefüllt werden, der nicht nur absolut nichts mehr mit der eigentlichen Story um Mary Stuart zu tun hat, sondern generell völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Sehr schade, denn durch diese absurden Handlungsstränge verlieren so gut wie alle Charaktere, die man zugegebenermaßen mittlerweile liebgewonnen hatte, an Glaubwürdigkeit und man kann die Serie einfach nicht mehr ernst nehmen. Dabei kann man auch den Schauspielern keinen Vorwurf machen, denn die haben wirklich ihr bestes versucht und besonders Megan Follows als Catherine de Medici konnte bis zu einem gewissen Punkt, der dann aber nicht mehr in ihren Händen lag, absolut überzeugen. Und ehrlich gesagt, wenn ich bedenke, dass sich "Reign" mittlerweile in der Produktion der dritten Staffel befindet, ahne ich Fürchterliches wie die Autoren diese drei Staffeln füllen wollen. Denn bekanntermaßen verstarb Francis ja bereits gut zwei Jahre nach der Heirat mit Mary Stuart und diese Heirat wurde ja schon Mitte der ersten Staffel gezeigt.
Specials
Neben vieler geschnittener Szenen, die jeweils direkt zu den jeweiligen Episoden anwählbar sind, gibt es auch zwei recht interessante Specials, die dem Zuschauer einen guten Einblick hinter die Kulissen gewähren. Unter den Punkten "Reign: Making-of einer Königin" und "Die Authentizität in Reign: Das 16. Jahrhundert wird zum Leben erweckt" erhält man interessante Hintergrundinfos. Viele der Schauspieler und Verantwortlichen erläutern die Entstehung von "Reign" und die Entwicklung der Serie.
Technische Details
Erscheinungstermin: 6. August 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 876 Spielminuten (22 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Französisch, Niederländisch
Fazit
Leider hat "Reign" nicht wirklich viel mit einer Historienserie zu tun. Und obwohl die Serie trotz alledem zeitweise wirklich gut zu unterhalten vermag, verliert sich "Reign" leider irgendwann in absurde und unglaubwürdige Handlungsstränge, die einem schnell den Spaß an der Serie vermiesen. Weniger wäre bei "Reign" definitiv mehr gewesen.
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Nina V. - myFanbase
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