DVD-Rezension: October Road, Komplettbox

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Während andere Serien oftmals relativ zügig auf DVD erscheinen, hat die Veröffentlichung von "October Road", nach der US-Erstausstrahlung am 15. März 2007 auf ABC, ganze acht Jahre gedauert. Doch seit dem 18. September 2015 hat das Warten der Fans endlich ein Ende und die komplette Serie ist nun endlich auf DVD und Blu-ray erhältlich. In Deutschland wurde die Serie, in der man einige bekannte Gesichter wie Bryan Greenberg, Geoff Stults und Laura Prepon entdecken kann, 2011 auf sixx ausgestrahlt. Doch trotz der Mitarbeit von den bekannten Produzenten Robert Duncan McNeill und David Paymer und dem Drehbuchautor Scott Rosenberg schaffte es "October Road" leider nur auf zwei Staffeln, mit insgesamt 19 Episoden.

Inhalt

Foto: Tom Berenger & Bryan Greenberg, October Road - Copyright: ABC/Guy D'Alema
Tom Berenger & Bryan Greenberg, October Road
© ABC/Guy D'Alema

Zehn Jahre nach seinem Schulabschluss und auf der Suche nach Inspiration kehrt Bestseller-Autor Nick Garrett (Bryan Greenberg) in seine Heimatstadt Knights Ridge zurück. Allerdings wird er dort nicht von all seinen alten Freunden wieder begeistert empfangen. Denn in seinem letzten Buch hat sich Nick nicht gerade schmeichelhaft über seine alten Weggefährten und die Bewohner des kleinen Örtchens geäußert. Zudem hat Nick sich nie wirklich von seinen Freunden verabschiedet, sondern ist einfach nach einem Ferienaufenthalt in New York nie wieder zurückgekehrt. Trotzdem beschließt Nick länger als geplant in Knights Ridge zu bleiben, was nicht zuletzt an seiner Jugendliebe Hannah (Laura Prepon) liegt. Denn Hannah hat mittlerweile einen Sohn, der nicht nur einige Monate nach Nicks Verschwinden geboren wurde, sondern auch so einige Ähnlichkeiten zu Nick aufweist. Und obwohl Hannah bestreitet, dass Nick der Vater des zehnjährigen Sams (Slade Pearce) ist, will er der Sache auf den Grund gehen. Doch nicht nur zu Hannah muss Nick wieder eine neue Beziehung aufbauen, auch sein bester Kumpel Eddie (Geoff Stults), hat ihm immer noch nicht verziehen, dass er vor zehn Jahren einfach so sang- und klanglos verschwunden ist.

Rezension

Foto: Warren Christie & Laura Prepon, October Road - Copyright: ABC/Scott Garfield
Warren Christie & Laura Prepon, October Road
© ABC/Scott Garfield

"October Road" ist absolut Back to Basic und im Stil der klassischen Familienserien, wie es sie vor zehn bis fünfzehn Jahren wie Sand am Meer gab. Denn während man heute blutrünstige Zombies, hartgesottene Rocker oder zumindest eine/n rätselhaften "A" braucht um ein erfolgreiches Format zu schaffen, reichte früher eine simple Kleinstadt, ein paar skurrile, aber doch liebenswerte Charaktere und mindestens eins, durch diverse Hindernisse getrenntes Liebespaar. Somit schließt sich "October Road" nahtlos an Formate wie "Everwood", "Eine himmlische Familie", "Gilmore Girls", "Brothers & Sisters" und so weiter und so fort, an. Und obwohl ich fast alle diese Formate, mal mehr und mal weniger begeistert, verfolgt habe, ist "October Road" irgendwie völlig unbeachtet an mir vorbei gegangen. Nach den ersten drei Episoden kam dann auch die Erkenntnis, damit bis dato auch nicht wirklich viel verpasst zu haben, das ändert sich dann aber schlagartig ab der vierten Folge. Denn "October Road" schafft es mit dem Rest der ersten Staffel, einer wirklich herzerwärmenden Art, toller Musik und liebenswerten Charakteren, zahlreiche Emotionen hervorzuholen und einen begeistert einzufangen. Leider entwickelt sich die ganze Serie in der zweiten Staffel dann wieder zu einem Wackelkandidaten und schafft es zwar einige tolle Episoden zu zeigen, die einem unglaublich ans Herz gehen und teilweise wirklich zu Tränen rühren, hat aber über die Dauer der restlichen dreizehn Episoden leider auch oftmals unheimliche Längen. Rein von der Handlung gesehen ist "October Road" somit leider kein wirklicher Straßenfeger, da in den einzelnen Episoden einfach oftmals zu wenig passiert, auch wenn es im Großen und Ganzen gesehen eine runde Sache ergibt. Somit kann ich verstehen, dass die Serie im TV kein Knaller war, da es einfach zu wenig Anreize in den einzelnen Episoden gibt, um eine Woche später wieder einzuschalten. Auf DVD, wenn man sich mehrere Folgen hintereinander anschaut, ist das ehrlich gesagt in Ordnung und es stört nicht weiter, wenn man auch mal eine eher langweilige Episode dazwischen hat.

Foto: Jay Paulson & Lindy Booth, October Road - Copyright: ABC/Guy D'Alema
Jay Paulson & Lindy Booth, October Road
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Ich würde "October Road" daher jetzt mal als nettes Popcorn-Kino beschreiben, bei dem man sich einfach berieseln lässt und sich, ohne dabei groß nachzudenken und trotz einiger Durststrecken, sehr gut unterhalten fühlt. Wie in den meisten Formaten dieser Art, sind es oft die kleinen Nebencharaktere, die solche Serien so liebenswert machen und so ist es auch bei "October Road". Angefangen von dem kleinen Sam, der wirklich unglaublich niedlich ist, ohne dabei aufgesetzt zu wirken, bis hin zu Nicks Kumpel "Physical Phil" (Jay Paulson), der sein Haus seit den Anschlägen am 11. September 2001 nicht mehr verlassen hat. "October Road" bietet wirklich viele vielschichtige und vor allem sehr unterschiedliche Charaktere, die diese Familienserie, trotz teilweise dürftiger Handlung, immer noch sehenswert macht. Leider konnte mich das große Hauptpaar der Serie, Nick und Hannah, leider nicht so aus den Socken hauen, dafür habe ich aber bei dem Frauenheld Eddie und der etwas pummeligen Barangestellten Janet (Rebecca Field) umso mehr mitgefiebert. Nebenbei bemerkt, ist es echt ein Witz, dass einem hier eine Frau in geschätzter Konfektionsgröße 42/44 schon als fett verkauft wird. Und auch die Story rund um die Liebelei von "Physical Phil" und Pizza Girl (Lindy Booth) hatte definitiv etwas Bezauberndes an sich. Eventuell hätte ich mir vielleicht noch einen unsympathischen Charakter oder Bösewicht gewünscht, um etwas Schwung in die diversen Storylines zu bringen. Denn "Big Cat" (Warren Christie), der wohl für diesen Part angedacht war, konnte hinsichtlich dessen nicht wirklich überzeugen. Alles in allem laufen die Bewohner von Knights Ridges trotzdem zu einer runden Sache zusammen und auch die einzelnen Schauspieler der Serie sind durchweg klasse und halten die Serie durch ihre Darstellungen, auch während der langatmigen Handlungspausen, durchgehend am laufen.

Was mich an der Box selber sehr gestört hat, ist, dass man bei den einzelnen Episoden keine Kapitel anwählen kann. Das mag für manche Menschen völlig unwichtig sein, für mich selber ist es aber eine Funktion die ich sehr häufig benutze, da ich manchmal aus Zeitgründen auch nur eine halbe Episode schaue. Dabei hätte ich es jetzt nicht wichtig gefunden, die Kapitel im Menü anwählen zu können, aber zumindest während die Folge läuft, die einzelnen Kapitel weiterschalten zu können. Ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich das letzte Mal, seit dem Tod der VHS-Kassetten, vorspulen musste. Aber nun ja, zumindest fügt sich das Ganze nahtlos ins "Back to Basic"-Thema ein.

Specials

Foto: Stacy Keibler & Geoff Stults, October Road - Copyright: ABC/Danny Feld
Stacy Keibler & Geoff Stults, October Road
© ABC/Danny Feld

Die Extras auf der Box können sich durchaus sehen lassen und ich finde es lobenswert, dass man sich auch für eine ältere Serie noch so viel Mühe gegeben hat, die DVDs mit schönen Specials zu füllen. Neben etlicher entfallener Szenen und einigen Outtakes, gibt es noch zwei Zusammenschnitte unter den Menüpunkten "Wie alles begann" und "Hinter den Kulissen", in denen Schauspieler und Serienmacher zu Wort kommen. Zusätzlich dazu gibt es noch das sogenannte "Finale", ein ca. zehnminütiger Film, der das Leben der Freunde sieben Jahre später zeigt und einige offenen Handlungsstränge der Serie abschließt. Meines Wissens nach wurde dieser Film bisher auch noch nie im deutschen Fernsehen gezeigt, da er auch nicht synchronisiert, sondern nur mit deutschen Untertiteln ist und ist somit natürlich ein absolutes Highlight für jeden Fan der Serie sein sollte.

Technische Details

Erscheinungstermin: 18. September 2015
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: ca. 776 Spielminuten (19 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Wer einfach mal wieder eine liebenswerte Familienserie, ohne große Action oder ausgeklügeltes Drumherum, sehen möchte, ist bei "October Road" definitiv an der richtigen Adresse. Trotz leider oftmals fehlender mitreißender Handlungsstränge, gelingt es der Serie durch die einzelnen Charaktere zu punkten und gut zu unterhalten.

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Nina V. - myFanbase

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