DVD-Rezension: Nature, Staffel 1
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Als deutsche Found-Footage-Produktion ist die erste Staffel von "Nature" seit dem 16. Oktober 2015 auf DVD im Handel erhältlich. Produziert und kreiert wurde das ganze Werk, welches über acht Episoden verteilt eine ungefähre Spieldauer von 160 Minuten hat, von Timo Rose, der sich bisher eher im Horror- und Splatter-Genre einen Namen gemacht hat. Neben dem Hauptdarsteller Max Evans, der die komplette Serie über fast alleine die Handlung trägt, gibt es einige interessante Gastauftritte von Ryan Nicholson ("Akte X", "Supernatural", "Final Destination"), Rob Ho ("Marvel’s Avengers 2 – Age of Ultron") Ari Lehman ("Freitag der 13."), Damien Colletti ("Forensic Files", "Das Gesetz der Rache", "S.K.I.N.S"), Mike Mendez ("Big Ass Spider") und Jennifer Lim ("Hostel", "Good Wife").
Inhalt
Elf Jahre nach seiner Begegnung mit einer unbekannten Kreatur macht sich der Millionär Steve Chandon im Winter 2014 auf die Suche nach dem vermeintlichen Big Foot. Vollgepackt mit Proviant und warmen Klamotten begibt sich Steve in die Wälder um dort in zwei Wochen die Existenz von Big Foot zu beweisen. Kontakt zur Außenwelt hält er dabei über seinen Blog und diversen sozialen Netzwerken, wo er regelmäßig seine Fortschritte und Erfahrungen mit selbstgedrehten Videos dokumentiert. Steves Freundin Lynn hält wenig von seinem Vorhaben und ist erst Recht erbost als sich Steves zweiwöchiger Trip immer weiter ausweitet und er über Monate in den Wäldern sein Einsiedlerdasein fristet. Doch Steve vergräbt sich immer mehr in seine Arbeit und fühlt sich nach und nach eins mit der Natur und auch mit den unbekannten Kreaturen. Langsam aber sicher verfällt Steve nicht nur dem Alkohol, sondern fühlt sich immer mehr verpflichtet, die, wie er sie nennt, liebevollen Kreaturen zu beschützen und ihr und sein Territorium zu bewahren. Dabei schreckt Steve auch nicht davor zurück Menschen anzugreifen, um sie davon abzuhalten, diese, in seinen Augen, friedliche Umgebung zu stören.
Rezension
Puh! Ehrlich gesagt fällt es mir tatsächlich unglaublich schwer, folgenden Satz auszusprechen, da man in jeder Minute der Serie spürt, wie wahnsinnig viel Herzblut und Engagement in dieses Projekt gesteckt wurden. Aber...es ist wie es ist und was soll ich lange drumherum reden, ich kann mich einfach nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal 160 Minuten lang so wahnsinnig gelangweilt habe. Klar könnte ich jetzt hier auch tiefgründige Erklärungen raushauen und darüber philosophieren, mit wieviel Zeit und unterschwelligen Zeichen man doch die Charakterentwicklung von Steve Chandon erarbeitet hat. Doch die Wahrheit ist ganz einfach, auch wenn es jetzt etwas überspitzt formuliert sein mag, aber ich persönlich muss nicht jemandem eine gefühlte halbe Episode dabei zusehen, wie er sich den Schädel rasiert, um zu erkennen, wie sich der Mensch charakterlich verändert hat. Und in diesem Tempo zieht es sich leider fast die kompletten acht Episoden lang, denn es passiert einfach zu wenig und die ganze Handlung kommt überhaupt nicht in Fahrt und wirkt oftmals schlicht und einfach inhaltslos. Man hat leider in den ersten Episoden das ernüchternde Gefühl, absolut nichts zu verpassen, sollte man mal eine Folge auslassen und die einzelnen Episoden sind quasi untereinander austauschbar. Gerne gebe ich zu, dass es definitiv eine komplizierte Herausforderung ist so eine One-Man-Show spannend zu gestalten, aber von Spannung waren die ersten Episoden leider ganz weit weg, meilenweit, wenn nicht sogar Lichtjahre entfernt. Klar gab es hier und da ein paar Highlights, die sich für mich meistens in Steves Interaktion mit der Außenwelt zeigten und auch das letzte Viertel der Staffel konnte durchaus an Tempo zulegen, wenn wir hier mal die Stumpfsinnigkeit des dazugehörigen Plots beiseite lassen. Doch diese kleinen Lichtblicke haben leider nicht ansatzweise gereicht, um mich wirklich abzuholen und für die Serie begeistern zu können.
Aber auch wenn mir die Serie leider eigentlich nicht wirklich etwas geben konnte, muss ich trotzdem ein großes Lob an das Team von "Nature" aussprechen. Denn wie schon erwähnt, spürt man als Zuschauer förmlich wie viel Herzblut in diese Produktion gesteckt wurde und wie gut das Team miteinander harmoniert und etwas geschaffen hat, an das sie fest glauben. Zudem bewundere ich auch den Mut, gerade für eine deutsche Produktion, dass es Timo Rose & Co gewagt haben, neue, völlig andere und außergewöhnliche, Wege zu gehen. Und rein technisch wurde für mein Auge auch alles richtig gemacht, großartige Schnitte, tolle Kameraführung (die trotz des Found-Footage-Stil nie zu hektisch, wackelig oder dunkel waren), stimmiger Soundtrack und vor allem eine wirklich weltklasse Besetzung mit Max Evans in der Rolle des Steve Chandon. Max schafft es mühelos die Veränderung Steves von einem Idealisten in einen völlig besessenen Menschenhasser glaubhaft rüber zu bringen und wirkt dabei unglaublich authentisch, wobei ich allerdings auf das ständige Nasehochziehen durchaus hätte verzichten können. Vor allem wenn man bedenkt, dass Max die ersten Episoden über fast der einzige Schauspieler ist, den wir zu sehen bekommen, kann ich echt nur sagen, Hut ab vor dieser One-Man-Show-Leistung. Man hat als Zuschauer tatsächlich den Eindruck man schaut Steve Chandon bei seiner verzweifelten Suche nach Big Foot zu und nicht Max Evans wie er diese Rolle spielt. Fast hätte ich darüber sogar übersehen können, dass die Kulissen und Settings mehr als dürftig waren. Denn wenn man dem Zuschauer das Gefühl geben möchte, er befinde sich im tiefsten Wald, fernab der Zivilisation, sollte man sich dafür vielleicht einen Wald aussuchen, der nicht so offensichtlich erkennbar bewirtschaftet wurde. Und das ist ehrlich gesagt nur einer von vielen Punkten, die der Authentizität der Serie einen großen Abbruch leisteten. Denn selbst wenn man sich auf das ganze Spektakel einlassen will, drängen sich Fragen wie, woher bekommt Steve den Strom für seine Akkus oder wie schafft er es seinen geplanten Proviantvorrat für ursprünglich zwei Wochen aufzustocken, von alleine auf.
Und so sehr mich der Hauptdarsteller auch begeistern konnte, so enttäuscht war ich leider von den Nebendarstellerinnen Franziska Karbstein (Juliette) und Nina Fischer (Nathalie). Die beiden wirkten völlig deplatziert und Over the Top in dieser Found-Footage-Produktion. Denn während Max Evans die Rolle des Steve Chandon gelebt hat, haben Franziska Karbstein und Nina Fisher ihre Charaktere eben nur gespielt. Absolutes Overacting und in so einer Produktion einfach leider völlig unpassend. Very nice waren dagegen die zahlreichen Cameo-Auftritte in denen man einige bekannte Gesichter aus anderen Produktionen erkennen konnte, wie zum Beispiel Ari Lehman, der den ersten Jason in "Freitag, der 13." gespielt hat oder Jennifer Lim, die einigen noch als Japanerin Kana aus "Hostel" bekannt sein könnte.
Specials
Obwohl es einiges an Specials gibt, sind diese leider genau so unspektakulär wie die Serie selbst. Neben völlig nichtssagenden Interviews von Andre Koock (Produzent), Franziska Karbstein (Juliette), Kai Bogatzki (Cutter/ Rolle: Hooper), Max Evans (Steve Chandon), Nina Fischer (Natasha), Thomas Binder (Dante) und Timo Rose (Regisseur), gibt es noch folgende weitere Menüpunkte als Bonus auf der DVD:
- Online Special
- Sofahelden
- Mike Mendez Outtakes
- Ryan Nicholson Uncensored
Technische Details
Erscheinungstermin: 16. Oktober 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 160 Spielminuten (8 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Fazit
Auch wenn ich den Mut des Teams bewundere, da mit "Nature" ein völlig neuer Weg eingeschlagen wurde und die Serie bestimmt auch viele Anhänger finden wird, hat diese Serie mich persönlich, auf Grund ihrer Inhaltslosigkeit und fast schon ermüdenden Langeweile absolut nicht mit auf ihre Reise genommen. Sorry, but I don't believe.
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Nina V. - myFanbase
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