DVD-Rezension: Happy Valley, Staffel 1
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DVD | Blu-ray
Ausgezeichnet als beste britische Dramaserie des Jahres mit dem BAFTA (British Academy of Film and Television Arts) Award 2015 wurde die BBC-Produktion "Happy Valley" bereits ab dem 29. April 2014 auf BBC One ausgestrahlt. Und während eine zweite Staffel der Dramaserie bereits in Arbeit ist, hatten die deutschen Zuschauer die Möglichkeit "Happy Valley" ab dem 16. September 2015 auf dem WDR zu genießen. Neben Sarah Lancashire ("The Paradise") in der Hauptrolle gibt es mit Siobhan Finneran ("Downton Abbey"), Karl Davies ("Game of Thrones") und Derek Riddell ("Alles Betty!") weitere bekannte Gesichter in "Happy Valley" zu entdecken. Seit dem 22. Oktober 2015 ist die britische Dramaserie von Sally Wainwright nun auch in Deutschland auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.
Inhalt
Als Tommy Lee Royce (James Norton) acht Jahre nach seiner Verhaftung aus dem Gefängnis entlassen wird, ist die Polizistin Catherine Cawood (Sarah Lancashire) alles andere als erfreut, da Tommy Lee, in ihren Augen, nicht nur ihr Leben, sondern das ihrer ganzen Familie zerstört hat. Denn nachdem Tommy Lee, angeblich Catherines Tochter Becky (Elly Colvin) vergewaltigt und geschwängert hat, hat diese sechs Wochen nach der Geburt des Kindes Selbstmord begangen. Als Catherine sich daraufhin entschieden hat, den kleinen Ryan (Rhys Connah) aufzuziehen, hat sie das nicht nur ihre Ehe mit Richard (Derek Riddel) gekostet, sondern auch den guten Kontakt zu ihrem Sohn Daniel (Karl Davies). Und obwohl man Tommy Lee die Vergewaltigung nie nachweisen konnte und er stattdessen wegen eines anderen Verbrechens inhaftiert wurde, hält Catherine ihn immer noch für eine große Gefahr und sieht es als ihre Pflicht an, den jungen Mann dingfest zu machen. In der Zwischenzeit wird Tommy Lee von dem örtlichen Drogenboss Ashley Cowgill (Joe Armstrong) angeheuert und lässt sich in eine Entführung verwickeln, die ziemlich schnell aus dem Ruder läuft.
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Rezension
Wie es bei Zigarettenschachteln ja mittlerweile Gang und Gebe ist, sollten eigentlich auch DVD-Boxen gekennzeichnet sein: "Achtung! Abschalten unmöglich!", "Vorsicht, ihre sozialen Kontakte werden sich während der Laufzeit aufs minimalste reduzieren!", "Bitte vorschlafen, um die Serie in einem Rutsch schauen zu können!". Aber wahrscheinlich würde die Größe des Covers bei vielen Serien nicht ausreichen, um wirklich alle Hinweise platzieren zu können, und so wäre es auch bei "Happy Valley", denn die Suchtgefahr bei dieser britischen Dramaserie ist enorm groß. Der Zuschauer wird ab der ersten Minute in einen Strudel aus grenzenloser Spannung und unglaublichen Nervenkitzel gezogen, mit keinerlei Möglichkeit sich die nächsten sechs Episoden lang daraus befreien zu können. Denn "Happy Valley" hat wirklich alles, was eine gute Crime-und Dramaserie haben sollte. Angefangen mit einer fesselnden Story, die herrlich verstrickt gesponnen, aber dabei nie unnötig verwirrend ist, über wirklich tolle Schauspieler in herrlich sympathischen und sehr glaubwürdigen Rollen, bis hin zu authentischen Kulissen und einem stimmig passenden Soundtrack.
Zudem ist das ganze Drehbuch zu "Happy Valley" einfach ausgesprochen gut geschrieben. Denn die ganze Story ist auf ihre Art eigentlich relativ simpel und doch verstricken sich unheimlich viele Charaktere in die ganze Sache, was sie wiederum so wahnsinnig spannend macht, ohne dabei den roten Faden zu verlieren oder gar zu verwirrend zu werden. Die ganze Serie ist einfach herrlich echt und vermittelt einem schnell das Gefühl, dass das Geschehene wirklich so passieren könnte, wenn mehrere Räder und Faktoren ineinander laufen. Sehr gut getan hat der Serie, meiner Meinung nach, die klare Struktur, in die die ganze Story fast schon unterteilt wurde. Denn während sich in den ersten drei Episoden alles um die Entführung von Ann Gallagher (Charlie Murphy) dreht, laufen in der vierten Folge alle gesponnenen Fäden zusammen, um in den letzten beiden Episoden von den diversen Charakteren verarbeitet zu werden. Das hat zum einen den Vorteil, dass ein konstanter Spannungsbogen gehalten wird, der absolut keine Langeweile aufkommen lässt und einem zum anderen den Blick hinter die Fassade erlaubt. Denn "Happy Valley" bricht nicht ab, nachdem der Fall gelöst wurde, sondern gräbt nochmal tiefer und lässt den Zuschauer an den weitreichenden Folgen der Entführung teilhaben. Somit wird dem Zuschauer in "Happy Valley" eine exzellente Charakterausarbeitung geliefert, der einem einen tiefen Zugang zu den einzelnen Rollen gibt und aufzeigt, wie nur ein Ereignis beachtlich weite Kreise ziehen kann.
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Allen voran steht hier natürlich die Hauptperson Catherine Cawood im Mittelpunkt der Geschehens. Eine Polizistin Mitte Vierzig, die ihr vorheriges Leben aufgegeben hat, als ihre Tochter Becky nach der Geburt ihres Sohnes Ryan Selbstmord begang. Der Schuldige für dieses Dilemma ist in Catherines Augen der angebliche Vergewaltiger ihrer Tochter, Tommy Lee Royce, den sie dafür auf jeden Fall zur Strecke bringen will. Schnell wird dem Zuschauer klar, wie besessen Catherine von dieser Aufgabe ist und Sarah Lancashire, die einige vielleicht noch aus "The Paradise" als steife Miss Audrey kennen, ist einfach wie geschaffen für diese Rolle. Sarah verleiht ihrem Charakter eine unglaubliche Authentizität und auch unvergleichliche Wärme, die es einem leicht macht, mitzufühlen, auch als irgendwann klar wird, dass Sarah das Leben ihrer Tochter wohl doch etwas geschönt hat, auch wenn dabei andere Beziehungen auf der Strecke geblieben sind.
Doch nicht nur Sarah Lancashire sollte hier lobend erwähnt werden, denn auch alle anderen Rollen war durchweg hervorragend besetzt, so dass das Ganze eine harmonische Einheit ergab. Jeder der Schauspieler war absolut im Stande seinem Charakter ein eigenes Profil zu verleihen und somit nicht nur die Story am laufen zu halten, sondern auch den unverwechselbaren Reiz an "Happy Valley" zu produzieren. Und während viele der Schauspieler in England bereits auf große Erfolge zurückblicken können, aber in Deutschland eher unbekannt sind, dürfte einigen auch Siobhan Finneran , die in "Happy Valley" Catherines ehemals drogenabhängige Schwester Clare spielt und über einige Jahre in "Downton Abbey" als missgünstiges Hausmädchen Sarah O'Brien ihr Unwesen trieb, ein Begriff sein.
Neben den weltklasse Schauspielern sollte hier auch noch die musikalische Untermalung hervorgehoben werden. Denn die ganze Serie wurde stimmig, ohne dabei aufdringlich zu sein und absolut passend für jede Szene musikalisch untermalt. Ein absoluter Glücksgriff war dabei das Opening-Theme "Trouble Town" von dem britischen Sänger und Songwriter Jake Bugg, ein absoluter Ohrwurm und grandioser Song, der wirklich perfekt zu dem Vorspann passte und den Zuschauer direkt in die richtige Stimmung zu bringen wusste.
Specials
Außer ein paar Trailern für andere Produktionen gibt es leider keinerlei Specials oder Extras auf der DVD.
Technische Details
Erscheinungstermin: 22. Oktober 2015
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 300 Spielminuten (6 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Fazit
Die erste Staffel von "Happy Valley" konnte mich komplett überzeugen und hat mich sechs Episoden lang, mit unglaublich tollen Schauspielern, einem Schuss Gefühl und einer satten Portion Spannung in ihren Bann gezogen. Eine wirklich unglaublich tolle Serie, bei der einfach alles stimmt und die mich mit Vorfreude auf die zweite Staffel warten lässt.
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Nina V. - myFanbase
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