DVD-Rezension: Eine himmlische Familie, Staffel 4

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Die vierte Staffel von "Eine himmlische Familie" beginnt wieder mit einem neuen Schuljahr, das allerlei Abenteuer und Aufregung für die Camdens bereithält, und zum Hauptcast kommen erstmalig zwei neue Gesichter hinzu, Maureen Flannigan alias Shana Sullivan und Chaz Lamar Shepard alias John Hamilton. In den USA erfolgte die Erstausstrahlung vom 20. September 1999 bis zum 22. Mai 2000 auf The WB, in Deutschland vom 28. November 2000 bis zum 15. Mai 2001 auf VOX. Die DVD-Box erschien am 5. November 2013.

Inhalt

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Die Camdens sind in Aufruhr, denn der Colonel (Peter Graves) und Oma Ruth (Barbara Rush) sind zu Besuch und sollen nicht von ihnen erfahren, dass Tante Julie (Deborah Raffin) und ihr Freund Dr. Hastings (Ed Begley, Jr.) geheiratet haben. Doch wie das bei fünf Kinder so ist, ist das Geheimnis nicht lange sicher und so erfahren die Großeltern vorzeitig davon. Der Stress der vergangenen Tage jedoch führt unter anderem dazu, dass Eric (Stephen Collins) einen Herzinfarkt erleidet und all die Kinder ein schlechtes Gewissen haben, weil sie ihn zuvor noch mit ihren Sorgen belästigt haben. Matt (Barry Watson) bekommt einen Job im Krankenhaus von Hank Hastings und zieht mit John Hamilton zusammen, so dass seine Schwestern Mary (Jessica Biel) und Lucy (Beverley Mitchell) planen, sein Zimmer zu übernehmen und im Dachgeschoss ein Badezimmer mit Annies (Catherine Hicks) Hilfe einzurichten. Auf Mary kommen aber noch harte Zeiten zu, denn ein Fehltritt zerstört ihre Zukunftspläne. Lucy hingegen muss erst einmal herausfinden, welche Pläne sie in der Zukunft hat, und schließt sich dem Sozialen Hilfswerk an. Während der Genesung seines Vaters glaubt Simon (David Gallagher) als Mann im Haus dafür sorgen zu müssen, dass seine Schwestern sich an die Regeln halten, aber gerade Ruthie (Mackenzie Rosman macht ihm in dieser Zeit das Leben schwer. Trotz ihrer eigenen Sorgen kümmert sich die Familie wie gewohnt um die Probleme ihrer Freund und der Gemeindemitglieder.

Rezension

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Jessica Biel, Eine himmlische Familie
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Mit Marys Handlungsbogen in Staffel 4 kommt endlich der lang ersehnte Trubel in die allzu harmonische Familienidylle, die der ein oder andere Zuschauer in den vergangenen Staffeln vielleicht für utopisch gehalten hat. Leider ist diese ganze Storyline jedoch zu übertrieben und überzogen dargestellt, um mir gefallen zu können. Es fängt schon damit an, dass die Basketballspielerinnen in #4.07 Kleine Kinder, kleine Sorgen trotz wiederholter Warnungen ihres Trainers (Kurt Rambis) ihre schulischen Leistungen schleifen lassen, was schon allein ein Widerspruch dazu ist, dass Mary und Corey (Alicia Leigh Willis) noch in Episode #4.05 Lügen habe kurze Beine für ihre sportlichen sowie schulischen Leistungen mit einem Preis ausgezeichnet werden. Es ist darüberhinaus auch bei Mary vollkommen unvorstellbar, dass so etwas passiert, denn in den vergangenen Staffeln hat sie alles getan, um ein Basketballstipendium an einer Universität zu erhalten. Die Krönung des ganzen kommt aber noch, denn anstatt wie vom Trainer und der Schulleitung gefordert, ihre Noten zu verbessern, um wieder spielen zu dürfen, ist der Frust so groß, dass sie in der Turnhalle randalieren. Wenn wir hier nicht gerade von der braven und moralisch nahezu immer korrekt handelnden Mary reden würden, könnte man diese Geschichte vielleicht noch glauben, obwohl es schon erstaunlich ist, in welcher kurzen Zeit es die Spielerinnen geschafft haben, die Halle derartig zu verwüsten. Neben dem verständlichen Schulverweis droht den Spielerinnen aber auch noch eine Haftstrafe, die Mary glücklicherweise erspart bleibt und nur zur Bewährung ausgesetzt wird. Mit dem Verlust ihres Stipendiums sind dann auch Marys Zukunftspläne zerstört und sie muss wieder bei null anfangen.

Im Gegensatz zu den anderen Camdens hat es mich gefreut, dass sie im Rahmen ihres Bewährungsprogrammes Robbie (Adam LaVorgna) kennenlernt. Eine Beziehung zu ihm hätte ihr vielleicht die Kraft gegeben, mit ihrem Fehltritt fertig zu werden und wieder Fuß zu fassen. Wer die Ereignisse kommender Staffeln kennt, weiß, dass dieser eine Fehler der erste von vielen Fehlern und Rückschlägen in Marys Leben sein wird. Und daran sind meines Erachtens auch Annie und Eric Schuld, die die Meinung vertreten, dass eine Strafe wehtun muss – und es reichte ja noch nicht, dass Mary fast in eine Jugendanstalt musste und ihr Basketballstipendium verloren hat –, so dass sie dafür sorgen, dass Robbie in einer anderen Gruppe seine Sozialstunden abarbeiten muss. Sie erlauben ihr zwar, dass sie Robbie weiterhin unter strikten Auflagen treffen darf, aber leider führt er dann doch zu weiteren Problemen in ihrem Leben. Am Ende sorgt das alles verständlicher Weise dafür, dass Mary irgendwie all ihre Ziele und Perspektiven aus den Augen verliert und sich dagegen entscheidet zu studieren, womit sie ihre Eltern schockiert. Gewissermaßen ist sie also das erste der sieben Kinder, dass heftiger gegen ihre Eltern rebelliert, was mich nicht erstaunt hat und in meinen Augen bei den drei ältesten zumindest auch längst hätte passieren müssen. Trotzdem ist der ganze Handlungsbogen so übertrieben und unpassend inszeniert, dass er einfach nicht zu Mary passt und damit an Realismus verliert.

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Lance Bass & Beverley Mitchell, Eine himmlische Familie
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Gut gefallen hat mir auch Lucys Teilnahme am Sozialen Hilfswerk. Denn bislang drehte sich in Lucys Leben eigentlich alles nur um Jungs und es ist schön auch mal eine andere Seite von ihr zu sehen. Natürlich heißt es nicht, dass Lucys Interesse an Jungen verschwunden wäre. Aber es tut gut zu erleben, wie sie sich in #4.11 Auf Distanz bewusst macht, wie wichtig ihr die Arbeit für das Soziale Hilfswerk ist, denn sie ist bereit dafür, ihren Schwarm Brett aufzugeben. Auch nutzt sie ihre handwerklichen Fähigkeiten, um Ruthie etwas zum Valentinstag in #4.15 Wer liebt wen? zu basteln, was der Serie nicht nur einen schönen schwesterlichen Moment bescherte, sondern auch zeigte, dass Lucy selbst erwachsener geworden ist. Zumindest solange bis dieses nervige Hin und Her mit Andrew Nayloss (Will Estes) beginnt, von dem sie nicht weiß, ob sie mit ihm zusammensein will oder nicht. Mir hätte dieser Teil von Lucys Handlungsbogen auf jeden Fall erspart bleiben können!

Matt lernt in dieser Staffel, wie es ist das Nest zu verlassen und auf eigenen Füßen zu stehen. Es fällt ihm anfangs schwer, sich nicht nur von der Familie, sondern auch von dem Komfort zu lösen, den das heimische Nest bietet. Jeder, der seinen ersten Auszug schon erlebt hat, kann sich vielleicht noch an das Gefühl erinnern, wenn man diesen großen Schritt tut: Aufregung darüber, etwas neues zu wagen, gepaart mit dem Gefühl eine Episode ihres Lebens abzuschließen, weil sicherlich einige planen, nie wieder zuhause einzuziehen… Und so kann man sehr gut nachvollziehen, warum Matt sich in den Augen seiner Schwestern so viel Zeit damit lässt und warum er auch immer wieder für Sachen, wie Wäsche waschen oder ein vernünftiges Abendessen, nach Hause zurückkehrt. Seine aktuelle Freundin Shana hilft ihm während dieses Prozesses. Doch Matt kann einem schon fast leidtun, denn auch diesmal hält sein Liebesglück nicht lange, weil Shana im Rahmen ihres Studiums nach New York zieht. Wie schon seine erste Fernbeziehung, kommt es in dieser auf Grund der Distanz zu Schwierigkeiten und scheitert schließlich wegen Heathers (Andrea Ferrell) Auftauchen in Glen Oak auch.

Foto: Barry Watson, Eine himmlische Familie - Copyright: Concorde Home Entertainment
Barry Watson, Eine himmlische Familie
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Matt wird sich mal wieder seiner Gefühle zu Heather bewusst und beschließt in diesem Staffelfinale sogar sie zu heiraten. Aber er ist nicht das einzige Camden–Kind, das überlegt im Staffelfinale zu heiraten… an der Stelle fragt man sich als Zuschauer doch, warum die Camden-Kinder so versessen darauf sind, schon in so jungen Jahren zu heiraten. Was spricht denn dagegen, erst einmal eine längere Beziehung zu führen und vielleicht zusammenzuziehen, gerade wenn es das zweite oder dritte Mal ist, das man wie zusammenkommt? Ich könnte mir auch vorstellen, dass Annies und Erics Unverständnis zu Sex vor der Ehe damit zusammenhängt. Aber es kann ja auch nicht Erics und Annies Sinn sein, dass man mal eben heiratet, nur um Sex zu haben… und vielleicht in wenigen Monaten oder Jahren auch feststellt, dass man sich lieber scheiden lassen möchte, weil es doch nicht der richtige Partner war? Klar, weiß der ein oder andere schon nach wenigen Monaten, dass eine Person der Partner fürs Leben sein kann. Aber gerade, wenn man so jung wie Matt oder Mary ist, spricht doch nichts dagegen, mit einer Heirat noch zu warten. Alles andere wirkt, wie so oft in dieser Serie, unrealistisch und übertrieben. Und deswegen missfallen mir diese spontanen Hochzeitspläne der Camden-Kinder, aus denen meistens am Ende sowie so nichts wird.

Die 22 Episoden der Staffel finden sich auf fünf Disks, die mit den verschiedenen Familienmitgliedern bedruckt sind. Neben Deutsch lässt sich die Serie auch im Originalton betrachten. Wie schon bei den vorangegangenen DVD-Boxen zur Serie existiert auch bei dieser kein Bonusmaterial.

Technische Details

Erscheinungstermin: 5. November 2013
FSK: ab 6 Jahren
Laufzeit: 940 Minuten (22 Episoden)
Bildformat: 4:3 - 1.33:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Fazit

In der vierten Staffel kommt durch Mary der zumindest von mir lang ersehnte Trubel in die utopisch harmonische Familie. Leider ist das ganze so überzogen und für Mary unpassend dargestellt, das die Handlung nicht gefallen konnte. Andere Storylines und der ein oder andere schöne Moment können aber trotzdem überzeugen und machen diese Staffel unterhaltsam.

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Ceren K. - myFanbase

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