DVD-Rezension: Fortitude, Staffel 1
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Nach einer Idee von Simon Donald ("Low Winter Sun") wurde die etwas andere Krimi - und Mysteryserie "Fortitude" für die Pay-TV-Sendergruppe Sky produziert. Die Erstausstrahlung von "Fortitude" erfolgte ab dem 29. Januar 2015 zeitgleich auf Sky Großbritannien und dem US-Kabelsender Pivot und wurde direkt nach dem Ende der ersten Staffel um eine zweite Staffel verlängert. Zudem war die Serie ab dem 29. Januar 2015 über die Abrufplattformen Sky Go und Sky Anytime in vielen Ländern verfügbar. Die offizielle deutsche Erstausstrahlung für "Fortitude" erfolgte ab dem 3. März 2015 auf Sky Atlantic HD. Im Cast von "Fortitude" sind mit Stanley Tucci ("Die Tribute von Panem"), Richard Dormer ("Game of Thrones"), Michael Gambon ("Harry Potter"), Christopher Eccleston ("Doctor Who", "The Leftovers"), Jessica Rain ("Call the Midwife") und Sofie Gråbøl ("Kommissarin Lund") viele bekannte Gesichter zu entdecken, die sich nahtlos in die beeindruckenden Kulissen rund um den fiktiven Ort Fortitude im arktischen Norwegen einfügen.
Inhalt
Der beschauliche 800-Einwohner Ort Fortitude im arktischen Norwegen wird jäh erschüttert als nach dem Geologen Billy Pettigrew (Tam Dean Burn), drei Monate später auch noch der renommierte Wissenschaftler und Umweltschützer Charlie Stoddart (Christopher Eccelston) tot aufgefunden wird. Denn anderes als bei Pettigrew, dessen Tod man auf den Angriff eines Eisbären geschoben hat, wird Stoddart ermordet und übel zugerichtet in seiner Wohnung aufgefunden. Die ganze Angelegenheit bringt Fortitudes Gouverneurin Hildur Odegard (Sofie Gråbøl) mächtig in Bedrängnis, die in einem Gletscher ein Hotel erbauen möchte und zuvor gegenüber der Presse Fortitude als den sichersten Ort der Welt beschrieben hat. Denn in Fortitude gab es bisher so gut wie keine Verbrechen, da die Siedlung nach strengen Regeln geführt wird. Zwar leben hier viele Nationalitäten vereint, doch nur wer einen festen Wohnsitz hat und seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann, darf bleiben. Unterstützung bei der Aufklärung des Mordes an Stoddart erhält der hiesige Polizeichef Dan Anderssen (Richard Dormer) von dem aus London eingeflogenen Ermittler Eugene Morton (Stanley Tucci). Und schnell erkennt der, dass in Fortitude nicht alles und jeder so ist, wie es oder er scheint. Weitere mysteriöse Ereignisse führen ihn auch zurück zum angeblichen Unfalltod von Pettigrew.
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Rezension
© 2016 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
"Fortitude" spielt in einer traumhaften und teilweise wirklich atemberaubenden Kulisse zwischen dem ewigen Eis und einer beeindruckenden Schneelandschaft. An einem fiktiven Ort namens Fortitude, der vor noch nicht einmal hundert Jahren erschaffen wurde und nun Menschen aus vielen Nationalitäten, mit unterschiedlichem Hintergrund, ein neues Zuhause bietet. Soweit so gut und bis dahin alles richtig gemacht. Die Serie beginnt mit einem tollen Tempo, ist gleichermaßen spannend und mysteriös, wirft viele Fragen auf, führt den Zuschauer in die Irre und überwältigt ihn mit gewaltigen Bildern und einem stimmigen Soundtrack. Doch leider bin ich eben der Typ, bei dem die Handlung einfach oberster Priorität hat und da beginnt die konstruierte Welt in "Fortitude" leider zu bröckeln. Denn der schwierige Balanceakt zwischen Thriller, Krimi und Mystery ist meiner Meinung nach nur teilweise gelungen. Die erste Staffelhälfte weiß noch durch eine verstrickte und ziemlich geheimnisvolle Mordserie zu punkten und fesselt den Zuschauer damit an den Fernseher. Man bekommt hier ein paar Häppchen, dort einige Informationen und es macht Sinn die Augen nicht vom Fernseher abzuwenden, da die Serienmacher viele Hinweise und Puzzelteile visuell versteckt haben. Nach der ersten Auflösung in der Serie, dem Mord an Stoddart, beginnt aber leider der bittere Absturz und "Fortitude" verliert sich in viel zu viele Nebenstränge. Denn es scheint eine allgemeine sexuelle Frustration in Fortitude um sich zu greifen, da jeder irgendwie seinen Partner betrügt und sein Glück außerhalb des heimischen Nestes sucht. Für mich persönlich waren genau das völlig überflüssige Wege, die "Fortitude" da eingeschlagen hat und die nur von der Hauptstory ablenkten beziehungsweise das Ganze künstlich verlängert haben. Besonders überflüssig war für mich dabei die ganze Handlung rund um die Beziehung zwischen dem Polizeichef Dan Anderssen und der Spanierin Elena Ledesma (Verónica Echegui), die letztendlich, als Krönung, auch noch zur Auflösung des Mordes an Pettigrew herhalten musste. Ich persönlich hätte mir hier einen klaren Fokus auf die eigentlich Hauptstory gewünscht, die Anfangs auch das Potential hatte, die Handlung der Serie komplett und mühelos alleine zu tragen. Natürlich verstehe ich, dass man den einzelnen Charakteren ein Gesicht und eine Story geben muss, wenn sich die Serie über mehrere Staffeln ziehen soll, allerdings hätte man da etwas einfallsreicher agieren können, als jedem Charakter nur durch Affären ein Profil zu verpassen. Leider war die erste Staffel auch einfach von der Episodenanzahl zu lang für die Hauptstory und hätte, meiner Meinung nach, gut eine Komprimierung auf ein Dreiviertel vertragen. Denn leider war die letztendliche Auflösung der ganzen Mordserie dann auch keine wirkliche Überraschung mehr und schon einige Episoden vor Ende der ersten Staffel absehbar und noch dazu relativ unbefriedigend.
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Neben den wirklich tollen Kulissen, haben die Macher von "Fortitude" auch bei der Besetzung ein wirklich glückliches Händchen bewiesen. Denn hier gibt es absolut nichts zu meckern, da alle Rollen wirklich erstklassig besetzt waren. Neben den bekannten Gesichtern wie Stanley Tucci, Richard Dormer, Christopher Eccleston und Sofie Gråbøl, die ja schon aus diversen anderen Produktionen einen hohen Bekanntheitsgrad haben und sich auch in "Fortitude" wieder von ihrer besten schauspielerischen Seite zeigten, konnten mich auch Jessica Rain, die ich bisher nur als zauberhafte Hebamme aus "Call the Midwife" kannte und Sienna Guillory (Nathalie Yelburton) positiv beeindrucken. Alle Schauspieler harmonierten hervorragend zusammen und agierten auf einem wirklich hochklassigen Niveau, so dass oftmals viele Längen und Logikfehler in der Handlung aufgefangen werden konnten. Leider muss ich bei der Ausarbeitung der diversen Charaktere allerdings wieder einige Punkte abziehen, was aber nicht der schauspielerischen Leistung zuzuschreiben ist, sondern eher die Schwachpunkte des Drehbuchs nochmals aufzeigte. Wie schon erwähnt, versuchte man wohl mit den zahlreichen Affären der einzelnen Charaktere ein Profil der jeweiligen Rollen zu schaffen. Mir persönlich wäre hier ein Schwerpunkt in Bezug auf die Vergangenheit der Charaktere deutlich lieber gewesen. Denn außer bei Elena Ledesma hat man von kaum einem Charakter wirklich erfahren, wo er herkommt und warum er in Fortitude ist. Durch solche Nebenstränge hätte man, meiner Meinung nach, eine viel bessere Nähe zu den Charakteren aufbauen können. Zudem hätte ich mir auch einen kleinen Einblick in das Leben in Fortitude vor den Morden gewünscht. Denn durch Anmerkungen wurde zwar erwähnt, dass Fortitude zuvor einer der sichersten Orte auf der Welt war und die Menschen harmonisch zusammenlebten. Leider kommt das aber gar nicht bei dem Zuschauer an, da es direkt in der ersten Szene mit einem Mord losgeht und sich auch von den Bewohnern keiner so wirklich mit dem Anderen zu verstehen scheint. Durch diese ganzen Umstände blieben leider die meisten Bewohner von Fortitude eher gesichtslos und eine wirkliche Identifizierung mit den einzelnen Charakteren blieb leider aus.
Specials
Unter den Menüpunkten "Über die Show", "Der Dreh in Island", "Auf dem Gletscher" und "Die Umsetzung des Drehbuchs" werden dem Zuschauer einige kleine Einblicke in die Entstehung von "Fortitude" gewährt. Die einzelnen Interviews, bei denen die Serienmacher und Schauspieler zu Wort kommen, sind recht interessant gemacht und durchaus sehenswert.
Technische Details
Erscheinungstermin: 28. Januar 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 576 Spielminuten (12 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0), Italienisch (Dolby Digital 2.0), Französisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Französisch, Niederländisch
Fazit
Trotz einiger Kritikpunkte, diversen Längen und Logikfehlern in der Handlung, macht man mit "Fortitude" nicht viel verkehrt und fühlt sich relativ gut unterhalten. Leider wurde aber viel Potential verschenkt und man hätte die zwölf Episoden entweder effizienter nutzen oder die erste Staffel auf gut die Hälfte kürzen müssen, um die Dynamik der Spannung, die zwischenzeitlich durchaus vorhanden war, geballter ausschöpfen zu können.
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Nina V. - myFanbase
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