DVD-Rezension: The Book of Negroes - Ich habe einen Namen

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DVD | Blu-ray

Nach dem gleichnamigen Bestseller von Lawrence Hill und von Regisseur Clement Virgo in die sechsteilige Miniserie verwandelt, ging "The Book of Negroes - Ich habe einen Namen" erstmalig am 7. Januar 2015 in Kanada bei CBC auf Sendung. Und auch die US-Ausstrahlung der Miniserie erfolgte nur kurze Zeit später am 16. Februar 2015 auf BET (Black Entertainment Television). Leider wurde "The Book of Negroes" im deutschen Fernsehen bisher nicht aufgestrahlt, was die Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray ab dem 18. April 2016 noch interessanter macht. Neben dem prominentesten Schauspieler der Miniserie, Cuba Gooding Jr., ist die aus "True Blood" und "Quantico" unter den Serienfans bekannte Aunjanue Ellis in der Hauptrolle der Aminata Diallo zu sehen.

Inhalt

Foto: Aunjanue Ellis, The Book of Negroes - Copyright: KSM GmbH
Aunjanue Ellis, The Book of Negroes
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Im Jahre 1750 wird die zu der Zeit elfjährige Aminata Diallo (Aunjanue Ellis) von brutalen Menschenräubern gewaltsam aus ihrem Heimatdorf in Afrika gekidnappt und nach Amerika verschleppt, wo sie als Sklavin verkauft wird. Während ihrer beschwerlichen Reise, auf der nicht nur schon viele Afrikaner ihr Leben lassen, sondern Aminata und die anderen Gefangenen auch wie Vieh behandelt werden, lernt Aminata den jungen Sklaven Chekura Tiano (Lyriq Bent) kennen und freundet sich schnell mit ihm an. Doch gerade in Amerika angekommen, trennen sich ihre Wege wieder und Aminata, die sehr gebildet ist und schon von ihrem Vater lesen und schreiben lernte, wird an den gewissenlosen Farmer Robertson Appleby (Greg Bryk) als Arbeiterin für seine Indigo-Plantage verkauft. Für Aminata, die nicht nur von ihrem Vater unterrichtet wurde, sondern auch von ihrer Mutter zum Glück schon früh gelernt hat als Geburtshelferin zu arbeiten, beginnt eine lange und ungewisse Reise, in der sie nie den Glauben daran verliert, Chekura eines Tages wieder zu sehen und in ihre geliebte Heimat zurück zu kehren.

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Rezension

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The Book of Negroes
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Die grausame Geschichte der Sklaverei ist wohl eines der meistverfilmten Themen der Welt und auch immer wieder eine Geschichte die zahlreiche Menschen berührt und gleichermaßen erschüttert. Auch "The Book of Negroes - Ich habe einen Namen" beschäftigt sich mit dieser brisanten Thematik und erzählt den schicksalhaften Lebensweg der Afrikanerin Aminata Diallo, der von ihrer grausamen Verschleppung als elfjähriges Mädchen bis zu ihrem Kampf gegen die Sklaverei als reife freie Frau reicht. Und anders als viele ähnliche Produktionen erzählt "The Book of Negroes" nicht nur die leidvolle Geschichte der Sklaven in Gefangenheit, sondern auch wie sie an der Seite der Briten um ihre Freiheit kämpften und schließlich Tausende von ihnen, als Dank für ihre Dienste, in das kanadische Nova Scotia und später nach Sierra Leone gebracht wurden, damit sie sich dort ein neues Leben aufbauen konnten. Und das ist eigentlich auch das Besondere an "The Book of Negroes", denn es ist im eigentlichen Sinne keine Geschichte über die Sklaverei, zumindest nicht mit dem Hauptfokus darauf, sondern über den erbitterten Kampf um Freiheit. Über die bewundernswerte Stärke und die Kraft vieler Menschen, über sich hinauszuwachsen und um ihr freibestimmtes Leben zu kämpfen. "The Book of Negroes" schafft es auf eine tolle und mitreißenden Art, Geschichte und Fiktion miteinander zu vermischen. Klar gibt es auch hier den ein oder anderen Handlungszweig, der sehr viel Fiktion enthält und einem immer wieder klar macht, dass wir uns in einer Romanverfilmung und nicht in einer Dokumentation befinden. Und ab und zu denkt man sich auch: Jetzt reicht es auch langsam mit den Schicksalsschlägen und trotzdem meist zu einem guten Ende führenden Einzelstorys. Trotzdem ergibt das Ganze einfach einen runden Handlungsverlauf mit geschichtlichen Bezügen, in den es Spaß macht einzutauchen. Zudem gibt es auch keine billige Effekthascherei mit besonders blutigen oder brutalen Folterungen der Sklaven, wie man es sonst häufig in ähnlichen Produktionen sieht, um das Ganze noch dramatischer zu machen. "The Book of Negroes" überzeugt ab der ersten Episode alleine mit seiner berührenden Geschichte, die aber auch nicht zu sehr auf die Tränendrüse drückt, über den Lebensweg der junge Aminata, einer unheimlich starken, aber auch sehr sensiblen Frau, die den Zuschauer sofort bezaubert und mitnimmt auf ihre Reise. Immer wieder wird auch ein Bezug zum Buchtitel geschaffen, indem zum Beispiel häufig erwähnt wird, wie wichtig es für die Sklaven ist, beim Namen genannt zu werden, um damit eine Identität zu behalten. Zudem ist es Aminata, die die Namen der vielen Loyalisten in ein Buch einträgt, welches es wirklich gegeben hat und auch tatsächlich "The Book of Negroes" hieß, die infrage kommen um Amerika mit dem Schiff Richtung Nova Scotia zu verlassen.

Foto: Cuba Gooding Jr. & Aunjanue Ellis, The Book of Negroes - Copyright: KSM GmbH
Cuba Gooding Jr. & Aunjanue Ellis, The Book of Negroes
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Ich persönlich bin auch ein absoluter Fan von Serien, die den kompletten Lebenslauf eines, oder mehreren Menschen, von Anfang bis Ende zeigen und bin somit bei "The Book of Negroes" komplett auf meine Kosten gekommen. Auch die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch und schaffen es, neben einer absolut fantastischen Hauptdarstellerin, den Zuschauer mitten in Herz zu treffen. Schnell nimmt man Anteil an dem Schicksal vieler weiterer Sklaven und gewinnt auch die anderen Charaktere wie den Priester Daddy Moses (Louis Gossett Jr.), Aminatas Mutterersatz Georgia (Sandra Caldwell) und den leidenschaftlichen Kämpfer Claiborne (Dwain Murphy) genau so lieb wie die Hauptfigur Aminata. Ruckzuck rennen die Episoden und damit auch das, von vielen Schicksalsschlägen gebeutelte, Leben der Aminata an einem vorbei und man ertappt sich dabei, nicht abschalten zu wollen. Großen Anteil daran hat in jedem Fall auch Aunjanue Ellis, die einfach die perfekte Besetzung für die Hauptrolle ist und Aminata mit einer Leidenschaft verkörpert, die man in jeder einzelnen Szene spüren kann. Doch auch Shailyn Pierre-Dixon, die Aminata als junges Mädchen spielt und für ihre Rolle den "Canadian Screen Award" gewonnen hat, verdient hier ebenfalls eine absolut lobenswerte Erwähnung. Die beiden schafften es mühelos zusammen selbst große Namen wie Cuba Gooding Jr. in den Schatten zu stellen.

Specials

Foto: The Book of Negroes - Copyright: KSM GmbH
The Book of Negroes
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Die Specials auf der DVD sind wirklich wahnsinnig umfangreich und lobenswert, denn es befinden sich über 200 Minuten Bonusprogramm auf einer Extra-DVD. Mit viel Liebe und Herzblut wird dem Zuschauer nicht nur die Entstehung der Miniserie näher gebracht und ein Blick hinter die Kulissen gewährt, sondern auch mit den Interviews der Verantwortlichen und verschiedenen Historikern ebenfalls ein guter Einblick in die Geschichte der Sklaverei gegeben. Folgende Kategorien sind im Menü anwählbar:

  • Making Of
  • Entfallene Szenen
  • Interviews

    • Aunjanue Ellis (Hauptdarstellerin)
    • Lawrence Hill (Buchautor)
    • James Walker (Professor für Geschichte an der Universität Waterloo, Ontario)
    • Elizabeth Cromwell (Black Loyalist Society)
    • Deborah Hill (Black Loyalist Society)
    • Hanifa Washington (Executive Director of Amistad America Inc.)

  • Bildergalerie


Technische Details

Erscheinungstermin: 18. April 2016
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 267 Spielminuten (6 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch

Fazit

"The Book of Negroes" verdient wirklich eine absolute Weiterempfehlung, da die mehrfach ausgezeichnete Minserie unglaublich mitreißend erzählt ist und keine einzige Minute an Spannung verliert. Eine großartige Story, mit vielen geschichtlichen Hintergründen, über eine tolle Frau, die man von der ersten bis zur letzten Episode verschlingen wird.

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Nina V. - myFanbase

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