DVD-Rezension: Zoo, Staffel 1
Staffel 1 von "Zoo" bei Amazon bestellen:
DVD | Video on Demand
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von James Patterson und Michael Ledwidge ging "Zoo" erstmalig am 7. Juli 2015 bei CBS auf Sendung. In Deutschland sicherte sich ProSieben die Rechte an der Dramaserie und strahlte die dreizehn Episoden der ersten Staffel von "Zoo" ab dem 13. Januar 2016 in Doppelfolgen aus. Mit Darstellern wie James Wolk ("Mad Men"), Nonso Anozie ("Game of Thrones") und Billy Burke ("Revolution") konnten für den Hauptcast von "Zoo" einige bekannte Gesichter gewonnen werden. Und während "Zoo" bereits im Oktober 2015 um eine zweite Staffel verlängert wurde, die voraussichtlich im Sommer 2016 in den USA startet, ist die Dramaserie ab dem 4. Mai 2016 nun auf DVD im deutschen Handel erhältlich.
Inhalt
Nachdem überall auf der Welt plötzlich brutale Attacken von Tieren auf Menschen stattfinden, bei denen sich die Tiere höchst unnatürlich verhalten und nicht nur viele Menschen verletzen, sondern auch bestialisch töten, stellt der französische Geheimdienst ein Team zusammen, das dem rätselhaftem Phänomen auf den Grund gehen soll. Gemeinsam versuchen der Zoologe Jackson Oz (James Wolk), sein bester Freund und Safari-Guide Abraham Kenyatta (Nonso Anozie), die französische Geheimagentin Chloé Tousignant (Nora Arnezeder), der Veterinär- Pathologe Mitch Morgan (Billy Burke) und die Journalistin Jamie Campbell (Kristen Connolly) dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und entdecken dabei, dass die Tiere sich nicht nur höchst widernatürlich benehmen und anscheinend nicht nach ihre Instinkten handeln, sondern von etwas viel Größerem und noch Gefährlicherem angetrieben werden.
Rezension
Durchschnitt - laut der Begriffserklärung im Duden "Mittelmaß als Bezugspunkt für eine Wertung", oder wie man so schön in der Film- und Serienwelt sagt "Popcornkino". Genau das ist es was die erste Staffel von "Zoo" wohl am besten beschreibt, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es ist halt alles ganz nett anzusehen, aber man darf als Zuschauer halt auch keine ausgeklügelte Storyline, eine packende Handlung, herausragende Schauspieler oder gar charakterlichen Tiefgang erwarten. Leider muss ich gestehen, dass meine Erwartungen in Bezug auf die Haupthandlung, eine Rebellion der Tiere gegen die Menschen, dummerweise etwas zu hoch angesetzt waren. Schade, sehr schade. Denn ich persönlich finde die Idee grundsätzlich großartig und für mein Empfinden hätte die ganze Story unheimliches Potential zu mehr gehabt. Wie schön hätte man hier ein furchterregendes Katastrophen-Szenario aufbauen können, mit tollen Specialeffekten, beeindruckenden Tierszenen, einer schönen Prise Action und vor allem einer ganz klaren Botschaft bezüglich der Tierrebellion. Ach was hätte man alles daraus machen können... doch stattdessen hat man "Zoo" im klassischen "Monster of the Week"-Stil aufgezogen, was unheimlich viel Dynamik und leider auch die komplette Brisanz aus der Story genommen hat.
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© Hilary Bronwyn Gayle/CBS; 2015 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved
Dazu jagt leider auch noch ein stumpfsinniger Logikfehler den anderen und ständig erwischt man sich dabei wie man denkt: "Sind die eigentlich alle völlig bescheuert?!". Es würde jetzt tatsächlich den Rahmen sprengen, jede hanebüchene Schwäche des Drehbuchs, die einem fast minütlich über den Weg läuft, aufzuzählen, aber es reiht sich tatsächlich eine nicht nachzuvollziehende Szene an die andere. Angefangen davon, dass die Wärter eines Gefängnisses, den Wölfen quasi die Tür öffnen und sie herein bitten, über die geistreiche Idee, einen schusseligen Wissenschaftler auf Wolfsjagd zu schicken, bis hin zu peinlichen Slapstickeinlagen der stolpernden Agentin. Generell fragt man sich leider auch die ganze Zeit, in welches Genre die Serie eigentlich wollte und ich glaube, dass sich die Autoren bis zum Ende der Staffel immer noch nicht einig darüber waren. Das ist für den Zuschauer leider nicht nur enorm verwirrend, sondern lässt auch einfach eine klare Struktur vermissen, die die Serie gebraucht hätte. Somit bleibt die ganze Handlung leider völlig facettenlos und das eigentliche Grundthema Tierrebellion wird überhaupt nicht wirklich aufgegriffen, beziehungsweise ohne jegliche Botschaft in einen familienfreundlichen Streichelzoo umgewandelt.
© Cook Allender/CBS; 2015 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved
Zu der leider wirklich sehr schwachen Storyline, gesellen sich dann auch noch fünf scheinbar ziemlich lustlose Hauptdarsteller. Jedenfalls gehe ich davon aus, da ich bereits gesehen habe, dass es zumindest James Wolk eigentlich in jedem Fall besser kann. Und während die anderen Drei halt da waren und nichts kaputt machten, aber eben die mangelnde Charakterausarbeitung auch nicht rausreißen konnten, war da noch Nora Arnezeder als französische Geheimagentin Chloé Tousignant. Leider muss ich gestehen, dass ich schon lange nicht mehr eine so miserable Leistung gesehen habe. Ihr absolutes Overacting war teilweise leider so gravierend störend, dass ihr gewollt wütender oder geschockter Gesichtsausdruck mich komplett von allem anderen drum herum abgelenkt hat. Ich habe keine Ahnung, wer dieser Frau gesagt hat, dass man mit möglichst weit aufgerissenen Augen oder einem übertriebenen Stirnrunzeln maximale Emotionen transportieren kann. Und leider waren somit nicht nur alle Schauspieler absolut austauschbar, sondern auch aus den einzelnen Charakteren konnten sich keiner wirklich hervorheben. Eventuell konnte man für Abraham Kenyatta oder Mitch Morgan noch etwas Sympathie oder Interesse aufbringen, der Rest blieb leider so farblos, dass es einem eigentlich ziemlich egal war was mit ihnen passierte.
© Cook Allender/CBS; 2015 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved
Gelingt es einem aber den Anspruch auf Authentizität und Stimmigkeit innerhalb der Storyline beiseite zu schieben, kann man, schätze ich, mit "Zoo" relativ kurzweilig unterhalten werden. Mir persönlich liegt diese Art Serien leider einfach gar nicht und ich finde es schade, dass ein so wichtiges und brisantes Thema, gerade in Zeiten der Massentierhaltung und des Klimawandels, für eine "Monster of the Week"-Show verheizt wird. Wie schon erwähnt wurde einfach unheimlich viel Potential verschenkt und hätte man den zusammengewürfelten Haufen in "Zoo" vielleicht nur, wie in anderen ähnlichen Formaten, einfach Verbrecher jagen lassen, hätte die Geschichte eventuell gut funktioniert. Denn eins muss man "Zoo" zugestehen, die Serie legte ein ordentliches Tempo an den Tag und hat durchaus Unterhaltungswert, nur eben auf einer anderen Ebene. Was allerdings selbst dann immer noch furchtbar genervt hätte, waren die unsinnigen Untertitel, die immer eingeblendet wurden, wenn angeblich in einer anderen Sprache gesprochen wurde. Blöd nur, dass diese Dialoge eh synchronisiert wurden und die Untertitel damit völlig hinfällig waren und leider auch nicht, wie sonst üblich, am unteren Bildschirmrand, sondern meistens mittig im Bild eingeblendet wurden.
Specials
Die Specials auf der DVD-Box sind recht umfangreich und neben einigen geschnittenen Szenen, die sich jeweils zu den Episoden direkt anwählen lassen, wird dem Zuschauer in folgenden Extras ein Blick hinter die Kulissen und die Entstehung von "Zoo" gewährt:
- Deleted Scenes
- Zoo entfesselt: Das Making-of der 1. Staffel
- Wilde Gaderobe
- Das Reich der Tiere
- Ein virtueller Zoo: Spezialeffekte
- James und James
- Zoo bei der Comic-Con
- Die Tiere von Zoo: echt und erfunden
- Outtakes
Technische Details
Erscheinungstermin: 4. Mai 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 516 Spielminuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch
Fazit
Unter anderen Voraussetzungen hätte "Zoo" durchaus einen gewissen Unterhaltungswert gehabt und als schönes Wochenend- Popcornkino funktioniert, dem Anspruch einer ernstzunehmenden Dramaserie kann "Zoo" allerdings leider absolut nicht standhalten. Sprich, nur wer bereit ist, nicht alles zu hinterfragen und teilweise auch den Kopf auszuschalten, kann mit "Zoo" eventuell einige nette Stunden verbringen, alle anderen wird die Serie leider nicht viel geben können.
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Nina V. - myFanbase
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