DVD-Rezension: Bloodline, Staffel 1

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In Kooperation mit Sony Pictures Television wurde die Dramaserie "Bloodline" von Todd A. Kessler, Daniel Zelman und Glenn Kessler entwickelt und für den Streaminganbieter Netflix produziert. Alle dreizehn Episoden der ersten Staffel von "Bloodline" waren ab dem 20. März 2015 unter anderem in den USA, aber auch in Deutschland verfügbar und bereits im April 2015 gab Netflix die Produktion einer zweiten Staffel bekannt. Im hochkarätigen Cast von "Bloodline" lassen sich mit Darstellern wie Kyle Chandler ("Friday Night Lights", "Grey's Anatomy"), Ben Mendelsohn ("The Dark Knight Rises", "Killing Them Softly"), Linda Cardellini ("Mad Men", "Emergency Room - Die Notaufnahme"), Jacinda Barrett ("Suits", "The Following") und Jamie McShane ("Southland", "Murder in the First") einige bekannte Gesichter entdecken.

Inhalt

Foto: Copyright: 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
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Bereits seit 45 Jahren betreibt die Familie Rayburne auf den Florida Keys ein Hotel und genießt in der Umgebung hohes Ansehen. Während sich John (Kyle Chandler), Kevin (Norbert Leo Butz) und Meg (Linda Cardellini) ebenfalls rund um das Urlaubsparadies ihrer Eltern ein eigenes Leben aufgebaut haben, taucht ihr Bruder Danny (Ben Mendolsohn) anlässlich einer Jubiläumsfeier seit langem mal wieder bei seinen Eltern auf. Danny ist das schwarze Schaf der Familie und seine Ankunft wird von einigen Familienmitgliedern mit einem ziemlich mulmigen Gefühl erwartet. Schnell wird klar, dass es unter der Oberfläche dieser augenscheinlich harmonischen und glücklichen Familie ziemlich brodelt und keiner von ihnen Danny so wirklich in seinem Leben haben will. Als Danny dann noch beschließt auf den Keys zu bleiben und seine Eltern Robert (Sam Shepard) und Sally (Sissi Spacek) im Hotel zu unterstützen, treten erste Konflikte auf. Nach und nach kommen immer mehr Familiengeheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht, die auch die Gegenwart zu beeinflussen scheinen.

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Rezension

Foto: Kyle Chandler, Bloodline - Copyright: Merrick Morton; 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Kyle Chandler, Bloodline
© Merrick Morton; 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.

Als großer Fan von "Damages - Im Netz der Macht", war ich ziemlich neugierig darauf was das "KZK"-Team, bestehend aus Daniel Zelman und den Kessler-Brüdern Todd A. und Glenn, hier Neues mit "Bloodline" ausgeheckt hatten. Zudem muss man ebenfalls zugeben, dass sich ja auch die Eigenproduktionen von Netflix, mit Serien wie "House of Cards" oder "Orange is the new Black" mittlerweile auf einem ziemlich hohen Qualitätslevel befinden und mühelos mit den gängigen Fernsehproduktionen mithalten können. Aber obwohl sich "Bloodline", ebenfalls wie "Damages", dem Stilmittel der verschiedenen Zeitebenen bedient, geht alles doch etwas gemäßigter und deutlich langsamer ans Werk. Man muss schon etwas Geduld mitbringen, da sich die Geschichte rund um die, auf den ersten Blick, ehrenwerte Familie Rayburne zweifelsohne erst sehr langsam entwickelt. Naja, aber zumindest kann man in der Zwischenzeit die wundervolle Aussicht der Florida Keys genießen. In den ersten Episoden bekommt man immer wieder hier und da kleine Bröckchen hingeworfen und hat leider das dumpfe Gefühl, dass die komplette Story nicht so richtig in Fahrt kommen will. Somit ist hier tatsächlich erstmal durchkämpfen angesagt. Klar könnte man hier anmerken, dass der komplette Aufbau der Story so langsam voran schreitet, um die einzelnen Charaktere sauber und profiliert einzuführen und den Zuschauer in die richtige Stimmung zu versetzen. Leider ist es aber nun mal so, dass wenn man immer wieder kleine verstörende Ausschnitte aus der Zukunft sieht und erahnt wie sich die ganze Familiengeschichte zu einem wahren Desaster entwickelt, man als Zuschauer ja in eine wartende Position gerückt wird. Diese wiederum macht es einem dann schwer, alles einfach gelassen auf sich zukommen zu lassen, besonders wenn sich das über fast die Hälfte der ersten Staffel erstreckt. Es ist schwierig das Butterbrot zu genießen, wenn man weiß, dass eigentlich ein Schnitzel schon schmackvoll zubereitet auf einen wartet. Letztendlich muss ich auch zugeben, dass ich von dem groß angedeuteten Familiengeheimnis leider zudem eher enttäuscht war, da es für mich nicht wirklich außergewöhnlich spektakulär oder schockierend war.

Foto: Sissy Spacek & Linda Cardellini, Bloodline - Copyright: 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Sissy Spacek & Linda Cardellini, Bloodline
© 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.

So sieht zumindest die oberflächliche Sicht aus. Im Gesamten gesehen, ist die Botschaft von "Bloodline" natürlich wohl auch nicht vordergründig, mit einem großen Schocker aufzuwarten, sondern die Entwicklung der einzelnen Charaktere aufzuzeigen. Aufzuzeigen, wie sich Menschen entwickeln, wenn sie schon ihr Leben lang von anderen Menschen vorverurteilt, beziehungsweise in eine Richtung gedrängt werden. Hat man überhaupt eine wirkliche Chance sich frei zu entwickeln und zu dem zu werden, der man sein möchte, wenn einem selbst die eigene Familie nichts zutraut? Wie geht man als Mensch mit so harten Schicksalsschlägen um? Hinterfragt man sich und sein handeln selber oder projiziert man seine geballte Wut und Trauer lieber auf Andere? Wie weit darf man gehen um sein Leben und das der Familie zu schützen Hinsichtlich dessen setzt "Bloodline" wirklich neue Maßstäbe und weiß gekonnt mit Emotionen zu spielen, die einen immer wieder zum nachdenken anregen. Sehr schön hat man hier auch auf die, leider sonst oft übliche, Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet. Denn keiner der Charaktere ist wirklich böse und keiner ist einfach nur gut. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt wie ich mich nie komplett auf die Seite eines Charakters stellen konnte, sondern mal für den einen Sympathie und mal für den anderen Verständnis aufbringen konnte. That's Life... und das ist auch gut so.

Foto: Ben Mendelsohn & Kyle Chandler, Bloodline - Copyright: Saeed Adyani; 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.
Ben Mendelsohn & Kyle Chandler, Bloodline
© Saeed Adyani; 2015 Sony Pictures Television Inc. All Rights Reserved.

Hinsichtlich der Besetzung von "Bloodline" ist an dem hochkarätigen Cast natürlich so wirklich gar nichts auszusetzen. Jeder Schauspieler brillierte perfekt in der ihm zugewiesenen Rolle und es machte wahnsinnigen Spaß zu sehen, wie jeder Darsteller aus seinem Charakter das Maximale herausholte. Besonders hervorheben konnte sich hier Ben Mendelsohn und Kyle Chandler, was natürlich auch an ihren tragenden Rollen lag. Beide Schauspieler setzten ihre gegensätzlichen Charaktere, die der Brüder Danny und John, perfekt um. Die tolle Leistung des gesamten Cast, gepaart mit den teilweise atemberaubenden Kulissen der Florida Keys machte "Bloodline" letztendlich zu einer runden Sache und half über so manche Durststrecke hinweg. Schade wiederum, dass man außer ein paar geschnittenen Szenen, nach weiteren Extras leider auf der DVD vergeblich sucht. Gerade zu so einer charakterstarken Serie wäre ein Making-Of toll gewesen und ich hätte mir gerne einige Interviews der Schauspieler und Serienmacher angesehen, um noch mehr über die einzelnen Rollenprofile zu erfahren.

Technische Details

Erscheinungstermin: 24. März 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 700 Spielminuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Türkisch, Hindu, Arabisch, Schwedisch, Norwegisch, Französisch, Niederländisch, Finnisch

Fazit

Wer etwas Geduld mitbringt, wird bei "Bloodline" letztendlich mit einem charakterstarken Drama und einigen spannenden Folgen belohnt. Zudem machen es einem die großartigen Schauspieler und die tolle Kulisse der Florida Keys leicht, am Ball zu bleiben.

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Nina V. - myFanbase

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