DVD-Rezension: Heroes Reborn, Staffel 1

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Fünf Jahre nach dem endgültigen Aus von "Heroes" kehrte die Fortsetzung der Science-Fiction-Serie am 24. September 2015 auf NBC mit "Heroes Reborn" auf die US-Bildschirme zurück. In Deutschland war "Heroes Reborn" bisher nur auf dem Pay-TV Sender Syfy zu sehen, wird aber im Sommer 2016 auch auf RTL II ausgestrahlt. Wer nicht so lange warten möchte, kann sich die DVD und Blu-ray zur Serie, die es leider nicht auf eine zweite Staffel schaffte, bereits seit dem 12. Mai 2016 nach Hause holen. Neben vielen neuen Gesichtern gibt es in "Heroes Reborn" auch ein Wiedersehen mit einigen Darstellern der alten Garde wie Jack Coleman (als Noah Bennet), Masi Oka (als Hiro Nakamura), Sendhil Ramamurthy (als Mohinder Suresh), Greg Grunberg (als Matt Parkman), Jimmy Jean-Louis (als Der Haitianer) und Cristine Rose (als Angela Petrelli).

Inhalt

Foto: Heroes Reborn - Copyright: Christos Kalohoridis/NBC
Heroes Reborn
© Christos Kalohoridis/NBC

Ein Jahr nach einem terroristischen Anschlag auf einen Evo-Gipfel in Odessa, Texas, der Menschen und Evos (kurz für "Evolved Humans") einander näher bringen und vereinen sollte, werden Menschen mit besonderen Fähigkeiten von der Regierung dafür verantwortlich gemacht. Diese sogenannten Evos leben nun mit der täglichen Angst, entdeckt zu werden. Und während jeder auf seine Weise mit diesem tragischen Unglück umgeht, bedroht eine weitere schreckliche Katastrophe, die die ganze Welt auf einen Schlag auslöschen würde, die Menschheit. Gemeinsam versuchen einige der Evos diese Katastrophe aufzuhalten und legen ihre ganze Hoffnung dabei in die Teenager Tommy (Robbie Kay) und Malina (Danika Yarosh). Doch die Evos haben mit dem global agierenden Konzern Renautas und deren Leiterin Erica Kravid (Rya Kihlstedt) eine taffe Gegenspielerin, die alles daran setzt Tommy und Malina aufzuhalten.

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Rezension

Foto: Jack Coleman, Heroes Reborn - Copyright: Christos Kalohoridis/NBC
Jack Coleman, Heroes Reborn
© Christos Kalohoridis/NBC

"Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI", "24 - Twenty Four", "Prison Break" und selbst die "Gilmore Girls" tun es, warum sollte es also nicht auch "Heroes" tun?! Das Auffrischen alter Serien scheint im Moment augenscheinlich ein beliebter Trend geworden zu sein. Grundsätzlich muss ich allerdings leider gestehen, bin ich persönlich kein wirklicher Freund von diesem ganzen Wiederbelebungskram, besonders nicht bei Serien die eh schon in der letzten regulären Staffel nicht mehr so wirklich überzeugen konnten. Und wenn wir ehrlich sind, war das bei "Heroes" ja leider auch der Fall. Naja, aber wenn die Staffel dann nun schon mal produziert wurde, will man natürlich auch wissen, was sich die Serienmacher und Autoren für die, ja vielleicht doch ruhmreiche, Auferstehung haben einfallen lassen und sei es nur aus nostalgischen und rein sentimentalen Gründen. Prinzipiell muss ich sagen, hat mir das Grundkonzept von "Heroes Reborn" auch durchaus zugesagt, zu sehen, was aus unseren zahlreichen liebgewonnenen Helden nach Claire Bennets (Hayden Panettiere) Offenbarung passiert ist. Zudem machte die ganze Storyline einen doch recht soliden Eindruck und schien in sich stimmig zu sein. Auf zu neuen Taten, auf zur Rettung der Welt. Leider haperte es dann aber in der Umsetzung gewaltig, neben zahlreichen, wirklich bitteren Logikfehlern, verstrickte sich der ganze Plot ständig in viel zu viele banale Nebenstorys. Viel wurde erzählt und das meiste davon hatte leider im Endeffekt keinerlei wirkliche Bedeutung oder wurde einfach sang- und klanglos wieder fallen gelassen. Hier fehlte leider eine deutliche Fokussierung auf den eigentlichen Hauptplot, der mit der Geschichte rund um Erica Kravid und Renautas ja durchaus ein solides Potential hatte. Viel zu lange lag aber, dank der völlig belanglosen Nebenstorys, die eigentliche Hauptstory, die mögliche Zerstörung und Rettung der Welt, komplett im Dunkeln und der Zuschauer wurde immer wieder, mit zum Teil völlig unlogischen und überaus banalen anderen Geschichten gefüttert.

Foto: Kiki Sukezane, Heroes Reborn - Copyright: Ian Watson/NBC
Kiki Sukezane, Heroes Reborn
© Ian Watson/NBC

Doch abgesehen von den ganzen gravierenden Logikfehlern und den teilweise völlig überflüssigen Storylines, über die ich hätte noch irgendwie hinweg sehen können, fehlt mir persönlich am meisten in "Heroes Reborn" das Herz und die Seele der Serie. Charaktere, die einem ans Herz wachsen und mit denen man wirklich mitfühlen konnte, die einen berührten. Es mangelte einfach an Charakteren wie Claire Bennet, Peter Petrelli (Milo Ventimiglia) oder dem jungen Hiro, echte Helden, die die Serie "Heroes" früher zu einem wunderbaren Erlebnis machten und einem bis heute liebevoll im Gedächtnis sind. Und dieses Gefühl hatte ich leider in "Heroes Reborn" nur in einigen wenigen Szenen mit Noah Bennet und Hiro Nakamura. Alle anderen alten Charaktere, die sich auch erst ab Mitte der Staffel blicken ließen, blieben leider meist im Hintergrund und hatten eh keine wirkliche eigene Story, sondern durften maximal mal eben "Hallo" sagen. Und über das, was man aus der Figur Matt Parkman gemacht hat, will ich hier lieber erst gar kein Wort verlieren. Die zahlreichen neuen Rollenprofile blieben über die ganzen 13 Episoden lang blass und farblos und auch die Darsteller schafften es leider nicht ihren zugeteilten Charakteren wirkliches Leben einzuhauchen. Ich denke hier hätte es "Heroes Reborn" durchaus nicht geschadet, den Fokus auf einige wichtige Charaktere zu setzen, da es einfach zu viele Rollen gab, wie zum Beispiel Carlos Gutierrez (Ryan Guzman), Joanne (Judith Shekoni) oder Emily (Gatlin Green), die letztendlich völlig nutzlos und überflüssig waren. Und nebenbei bemerkt, reden wir hier von Hauptrollen. Stattdessen hätte man die zentralen Rollen, die auch tatsächlich eine Geschichte zu erzählen hatten, weiter ausbauen sollen und ihnen etwas mehr Tiefgang geben können, was letztendlich auch der kompletten Storyline zugute gekommen wäre. Denn es ist ja nicht so als hätte es kein Potential gegeben. Mit den Antagonisten Erica Kravid und Captain James Dearing (Dylan Bruce) wurden durchaus zwei Gegenspieler geschaffen, die ihren Reiz hatten. Hätte man jetzt noch Charakteren wie Malina (Josefine Hagen), Quentin Frady (Henry Zebrowski) oder Caspar Abraham (Pruitt Taylor Vince), die meiner Meinung nach das Potential zu Fanlieblingen gehabt hätten, mehr Tiefgang gegeben, hätte hier eventuell eine runde Sache entstehen können. Stattdessen fand man leider einfach keinen Zugang zu den Charakteren und die Szenen, die emotional packend sein sollten, gingen schlicht und einfach nicht ans Herz, da sie zu willkürlich und unpassend eingebaut wurden.

Doch ich will hier auch weiß Gott nicht alles schlecht reden, denn "Heroes Reborn" hatte stellenweise durchaus einen netten Unterhaltungswert und war rein technisch gesehen gut gemacht. Mit tollen Bildern und Special Effects bietet "Heroes Reborn" kurzweilige Unterhaltung. Aber es fehlte eben, aus genannten Gründen, an vielen Ecken und Enden zu einer wirklich tollen Serie. Manchmal sollte man alte Geister tatsächlich einfach ruhen lassen, denn ich glaube nicht, dass die Serie einen alteingesessenen Fan des Originals wirklich begeistern kann. Und auch wenn das wohl nicht Sinn der Sache war, hat "Heroes Reborn" zumindest eines bewirkt, die Serie machte unheimlich Lust, mal wieder in das Original reinzuschauen.

Specials

Foto: Copyright: 2016 Universal Pictures
© 2016 Universal Pictures

Neben geschnittenen Szenen, die sich jeweils auf den einzelnen DVDs zu den Episoden direkt anwählen lassen, gibt es auf der letzten DVD noch zwei weitere Extras. Zum einen gibt es als Special das ca. zehnminütige Making-Of "Heroes Reborn: Das Vermächtnis wiederauferstehen lassen" und die ca. fünfundvierzigminütige Webserie "Heroes Reborn: Dark Matters". "Dark Matters" ist eine sechsteilige Webserie die vor Beginn der Fernsehausstrahlung abrufbar war und den Zuschauern die Charaktere und Story näher bringen sollte. "Dark Matters" ist im Dokumentarstil aufgezogen und erzählt die Geschichte vor den Geschehnissen in "Heroes Reborn" aus der Sicht von Quentin Frady und die seiner Schwester Phoebe. Ich persönlich fand die Webserie jetzt nicht sonderlich spannend, allerdings gab sie in einigen Belangen etwas Aufschluss , wie den Sinn der Hero Troopers und Phoebes Veränderung durch ihre Fähigkeit. Somit sollte man sich "Dark Matters" definitiv anschauen und das auch ruhig bevor man mit der Serie anfängt. Denn tatsächlich hätte dieses Special auf der ersten Disc deutlich mehr Sinn gemacht, als es ihm Anschluss auf der letzten DVD zu bringen.

Technische Details

Erscheinungstermin: 12. Mai 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 550 Spielminuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Als netten Zeitvertreib für zwischendurch kann man sich "Heroes Reborn" durchaus mal anschauen und wird dabei auch nicht schlecht unterhalten. Wer aber auf eine ebenbürtige Fortsetzung von "Heroes" spekuliert, sollte die Finger von der Serie lassen.

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Nina V. - myFanbase

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