DVD-Rezension: Revenge, Staffel 4

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Es ist soweit, nach vier Jahren voller unstillbarer Rachegelüste und fiesen Intrigen schreitet "Revenge" mit großen Schritten auf das Ende zu. Während die vierte und finale Staffel der von Mike Kelley kreierten Dramaserie in den USA bereits vom 28. September 2014 bis zum 10. Mai 2015 auf ABC ausgestrahlt wurde, läuft "Revenge" aktuell im deutschen Free-TV momentan noch bis zum 24. August 2016 immer wöchentlich in Doppelfolgen auf VOX. Neben den beiden Zugpferden der Serie Emily VanCamp und Madeleine Stowe, stoßen mit Brian Hallisay, Elena Satine, Gina Torres, Ed Quinn und Tommy Flanagan neue Gesichter in der vierten Staffel dazu. Staffel 4 von "Revenge" ist ab dem 18. August 2016 im deutschen Handel auf DVD erhältlich.

Inhalt

Foto: Copyright: 2016 ABC Studios
© 2016 ABC Studios

Nachdem es Emily Thorne (Emily VanCamp) im vergangenen Sommer endlich gelungen ist, den Namen ihres Vaters David Clarke (James Tupper) reinzuwaschen, hat sich nach der dritten Staffel so einiges in den Hamptons verändert. Denn während Victoria Grayson (Madeleine Stowe) immer noch in einer psychiatrischen Anstalt gefangen ist, hat Emily sich unterdessen Grayson Manor zu Eigen gemacht und plant dort die alljährlichen Feierlichkeiten zum Memorial Day, die jedes Jahr von den Graysons ausgerichtet wurden, mit allem was in den Hamptons Rang, Namen und vor allem Geld hat. Unterstützung findet Emily nach wie vor bei ihrem besten Freund Nolan (Gabriel Mann), aber auch Jack (Nick Wechsler), der mittlerweile Polizist geworden ist, steht Emily loyal zur Seite. Und gute Freunde braucht Emily dringend, denn während ihre Schwester Charlotte (Christa B. Allen) nichts mehr von ihr wissen will und stattdessen wieder im Drogensumpf gelandet ist, taucht plötzlich auch noch ihr totgeglaubter Vater David Clarke wieder auf. Emily und Victoria, die sich trickreich aus der Anstalt befreien konnte, liefern sich eine intrigante Schlacht um die Gunst von David und der Rehabilitation ihre eigenen Namens. Es kann nur eine der Frauen am Ende gewinnen und deren Spiel fordert einige tragische Opfer.

Rezension

Foto: Christa B. Allen, James Tupper & Madeleine Stowe, Revenge - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld
Christa B. Allen, James Tupper & Madeleine Stowe, Revenge
© 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld

Nun ist es wohl soweit, nach vier Staffeln und 89 Episoden heißt es endgültig Abschied nehmen. Und auch wenn "Revenge" bestimmt nicht in die Serienannalen als ausgefeiltes Charakterdrama oder auf Grund seiner tiefgründigen Storyline eingehen wird, so bleibt einem die Serie bestimmt immer als eine Produktion in Erinnerung, die einfach unglaublichen Spaß gemacht hat. Vier Staffeln lang haben wir Emily Thorne (ich bleibe jetzt der Einfachheit halber mal bei diesem Namen) und Victoria Grayson dabei zusehen dürfen, wie sie sich mit fiesen Intrigen und hasserfüllten Racheaktionen immer wieder selber gegenseitig überboten haben. Und auch in der vierten und finalen Staffeln schenken sich die beiden verfeindeten Frauen absolut gar nichts, was dazu führt, dass sich nicht nur einige geliebte Menschen von ihnen abwenden, sondern durch ihre Intrigen auch in den Tod geführt werden. Durch das plötzliche Auftauchen des totgeglaubten David Clarkes kommt zu Beginn ordentlich Schwung in die erste Episode der vierten Staffel und man ist als Zuschauer wieder direkt mitten im Geschehen. Gespannt fiebert man einem ersten Aufeinandertreffen von Vater und Tochter entgegen, welches von den Autoren der Serie so einige Episoden lang hinausgezögert wird. Leider kommt danach allerdings ein kleiner Absturz und dieses dumpfe Gefühl, dass die Story eigentlich längst zu Ende erzählt ist und nun nur noch künstlich am Leben erhalten wird, zieht sich leider bis zu den letzten finalen Episoden. Eine Komprimierung auf eine verkürzte Staffel hätte "Revenge" hier sicherlich gut getan, anstatt immer und immer wieder von neuem mit Racheaktionen, die dazu führten, dass die einstigen wenigen authentischen Charaktere der letzten Staffeln wie zum Beispiel Margaux LeMarchal (Karine Vanasse) auch noch an Glaubwürdigkeit verloren, zu beginnen. Leider fiel auch der Hauptcharakter Victoria Grayson diesem Schicksal zum Opfer, da ihre ständiges Schwanken zwischen "Wir müssen diese Fehde jetzt beenden" und "Oh, wir müssen Emily doch vernichten" gepaart mit ihren theatralischen Ansprachen letztendlich irgendwann nur noch ermüdend war. Zudem dienten einige der nebenbei eingeführten Storys einfach nur noch als Lückenfüller und brachten den Hauptplot in keiner Weise voran, wie zum Beispiel die Geschichte rund um Natalie Waters (Gina Torres) und ihrem Erbbetrug. Schlussendlich bekommt "Revenge" aber passend zum Finale der Serie noch einmal den richtigen Dreh und liefert ein unglaublich spannendes, immer wieder die Richtung änderndes und auch wahnsinnig emotionales Ende ab.

Foto: Elena Satine, Revenge - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld
Elena Satine, Revenge
© 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld

Und auch wenn die Story zwischendurch schwächelt, so bringen die zahlreichen Neuzugänge doch immer wieder frischen Wind in die Geschehnisse und wissen den Zuschauer am Fernseher zu halten. Neben Ben Hunter (Brian Hallisay), als Kollege von Jack und neuer Love Interest von Emily, trägt besonders die psychisch labile Louise Ellis (Elena Satine) oftmals zur Spannungserweiterung und auch zum schmunzeln bei. Ein besonderes Highlight ist in dieser Staffel aber wohl Tommy Flanagan, der bestimmt einigen noch aus seiner Paraderolle als Chibs aus "Sons of Anarchy" bekannt ist, als skrupelloser Malcolm Black, gegen den Emily und Victoria mal gemeinsam antreten müssen. Leider beschränkt sich dieser Gastauftritt zwar nur auf drei Episoden, aber es war mir wie immer eine große Freude Tommy überhaupt zu sehen. Auch der Auftritt von Courtney Love, die wir ebenfalls in der siebten Staffel der Sons schon bewundern durften, als Auftragskillerin White Gold war ein nettes Schmankerl. Und wie heißt es so schön "Wo Neues entsteht, muss Altes weichen", getreu diesem Motto durften wir uns schon frühzeitig von den Geschwistern Charlotte und Daniel Greyson (Josh Bowman) verabschieden. Ein Abschied der mich persönlich zwar zum einen Teil überrascht hat, aber zum anderen Teil einfach nur erleichternd war. Denn auch wenn uns zumindest Daniel, als Emily und Victorias Spielball, in den letzten Jahren gute Dienste geleistet hat, war der Charakter Charlotte schon in der dritten Staffel mehr als überflüssig und diente nur noch als extrem nerviges Füllmaterial. Und so schmerzte dieser Abschied auch nur geringfügig, da man bei beiden Charakteren auch einfach das Gefühl hatte, dass ihre Geschichte schlicht und einfach zu Ende erzählt ist. Und so lässt sich das wohl auf die komplette "Revenge"-Story ummünzen. Denn es war eine unheimlich spannende und immer sehr unterhaltsame Reise auf die uns Serienmacher Mike Kelley da mitgenommen hat und die aber mit der vierten Staffel nun ein zeitlich passendes und vor allem zufriedenstellendes Ende gefunden hat.

Specials

Foto: Emily VanCamp, Nick Wechsler & Gabriel Mann, Revenge - Copyright: 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld
Emily VanCamp, Nick Wechsler & Gabriel Mann, Revenge
© 2015 ABC Studios; ABC/Danny Feld

Die Specials zur vierten Staffel "Revenge" befinden sich auf der letzten DVD und zeigen einige Outtakes, mit geschnittenen und verpatzen Szenen. Ein nettes Gimmick, allerdings leider auch nichts Besonderes. Gerade für eine finale Staffel hätte ich mir da etwas mehr gewünscht, wie zum Beispiel Interviews mit den Schauspielern, um zu erfahren wie sie das Aus von "Revenge" sehen und ob die Serie in ihrem Sinne beendet wurde oder ob sie sich ein anderes Ende gewünscht hätten. Auch die Sicht der Serienmacher und Autoren wäre hier durchaus interessant gewesen.

Technische Details

Erscheinungstermin: 18. August 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 900 Minuten (23 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Französisch, Niederländisch

Fazit

Trotz einiger Schwächen und Längen weiß "Revenge" auch in der vierten Staffel mit spannenden Intrigen und verbitterten Rachegelüsten zu überzeugen. Schön dass die Serie nicht unnötig in die Länge gezogen wurde und mit dieser finalen Staffel zu einem würdevollen und stimmigen Ende gefunden hat.

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Nina V. - myFanbase

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