DVD-Rezension: Strange Empire, Staffel 1

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Nach einer Idee von Laurie Finstad-Knizhnik und für den kanadischen Sender CBC Television produziert ging die Western-Dramaserie "Strange Empire" dort ab dem 6. Oktober 2014 erstmalig auf Sendung. Und obwohl "Strange Empire" besonders in seinem Heimatland Kanada einige Auszeichnungen abräumen konnte, gab CBC Television im März 2015 bekannt, dass keine zweite Staffel der Westernserie bestellt wird. Ins deutsche Fernsehen hat es "Strange Empire" bisher noch nicht geschafft, sondern war bisher lediglich über diverse Online-Streamingdienste abrufbar. Seit dem 17. Oktober 2016 ist die Serie auch auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich. Neben den drei Hauptdarstellerinnen Cara Gee, Melissa Farman und Tattiawna Jones gibt es mit Darstellern wie Tahmoh Penikett ("Dollhouse", "Supernatural"), Terry Chan ("The 100") und Eric Keenleyside ("Once Upon a Time") auch einige bekannte Seriengesichter in "Strange Empire" zu entdecken.

Inhalt

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Im Jahr 1869, kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg, treffen in dem einsamem Grenzgebiet von Montana und Alberta, in Janestown, einige nun nicht nur mittellose Frauen, sondern auch trauernde Witwen aufeinander. Denn sie alle verbindet fast das gleiche Schicksal, ihre Männer wurden bei einem angeblichen Angriff der Indianer getötet, als die Familien auf dem Weg nach Kanada waren um dort ein neues Leben zu beginnen. Nun verbindet die Frauen nicht nur die Gier nach Rache, sondern auch der Wunsch sich in Janestown eine neue Existenz aufzubauen. Doch während fast alle Frauen der Meinung sind, dass die Indianer an ihrem Verlust die Schuld tragen, versucht die taffe Kat Loving (Cara Gee) zu beweisen, dass Captain John Slotter (Aaron Poole) seine Finger im Spiel hatte. Denn Slotter, der nicht nur dabei ist ein Eisenbahn-Imperium aufzubauen, ist immer wieder auf der Suche nach verzweifelten Frauen für sein Freudenhaus. Fragwürdige Unterstützung erhält Slotter dabei von seiner Frau Isabelle (Tattiawna Jones), die gerade erst ihr gemeinsames Kind verloren hat. Aber auch Kat musste den gleichen Verlust ertragen und will deshalb nicht glauben, dass ihr Mann Jeremiah (Richard de Klerk), dessen Leiche nie gefunden wurde, bei dem Angriff ums Leben gekommen ist. Gemeinsam mit ihren drei kurz zuvor adoptieren Kindern Neill (Mitch Duffield), Kelly (Michelle Creber) und Robin (Matreya Scarrwener) kämpft Kat jetzt nicht nur ums blanke Überleben, sondern auch, wie fast alle anderen Frauen in Janestown, darum, ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Zu der angehenden Chirurgin Rebecca Blithley (Melissa Farman), die erst wenige Wochen zuvor ihren Pflegevater Dr. Thomas Blithley (Bill Marchant) geheiratet hat, der nun schwer verwundet ist, verbindet Kat dabei bald eine starke Freundschaft.

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Rezension

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Strange Empire
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Es ist immer schwer eine Serie zu rezensieren, die weder unterdurchschnittlich miserabel ist, noch einen als Zuschauer völligen aus den Socken haut. Denn die Dramaserie "Strange Empire", die den wilden Westen Ende der 1860er Jahre aus weiblicher Sicht zeigt, ist irgendwie einfach so mitten drin. Kann man halt mal anschauen, man verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht tut. Weder wirklich gut, noch grottenschlecht. Dabei ist die Idee zur Serie ja gar nicht so verkehrt, denn in den meisten erfolgreichen Westernserien wie zum Beispiel "Deadwood" oder "Hell on Wheels" spielen natürlich auch Frauen eine Rolle, werden aber längst nicht so stark fokussiert wie in "Strange Empire". Somit gibt uns "Strange Empire" zwar einen Einblick in das Leben der Frauen der 1860er Jahre, die gegen ihre Unterdrückung und für ihre Unabhängigkeit kämpfen, kommt dabei aber nicht so richtig in Fahrt, um eine wirklich fesselnde Serie abzuliefern. Es bleibt halt bei einem Kratzen an der Oberfläche und viele der einzelnen Themen in den jeweiligen Episoden sind zwar oftmals originell und durchaus interessant, werden aber einfach oft zu kurz und total emotionslos abgehandelt. So fällt es einem als Zuschauer einfach relativ schwer, einen richtigen Zugang zu den einzelnen Storys und somit auch den jeweiligen Charakteren zu finden. Dabei gibt es durchaus einige interessante Rollen wie zum Beispiel die der angehenden Chirurgin Rebecca Blithley, eine der wenigen Charaktere die wirklich profiliert dargestellt und nicht nur von Melissa Fahrman hervorragend gespielt wurde, sondern auch wirklich komplex und somit überaus spannend ist. Aber auch die resolute Mrs. Briggs (Anne Marie DeLuise) oder die undurchsichtige ehemalige Hure Isabelle Slotter haben so ihre Momente, in denen man ihr Schicksal gerne verfolgt, schaffen es aber leider nicht, die ganze Serie damit abzufangen und zu einem Highlight zu machen.

Foto: Cara Gee, Strange Empire - Copyright: KSM GmbH
Cara Gee, Strange Empire
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Aber das meiner Meinung nach wohl größte Problem an der Serie war leider die Darstellung der eigentlichen Hauptperson Kat Loving. Viel zu hart, viel zu eintönig und viel zu stereotyp. Leider haperte es hier auch nicht nur an der Profilierung des Charakters, sondern auch an der Darstellung von Cara Gee, die einfach unterdurchschnittlich schlecht war. Es wirkte leider so als wären ihr von der Regie nur drei Gesichtsausdrücke vorgegeben worden "Trauer", "Wut", "Freude". Nach dem Motto: "Das reicht, wir wollen es ja nicht in Overacting ausarten lassen". Zudem war ihre Storyline leider auch von Anfang an der Unglaubwürdigkeit geweiht. Die Frau adoptiert zusammen mit ihrem Mann mal eben an einem Grenzübergang schwuppdiwupp vier fast erwachsene Kinder, die sie schon nach zwei Tagen mit "Mum" ansprechen. Dann ist der ach so geliebte Mann verschwunden und sie steigt nach gefühlten vier Tagen, völlig zusammenhanglos zum Rest ihrer Storyline, mit dem Marshall (Tahmoh Penikett) ins Bett, wird dann fast gehängt, als die anderen Menschen im Dorf erfahren, dass sie zur Hälfte Indianerin ist (*Ironie an* was man ihr natürlich niemals auf dem ersten Blick angesehen hat *Ironie aus*) und wird nur ein paar Tage später zum Sherriff von Janestown ernannt. Ähm ja, kann man so machen, muss man sich aber nicht wundern, wenn die komplette Serie dann ihren letzten Rest an Glaubwürdigkeit verliert. Und somit ist es fast schon ärgerlich, dass man mit der Darstellung von Kat Loving, die auch einfach einen zu großen Raum einnimmt, dass man drüber hinwegsehen könnte, diese ansonsten solide Serie kaputt gemacht hat. Denn leider können die anderen Charaktere und Darsteller, die ihren Job wirklich gut gemacht haben, das alles nicht komplett auffangen. Auch was die Kulissen und Kostüme angeht, wurde viel Liebe ins Detail gesteckt und "Strange Empire" schafft eine stimmige und authentische Atmosphäre die einen problemlos in die Welt des Wilden Westens eintauchen lässt. Und somit muss ich wirklich gestehen, hätte es den Charakter Kat Loving nicht gegeben, hätte "Strange Empire" mich wahrscheinlich abholen können.

Specials

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Strange Empire
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Neben einem hübsch gestalteten Booklet, mit einem ausführlichen Episodenguide, findet der Zuschauer auf der letzten DVD noch Trailer zu weiteren Serien und eine Bildergalerie. Von wirklich umfangreichen Specials kann man hier also leider nicht sprechen.

Technische Details

Erscheinungstermin: 17. Oktober 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 558 Spielminuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch

Fazit

"Strange Empire" gehört leider nicht zu den Serien die man zwingend gesehen haben muss. Zwar hat die Serie durchaus Potential, einige innovative Storylines, interessante Charaktere und sorgt auch für kurzweilige Unterhaltung, trotzdem hat man als Zuschauer aber leider nie das Gefühl, nicht abschalten zu können, geschweige denn unbedingt wieder einschalten zu müssen.

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Nina V. - myFanbase

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