DVD-Rezension: 11.22.63 - Der Anschlag, Komplettbox
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Basierend auf dem 2011 erschienenen Roman "Der Anschlag" des Schriftstellers Stephen King und von Bridget Carpenter ("Parenthood", "Friday Night Lights") in Serienform gebracht, entstand mit "11.22.63 - Der Anschlag" eine achtteilige Mystery-Science-Fiction-Miniserie die ihre Premiere ab dem 15. Februar 2016 auf der Video-on-Demand-Plattform Hulu feierte. Neben bekannten Gesichtern wie James Franco, Cherry Jones und T. R. Knight in Hauptrollen, konnte man auch noch J. J. Abrams als Executive Producer für die Umsetzung von "11.22.63 - Der Anschlag" gewinnen. Ins deutsche Free-TV hat es die die Serie bisher noch nicht geschafft, sondern war lediglich ab dem 11. April 2016 auf dem Pay-TV-Sender FOX zu sehen oder über Sky Go sowie Sky on Demand abrufbar. Seit dem 17. November 2016 ist die Miniserie, die sich um einen Zeitreisenden dreht, der versucht das Attentat auf John F. Kennedy am 22. November 1963 zu verhindern, aber nun auf DVD und Blu-ray im deutschen Handel erhältlich.
Inhalt
Als Jake Epping (James Franco) von seinem guten Freund Al Templeton (Chris Cooper) erfährt, dass sich in seinem Diner ein Schrank befindet, mit dem man in die Vergangenheit reisen kann, staunt der Lehrer erstmal nicht schlecht, kann sich aber sofort davon überzeugen, dass der Kaninchenbau, wie Al den Schrank nennt, wirklich funktioniert. Und da Al mittlerweile schwer an Krebs erkrankt ist, bittet er seinen Freund Jake, sein Vorhaben weiter auszuführen. Denn Al ist schon mehrere Male mit dem Zeitportal gereist und versucht seit vielen Jahren den Mord an John F. Kennedy am 22. November 1963 zu verhindern, da Al der festen Überzeugung ist, dass die Welt eine bessere wäre, wäre Kennedy nicht erschossen worden. Doch auch für die Reise im Wandschrank gibt es feste Regeln, denn egal, wann man den Schrank betritt, man landet immer zu exakt der gleichen Zeit am selben Ort im Jahre 1960. Und auch wenn es möglich ist die Vergangenheit zu ändern und somit auch die Zukunft zu beeinflussen, scheint sich die Vergangenheit zu wehren, sobald man dabei ist, gravierende Änderungen an ihr vorzunehmen, was nicht nur das Leben des Zeitreisenden, sondern auch das der Menschen in seinem Umfeld in Gefahr bringt. Zudem wird jede Veränderung, die man in der Vergangenheit vornimmt, gelöscht, sobald man das Portal ein zweites Mal nach der Rückkehr betritt. Und egal, wie lange man in der Vergangenheit bleibt, in der Gegenwart vergehen unterdessen jedes Mal nur zwei Minuten. Zunächst reagiert Jake auf Als Bitte ziemlich abweisend, erkennt dann aber auch, dass ihn momentan nichts in der Gegenwart hält, nachdem ihm seine Frau Christy (Brooklyn Sudano) die Scheidungspapiere überreicht hat und ihn seine Arbeit als Lehrer immer wieder desillusioniert. Im Jahre 1960 angekommen, erkennt Jake schnell, dass Al mit seiner Vermutung hinter der Ermordung Kennedys könnte eine Verschwörung stecken, wahrscheinlich Recht hat, begibt sich aber auch immer wieder bei seinen Versuchen, die Vergangenheit zu ändern, in große Gefahr.
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Rezension
© 2016 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
Obwohl ihn wohl die wenigsten von uns miterlebt haben, ist der 22. November 1963 einer der Tage, die irgendwie immer im Gedächtnis verankert bleiben werden und sei es nur in Form von den schrecklichen Bildern, als der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, John F. Kennedy, in seinem offenen Wagen in Dallas während einer Wahlkampfreise mit mehreren Gewehrschüssen ermordet wurde. Und nun liegt es in der Hand des Hauptcharakters Jake Epping in "11.22.63 - Der Anschlag" diesen grausamen Mord, der bis heute immer noch Verschwörungstheoretiker zu Spekulationen anregt, zu verhindern. Doch alle, die hier eine Serie erwarten, die sich hauptsächlich um wilde Verschwörungstheorien und das Leben des 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika dreht, muss ich leider enttäuschen. Allen anderen kann ich hier aus vollstem Herzen eine wundervolle Miniserie ans Herz legen, die mich komplett verzaubert und mitgerissen hat. "11.22.63 - Der Anschlag" ist so viel mehr als ich von der Serie erwartet hatte und überzeugt von der ersten bis zur letzten Episode. Zwar muss ich gestehen, dass ich das Buch von Stephen King nicht gelesen habe, was aber wahrscheinlich auch eher ein Vorteil, als Nachteil ist. Denn seien wir ehrlich, in den seltensten Fällen schafft es eine Verfilmung an den Roman ranzukommen. Somit konnte ich ohne jegliche Erwartungen an die Serie rangehen und wurde, wie schon erwähnt, mehr als positiv überrascht.
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Alles fängt schon mit den herausragenden Kulissen und Kostümen an, die komplett authentisch wirken und ohne irgendwelche Aufgesetztheit den Zuschauer mit so einer detailverliebten Leichtigkeit zurück in die 60er Jahre versetzen. Die ganze Atmosphäre der Serie ist einfach so unglaublich stimmig, herrlich unkompliziert und erstrahlt in einem wahrhaft cineastischen Glanz. Das alles transportiert ab dem ersten Augenblick eine heimelige Wohlfühlatmosphäre, weil einfach alles, angefangen von der fantastischen Musik, über die originalgetreuen Kulissen, bis zu den absolut passend gecasteten Schauspielern, so wahnsinnig stimmig ist und liebevoll arrangiert wurde. Es gibt dem Zuschauer das Gefühl, sich selbst in dieser Zeit zu befinden und erlaubt es einen, völlig in die Serie einzutauchen. Und während Jake drei Jahre Zeit hat, sich auf den Tag des Attentates vorzubereiten und dann selbiges zu verhindern, verliert er sich selber in dieser vergangenen Epoche. Herrlich mitreißend wird hier eine Geschichte erzählt über Freundschaften, die große Liebe, menschliche Schicksale und der Erkenntnis, dass man die Vergangenheit zwar ändern kann, aber doch eigentlich alles seinen Sinn hat, so wie es passiert.
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Die kompletten acht Episoden sind wunderbar kurzweilig und rauschen nur so an einem vorbei, denn "11.22.63 - Der Anschlag" bietet dem Zuschauer eine gelungene Mischung zwischen hochgradiger Spannung und herzerwärmenden Lebensgeschichten. Und auch wenn einige Handlungen, wie zum Beispiel Jakes Gedächtnisverlust oder die Sache rund um Sadies (Sarah Gadon) psychopathischen Ehemann Johnny Clayton (T.R. Knight) vielleicht einen Tick zu überhastet abgeschlossen wurden, ergab die komplette Handlung schlussendlich eine runde Sache. Besonders gut haben mir letztendlich auch die Szenen rund um das Attentat an Kennedy gefallen, die mit ungewöhnlichen Perspektiven und Kameraeinstellungen für hochgradige Spannung sorgten. Auch das Ende ist, auch wenn ich mehr als die ein oder andere Träne vergossen habe, absolut gelungen und bildete einen konsequenten Abschluss der Serie.
Was "11.22.63 - Der Anschlag", neben der spannenden Story und dem wunderbaren Feeling der 60er Jahre, schlussendlich so besonders macht, sind auch die tollen Charaktere, die einem komplett ans Herz wachsen. Jake, Sadie, Ms. Mimi (Tonya Pinkins), Deke (Nick Searcy) und ja, auch Bill (George MacKay)... ich habe mich in jeden einzelnen von ihnen verliebt und war am Ende genau so traurig wie Jake, diese Welt wieder verlassen zu müssen. Zudem wurde jede einzelne Rolle hervorragend besetzt und besonders Sarah Gadon als eine bezaubernde Sadie Dunhill konnte mich mühelos um den kleinen Finger wickeln. Aber auch Daniel Webber als Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald spielte seinen Charakter, der sich zwischen Wahnsinn und Narzissmus verlor, wirklich exzellent. Gerne hätte ich zwar noch mehr von T.R. Knight gesehen, der sich ebenfalls als Psychopath hervorragend gezeigt hat, aber für einen Hauptdarsteller deutlich zu wenig Screentime hatte. Aber auch James Franco und George MacKay bildeten ein gutes Team, in der Hoffnung Kennedys Leben retten zu können.
Specials
Auf der letzten DVD findet man unter dem Punkt "Wenn die Zukunft zurückschlägt" ein tolles Special, welches dem Zuschauer nochmal einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Wie schon in der Serie, so auch in dem Special, wo Verantwortliche und Schauspieler nochmal zu Wort kommen, spürt man mit wie viel Liebe zum Detail die Serie produziert wurde und wie viel Spaß alle an dieser Produktion hatten. "Wenn die Zukunft zurückschlägt" gibt einem nicht nur einen Einblick in die Entstehung der Serie, sondern dokumentiert auch nochmal durch Fernsehausschnitte der damaligen Zeit, wie genau sich diese Ära und die Ermordung von JFK auf die Menschen ausgewirkt hat. Ein rundherum schönes Special, welches einen tollen Abschluss zu dieser wunderbaren Serie bildet.
Technische Details
Erscheinungstermin: 17. November 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 422 Minuten (8 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch
Fazit
"11.22.63 - Der Anschlag" ist eine wundervolle Miniserie, die mich komplett überrascht hat. Absolut stimmig wurde hier eine spannende Handlung und das Flair der 60er Jahre gekonnt vereint. Die acht Episoden bieten dem Zuschauer herrlich kurzweilige Unterhaltung und die diversen Charaktere ziehen einen ab der ersten Minute in ihren Bann. Mich persönlich hat "11.22.63 - Der Anschlag" komplett überzeugt und zählt für mich definitiv zu den besten Serien, die 2016 gesendet wurden.
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Nina V. - myFanbase
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