DVD-Rezension: Happy Valley, Staffel 2

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Ein gutes Jahr nach der Veröffentlichung der ersten Staffel der BBC-Produktion "Happy Valley - In einer kleinen Stadt", ist nun auch die zweite Staffel der Dramaserie seit dem 25. November 2016 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich. Und während die erste Staffel in Deutschland noch im WDR ausgestrahlt wurde, hat es die zweite Staffel bisher leider nicht ins deutsche Fernsehen geschafft, was die DVD-Veröffentlichung natürlich um so interessanter macht. In Großbritannien lief die zweite Staffel von "Happy Valley - In einer kleinen Stadt" bereits ab dem 9. Februar 2016 auf BBC One und wurde dabei durchschnittlich von knapp über neun Millionen Zuschauern verfolgt. In Hauptrollen sind auch in der zweiten Staffel der britischen Dramaserie von Sally Wainwright wieder Sarah Lancashire ("The Paradise"), Siobhan Finneran ("Downton Abbey") und Karl Davies ("Game of Thrones") zu sehen.

Inhalt

Foto: Sarah Lancashire & Jamie Dorrington, Happy Valley - Copyright: polyband
Sarah Lancashire & Jamie Dorrington, Happy Valley
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Achtzehn Monate sind nach den Vorfällen aus der ersten Staffel vergangen und während Tommy Lee Royce (James Norton) seine lebenslange Haftstrafe absitzt, ist die Polizistin Catherine Cawood (Sarah Lancashire) zurück zu ihrem Team bei der Polizei, in der Hoffnung, dass sowohl in den beruflichen Alltag als auch in ihrem Privatleben endlich Normalität einkehrt. Doch diese Hoffnung zerschlägt sich schnell als Catherine eine brutal ermordete Frauenleiche findet. Nicht nur, dass die Art der Ermordung große Ähnlichkeit zu Morden in den vergangenen Monaten aufweist, es handelt sich bei der Leiche pikanterweise auch noch um Lynne Dewhurst (Caroline O'Neill), der Mutter von Tommy Lee Royce. Und obwohl alles auf einen Serienmörder hinweist, gerät Catherine selber, auf Grund ihrer Verbindung zu Lynne Dewhurst, unter Verdacht. Während das Team der Polizei auf Hochtouren arbeitet, wird nicht nur eine weitere Leiche gefunden, auch Catherine muss sich wieder den Geistern der Vergangenheit stellen. Denn obwohl Tommy Lee Royce lebenslang einsitzt, schafft er es anscheinend immer wieder Kontakt zu seinem Sohn Ryan (Rhys Connah) herzustellen, was Catherine völlig aus der Bahn wirft.

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Rezension

Foto: James Norton, Happy Valley - Copyright: polyband
James Norton, Happy Valley
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Wenn man von der ersten Staffel einer Serie völlig begeistert war, sind die Erwartungen an die zweite Staffel natürlich immer enorm hoch. Und ich würde jetzt sicherlich nicht so weit gehen zu behaupten, dass ich von der zweiten Staffel "Happy Valley" wirklich enttäuscht wurde, aber dennoch reichte sie in einigen Bereichen leider nicht an die erste Staffel heran. Besonders in puncto Spannung nahm die Geschichte rund um den brutalen Serienmörder, der Frauen nicht nur erdrosselte, sondern auch noch schwer misshandelte, leider nicht so wirklich Tempo auf. Denn für den mitdenkenden Zuschauer zog sich der Kreis der Verdächtigen relativ schnell zusammen und so war die letztendliche Auflösung der Haupthandlung leider keine wirklich große Überraschung mehr und mir persönlich das Motiv für die Taten auch zu dünn. Und auch die diversen Nebenhandlungen konnten in ihrer schlussendlichen Ausarbeitung leider nur halbherzig überzeugen. So wurde zum Beispiel die Geschichte rund um den Menschenhändlerring meiner Meinung nach komplett unfertig erzählt und führte nicht wirklich zu einer Auflösung des Ganzen. Und auch bei der weiterführenden Story aus der ersten Staffel um die Verflechtung der beiden Leben von Tommy Lee Royce und Catherine Cawood, wurde leider zuviel Potential verschenkt und man hätte noch deutlich mehr in die Tiefe gehen können. Besonders Tommys Liebschaft mit Francis Drummond und seinen mächtigen Einfluss auf die Frau hätte man gerne noch etwas weiter ausbauen dürfen. Denn Shirley Henderson schaffte es wunderbar die neue Frau an Tommys Seite psychisch labil und leicht beeinflussbar darzustellen. Hier hätte ich mir einfach noch gewünscht, dass Francis noch einen Tick weiter gegangen wäre in ihren Versuchen Ryan wieder auf die Seite seines Vaters zu ziehen. Und somit war die zweite Staffel von "Happy Valley" zwar immer noch wirklich sehenswert und bot dem Zuschauer kurzweilige Unterhaltung, aber ich kann leider nicht behaupten, dass mich die sechs Episoden durchgehend fesseln konnten. Die ganze Geschichte war durchaus interessant und sehenswert, aber eben schlichtweg ein ganzes Stück weniger packend.

Foto: Sarah Lancashire & Charlie Murphy, Happy Valley - Copyright: polyband
Sarah Lancashire & Charlie Murphy, Happy Valley
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Was die ganze zweite Staffel letztendlich am Laufen hielt, waren eindeutig die vielen authentischen und unglaublich echten Charaktere. Den Autoren und auch Schauspielern ist es wunderbar gelungen, jedem Charakter genug Tiefe und Profil zu verleihen, so dass man gerne an ihrem chaotischen Leben teilnehmen wollte. Denn selbst wenn die Story hier und da etwas schwächelte, schafften es die einzelnen Charaktere spielend, die Geschichte am laufen zu halten. Denn in "Happy Valley" ist das Leben weitaus weniger glücklich, als es der Titel vermuten lässt, und jeder der einzelnen Charaktere hat so sein Päckchen zu tragen und schleppt sichtbar oder unbemerkt das ein oder andere Problemchen mit sich herum. Auf absolutem Weltklasseniveau spielten sich dabei auch wieder mal die Darsteller in mein Herz. Absolut auf dem Punkt und dabei unglaublich authentisch lieferte jeder der Schauspieler wieder einen großartigen Job ab. "Happy Valley" ist wirklich bis in die kleinste Nebenrolle exzellent besetzt und weiß mit vielen bekannten, aber auch neuen Gesichtern, zu überzeugen. Neben den beiden Schwestern Catherine und Claire, die wieder mal herrlich glaubwürdig von Sarah Lancashire und Siobhan Finneran dargestellt wurden und gerade im Zusammenspiel miteinander ihr unfassbar großes Talent beweisen konnten, gesellten sich auch einige neue Gesichter, wie zum Beispiel Con O'Neill als Claires neuer Freund Neil Ackroyd oder Angela Pleasence als Catherines polnische Nachbarin Winnie zum Cast von "Happy Valley". Eine besonders spannende Rolle als Tommy Lee Royce schon fast hörige Gefährtin Frances Drummond bekam Shirley Henderson auf den Leib geschrieben und auch auf Charlie Murphy, die in der ersten Staffel als Entführungsopfer Ann Gallagher so einiges durchstehen musste und uns nun als Catherines neue Kollegin auf dem Revier überraschte, braucht der Zuschauer auch in der zweiten Staffel nicht zu verzichten. Besonders gefreut habe ich mich aber über ein Wiedersehen mit Kevin Doyle, der vielen noch als Molesley aus "Downton Abbey" bekannt sein dürfte und sich hier nun in "Happy Valley" von einer komplett neuen Seite präsentieren konnte.

Specials

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Auf der letzten DVD der Box befinden sich eine sehr große Menge an Extras, die dem Zuschauer einen tollen Blick hinter die Kulissen gewähren. Hier wurde wirklich mit viel Liebe einiges an Specials zusammengestellt, die der Zuschauer unter folgenden Menüpunkten finden kann:

  • Kostüme
  • Locations
  • Make-Up
  • Interview mit Sally Wainwright
  • Interview mit Ishia Bennison
  • Interview mit James Norton
  • Interview mit Karl Davies
  • Interview mit Shirley Henderson
  • Interview mit Siobhan Finneran & Con O'Neill


Technische Details

Erscheinungstermin: 25. November 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 300 Spielminuten (6 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Auch wenn ich hier und da einige Kritikpunkte auf Grund der nur mäßig spannenden Story aussprechen musste, bleibt "Happy Valley" durchaus eine interessante Serie, die dem Zuschauer kurzweilige Unterhaltung bietet. Letztendlich lebt die Serie durch ihre wahnsinnig authentischen Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen und an deren Schicksal man einfach teilhaben will.

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Nina V. - myFanbase

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