DVD-Rezension: Kingdom, Staffel 2.1
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Nur drei Monate nach Veröffentlichung der ersten Staffel von "Kingdom" auf DVD und Blu-ray im deutschen Handel geht es ab dem 18. Mai 2017 auch direkt mit dem ersten Teil der zweiten Staffel weiter. Und obwohl die zweite Staffel um ganze zehn Episoden verlängert wurde, wird diese, wie auch bei der Ausstrahlung auf Audience Network, wo nach der zehnten Episode der zweiten Staffel eine viermonatige Pause eingelegt wurde, in zwei Teilen erscheinen. Während die von Byron Balasco entwickelte Kampfsportserie, die im Mixed-Martial-Arts-Bereich spielt, in den USA ab Mai 2017 in die dritte Runde und damit endgültig letzte Staffel geht, schaffte es "Kingdom" in Deutschland bisher leider immer noch nicht ins Free-TV, sondern war lediglich auf dem Pay-TV-Sender AXN oder über diverse Video-on-Demand Anbieter zu sehen. Neben dem schon aus der ersten Staffel bewährten Hauptcast mit Darstellern wie Frank Grillo, Matt Lauria, Jonathan Tucker und Kiele Sanchez, stoßen in der zweiten Staffel mit Natalie Martinez und Jessica Szohr zwei weitere bekannte Seriengesichter zum Cast.
Inhalt
Während die Beziehung zwischen Lisa (Kiele Sanchez) und Alvey (Frank Grillo) immer mehr kriselt, was auch durch Lisas Schwangerschaft nicht aufgehalten werden kann, arbeiten die beiden weiterhin hart daran, ihre Fighter und auch das Gym Navy St. zum Erfolg zu führen. Alvey kümmert sich dabei vorrangig um Ryan (Matt Lauria) und seinen Sohn Nate (Nick Jonas), der nach seiner schweren Verletzung endlich zurück in den Ring will. Lisa rekrutiert in der Zwischenzeit die noch unbekannte, aber talentierte und toughe Kämpferin Alicia (Natalie Martinez), in der sie großes Potential sieht. Aber auch die privaten Probleme lassen die Fighter nicht zur Ruhe kommen und während Ryan Wiedergutmachung bei seinem Vater leistet, lernt Jay (Jonathan Tucker) die attraktive Laura (Jessica Szohr) kennen und lässt sich sein Leben von ihr auf den Kopf stellen. Nate kämpft in der Zwischenzeit weiter mit der Angst, dass irgendjemand seine Homosexualität entdecken könnte, während seine Mutter Christina (Joanna Going) sich nicht dazugehörig fühlt und weiterhin nach einem Sinn in ihrem Leben sucht. Aber auch Keith (Paul Walter Hauser) kommt endlich aus dem Gefängnis frei und heftet sich an die Fersen seines Freundes Ryan, der mittlerweile in seinem Haus wohnt und Interesse an der neuen Kämpferin Alicia zu haben scheint. Doch neben den privaten Angelegenheiten herrscht unter den Fightern ständige Konkurrenz um das Gewicht, die richtige Fitness und den besten Kampf.
Rezension
Nachdem die erste Staffel der Kampfsportserie "Kingdom" überraschend anders und in ihren zehn Episoden absolut auf dem Punkt war, schien den Autoren leider zu Beginn der zweiten Staffel die Luft auszugehen. Denn ich persönlich muss hier leider gestehen, dass meine anfängliche Freude darüber, dass die zweite Staffel von zehn auf zwanzig Episoden aufgestockt wurde, nach den ersten Folgen einen dicken Dämpfer erlitten hat. Es wirkte so als wolle man das Pulver nicht frühzeitig verschießen, was dazu führte, dass erstmal über etwa fünf bis sechs Episoden lang nicht wirklich etwas passierte. Und somit wurde zu Beginn der zweiten Staffel leider unheimlich viel Potential verschenkt und viele der diversen Handlungsstränge nur halbherzig ausgearbeitet, was dazu führte, dass man als Zuschauer schnell das generelle Interesse an einigen Charakteren verlor. Besonders darunter zu leiden hatte dabei der Charakter der Lisa und ihre Beziehung zu Alvey. Klar wurde hier in der ersten Staffel schon die Richtung vorgegeben, indem man sehen konnte, wie ihre Beziehung zerbrach, die Weiterführung dessen wurde aber nur halbherzig ausgeführt. Mir persönlich fehlte hier einfach der Tiefgang in der Story, um auch wirklich mitfühlen zu können. Denn letztendlich wurde weder Lisas Beziehung zu Alvey in irgendeiner Form emotional ausgeleuchtet, da man absolut nicht das Gefühl hatte, dass auch nur einem der beiden was an der Rettung ihrer Beziehung liegen würde, noch Lisas Verbindung zu seinen Söhnen Jay und Nate weitergeführt. Somit ruhte man sich, meiner Meinung nach, am Anfang der Staffel einfach zu sehr auf den noch wahnsinnig gut ausgearbeiteten Handlungssträngen der ersten Staffel aus und ließ "Kingdom" leider einfach nur vor sich hinplätschern. Denn letztendlich passierte nicht wirklich etwas und man sah den einzelnen Charakteren die Hälfte der Zeit nur dabei zu, wie sie Drogen konsumierten. Klar wurde hier ein profanes Mittel benutzt, um die Einsamkeit und Probleme der einzelnen Charaktere aufzuzeigen. Aber mal ehrlich, wenn den Autoren nichts anderes einfällt, um die Probleme der Charaktere an den Zuschauer zu transportieren, außer, dass man sie fast durchgehend koksen und saufen lässt, ist das schon ziemlich bitter. Und die erste Staffel von "Kingdom" hat uns ja sehr anschaulich verdeutlicht, dass die Autoren der Serie es auch anders können. Schade, dass man hier so eindimensional vorgegangen ist. Und besonders die Beziehung von Jay und seiner Mutter Christina, die in der ersten Staffel noch unglaublich authentisch und aufwühlend dargestellt wurde, verlor hier durch leider total an Glaubwürdigkeit. Denn, wen sollte es als Zuschauer schon schockieren oder entsetzen, dass Christina rückfällig wird, wenn selbst Jay nur noch zugedröhnt durchs Leben geht. Doch auch wenn diese, doch leider harten, Kritikpunkte einen großen Teil der zehn Episoden verschlingen, gab es natürlich auch wieder einige großartige Szenen in "Kingdom". Besonders Mühe gegeben wurde sich zum Beispiel bei der Beziehung von Ryan zu seinem Vater, die geprägt durch Wiedergutmachung war, oder auch bei der Darstellung von Jays großer Verlustangst. Auch die Darstellung der einzelnen Kampfszenen war teilweise überwältigend und konnte ebenso die Angst und den Willen, siegen zu wollen, der einzelnen Fighter gut an den Zuschauer transportieren.
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Tatsächlich muss man natürlich auch berücksichtigen, dass es sich hier um den ersten Teil der zweiten Staffel handelt und meine Rezension wahrscheinlich deutlich positiver ausfallen würde, hätte man als Zuschauer direkt die komplette Staffel bekommen. Denn, als hätte jemand die Autoren plötzlich wachgerüttelt, steckten die letzten drei Episoden endlich wieder voller Emotionen und überzeugten mit wahnsinnig authentisch ausgearbeiteten Rollenprofilen, die einem das gewohnte "Kingdom"-Feeling zurück gaben. Hier kam dann endlich wieder die Lust auf, am Ball bleiben zu wollen, und die Ereignisse überschlugen sich. Schade, dass man darauf aber leider so lange warten musste und die kompletten zehn Episoden, als Ganzes gesehen, leider einfach zu schwach waren.
Die diversen Neuzugänge der zweiten Staffel wie der Charakter der Fighterin Alicia oder Jays neuer Flamme Laura fügten sich gut in den bestehenden Cast ein. Auch wenn ich persönlich zu dem Charakter der Alicia, der uns wohl noch weiter begleiten wird, noch keinen wirklichen Zugang gefunden habe, macht Natalie Martinez ihre Sache ausgesprochen gut und kann den Zuschauer in ihrer Rolle absolut überzeugen. Ebenfalls muss man hier dem restlichen Hauptcast mal wieder ein großes Lob aussprechen. Denn auch wenn mir persönlich die Story Anfangs einfach viel zu wenig gegeben hat, ist das absolut nicht den diversen Schauspielern anzulasten. Besonders Jonathan Tucker als Jay konnte sich hier wieder aus der Menge hervorheben und legte eine überwältigende Darstellung ab. Einfach ein fantastischer junger Schauspieler, dem ich unbedingt eine große Zukunft vorhersagen möchte. Aber auch weitere Darsteller wie Frank Grillo als Alvey oder Joanna Going als Christina konnten auf voller Linie überzeugen. Und hier muss man wirklich sagen, alleine diese Dichte an wirklich großartigen Darstellern macht "Kingdom", trotz der diversen Kritikpunkte, immer noch absolut sehenswert.
Specials & Technische Details
Wie schon auf der DVD und Blu-ray zur ersten Staffel von "Kingdom" gibt es auch auf der Box zum ersten Teil der zweiten Staffel leider keinerlei Specials.
Erscheinungstermin: 18. Mai 2017
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 485 Spielminuten (10 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Fazit
Auch wenn die erste Staffelhälfte leider zu Beginn etwas schwächelt und mit vielen nichtssagenden Episoden zunächst außer Langeweile kaum Emotionen wecken kann, fängt sich "Kingdom" zum Glück zum Ende hin wieder und macht Lust darauf auch den zweiten Teil der zweiten Staffel weiter zu verfolgen. Und nach wie vor ist "Kingdom" alleine schon aufgrund der wahnsinnig vielen guten Darsteller immer noch absolut sehenswert und tröstet damit über so manche Schwäche im Drehbuch hinweg.
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Nina V. - myFanbase
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