DVD-Rezension: Shadowhunters, Staffel 1
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Die Serie "Shadowhunters", bei der es sich um die Adaption der erfolgreichen Buchreihe "Die Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare handelt, wurde 2015 von Ed Decter für das Fernsehen entwickelt. In den USA wurden die 13 Episoden von Staffel 1 von Januar bis April 2016 auf Freeform ausgestrahlt. In Deutschland konnten die Zuschauer die Serie bereits einen Tag nach der US-Ausstrahlung auf Netflix sehen. Bisher hat es die Serie noch nicht ins deutsche Free-TV geschafft. Am 4. Mai 2017 erschien Staffel 1 der Serie auf Blu-ray und DVD.
Inhalt
An ihrem 18. Geburtstag findet Clary Fray (Katherine McNamara) durch eine Vielzahl erschreckender Ereignisse heraus, dass sie eine Schattenjägerin ist und dass ihre Mutter (Maxim Roy) ihr dieses Wissen vorenthalten hat, indem sie ihr zahlreiche Erinnerungen von merkwürdigen Erlebnissen von einem Hexenmeister hat nehmen lassen. Als Valentine Morgenstern (Alan van Sprang) ihre Mutter entführt, ist Clary auf diese Erinnerungen angewiesen. Zusammen mit dem charmanten Schattenjäger Jace (Dominic Sherwood) und seinen Freunden Alec (Matthew Daddario) und Isabelle (Emeraude Toubia) sowie ihrem besten Freund Simon (Alberto Rosende) macht sie sich daran, diese Erinnerungen wiederzuerlangen. Auf dieser Reise erfährt Clary mehr über die Parallelwelt, zu der sie eigentlich gehört, muss sich zahlreichen Herausforderungen stellen und lüftet dabei allerhand Geheimnisse.
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Rezension
Die erste Staffel von "Shadowhunters" hat zwei gravierende Probleme, die es dem Zuschauer schwermachen, sie wirklich genießen zu können. Für jemanden, der die Bücher nicht gelesen hat und den Film nicht kennt, wird es schwer sein in den ersten Folgen überhaupt der Handlung zu folgen. Es wird in den ersten Episoden regelrecht durch die Handlung gehetzt. Ereignis reiht sich an Ereignis und der ahnungslose Zuschauer bleibt auf der Strecke. Man hört verschiedene Begriffe, wie der wichtige "Kelch der Engel", der gefürchtete "Valentine Morgenstern" und natürlich die "Schattenjäger". So recht begreift man als Neuling nicht, um was es nun geht und wie die einzelnen Dinge zusammenhängen. Nach und nach lichtet sich der Nebel ein wenig. Aber gerade weil ich das Gefühl hatte, dass dieses Wissen von den Serienmachern wegen der zahlreichen Fans der Buchvorlage vorausgesetzt wurde und dass es nicht darum ging, zusammen mit der Protagonistin Clary diese Sachen zu erforschen, machten die ersten Episoden nur wenig Spaß. So ganz erschloss sich mir der Sinn dieses ereignisreichen und turbulenten Tempos nicht, denn gerade bei Serien hat man im Gegensatz zu Filmen eigentlich auch die Zeit, in Ruhe die Geschichte zu entwickeln und sich Zeit für die Charaktere und Beziehungen zu nehmen.
Allerdings kann ich auch sagen, dass wenn man die Muße hat, die Staffel noch einmal zu schauen und man die Hintergründe kennt, die ganze Handlung sehr viel unterhaltsamer ist. Zum Glück erfährt die Serie in Staffel 2 eine deutliche Verbesserung hinsichtlich des Tempos der Handlung und gibt dabei den Charakteren und den Beziehungen deutlich mehr Zeit, sich zu entwickeln.
Noch weniger förderlich für den Seriengenuss ist die Protagonistin Clary. Anfänglich wirkt sie durchaus sympathisch, ein wenig wie das gut behütete Mädchen von neben an. Doch sie entpuppt sich fast schon als "Mary Sue"-Charakter, die sich erstaunlich schnell sehr selbstbewusst und sicher in der Schattenwelt bewegt und der die anderen Schattenjäger schon nach kurzer Zeit in den sprichwörtlichen Schatten stellt. Nur ein paar Tage nach der Entdeckung, dass sie eine Schattenjägerin ist, kann sie mühelos verfeindete Unterweltler vereinen, indem sie wie eine Anführerin zu ihnen spricht, oder erkennen, dass einer der mächtigsten Shadowhunters den Zauberglanz nutzt, um sie zu täuschen. Eine Begründung dafür bekommt der Zuschauer zwar in Episode 2: Der Abstieg in die Hölle ist ein Leichtes: Für Clary fühlt es sich an, dass dieser Teil ihr Leben lang gefehlt hat. Das ist zwar plausibel, aber trotzdem wäre Clary sympathischer dargestellt gewesen, wenn man Clarys Trainings- und Lernprozess sehr viel mehr Zeit und Raum gegeben hätte (was möglich gewesen wäre, wenn die Serienmacher nicht Ereignis an Ereignis gereiht hätten).
Durch die rasante Handlung und den Fokus auf Clary wirken die anderen Hauptcharaktere ein wenig blass und erinnern an die klassischen Stereotypen. Jace und Isabelle sind zwei selbstbewusste und knallharte Schattenjäger mit einem weichen Kern, Alec versucht immer den Regeln entsprechend zu handeln, Simon ist der liebenswerte und tollpatschige Clown und Magnus (Harry Shum Jr.) der sensible, aber exzentrische Hexenmeister. So recht kommen sie alle von diesen typischen Eigenschaften nicht weg. Sicher auch eine Folge des viel zu schnellen Erzähltempos. Man kann aber bereits in wenigen Szenen schon das Potential erkennen, dass in den Charakteren steckt. Liebend gern hätte ich in dieser Staffel schon mehr und tiefer gehend von Alecs und Jace Parabatai-Verbindung oder noch mehr Geschwister-Momente der Lightwoods gesehen. Wenigstens bekommt Simon in der zweiten Staffelhälfte mehr Aufmerksamkeit und die Szenen zwischen Luke (Isaiah Mustafa) und ihm, die erst durch einen Schicksalsschlag möglich werden, sind herrlich unterhaltsam und entschädigen für den zuvor eher schändlichen Umgang mit seinem Charakter. In der Hinsicht kann man hoffen, dass in Stafel 2 noch viel mehr diese Beziehungen unter den Charakter in den Vordergrund gerückt werden und das Zwischenmenschliche beleuchtet wird.
Was die Serie aber mit der Zeit sehr gut hinbekommt, ist die verschiedenen Unterwelten-Völker dem Zuschauer vorzustellen. Mit Luke, Camille (Kaitlyn Leeb), Raphael (David Castro), Magnus und Meliorn (Jade Hassouné), die alle in irgendeiner Weise mit mindestens einem der Schattenjäger in einer Beziehung stehen, erfährt man bereits mehr über diese Völker, ihre Traditionen und ihre Eigenarten und wie sie sich von ihren Artgenossen aus anderen Serien und Filmen unterscheiden. Das bisher Gesehene, macht neugierig auf mehr und ich setze darauf, dass wir in Staffel 2 noch mehr von ihren Welten und ihren Traditionen erfahren. Auf diesen Aspekt freue ich mich schon außerordentlich.
Sicherlich dürfte für Fans der Bücher oder diejenigen, die es noch werden wollen, relevant sein, wie sehr sich die Handlung an der Vorlage orientiert. Es ist ehrlich gesagt Ewigkeiten her, dass ich die Bücher gelesen habe, weswegen ich jetzt hier nicht einen intensiven Vergleich ziehen kann. Bei den Charakterprofilen gibt es bereits zahlreiche Unterschiede. Die erste Staffel basiert nur sehr locker auf dem ersten Band und es finden schon Ereignisse aus den anderen Büchern zum Teil in Staffel 1 statt. Es ist also eher eine Adaption wie "Vampire Diaries" oder die späteren Staffeln von "True Blood", aber nicht wie die bisherigen Staffeln von "Outlander".
Specials
Die 13 Episoden von Staffel 1 befinden sich auf vier Discs, die mit den Charakteren bedruckt sind. Neben einer deutschen Tonspur lässt sich die Serie auch auf Englisch schauen. Schade ist, dass es kein Bonusmaterial gibt.
Technische Details
Erscheinungstermin: 4. Mai 2017
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: 532 Minuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprache: Deutsch, Englisch
Fazit
Die erste Staffel leidet darunter, dass sie zu schnell durch die Handlung prescht, was den Charakteren und ihren Beziehungen schadet. Das Potential ist trotzdem schon zu erkennen und als Zuschauer kann man nur hoffen, dass dieses in Staffel 2 voll ausgeschöpft wird.
Ceren K. - myFanbase
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