DVD-Rezension: Wentworth, Staffel 3

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Auch auf die Veröffentlichung der dritten Staffel von "Wentworth" auf DVD und Blu-ray mussten die Fans in Deutschland dieses Mal nicht lange warten. Im schon fast gewohnten Zwei-Monats-Rhythmus ging es mit der Veröffentlichung der australischen Knastserie, die auf der von 1979 bis 1986 ausgestrahlten und von Reg Watson produzierten Serie "Prisoner" basiert, bereits ab dem 30. Juni 2017 weiter. Und während in Australien gerade die fünfte Staffel von "Wentworth" über die Bildschirme flimmerte, hat es die Serie über das Frauengefängnis "Wentworth Correctional Center" in Deutschland bisher leider immer noch nicht ins Free-TV geschafft, sondern war bisher lediglich über Sky 1 oder diverse Streaming-Dienste verfügbar. Auch in der dritten Staffel der von Lara Radulovich und David Hannam kreierten Dramaserie, erwarten einen mit Danielle Cormack ("Xena", "Legend of the Seeker"), Nicole da Silva, Aaron Jeffery ("McLeods Töchter"), Socratis Otto ("Matrix Reloaded") und Pamela Rabe ("Ocean Girl") wieder altbekannte und mittlerweile liebgewonnene Darsteller.

Inhalt

Foto: Wentworth - Copyright: WVG Medien GmbH
Wentworth
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Nach dem Mord an Brayden Holt (Reef Ireland), dem Mörder ihrer Tochter Debbie (Georgia Flood), und dem darauffolgenden Urteilsspruch einer lebenslangen Haftstrafe, scheint der Weg von Bea Smith (Danielle Cormack) für immer im "Wentworth Correctional Center" zu enden. Doch Beas Stellung in dem Frauengefängnis scheint durch ihren genialen Plan, der es ihr erlaubte aus dem Gefängnis auszubrechen, um Brayden zu töten, noch gefestigter. Denn während die anderen Insassinnen Bea mit großen Respekt begegnen, formiert sich außerhalb der Gefängnismauern eine Gruppe Frauen, angeführt durch die Feministin Karen Proctor (Tammy MacIntosh), die in Beas Namen all das Unheil, welches Frauen durch ihre Männer angetan wird, rächen wollen. Als dann auch noch Beas Ex-Mann Harry (Jake Ryan) getötet wird, geraten nicht nur die Frauen unter Verdacht, auch der Wärter Will Jackson (Robbie Magasiva) gerät schnell ins Visier der Polizei. Innerhalb des Gefängnisses tobt unterdessen ein Machtkampf zwischen Bea und der tyrannischen Direktorin Joan Ferguson (Pamela Rabe), in den immer wieder Unbeteiligte hineingezogen werden und durch Ferguson psychische, wie auch physische Qualen erleiden müssen. Aber nicht nur Bea will Ferguson zur Strecke bringen, auch dem Wärter Matthew Fletcher (Aaron Jeffery) dämmert immer mehr, welch böses Spiel die Direktorin treibt. Franky (Nicole da Silva) versucht unterdessen ihre Bewährung durchzubekommen und erhält dabei unerwartete Hilfe von der neuen Gefängnis-Psychologin Bridget Westfall (Libby Tanner).

Rezension

Foto: Nicole da Silva, Wentworth - Copyright: WVG Medien GmbH
Nicole da Silva, Wentworth
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Nur zwei Monate nach Veröffentlichung der zweiten Staffel kommen die deutschen Fans der Knastserie "Wentworth" bereits in den Genuss der Fortsetzung, in Form der dritten Staffel auf DVD und Blu-ray. Ich persönlich werte das jetzt mal als ein gutes Zeichen und gehe davon aus, dass die Verkaufszahlen sich durchaus sehen lassen können, da die einzelnen Staffeln so zeitnah hintereinander veröffentlicht werden. Somit freut es mich ungemein, dass das australische Pendant zu dem Netflix-Hit "Orange is the New Black" bei den deutschen Zuschauern so gut anzukommen scheint. Und das absolut zu Recht, denn diese großartige Serie verdient es einfach, gesehen und bewundert zu werden. Während ich in meiner Rezension zur ersten Staffel aber den Vergleich zu "Orange is the New Black" noch vermeiden wollte, nicht zuletzt da ich auch diese Serie unheimlich gern habe, muss ich spätestens jetzt nach der dritten Staffel von "Wentworth" doch mal Vergleiche ziehen. Beziehungsweise würde ich die beiden Serien eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt eher deutlich von einander abgrenzen wollen. Denn außer, dass beide Serien in einem Frauengefängnis spielen, haben sie ehrlich gesagt mittlerweile so gut wie keinerlei Gemeinsamkeiten mehr und liegen besonders, was den Grad an Brutalität und Authentizität angeht, meilenweit auseinander. Und obwohl es mir schwer fällt, muss ich klipp und klar sagen, dass "Wentworth" sich auf so einem extrem hohen Niveau befindet, was Spannung, Komplexität, Charakterausarbeitung und Kameraführung angeht, an das "Orange is the New Black" wohl nie rankommen wird.

Foto: Celia Ireland, Wentworth - Copyright: WVG Medien GmbH
Celia Ireland, Wentworth
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Denn auch die dritte Staffel von "Wentworth" weiß besonders durch ihre spannenden Geschichten und die vielschichtigen Charaktere den Zuschauer gebannt an den Fernseher zu fesseln. Dabei verzettelt sich die Serie aber nicht in zu viele unterschiedliche Handlungsstränge, sondern verfolgt strikt einen roten Faden, nämlich dem brutalen Machtkampf von Bea und Direktorin Ferguson. Und obwohl sich auch alle anderen Charaktere schlüssig weiterentwickeln, erleben besonders eben Bea und Direktorin Ferguson eine wahre Achterbahnfahrt. Denn während Bea, die nun rein gar nichts mehr zu verlieren hat, immer mehr verhärtet und mittlerweile nicht mehr viel mit der verschüchterten Hausfrau aus der ersten Staffel gemeinsam hat, entwickelt sich Ferguson von einer Tyrannin zu einer waschechten Psychopathin. Auch die in der dritten Staffel neu dazugekommenen Charaktere wie Jodie Spiteri (Pia Miranda), als Frankys neue Flamme und eins von Fergusons Opfern, und Karen Proctor (Tammy McIntos), als Beas Groupie und Anführerin einer kriminellen Gruppe, welche die Unterdrückung aller misshandelten Frauen rächen will, fügen sich ausgezeichnet in den bestehenden Cast ein. Eine besonders Brisanz und herrliche emotionale Momente erhält die ganze Story auch noch durch die Inhaftierung von Liz' (Celia Ireland) Tochter Sophie (Edwina Samuels). Letztendlich bleiben mir an der ganzen dritten Staffel nur zwei kleine Kritikpunkte zu bemängeln, welcher zum einen die Entwicklung von Maxine (Socratis Otto) betrifft, die leider nämlich nicht stattgefunden hat, da man den Charakter schlicht und einfach nur noch als Beas Anhängsel darstellte, der anscheinend jegliche eigene Meinung verloren hat. Zum anderen war ich persönlich mit dem ganzen Plot um die neue Psychologin des Gefängnisses, Bridget Westfall (Libby Tanner) leider nicht ganz glücklich. Denn obwohl mir der Charakter an sich und auch die Schauspielerin sehr gut gefallen hat, wirkte die Liebelei mit Franky einfach zu konzipiert und warf mir leider zu viele Parallelen zu Frankys Schwärmerei zu Erica Davidson (Leeanna Walsman) in der ersten Staffel auf. Doch diese minimalen Kritikpunkte verblassen rasend schnell, im Vergleich zu den unglaublich vielen Highlights der dritten Staffel von "Wentworth".

Specials & Technische Details

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Leider gibt es, wie schon bei der Veröffentlichung der zweiten Staffel, auch auf der DVD zur dritten Staffel von "Wentworth" leider keinerlei Extras. Wie aber auch schon bei der zweiten Staffel, kann ich auf Grund der rasend schnellen Veröffentlichung der einzelnen Staffeln hier aber ebenfalls wieder ein Auge zudrücken.

Erscheinungstermin: 30. Juni 2017
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 555 Spielminuten (12 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch

Fazit

Wie gewohnt schafft es auch die dritte Staffel von "Wentworth", den Zuschauer mühelos die kompletten zwölf Episoden lang an den Fernseher zu fesseln. Mit mittlerweile liebgewonnenen Charakteren und hervorragenden Schauspielern, wahnsinnig spannenden Handlungssträngen und einer authentischen Weiterentwicklung in allen Bereichen bleibt diese Serie nach wie vor ein absoluter Hochgenuss.

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Nina V. - myFanbase

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