DVD-Rezension: Gilmore Girls: Ein neues Jahr
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Vor etwas mehr als einem Jahr, am 25. November 2016, saßen weltweit gebannt die "Gilmore Girls"-Fans vor ihren TV- und PC-Bildschirmen, denn Netflix hat die heißersehnte Fortsetzung der Serie veröffentlicht. "Gilmore Girls: Ein neues Jahr", das Revival, über das vorab soviel spekuliert wurde, schickte die Zuschauer in vier 90-minütigen Episoden durch die vier Jahreszeiten und nicht nur die Protoganisten der Serie durch ein Wechselbad der Gefühle. Seit dem 7. Dezember 2017 ist nun auch eine DVD-Fassung von "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" im deutschen Handel erhältlich.
Inhalt
© 2016 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.
Fast zehn Jahre sind vergangen, seitdem Rory Gilmore (Alexis Bledel) ihren Abschluss in Yale gemacht hat und sich dem Presseteam rund um die Präsidentschaftskampagne von Barack Obama angeschlossen hat. Viel hat sich in dieser Zeit nicht getan: Lorelai (Lauren Graham) leitet immer noch das Dragonfly Inn, wobei ihr weiterhin der grummelige Michel (Yanic Truesdale) zur Seite steht. Privat lebt sie glücklich mit Luke (Scott Patterson) zusammen und freut sich jedes Mal, wenn ihre Tochter auf einen Besuch im beschaulichen Stars Hollow vorbei schaut. Rory wiederum hangelt sich von Job zu Job und führt ein eher turbulentes Beziehungsleben, was sie irgendwann vor die Frage stellt, was sie mit 32 Jahren in ihrem Leben eigentlich erreicht hat. Emily (Kelly Bishop) muss sich derweil nach Richards (Edward Herrmann) an ihr neues Leben als Witwe gewöhnen und auch Lorelai und Rory haben den Tod des (Groß-)Vaters noch nicht völlig überwunden. Das führt zu einigen emotionalen Auseinandersetzungen und einem Selbstfindungstrip der besonderen Art.
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Rezension
Etwa acht Jahre sind vergangen zwischen dem überraschenden Serienfinale von "Gilmore Girls" und dem Revival von Netflix. Immer wieder keimte bei den Fans der Serie die Hoffnung auf, dass Serienmacherin Amy Sherman-Palladino und ihr Mann Daniel Palladino, die in der finalen siebten Staffel nicht mehr mit dabei waren, ihre eigene Fassung des Endes produzieren würden, sei es als Film oder als Serienfortsetzung. Immerhin war nie veröffentlicht worden, welche letzten vier Worte die Gilmore Girls zum Abschluss der Serie sagen sollten. Begeistert wurde die Ankündigung des Revivals aufgenommen und Netflix selbst hat mittlerweile bekannt gegeben, dass die Veröffentlichung von "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" zu einem Schub an Binge-Watchern geführt hat. Doch hat sich der Hype gelohnt?
Um die Kritiken zu den einzelnen Folgen zu lesen, findet ihr hier die Reviews der anderen myFanbase-Autoren:
© Saeed Adyani/Netflix
Review: #1.01 Winter
Nicola meint: Die ersten Überraschungen haben genauso wenig gefehlt wie die klassischen Mutter-Tochter-Momente zwischen Rory und Lorelai, die es so nur bei den "Gilmore Girls" gibt. Alexis und Lauren haben nichts von ihrem Charme und der Chemie ihrer beiden Paraderollen eingebüßt... mehr
© Saeed Adyani/Netflix
Review: #1.02 Frühling
Nicola meint: In der zweiten Episode des Revivals dreht sich alles um das Thema Beziehungen; ein Thema, dass diese Serie immer noch sehr stark macht. Wir werden von neuen Partnerschaften überrascht, sorgen uns um andere und fragen uns beim ein oder anderen Team-Up, wohin es noch führen wird... mehr
© Saeed Adyani/Netflix
Review: #1.03 Sommer
Marie meint: Für mich stellt diese Episode einen Wendepunkt dar, da man hier wichtige Entscheidungen trifft und zum ersten Mal auch wieder Konflikte ausbrechen lässt. Dabei steht besonders Lorelai im Fokus, da sich um sie herum plötzlich alles verändert... mehr
© Saeed Adyani/Netflix
Review: #1.04 Herbst
Marie meint: Einerseits finde ich die Episode sehr gelungen, andererseits merkt man ihr deutlich an, dass man vieles unter einen Hut bringen musste und dass seit dem Ende der Serie beinahe zehn Jahre vergangen sind... mehr
Die Meinungen über das "Gilmore Girls"-Revival mögen gespalten sein. Mir hat es besonders gut gefallen, dass man sich die Mühe gemacht hat, so ziemlich jeden wichtigen Charakter aus sieben Staffeln zurück zu holen, sei es auch nur für einen kurzen Auftritt. Natürlich kann in nur vier Episoden für die Nebencharaktere keine richtige Storyline entwickelt werden, obwohl ich es mir z. B. für jemanden wie Lane (Keiko Agena) gewünscht hätte. Dennoch war es für mich einfach ein Geschenk an die Fans, alle Gesichter noch mal wieder zu sehen und einen kurzen Eindruck vermittelt zu bekommen, wo die Figuren im Leben stehen. Wieder nach Stars Hollow zu kommen, die Schauspieler wieder in diesen Rollen zu sehen, hat einfach ein Wohlfühl- bzw. Nostalgie-Gefühl ausgelöst, dass ich über einige Längen oder unnötige Verwicklungen gut hinwegsehen konnte.
© 2016 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.
Was das Ende angeht und die berühmten letzten vier Worte, so habe ich mich beim Schauen wahnsinnig gefreut, denn für mich hat es die Geschichte abgerundet. Natürlich ist es ein Cliffhanger und es bleiben viele Fragen offen, aber die Tränen standen mir dennoch in den Augen, auch weil es nun erneut Abschied nehmen hieß. Nachdem ich vor kurzem Lauren Grahams Autobiographie gelesen habe, in dem sie ausführlich über den Dreh von "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" erzählt, bin ich jetzt auch beruhigt zu wissen, dass auch die Darsteller selbst gemerkt haben, dass das Ende sehr offen gestaltet ist. Und wenn man diversen Spekulationen der letzten Monate glauben darf, ist auch noch nicht 100% ausgeschlossen, dass es nicht vielleicht doch noch weitergeht.
Was bleibt, sind vier Film-lange Episoden "Gilmore Girls", die sich anfühlen wie die "Gilmore Girls" - auch nach so langer Zeit. Ich hatte in der ersten Szene Freudentränen in den Augen, in den Szenen rund um Richards Tod steckte mir ein dicker Kloß im Hals und ich habe laut gelacht als Kirk mit seinem Öööber durch die Stadt tuckerte oder die Life and Death Brigade wieder zusammen traf.
Specials & Technische Details
Sehr enttäuscht bin ich von der Aufmachung der DVD. Um es einfach auszudrücken, man hat die vier Episoden genommen und auf zwei DVDs gepresst. Nicht mal das DVD-Menü ist mit viel Liebe gestaltet. Zu sehen ist das DVD-Cover, im Hintergrund läuft ein Song von Sam Phillips und man hat die drei optisch nicht sehr ansprechenden Buttons "Alle abspielen", "Episoden" und "Sprachen" zur Auswahl.
Bonusmaterial sucht man auf beiden Discs leider vergeblich. Keine zusätzlichen Szenen, kein Gag-Reel, keine Interviews... Man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, die Featurettes, die Netflix auf YouTube veröffentlicht hat, mit auf die DVDs zu packen. Sehr schade, denn so bietet man den Fans der Serie, die auch einen Netflix-Zugang besitzen, leider keinen Grund, sich die DVD fürs heimische Regal zuzulegen.
Erscheinungstermin: 7. Dezember 2017
FSK: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 360 Spielminuten (4 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch
Fazit
Nach so vielen Jahren sind die Erwartungen an ein Serienrevival sehr hoch und man kann es nicht jedem Recht machen. Viele Serien haben gezeigt, wie das Ganze floppen kann, "Gilmore Girls" zählt für mich zu den Beispielen, in denen das Ganze gut gegangen ist. Natürlich regen sich einige zurecht über Rorys Sich-im-Kreis-Drehen, Sookies (fast durchgängige) Abwesenheit oder die Längen in manchen Handlungen, die zu fehlenden Storylines für die Nebencharaktere geführt haben, auf. Für mich zählt das Gesamtbild und was das Revival in mir ausgelöst hat und das waren Freudentränen bis zum Schluss.
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Catherine Bühnsack - myFanbase
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