Blu-ray-Rezension: Homeland, Staffel 6

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Bereits sieben Monate nach dem Ende der US-Ausstrahlung, die vom 15. Januar bis zum 9. April 2017 auf Showtime erfolgte, ist die sechste Staffel von "Homeland" nun für die deutschen Fans der Serie seit dem 6. November 2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich. Im deutschen Free-TV wurde die sechste Staffel bisher nicht ausgestrahlt, sondern war lediglich für Kunden des Pay-TV Senders Sat.1 Emotions zu sehen oder bei diversen Streaming-Anbietern abrufbar. Verstärkung erhält der Cast rund um das altbewährte Team mit Claire Danes und Mandy Patinkin in der sechsten Staffel nicht nur von Elizabeth Marvel, die als neugewählte Präsidentin der USA, Elizabeth Keane in "Homeland" zu sehen ist, sondern unter anderem auch von Dominic Fumusa als FBI-Agent Ray Colin und Robert Knepper als General Jamie McClendon.
Inhalt
Einige Monate nach den Geschehnissen aus der fünften Staffel lebt Carrie Mathison (Claire Danes) mittlerweile zusammen mit ihrer Tochter Franny (Claire und McKenna Keane) wieder in den USA. In Brooklyn, New York, arbeitet Carrie für eine Stiftung, die dort lebende Muslime in den Vereinigten Staaten unterstützt. Mit Elizabeth Keane (Elizabeth Marvel) ist gerade eine neue Präsidentin gewählt worden, die kurz vor ihrer Amtseinführung steht. Während Saul Berenson (Mandy Patinkin) und Dar Adal (F. Murray Abraham) dafür zuständig sind, die neu gewählte Präsidentin hinsichtlich des Konfliktes in Syrien und den geheimen Operationen der CIA gegen den IS zu briefen, ahnen sie nicht, dass auch Carrie heimlich als Beraterin der Präsidentin tätig ist. Keane denkt darüber nach, die CIA zu entmilitarisieren, was besonders Dar Adal nervös zu machen scheint. Peter Quinn (Rupert Friend) arbeitet in einem Krankenhaus unterdessen an seiner Genesung, wobei er seine eigenen Chancen dabei als eher hoffnungslos einstuft. Denn trotz Carries täglicher Besuche hat Quinn den Mut verloren und scheint sich seinem Schicksal einfach hingeben zu wollen.
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Rezension
Müsste ich die sechste Staffel von "Homeland" visuell darstellen, würde ich wohl ein Elektrokardiogramm wählen. Denn wie diese Herzstromkurven, mit vielen Höhen, aber auch Tiefen, zeigt sich letztendlich die komplette sechste Staffel. Nach einem ziemlich schwachen und tempoarmen Start, der zu lange offen lässt, wohin uns die sechste Staffel führen soll, und sich stattdessen zu sehr auf die leidenden Charaktere wie Quinn fokussiert, kommt der Hauptplot dann ab der vierten Episode endlich in Fahrt. Neben den gewohnt spannenden Ränkespielen rund um den immer gegenwärtigen Terrorismus, politischen Machtkämpfen und überraschenden Wendungen in der Story, können die nun folgenden Episoden auch mit einer hohen Emotionalität punkten. Denn die Geschichten rund um Quinn, der sich wieder berappelt und seinen Feinden den Kampf ansagt und auch Frannys Trennung von ihrer Mutter Carrie, können den Zuschauer mühelos an den Fernseher fesseln und mitfiebern lassen. Aber auch der Hauptplot rund um den Sturzversuch der Präsidentin sorgt für ordentlich Spannung. In gewohnter "Homeland"-Manier verstricken sich die Ereignisse und sorgen mit ihren Verwirrungen, Manipulationen und überraschenden Wendungen für die nötige Spannung und einige temporeiche Episoden, die letztendlich die weniger fesselnden Folgen überlagern.

© 2017 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Auch die neuen Charaktere wie Präsidentin Keane fügen sich gut in das bestehende Team ein und ich gehe davon aus, dass wir von ihr auch in der siebten Staffel noch so einiges zu erwarten haben. Enttäuschend war dagegen leider die Rolle von Robert Knepper als General Jamie McClendon. Denn da Knepper doch meistens auf das Bösewicht-Profil festgelegt ist und diese Rollen auch immer hervorragend darstellt, freue ich mich eigentlich immer, ihn zu sehen. Leider war Knepper aber mit seiner Nebenrolle nur schmückendes Beiwerk und völlig austauschbar. Auch die Hauptcharaktere Carrie und Saul konnten sich in dieser Staffel leider nicht wirklich hervorheben, da sie immer das taten, was man auch von ihnen erwartete. Auch wenn Claire Danes in ihren emotionaleren Szenen mit Franny oder Quinn mal wieder zeigen konnte, was an Schauspieltalent in ihr steckt. Herausragend hervorheben in Sachen Charakterentwicklung konnten sich in dieser Staffel dafür Dar Adal und Peter Quinn. Und während Dar Adals Strippenzieherfähigkeiten ein bisher ungeahntes Ausmaß annahmen und seinen Charakter immer undurchschaubarer machten, durchlebte Quinn ein noch heftigeres Elektrokardiogramm, als die ganze Staffel ansich. Und ich gebe zu, dass ich mir in den ersten Episoden tatsächlich wünschte, er hätte nicht überlebt. Denn dieses weinerliche Etwas, das uns da gezeigt wurde, war nicht der Quinn, den wir als Zuschauer wollen. Doch spätestens ab #6.05 Kein sicherer Ort beginnt alles wieder einen Sinn zu machen und Quinn fängt an, einen sehr großen Teil am Gelingen der sechsten Staffel auszumachen. Wenn ich rückblickend überlege, wieviele Szenen sein Charakter letztendlich in der sechsten Staffel gerettet hat, steigert das nicht gerade meine Vorfreude auf die siebte Staffel. Denn sein heldenhafter Tod war für seinen Charakter zwar angemessen und eventuell auch nötig, wird aber eine große Lücke hinterlassen.

© 2017 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Und auch wenn die sechste Staffel im Ganzen gesehen letztendlich doch noch den Dreh bekommen hat und mich als Zuschauer begeistern konnte, so fiel die Kurve des Elektrokardioramms in der letzten Episode #6.12 Todeszone wieder steil, sehr steil, nach unten und mündete in dem miesesten Staffelfinale, welches die Serie je gesehen hat. Denn bisher habe ich es an "Homeland" immer sehr geschätzt, dass sich die finale Episode immer Zeit genommen hat, alles in Ruhe zu erklären und die Staffel auch für die einzelnen Charaktere leise ausklingen zu lassen. Leider wirkte hier alles zu überhastet und viel zu viele Fragen blieben offen. Zudem hätte ich mir nicht nur gewünscht, dass man Sekou Bahs (J. Mallory McCree) und Andrew Keanes (Ryan Shibley) Unschuld noch einmal in den Medien hervorgehoben hätte, sondern auch einen würdigeren Abschied für Peter Quinn. Außer ein paar Andeutungen wurde sein heldenhafter Tod quasi unter den Tisch fallen gelassen.
Specials
Auf der letzten Disc der Blu-ray befinden sich nachfolgende Extras, die dem Zuschauer einen kleinen Blick hinter die Kulissen und der Entstehung der sechsten Staffel gewähren. Leider sind diese Extras nicht sonderlich umfangreich und der Zuschauer erfährt nicht wirklich etwas Neues. Allerdings ist zumindest der Zusammenschnitt vom Paleyfest 2016 in New York recht interessant, indem man in dem Paneel sieht, wie harmonisch die Schauspieler untereinander agieren.
- On Location: New York City
- About Season 6City
- The Paley Center for Media
- Q & A with Cast and the Creative
- Team from Paleyfest NY 2016
Technische Details
Erscheinungstermin: 9. November 2017
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 540 Minuten (12 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Italienisch (DTS 5.1), Deutsch (DTS 5.1), Französisch (DTS 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch
Fazit
Auch wenn die sechste Staffel von "Homeland" durchaus ihre Schwächen hatte und besonders am Anfang und Ende eher durch spannungsarmere Episoden dem Zuschauer ein Gefühl der Langeweile vermittelte, kann die Story im Mittelteil noch genug rausholen, um schlussendlich im Ganzen gesehen immer noch zu glänzen. Denn nach wie vor gelingt es "Homeland", den Puls der Zeit hervorragend aufzufangen und in eine fesselnde Story umzusetzen.
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Nina V. - myFanbase
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