Eli Stone - Review des Piloten
Endlich mal wieder eine Pilotfolge, die mich wirklich durchweg überzeugen konnte. Der Einstieg war bereits gelungen, als Eli sich vorstellt und erklärt, dass er vermutet, ein Prophet zu sein. Teilweise erschien der Humor etwas zu erzwungen, doch meist konnte er überzeugen. Als wir zwei Mal George Michael mit seinem Hit-Song "Faith" auftreten sehen, sind Elis Gesichtsausdrücke und Tanzversuche dazu einfach göttlich. Ich hatte teilweise vor Lachen Tränen in den Augen. Allein die Idee, einen Hauptcharakter einer Serie Visionen in Form eines singenden Popstars haben zu lassen, ist einfach nur genial und erinnert ein wenig an "Ally McBeal". Insgesamt interessierte mich der Fall zunächst nicht wirklich, er schien nicht wirklich originell.
Anders als bei "Canterbury's Law" schaffte man es jedoch hervorragend, einen Hauptdarsteller einzuführen, der äußerst interessant und charismatisch ist. Jonny Lee Miller ist eine sehr gute Wahl für den Darsteller des Eli Stone. Auch die Rolle der resoluten Sekretärin Patti scheint Loretta Devine auf den Leib geschrieben. Die anderen Schauspieler sind solide, können aber nicht wirklich glänzen. Im Hintergrund des Hauptdarstellers gibt es erneut eine eher negativ verlaufene Vater-Sohn-Beziehung, was nach "Everwood" doch vermuten lässt, dass Greg Berlanti da so seine eigenen Erfahrungen gemacht hat. Schön ist auch, dass man einige bekannte Seriengesichter in kleinen Gastauftritten wiedersieht, wie z.B. Thomas Cavanagh als Elis Vater (J.D.s Bruder in "Scrubs"'), Tom Amandes als einer der Partner der Kanzlei und auch Elis Mutter kam mir verdächtig bekannt vor.
Interessant wird es jedoch erst, als der Bezug zwischen der Hauptfigur und dem Fall hergestellt wird. Besonders faszinierend daran ist, wie alles zusammenpasst und dabei der leicht mystische Charakter des Plots fortgeführt wird. Mich berührte der Fall ab dem Zeitpunkt, als Eli erkennt, wer Beth ist und sie zu Hause aufsucht, da ich mich schon immer für Autismus interessiert habe und hoffe, dass Beth und ihr Sohn weiterhin eine größere Rolle spielen werden. Auch die Beziehung zwischen Beth und Eli scheint interessant, die beiden haben definitiv Chemie. Natürlich spielt da auch eine Rolle, dass Elis Verlobte die typische, reiche, unsympathische, oberflächliche Tochter eines erfolgreichen Vaters ist, zumindest wirkt es bisher so.
Ich bin gespannt, ob geplant ist, da ein Beziehungsdreieck aufzubauen und wie dieses aussehen könnte. Genauso gespannt bin ich natürlich, wie das Konzept von Elis Visionen weiterhin in die Serie eingebaut wird und ob alle Fälle so eine Art persönlichen Bezug zum Hauptdarsteller haben werden. Gut gefallen hat mir, dass Elis Visionen eine recht profane Erklärung hatten, aber trotzdem die Mystik und das Prophet-Element aufrecht erhalten wurden. Ich hoffe sehr, dass dieses Thema weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Serie bleibt. Eine Geschichte dieser Art kenne ich bisher nicht in einem Serienkonzept und freue mich daher über den frischen Wind, den "Eli Stone" mit sich bringt. Hoffentlich können die kommenden Folgen die hohen Erwartungen erfüllen, die der Pilot in mir geweckt hat.
Fazit
Einer der besseren Piloten dieser Saison, der zu Unrecht in der Midseason versauert. Originell und charmant - wenn die Serie hält, was der Pilot versprochen hat, hat "Eli Stone" definitiv Potential mal auf die Liste meiner Lieblingsserien zu kommen.
Nadine Watz - myFanbase
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