Interview mit Caleb Ruminer

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Caleb Ruminer
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8. Mai 2015 | Kann man diesem Engelsgesicht etwas abschlagen? Die Rolle des charmanten Draufgängers mit gequälter Seele in "Finding Carter" ist Caleb Ruminer wie auf den Leib geschneidert. In der Serie erobern Crashs blaue Augen das sprödeste Herz genauso wie sie seine seelischen Abgründe verraten. Caleb nahm sich die Zeit, uns in diesem Interview unsere Fragen zu seiner Serienfigur Crash zu beantworten und seine eigenen Gedanken über dessen Geschichte zu teilen. Auch erfahren wir ein wenig darüber, wie der junge Schauspieler den Austausch mit den Fans erlebt und was er in seinem Leben gerne einmal erleben möchte.

Staffel 2 von "Finding Carter" wird seit dem 23. Mai 2016 immer montags um 20:15 Uhr beim deutschen Disney Channel ausgestrahlt.

Hier könnt ihr das Originalinterview nachlesen. | Read the original interview in English.

1. Mir ist nicht ganz klar, wie Crash in der 2. Staffel wirklich frei herumlaufen kann, aber es ist eine gute Storyline für Crash und Max, wie sie die Schießerei verarbeiten. Was denkst du, wieso Crash sich so um Vergebung bemüht, anstatt woanders einen Neuanfang zu machen?

Ich denke, er möchte über die Sache mit der Schießerei hinwegkommen und hoffentlich einen Neuanfang machen können, aber um das zu erreichen, muss er erstmal die Verantwortung für seine Fehler übernehmen. Ob er für diesen Neuanfang nun wegzieht oder da bleibt, wo er ist, der erste Schritt für ihn, ein neuer Mensch zu werden, ist, dass Max ihm verzeiht. Er wird alles dafür tun, Max zu helfen und zu zeigen, dass er sich ändern will.

2. Die Szene "Ein Lebensretter, der dich beinahe umgebracht hätte" - "Zu früh!" zwischen Crash und Max neulich war phantastisch. Perfekter Stoff für eine Bromance! Bitte sag mir, dass davon noch viel mehr am Horizont ist?

Ja. Ich mochte die Szene unheimlich gerne, als ich sie gelesen habe. Es ist ein schöner Moment des Annäherns zu einem Zeitpunkt, als sie beide jemanden brauchen. Ich denke, wir werden im Laufe der Staffel noch mehr davon sehen.

3. Bedenkt man Crashs Vergangenheit, glaubst du, er sehnt sich danach, Teil der Familie mit einer liebevoll strengen Mutter wie Elizabeth und einem kleinen Bruder wie Grant zu sein?

Ich denke ja. Diese Art zu leben, ist für ihn ein wenig ungewohnt, da er nicht immer jemanden hatte, der sich um ihn gekümmert oder ihn unterstützt hat. Obwohl Elizabeth streng sein kann, glaub ich, Crash kennt gar nichts anderes als liebevolle Strenge. Auch hatte Crash einen jüngeren Bruder, der jetzt im Alter von Grant wäre, daher denke ich, er hat ihm gegenüber eine gewisse Art von Beschützerinstinkt.

4. Du hattest großartigen Stoff in der ersten Staffel mit Crashs unberechenbarem Verhalten. Worauf hattest du dich am meisten gefreut und denkst du, so jemand kann sich in so kurzer Zeit wirklich so stark verändern?

Ich fand es sofort gut, dass Crash nicht nur ein "schlechter Kerl" ist. Er nahm diesen Titel bloß an, weil jeder ihn einen schlechten Kerl genannt hat. Ich liebe es, dagegen anzuspielen. Der Versuch, ihn aufgrund seiner Absichten liebenswert zu machen, obwohl sein Handeln ziemlich irrational war. Ich glaube, Leute können sich durchaus in einer so kurzen Zeit verändern. Ich denke, er begann sich in dem Moment zu verändern, als die Waffe in seiner Hand losging. In diesem Moment merkte er, dass er andere Leute aus selbstsüchtigen Gründen in Gefahr bringt. Vielleicht hatten all seine anderen Aktionen nie jemandem wirklich geschadet, aber diesmal wurde ein wirklich guter Kerl verletzt. Wenn so etwas geschieht, wird es Teil deiner Lebensgeschichte und du kannst dich entweder dafür entscheiden, das zu akzeptieren und es wieder gutzumachen, oder du belügst dich selbst und tust so, als sei nichts geschehen.

5. Es gibt diese Paare, die einfach unter einem schlechten Stern stehen. Für die das Zusammensein unmöglich ist, die aber losziehen, um es möglich zu machen. Denkst du, Carter und Crash gehören dazu?

Sie haben immer noch eine so wundervolle Verbindung, wie sie sie mit niemand anderem finden werden. Ich denke, sie lieben einander genug, dass sie das, was sie mal hatten, wieder neu entfachen können, wenn sie es langsam angehen.

Foto: Caleb Ruminer, Finding Carter - Copyright: MTV
Caleb Ruminer, Finding Carter
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6. Zwischen Max' Haaren, Grants Sarkasmus, Loris Gruselfaktor und Kathryns & Annas verblüffender Ähnlichkeit, welche geheime Zutat der Serie magst du am liebsten?

Schmerz. Ich denke, der Großteil der Serie dreht sich darum. Es ist etwas, das jeder der Charaktere durchgemacht hat und mitfühlen kann. Das ist es, was die meisten der Figuren als zugrunde liegende Tatsache über die erste und zweite Staffel miteinander verbindet. Jeder empfindet Schmerz und jeder kommt damit auf seine eigene Art zurecht. Es verleiht der Serie mehr noch Ecken und Kanten als der Fokus auf Liebesgeschichten oder Liebeskummer zwischen Teenies. Schmerz ist, denk ich, ein Gefühl, mit dem man sich noch mehr identifizieren kann.

7. Bei Instagram hast du ein Zitat gespostet: "Diese Serie hat den Vorteil zu denken, dass normale Teenager an sich schon Werwölfe und Gestaltenwandler sind". Das ist im Grunde das Gegenstück zu dem Gedanken, dass "Teen Wolf" sich eigentlich um die "Monstrosität" der Pubertät dreht. Wie siehst du die Herausforderung, Teenager-Drama in einer übernatürlichen Welt darzustellen im Vergleich zu in der realen Welt?

Den Gedanken, dass "Teen Wolf sich eigentlich um die Monstrosität der Pubertät dreht, hatte ich noch gar nicht, aber es ist eine wirklich coole Metapher.

Ich denke, was Terri Minsky sagen wollte, war dass die Serie sich mit vielen ähnlichen Problemen befasst wie "Teen Wolf" (Lügen, Betrug, Loyalität, Entscheidungen, Beziehungen, Familie, etc.), aber anstatt von der übernatürlichen und phantastischen Welt umgeben zu sein, sind sie im wahren Leben verwurzelt und von Situationen aus dem wahren Leben umgeben.

8. Wie kamst du zum Schauspielen und ist der Job so, wie du ihn dir vorgestellt hast?

Ich wollte schon seit der dritten Klasse Schauspieler werden. Ich habe es geliebt, Geschichten zu erfinden und auf der Bühne zu sein. Ich liebte den Film "Spy Kids" und wollte ganz dringend ein echter Spion werden, dann habe ich mich aber dafür entschieden, dass ich eigentlich wirklich nur einmal einen Spion spielen möchte.

Bisher ist der Job so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Es ist viel mehr Arbeit, als ich erwartet habe, aber ich mache es dennoch unheimlich gerne. Ich war immer jemand, der Rollenspiele als Kind und auch Theater in der Schulzeit viel zu ernst genommen hat. Wenn ich einen Film oder ein Theaterstück angeschaut habe, wollte ich immer viel lieber mitspielen als zuschauen.

9. Würdest du uns drei Dinge verraten, die du in deinem Leben auf jeden Fall mal gemacht haben möchtest?

Das ist eine lange Liste:
Einen Film über meine Familie machen
Fallschirmspringen
Mittagessen mit Michael Jordan

10. Wie erlebst du die Kommunikation zwischen Schauspielern und Fans in Social Media? Was kommt da hinzu, wenn man in einer Serie mit einer treuen Fangemeinde mitspielt?

Mit den Fans kommunizieren zu können ist klasse! Ich liebe das. In gewisser Weise, denke ich, wenn man ihnen ein bisschen davon zeigt, wer man wirklich ist, hilft das, sie daran zu erinnern, dass du nur eine Rolle spielst. In einer Serie mit einer leidenschaftlichen Fangemeinde mitzuspielen ist großartig, weil sie manchmal sogar auf Sachen und Handlungsdetails kommen, an die wir gar nicht gedacht haben. In der ersten Staffel fand ein Fan, dass Bird und Carter ein Paar werden sollten, und wir hatten nichtmals an die Möglichkeit dieser Beziehung gedacht.

11. Ich las, "The Newsroom" gehört zu deinen Lieblingsserien. Welche Serien magst du sonst noch, Charaktere oder Story im Mittelpunkt, Fortsetzungsserien oder Procedurals?

Ich bin auch ein großer Fan von "Breaking Bad". Es ist selten, dass ich eine Serie komplett anschaue. Normalerweise schaue ich ein paar Staffeln und steige irgendwann aus. Ich mag vor allem Serien und Filme, in denen die Charaktere im Mittelpunkt stehen. Da kann man sich eher mit identifizieren, so als wäre man in den Köpfen der Charaktere.

Vielen Dank, dass du dir Zeit für uns genommen hast, Caleb, wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft!

Vielen Dank!!!

Nicole Oebel - myFanbase


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