Flight of the Conchords - Review

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Auf die Serie bin ich eigentlich nur durch Zufall gestoßen und darüber bin ich mehr als froh. Denn "The Flight of the Conchords" ist ein kleiner Comedy-Juwel, der nicht nur völlig unterschätzt wird, sondern auch eine spezielle Art von Humor voraussetzt, was ersteres wiederum erklären könnte. Nach einer bereits soliden ersten Staffel, haute mich insbesondere die zweite Season mit einem Witzefeuerwerk und weiteren genialen Songs um. So bedaure ich es sehr, dass derzeit noch offen ist, ob und wann es eine dritte Staffel geben könnte.

Band Meeting: Bret - Present, Jemaine - Present, Murray - Present

Noch nie zuvor hatte ich von der Comedy-Folk-Band "Flight of the Conchords" aus dem fernen Neuseeland gehört und den meisten wird es wohl ähnlich gehen. Nachdem ich ein paar Clips der beiden auf YouTube gesehen hatte, habe ich Bret und Jemaine jedoch schnell ins Herz geschlossen. Ihre Witze treffen einfach so gut wie immer mein Humorzentrum. Die abgedrehten Charaktere (Bret tanzt, wenn er wütend ist, was am Ende der ersten Staffel auf grandiose Weise zu einem vorerst letzten Lacher führt.), die Art und Weise, auf die die Jungs pausenlos unwichtige Dinge diskutieren und dabei wiederholt Offensichtliches aussprechen ("Two minutes in heaven is better than one minute in heaven.") und natürlich Murray ("My point is, if you were to, say, record a song that was 'anti-AIDS', for example, then you'd end up alienating all those people that are 'pro-AIDS'.").

Die Charaktere sind ein wenig abgedreht, aber auch sehr liebenswert. Die Band-Meetings und auch alle anderen Running Gags wie die Tatsache, dass Bret mehrfach die Band verlässt oder rausgeschmissen wird, nur um wenig später wieder dabei zu sein, der verrückte Fan Mel und die Auftritte, bei denen sie fast immer denselben Song zu spielen scheinen ("Who likes to rock the party?" - "I like to rock the party."), tragen dazu bei, dass man die Serie so schnell definitiv nicht wieder vergisst - ob nun im positiven oder negativen Sinne, das muss jeder selbst entscheiden.

Come on, sucker, lick my battery!

Ein sehr wichtiger Teil innerhalb der Serie und augenscheinlich auch ein Grund, warum es so lange dauert, bis eine neue Staffel fertiggestellt ist, ist natürlich die Musik der Jungs, die immer wieder geschickt in die Serie eingebaut wird. Während ich in der ersten Staffel schnell meine Highlights hatte ("The Humans Are Dead" und "Hiphopopotamus vs. Rhymenoceros") und mir ein Großteil der restlichen Songs nicht wirklich zusagte, kann ich an Staffel 2 kaum etwas bemängeln. Besonders genial wird es, als nun auch Murray einstimmt und traurig vor sich hinsingt. Insgesamt waren besonders die ersten drei, vier Folgen der zweiten Staffel für mich ein konstanter Lachmarathon und auch danach blieb es auf hohem Niveau. Eine Nominierung für den Emmy ist daher nur die logische Konsequenz.

Man merkt der Serie natürlich deutlich an, dass sie eine Comedy ist. Viel sinnvolle Handlung gibt es nicht, der Fokus liegt auf dem schrägen Humor, der Rest wird durch die Musik aufgefällt. Meist drehen sich die Geschichten, insbesondere in der ersten Staffel, um irgendwelche Damen, die die Herren daten, wobei es meist auf Eifersucht oder Wettbewerbe hinausläuft. Deshalb wusste ich es in der zweiten Staffel besonders zu schätzen, dass auch die Nebencharaktere mehr Handlung bekommen. Da ich mich immer wieder über Murray kaputtlachen könnte, fand ich seine Freundschaftsepisode große Klasse, als er mit den Conchords alle Stufen einer sich entwickelnden Freundschaft durchlebt, indem er ein Diagramm ihres derzeitigen Beziehungsstatus' malt und dabei das Zwischenfazit zieht: "Classification strangers - I don't even know you guys anymore..."

Auch Mel bekommt diese Staffel mehr zu tun, als bei jedem Konzert dabei zu sein und die Jungs zu stalken. Ihr Mann Doug wird mehr einbezogen und wir bekommen noch mehr widerlich-strange Momente zwischen ihr und den Jungs sowie den dreien und Doug geboten. Da stellen sich nicht nur die Nackenhaare auf, Fremdschämen in seiner schönsten Form. Auch die Jungs bekommen natürlich weiterhin ihre Möglichkeiten geboten und da dürfen auch die Mädels nicht fehlen. Darunter hat mir diesmal besonders gefallen, als Jemaine mit einer Australierin ausgehen möchte, das aber nicht wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Wahrscheinlich ist das Szenario noch lustiger, wenn man etwas mit der Neuseeland-Australien-Rivalität anfangen kann, aber auch so habe ich mich köstlich amüsiert.

Bret: "I would never go out with an Australian!"
Jemaine: "But if you were to, I would be fine with it."
Bret: "When I first met you, you tried to have me deported from New Zealand because you thought I was an Australian."
Jemaine: "That was a misunderstanding; you were wearing a vest top."
Bret: "My mum gave me that; thought it made me look like Bruce Willis."
Jemaine: "Well it didn't, it made you look like an Australian!"

Fazit

Es wäre kühn zu behaupten, "The Flight of the Conchords" würde jeden sofort begeistern, wenn er sich die Serie ansieht. Doch ein Highlight der Comedy-Szene ist die Show allemal. So etwas wie Bret und Jemaine gibt es momentan in der Serienlandschaft kein zweites Mal - und das meine ich auf die positivste Art und Weise!

Nadine Watz - myFanbase

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