Jane Lynch in "Friends"
#10.15 Paris oder New York?

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Zehn Jahre lang haben uns die Freunde Chandler, Joey, Ross, dessen Schwester Monica, Rachel und Phoebe in New York zum Lachen gebracht und im Bereich der Comedy-Serien Maßstäbe gesetzt. Zahlreiche Gaststars von Brad Pitt über Sean Penn wussten zu begeistern, doch die Riege der Gastdarsteller ist natürlich weitaus größer und auch von eher unbekannten Namen gespickt. Einer davon war im Jahre 2004 auch noch Jane Lynch, die kurz vor dem Ende der Serie einen kleinen Auftritt hatte.

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Auskundschaften der Nachbarschaft

Während Rachel überlegt, ob sie einen Job in Paris annehmen sollte und Ross versucht, die Entscheidung zu seinen Gunsten zu beeinflussen, haben Chandler und Monica bereits ihren großen Schritt gewagt. Sie haben sich entschlossen, die City zu verlassen und in ruhiger Lage ein Haus zu kaufen, um dort eine Familie zu gründen. Als sie erfahren, dass eines der Nachbarhäuser auch zum Verkauf steht, sind die Beiden neugierig und wollen schon mal schauen, wer denn die neuen Nachbarn sein werden. Zu ihrer großen Überraschung ist es Janice, die Ex-Freundin von Chandler, von der er große Probleme hatte, richtig loszukommen, und die über die Jahre auch immer wieder seinen Weg gekreuzt hat. Besonders die markante, laute, nervige Stimme setzte den Freunden immer zu. Um das drohende Worst-Case-Szenario zu verhindern, spielt Chandler nun den immer noch hoffnungslos Verliebten, der Janice so gerne in der Nachbarschaft hätte, um eine Affäre mit ihr führen zu können und Janice so hoffentlich vom Kauf des Hauses abzubringen.

Maklerin als Statistin

Jane Lynch kommt in dieser Episode eine ziemlich einfache Aufgabe zu. Sie spielt die Maklerin, die das Haus zeigt. Die zwei Sätze, die sie in der Episode zu sagen hat, sind ganz schnell vergessen, denn ihre Rolle ist wirklich mehr Füllmasse für die Kamera denn wirklich eine schauspielerische Herausforderung. Aber es gibt für viele Schauspieler Zeiten, in denen sie sich von kleineren, vollkommen unbedeutenden Rollen hin- und herbewegen, um das nötige Kleingeld für den Lebensalltag zusammen zu sammeln, und hoffen, dass man über Kontakte oder das Gesehen Werden zu größeren Rollen kommt. Jane Lynch hat zahlreiche Kurzauftritte gehabt und findet sich hier souverän ein. Und wenn man ehrlich ist, kann man es schon als etwas Besonderes ansehen, in "Friends" dabei gewesen zu sein. Wahrscheinlich hätte man auch einen Baum im Hintergrund gespielt, wenn die Anfrage gekommen wäre.

Im Vergleich zu "Glee" fehlt es Lynch in dieser Rolle logischerweise vollkommen an Präsenz und Dominanz, was aber auch nicht gepasst hätte. Selbst ein beiläufiger One-Liner wäre eigentlich zu viel des Guten gewesen. Eigentlich ist es in erster Linie witzig gewesen, Jane Lynch zu erkennen. Durch ihre zahlreichen Gastauftritte in verschiedenen Serien Ende des letzten und Anfang dieses Jahrhunderts ist das fast eine Art Sport, den man als TV-Zuschauer verfolgen kann, wenn man ältere Serien schaut. Es ist wie früher bei den Suchbilderbüchern, wo man selbst Jahre später noch was Neues entdeckt. So ging es mir in dieser Episode als "Friends"–Fan, der eigentlich nur noch mal die letzten Episoden dieser großartigen Serie genießen wollte und sich gar nichts weiter dabei dachte, als plötzlich Jane Lynch durchs Bild huschte und man einfach nur sagte "Ach". Da kommt mir glatt die Idee, eine Art Jane Lynch-Bingo zu veranstalten.

Fazit

Schauspielerisch wird Jane Lynch hier natürlich nicht gefordert. Es ist wenn dann schwierig, sich in so einer Rolle wirklich zurück zu halten und eben nicht weiter aufzufallen, um den Protagonisten den nötigen Raum zu lassen und die Chemie der Serie nicht zu stören. Solche Mini-Auftritte haben nur immer was Witziges, wenn man nichtsahnend ein inzwischen bekanntes Gesicht erhascht.

Emil Groth - myFanbase

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